E-Bikes überteuert?
Nach meinem Eindruck hat sich der ohnehin schon ausgeprägte Trend zum E-Bike seit Beginn der Pandemie nochmals beschleunigt. Während das Angebot sich bei Fahrrädern ohne E-Antrieb eher verkleinert hat, wurde es bei den E-Bikes größer. Ein bisschen verwundert bin ich jedoch bei den Preisen. Während man für gut einen Tausender schon z. B. ein recht brauchbares Tourenrad erwerben kann, ist man bei einem vergleichbaren Marken-E-Bike ziemlich schnell bei mehreren Tausend Euro. Das finde ich seltsam, denn allzu viel kostbare Elektronik (einfacher E-Motor, Steuerung, kleiner Akku) ist da eigentlich nicht verbaut. Ich würde sagen, in der Massenproduktion ein paar wenige Hundert Euro Zusatzkosten. Liege ich somit richtig, dass die Gewinnspannen bei Herstellern, Zwischenhändlern und Händlern bei E-Bikes nicht nur dank höherem Umsatz absolut größer sind als bei normalen Fahrrädern, sondern auch prozentual am Umsatz und dass das der Grund ist, warum der Absatz von E-Bikes so gepusht wird?
4 Antworten
Ich habe nicht den Eindruck, das bei E-Bikes besonders "gepusht" wird.
Die bei der UVP einkalkulierten Gewinnmargen sind auch bei normalen Fahrrädern ziemlich hoch. Du brauchst beim E-Bike keine höhere anteilige Gewinnmarge einzukalkulieren, um für den E-Antrieb ca. 1000 € Aufpreis einzukalkulieren.
Was man sehr deutlich merkt:
- Im B2B-Handel sind die Preise für Fahrradteile deutlich gestiegen. Ein Komponentenhersteller, dessen Produktionskapazitäten mit den aktuellen Bestellungen bis 2024 vollkommen ausgelastet sind, braucht auch Großkunden keine besonderen Mengenrabatte zu machen.
- Die Frachtkosten von Fernost in den Rest der Welt haben sich zum Teil verdreifacht. Klar, in einen Container passen viele Schaltwerke, aber es erhöht trotzdem den Preis für jedes einzelne Schaltwerk.
- Fahrräder werden tatsächlich auch für die UVP verkauft. Vor den Jobbike- und Coronageschichten hätte man jemanden, der die UVP bezahlt, als dumm bezeichnet, weil klar war dass der Verkäufer auch bei 10-15% Abschlag noch eine gute Marge hatte. Zur Saisonmitte gab es noch größere Rabatte, weil die Lager leer werden mussten - heutzutage ist jeder Kunde froh, wenn das gewünschte Fahrrad überhaupt lieferbar ist und bezahlt zähneknirschend die UVP.
IDR hat man einen Rohgewinn bei Fahrrädern und Ebikes von 25% ca. des Verkaufspreises.
Spannend, ich hätte damit gerechnet dass Händler bei den 30%-Rabatten, die man früher im Herbst oft sah, wenigstens noch auf 0 heraus kamen.
Zu 2. Frachtkosten haben sich mindestens verzehnfacht.
Kann sein, ich hatte da nur eine einzelne Aussage bezüglich eines Containers von Fernost nach Europa; ohne Logistikaufwand an Start- und Zielort.
Zu 3.: Sind eher so ca 20% die wir Händler and Jobrad und co abdrücken.
Meinst du an Rabatt? Oder die Zahl der verkauften Fahrräder?
Und für die Zukunft: 2 Jahre im vorraus müssen wir Räder jetzt bestellen.
Schon krass... viel Spaß, vorauszusehen was dann nachgefragt wird.
Bei Jobrad ist es so das pro verkauftem Rad bekommt Jobrad einen "Rabatt" von 20% wenn wir das abrechnen.
Da hast du vollkommen recht hier werden irrsinnige Preise mit steigender Tendenz verlangt.
Da wird aus den Vollen geschöpft und es wird auch noch bezahlt. Habe den Eindruck hier findet ein Wettrüsten statt, da werden dem Kunden Räder aufgeschmatzt die er so gar nicht braucht.
Zum Glück gibt es auch Preiswerte Alternativen die zwar immer schlecht geredet werden aber ihren Zweck voll und ganz erfüllen.
Beim Kauf ehrlich zu sich selbst sein, wofür nutze ich eigentlich mein EBIKE.
Auch mit den Preiswerten kommst von A nach B.
Naja - alle Anforderungen, die an "normale" Fahrräder gestellt werden, müssen auch von Pedelecs erfüllt werden - und mehr! Eine andere Konstruktion des Rahmens, Aufnahmen für Akkus, Elektrik und Elektronik, Verlegen der entsprechenden Kabel, Fahrcomputer und vor Allem der teure Akku. Das ist nicht einfach nur eine Batterie, es ist ein kleiner Computer, der Strom abgibt.
Der Akku für mein Pedelec (es ist ein Bosch 500) kostet alleine schon etwa 800 EUR. Neulich ist bei einem Sturz mein Bosch Fahrcomputer Intuvia kaputt gegangen - 140 EUR - raaahg.
Aber, um dir Recht zu geben, die Hersteller nehmen natürlich so viel, wie sie kriegen können :-)
Also ein Mix aus Beidem...
Wie Du schon schreibst, sind die Gewinnmargen bei den E Bikes mittlerweile extrem gestiegen. Ist halt das Prinzip Angebot und Nachfrage. Jeder Händler versucht natürlich den maximalen Gewinn zu machen.
Kauf Dir doch ein normales Fahrrad, dann hast Du keine bzw. weniger Probleme mit der Gewinnspanne. Auch ein gutes gebrauchtes Bike kann eine Alternative sein.
Ich habe ein Carbon Fully von Specialized im Dez nach gutem verhandeln für 1000 Euro bekommen. Der Neupreis war 3800€ das war 5 Jahre alt und hatte ein paar Kratzer, ich habe es komplett auseinandergebaut neu lackiert und mit neuen Komponenten neu aufgebaut. Bin extra nach Kempten in Bayern ca. 600 km dafür gefahren.
DieTeile habe ich bis auf den Lenker und den Sattel alle fast neu über e bay Kleinanzeigen gekauft.
Danke. Aber die von dir angegebenen Preise sind die Verkaufspreise im Laden für Ersatzteile. Und da stecken astronomische Gewinnspannen drin. In der Autoindustrie sagt man, dass 1 KWh Akku-Kapazität im Einkaufspreis gerade mal 100 Euro kosten. Natürlich ist die Hardware eines Fahrrads mit E-Antrieb, also Bremsen, Rahmen etc. an das höhere Gewicht und die höhere Geschwindigkeit angepasst, aber das sind ja nur kleine Eurobeträge in einer Großserie.
Autos und eBikes verwenden unterschiedliche Akkutechnologien. Ich stimme dir in gewissem Umfang zu. Aber du kannst natürlich auch Billigdingsis mit Vorderradmotor und NoName-Technik kaufen. Da wird man schon unter 1000 EUR fündig. Sowas steht meist vor dem Mediamarkt.
Ich habe in Victoria eUrban 11.9. An dem Ding sind nur Markenkomponenten verbaut. Das geht vom Gepäckträger über die Beleuchtung bis zu Lenker und Sattel. Vom samtweichen Zahnriemenantrieb und der stufenlosen NuVinci Schaltung wollen wir gar nicht erst sprechen. Aber der Preis hat schon eine Narbe im Portemonnaie hinterlassen : einschließlich Messerabatt 3000 EUR - aua.
Mal sehen ob ich das irgendwann bereue - die Kilometer werden es zeigen. Man ist ja lernfähig ;-)
Ja da hast du recht das die E-Bikes überteuert sind das ist jetzt halt auch mit der Pandemie gekommen weil viele Leute zuhause wahren und sich e bikes gekauft haben um bewegung zu machen dadurch sind die preise definitiv gestiegen
*definitiv teurer als vor der pandemie.
Zu 1. Stimmt. Gewinnmagen sind allerdings nicht so groß wie viele denken. IDR hat man einen Rohgewinn bei Fahrrädern und Ebikes von 25% ca. des Verkaufspreises. - wenn wir keinen Rabatt geben. Jeder 2te fragt danach.
Zu 2. Frachtkosten haben sich mindestens verzehnfacht.
Zu 3.: Sind eher so ca 20% die wir Händler and Jobrad und co abdrücken.
Und für die Zukunft: 2 Jahre im vorraus müssen wir Räder jetzt bestellen.