Dürfen Fohlen länger liegen als ausgewachsene Pferde?
Ich meine mal gehört zu haben das Ausgewachsene Pferde 1-2 Stunden liegen dürfen alles drüber wäre schlecht weil sie sich damit selber irgendwelche Organe erdrückt, da Pferde ja auch nicht grade leicht sind (keine Ahnung ob das stimmt).
Und wie ist das bei Fohlen? Die wiegen ja nicht so viel? Dann sollte da doch nicht viel passieren wenn die mal länger liegen?
6 Antworten
Ja, du hast viel gehört und ich versuche mal, es zu sortieren.
Generell schlafen Pferde nur sehr wenig - Untersuchungen gehen von drei Stunden aus.
Wie bei Babys schlafen Fohlen mehr, als ältere Pferde.
Pferde können im Stehen schlafen und man geht davon aus, dass sie länger im Stehen, als im Liegen schlafen.
Das Liegen ist solange nicht gefährlich, solange sich Pferde "freiwillig" legen, weil sie schlafen oder ruhen wollen.
Gefährlich kann es werden, wenn Pferde wegen Krankheit liegen oder sich "festgelegt" haben, sie sich also in eine Liegeposition gebracht haben, aus der sie sich selber nicht mehr befreien können.
Das kann z. B. passieren, wenn sie sich "dumm" so fest an eine Boxenwand gelegt haben, dass sie aus dieser Position nicht mehr auf die Beine kommen, um aufzustehen.
Ich habe im Bekanntenkreis jmd. dessen Pferd es schafft, sich so "dämlich" im Paddock zu wälzen, dass es mit allen vier Beinen unter die Paddockstangen gerät....Aber das haben wir vor drei Wochen baulich geändert.
Hat sich ein Pferd festgelegt, kann es in der Tat gefährlich werden, wobei einerseits die Zeit aber andererseits auch die Liegeposition eine Rolle spielt.
So ist es weitaus gefährlicher, wenn ein Pferd auf dem Rücken liegt, als auf dem Bauch.
Ein Pferd, was sich festgelegt hat, ist schnellstmöglich, vorsichtig aus der Situation zu befreien.
Danke für dein Interesse
LG
Pferde schlafen durchaus mehrere Stunden im Liegen, vielleicht nicht komplett am Stück, aber der eine liegt ein wenig länger rum, als der andere.
Pferde können auch nur in den Tiefschlaf fallen, wenn sie seitlich liegen, aber im Laufe des Tages wird teilweise auch im Stehen so gedöst, dass das Pferd sich erholen kann.
Fohlen hingegen liegen natürlich mehr, schlafen mehr - wie bei Menschenkindern auch.
Liegt ein Pferd zu lange (zB wegen Kreislaufproblemen oder Kolik), kann dies aber tatsächlich Folgeschäden haben, die nicht selten sogar tödlich enden können. Die Darmtätigkeit kommt zum erliegen, es können sich Organe "verschlingen" (verknoten in etwa), es können Teile des Darmtraktes abgeklemmt werden, etc.
Nach dem Aufstehen schütteln sich Pferde auch, dass hat den Grund, dass sie ihre Organe so wieder auflockern/ in die Richtige Position schubsen können.
Ja, man hört und liest vieles - manches trifft zu, manches nicht...
Fohlen liegen öfter, weil sie vom Toben einfach müde sind - die gleichen das wieder aus...;)
Alte Pferde liegen häufig nur noch selten - aus dem Grund, weil sie nicht mehr mobil genug sind, um aufzustehen...
Viele Pferde dösen im Stehen - sie stellen dabei ein Hinterbein auf die Hufspitze (nennt man "schlendern")...
Wirklich im Tiefschlaf ist ein Pferd nur, wenn es auf der Seite liegt - dabei muss es sich aber absolut sicher und geborgen fühlen (als Fluchttier).
Ansonsten können sie auch liegen mit erhobenem Kopf (sind dann in der "Hab-Acht-Stellung), also immer noch etwas im "Hier und Jetzt"...;)
Was wirklich "gefährlich" werden kann, ist das Wälzen während einer Kolik - darum ist man gut beraten, dies zu unterbinden (Darmverschlingung).
Auf das sog. "Festliegen" wurde schon in einer anderen Antwort eingegangen.
Sehen manche Tierärzte anders - ich habe auch schon selbst miterlebt, dass sich erst durchs Wälzen eine Verschlingung gebildet hat...
Ich schwöre bei den ersten Symptomen einer Kolik auf meine Globuli - und aufs Führen.
Darf aber jeder handhaben, wie er es für richtig hält...;)
Ich schwöre bei den ersten Symptomen einer Kolik auf meine Globuli - und aufs Führen.
wir ziehen es vor, den tierarzt zu rufen und bis zu dessen eintreffen zu führen oder am halfter zu longieren.je nach pferd ist der tierarzt schnellschnell oder schnell.
Es ist meine persönliche Erfahrung - die wird mir keiner nehmen !
Ich könnte hier Geschichten erzählen, die mir die wenigsten von euch "glauben" würden - ist mir aber auch egal...
Was wirklich "gefährlich" werden kann, ist das Wälzen während einer Kolik - darum ist man gut beraten, dies zu unterbinden (Darmverschlingung).
unser ta sagt, wir sollen das pferd sich wälzen lassen, wenn es das will.
allerdings auf dem reitplatz, weil es sich dort nicht verletzen kann. bei einer sandkolik ist eh alles zu spät und eine verschlingung beim wälzen kann sich nur bilden, wenn die kolik aufgrund mangelnder darmfüllung entstanden ist. ansonsten hilft das wälzen beim lösen von aufgasungen.
die gefahr, wenn ein pferd sich unkontrolliert, vielleicht gar auf dem paddock wälzen kann ist, dass es sich ein bein bricht.
Tierärzte sind auch nur Menschen - mir ist (und war) immer wichtig, was am Ende herauskommt....
Demgemäß stehen viele "Fälle" gegen eure Meinung (bzw. die eurer TÄ) - aber wie gesagt :
Jeder, wie er meint !
Es steht der aktuelle tiermedizinische Kenntnisstand gegen deine veraltete Kenntnis! Das hat nichts mit Meinung zu tun. Ich lese halt in die Fachblätter rein, die meine Tierärzte auf dem Weg zur Entsorgung auch mal interessierten Tierbesitzern mitgeben und nehme an Fortbildungen teil, für die Tierärzte Kassenpunkte bekommen und an denen man als Laie teilnehmen darf. Es wird seit 20 Jahren aufgrund des Stands der Wissenschaft ganz klar gesagt, Koliker bitte nur dann vom wälzen abhalten, wenn die Fläche dafür nicht geeignet ist und zur nächstgelegenen geeigneten Fläche bringen. Es verschlingt sich nicht beim wälzen. Kann ja sein, dass dein Tierarzt alle diese Veröffentlichungen übersehen hat. Aber deshalb ist das nicht wälzen lassen dennoch Ergebnis meines veralteten Wissens. Von 10 Verschlingungskolikern können es 6 bis 7 lösen durch wälzen, wodurch ihnen OP oder gar Tod erspart bleibt.
Was wirklich "gefährlich" werden kann, ist das Wälzen während einer Kolik - darum ist man gut beraten, dies zu unterbinden (Darmverschlingung).
Widerspricht, den aktuellen Therapiestandard, Empfehlungen der Bundestierärztekammer.
- Wälzen/hinlegen lassen, aber wieder zum Aufstehen motivieren
Ist derzeitig Stand der Wissenschaft. Es gilt jedoch, wie bei jedem wälzen, die Gefahr des Verlegens muss minimiert, bzw. ausgeschlossen sein.
Alle Pferde dürfen so lange liegen, wie sie wollen. Gefährlich wird es, wenn sie liegen weil sie krank sind und/oder nicht mehr hochkommen, weil ihnen die Kraft fehlt (alte Tiere) oder sie sich festgelegt haben. Ein Pferdekind oder auch noch das ein oder andere Jungpferd brauchen noch mehr Schlaf/Ruhephasen als erwachsene Tiere.
Wenn ein Pferd überwiegend liegen würde, wäre das in der Tat nicht so gesund. Aber das dürfen schon auch mehrere Stunden sein - es ist ja kein Wal 😉
Und klar liegen und schlafen Fohlen mehr als erwachsene Pferde.
Das mit dem wälzen bei Kolik wurde vor ca. 20 Jahren widerlegt. Im Gegenteil: die Verschlingung besteht bereits, wenn sie die Koliksymptome haben und WENN es eine Verschlingung ist, können sie die eventuell durch wälzen wieder lösen. Man muss nur mit ihnen auf dem Reitplatz oder in der Halle gehen, weil ihnen im Schmerz recht egal ist, wo sie sich hinlegen und sie dann vielleicht eine Stelle erwischen, wo sie sich festliegen und zwischen dem wälzen bzw liegen hält man den Kreislauf am laufen durch gemäßigtes Gehen.
Eine der Münchner Kliniken hat übrigens einen Wälztisch, auf dem das Pferd zwangsgewälzt wird in der Hoffnung, die OP vermeiden zu können.