Eher rechts und Freundin links?

4 Antworten

Wenn man dich darauf reduziert, dann ist es keine echte Freundschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – S. Profil

Naja, in einer Demokratie ist es normal, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben und wir diese respektieren müssen, auch wenn sie uns nicht gefällt.

Wie ihr damit umgeht, ob ihr euch Tagelang gegenseitig selbst anfeindet oder ein Schwamm drüber legt, das müsst ihr wissen. Aus meiner Erfahrung geht jeder individuell damit um.

Einerseits ist es gut und normal, wenn ihr miteinander über eure Sichtweisen diskutiert, andererseits ist es nicht gut oder normal, wenn ihr durchgehend nur über Politik diskutiert. Von daher lässt sich das nicht so einfach sagen, ,,wieviel" Politik eure Beziehung oder Freundschaft aushält.

Das wichtigste ist, wie gesagt, dass ihr alle Meinungen aktzeptiert und nicht am Ende des Tages sagt: ,,Er ist so dumm, unglaublich".

Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass viele non-Politiker, also Normalos wie du und ich, nicht wirklich gut mit politischen Meinungen und Diskussionen umgehen können. Wieso? Hier chronologisch aufgelistet, was passiert, wenn wir mit anderen über Politik reden/diskutieren:

  1. Empörung
  2. (Intoleranz)*
  3. Enttäuschung
  4. Diskussion, Gegenüber von seiner eigenen Meinung überzeugen
  5. Diskussion wird persönlicher
  6. Je intoleranter, desto mehr Beleidigungen fallen
  7. Alle sind beleidigt und verlassen wütend den Raum
  8. Freundschaft/Beziehung wird hinterfragt
  9. (Freundschaft zerbricht)

* Je intoleranter dein Gegenüber ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass du diese Person an dieser Stelle verlierst. Naja, kann man auch positiv sehen. Für intoleranz ist in einer Demokratie auch kein Platz.

Wenn dich jemand nach deiner politischen Meinung zum Thema XY fragt, dann kannst du deine Meinung auch offen und ehrlich sagen, aber so "aus dem Nichts" solltest du politische Diskussionen besser nicht anstoßen, wenn dir deine Mitmenschen etwas Wert sind.

Politik ist ein heikles Thema. Nur die wenigsten können auf Augenhöhe und Faktenbasiert diskutieren. Selbst ich bin gewiss kein Profi, auch wenn das jetzt so wirkt.

Das ist so mein Ratschlag und meine Lebensweisheit.

Die Lösung ist einfach: Akzeptanz von Ambivalenz.

Politisch sind Menschen zumeist ambivalent. Sie sind abhängig vom Thema vielfach sowohl links als auch rechts. (Im aktuellen Sprachgebrauch wird das gerne absolut nicht berücksichtigt, da die Begriffe zur Erzeugung von Feindbildern genutzt werden.)

Das kann der progressive linksorientierte Klimaaktivist sein, der Migranten aus seinen Überlegungen aber ausklammert und als Nachrangig betrachtet.

Das kann aber auch der rechtsorienterte bzw. konservative Wähler sein, der Migration mit allen Mitteln stoppen will aber zugleich auf die Elite 'da oben' meckert, eine faire Rente für alle will und bessere Bedingungen für die 'Arbeiterklasse' fordert.

Man muss ja nicht über Politik reden, wenn jeder seine Ansichten hat und diese für sich behält, kann man den meisten Problemen aus dem Weg gehen