Diesel oder Benzin was ist schädlicher?

5 Antworten

Das ist wirklich eine Glaubensfrage. Bei PKW ist ein Diesel zwar wirtschaftlicher, aber er macht mehr Schmutz. Würde dieser PKW allerdings sehr wenig verbrauchen, sagen wir mal 3 Liter Diesel auf 100km, wäre der  gegenüber einen 5 Liter verbrauchenden Benziner trotzdem besser.

Bei Nutzfahrzeugen ist die Sache klarer: Ein LKW-Sattelzug  mit rund 450 PS und 40 Tonnen Gewicht braucht rund 26...32 Liter/100km. Pro 1600 kg werden auf 100 km nur rund 1,2 Liter benötigt. 

Ein PKW mit 1600 kg würde mindestens 7 Liter Diesel schlucken. Bei vergleich mit einem LKW-Dieselmotor steht somit jede andere PKW-Antriebseinheit (egal ob Diesel oder Benzin) schlecht da....

Von dieser Warte aus gesehen ist der Diesel richtig umweltfreundlich. So schlecht, wie alle sagen, ist der Diesel auch wieder nicht.

Man müßte somit die Verbräuche eines PKW vergleichen. ZB. ein Golf mit Dieselmotor oder ein Golf mit Benzinmotor. Wenn der Diesel mehr als ein Drittel weniger schluckt, dürfte es kaum einen Unterschied geben.

Allerdings hat man bei einem Diesel die unvermeidlichen Feinstäube. Inwiefern diese die Umwelt schädigen ist noch nicht abschließend geklärt. Auch die Stickoxide sind etwas höher.

Da die Motorentechnik nicht stehenbleibt, wird sich in naher Zukunft noch einiges tun.

checkpointarea  17.09.2016, 02:20

Aktuell dürfen Benziner die 10 - fache (!!!) Anzahl an Feinstaub emittieren, dass Dieselmotoren also mehr Feinstaub emittieren, stimmt nicht. Auch ist der Verbrauch nur ein Indikator für das relativ unschädliche CO2, jedoch nicht für Schadstoffe.

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bit77  17.09.2016, 02:56
@checkpointarea

Es ist halt nur so, das ein Benzinmotor fast keinen Feinstaub produziert. Von daher ist es natürlich einfach, in den Vorschriften das 10-fache zuzugestehen.

Der Diesel hat mehr Stickoxide, aber auch die werden mit abnehmenden Verbrauch geringer. Von daher liege ich mit dem einem Drittel schon richtig.

Und so unschädlich ist CO auch wieder nicht, es ist halt ein Klimakiller.

Am besten wäre es, wenn man die Autos wie in den 70ern bauen würde. 800 Kilo Gewicht mit einem Motor von Heute.Da wären wir mit einem Diesel bei 2,5 Litern/100km und beim Benziner unter 5...Aber wir brauchen ja unbedingt den ganzen Schicherheitsscheiß. 

Wer, wie ich, schon seit ende der 70er Jahr mit dem Auto fährt, wird wissen wovon ich rede. Da machte das Fahren noch Spaß und war mit einem gewissen Risiko verbunden. Der Nervenkitzel fehlt heute.

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Klaudrian  17.09.2016, 07:44
@bit77

Die 10-fache grenze hat andere gründe. Die Benzin - Direkteinspritzer sind die größten Dreckschleudern. Die Fahrzeuge missionieren nur Feinstaub. Das, was man bei vollast von den dieseln sieht ist zu 40% ruß und 60% Feinstaub. Daher auch die schwarze Fahne. 

Der Grund, weshalb die grenzen so hoch sind, hat mit dem Sprittspareffekt der Bentin Direkteinspritzer zu tun. Die Autohersteller argumentieren, dass diese Einsparung durch einen Rußpartikelfilter nichtig wäre. Dementsprechend wurde der hohe Grenzwert erhalten. Zu gunsten der Wirtschaft und zu kosten der Umwelt.

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checkpointarea  17.09.2016, 22:06
@bit77

Du irrst, die meisten Benziner emittieren tatsächlich mehr. Die Grenze wurde ja nicht einfach so zum Spaß auf die 10 - fache Partikelanzahl angehoben, vielmehr ging es darum, eine Übergangsfrist für Direkteinspritzer mit besonders hoher Feinstaubemission zu schaffen, bis 2017 dürfen die ganz legal 10 mal so viel emittieren. Ältere Benziner mit Saugrohreinspritzer haben üblicherweise keinerlei Probleme mit dieser Art der Emission, auch wenn es hier starke Ausrutscher nach oben gibt, aber dort hat das andere Ursachen, meist ist es eine übertrieben früh und heftig praktizierte Gemischanfettung.

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TommyHH88  17.09.2016, 04:08

Nur das durch die Hochdruckeinspritzubg der modernen Benziner die Benziner momentan das 5-fache an Feinstaub raushauen wie Dieselmotoren. Die modernen Benziner sind deutlich schädlicher als aktuelle Diesel. Ist schon in mehreren Test bewiesen worden.
Es hat schon ein Grund das Peugeot und Citroën noch ab diesem Jahr anfangen auch Benziner mit Rußpartikelfilter auszurüsten und der VW Konzern und Mercedes ab Sommer 2017.

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bit77  17.09.2016, 14:27
@TommyHH88

Also kann Fortschritt auch Rückschritt sein? Mein Wissen hört leider bei den PKW ende der Neunziger/Jahrtausendwende auf. Damals war die Motronic oder die Jetronic der Standard. Erst später kamen dann diese super-Hochdruck-Einspritzungen. Da gab es fast keinen Feinstaub.

Und soviel sparsamer sind die m.e. auch wieder nicht.

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checkpointarea  17.09.2016, 22:09
@bit77

Ja, Fortschritt auf dem Papier ist manchmal in der Praxis tatsächlich ein Rückschritt - im Falle der Direkteinspritzer werden ein paar Gramm Ersparnis an ungiftigem CO2 weniger mit einer über Gebühr ansteigenden Rußemission (und weiteren Problemen wie z.B. Ventilverkokung) erkauft, ein schlechter Tausch.

Übrigens ging das Ganze bereits in Großserie 1997 los, und zwar bei Mitsubishi (GDI - Motoren). 2000 folgte dann VAG mit den FSI - Aggregaten. In Kleinserie gibt es diese Technik übrigens bereits weitaus länger, der erste Pkw war der Mercedes SL aus den 50er Jahren.

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bit77  17.09.2016, 22:21
@checkpointarea

Ich denke gerade an das Auto meines Opas. Er hatte einen BMW 2002 tii, mit Kugelfischer-Einspritzung. Die "Programmsteuerung" war mechanisch über eine sogenannte Raumnocke, welche von einer Art Taststift abgefahren wurde, realisiert. Auch die Luftmengenmessung war mechanisch.

Der kleine 2 Liter Motor hatte 170 PS. Für ein Auto mit 900 kg ging er wie die Sau und würde heute noch den größten Teil aller Mittelklasseautos locker stehen lassen.

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Schon alleine vom Prinzip der Verbrennung her ist der (konventionelle) Benzinmotor umweltfreundlicher.

Da Benzin vor der Verbrennung verdunstet und im Verbrennungsraum genau so viel Luft drin ist, wie es der Benzinmenge entspricht, findet eine relativ einfache und vollständige chemische Reaktion statt. Es entstehen auch ausschließlich gasförmige Abgase. Die unerwünschten Bestandteile der Abgase lassen sich mit einem Kat leicht beseitigen. Daher ist die Abgasreinigung beim Benziner technisch einfacher und billiger.

Oben gesagtes gilt nicht mehr, wenn der Benziner eine Direkteinspritzung hat, was bei modernen Motoren öfters vorkommt. Dann gilt für die Partikelproduktion ähnliches, wie im Folgenden für Diesel.

Beim Diesel gelangt der Kraftstoff als flüssige Tröpchen in den Verbrennungeraum und muss dort erstmal verdunsten. Das gelingt aber nicht immer vollständig und daher kommen auch die Russpartikel. Es befindet sich auch viel mehr Luft im Brennraum, als eigentlich nötig wäre, wodurch Stickoxide entstehen. Um das zu kompensieren ist die Abgasreinigung sehr aufwändig und teuer, weswegen VW und andere zu schmutzigen Softwaretricks griffen, um diese Kosten zu vermeiden. 

Ohne jegliche Abgasreinigung wäre der Benziner umweltfreundlicher. Mit Abgasreinigung ist der Motor umweltfreundlicher, der die bessere Abgasreinigung hat und das kann Diesel oder Benziner sein.

checkpointarea  17.09.2016, 12:28

Ich stimme jedem Absatz bis auf den letzten zu. Ohne Abgasreinigung galten Dieselmotoren nämlich als schadstoffärmer. Das erkennst Du auch gut daran, welche Abgasnorm wie erfüllt wurde. So musste für die Euro 1 (ab EZ 01.01.1993 verpflichtend) beim Benziner ein G-Kat her, während der Diesel diese Norm völlig ohne Abgasreinigung erfüllt hat. Der beim Dieselmotor hohe Luftüberschuss sorgt beim Vergleich der Rohabgasemissionen (also vor der Abgasreinigung) für eine beim Dieselmotor weitaus geringere Emission an HC und vor allem CO, während beim NOx fast Gleichstand herrscht. Ruß hat der Diesel zwar mehr emittiert, allerdings liefen die damaligen Benziner ohne Lambdaregelung auch nicht gerade rußarm. Hinzu kommt, dass Ottomotoren ohne Abgasreinigung in den meisten Fällen mit einem Vergaser ausgerüstet waren, dessen Gemischaufbereitung recht willkürlich erfolgte.

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Beide Motorenbauarten kann man so bauen bzw. ausrüsten, dass sich die Schadstoffemissionen in starken Grenzen halten, ein deutlicher Unterschied besteht allerdings in der Höhe des technischen Aufwands. Beim klassischen Benzinmotor (mit Saugrohreinspritzung und ohne Schichtladung) reicht es völlig aus, eine Sauerstoffsonde im Auspuff plus einen 3 - Wege - Katalysator zu verbauen, die Schadstoffemissionen sind durchweg äußerst gering, wenn alles gut abgestimmt wird. Anders beim Dieselmotor, dieser hat von Haus aus eine inhomogene Gemischbildung mit hohem Sauerstoffüberschuss und stark rußhaltigem Abgas. Neben einem Oxidationskatalysator benötigt ein Dieselmotor deswegen auch noch einen Rußfilter (Ruß entsteht aufgrund der inhomogenen Gemischbildung) und für die aufgrund des hohen Luftüberschusses (Luft enthält zu 3/4 Stickstoff) stark erhöhte Stickoxidemission zusätzlich einen SCR - Katalysator, welcher per zusätzlich in die Abgasanlage eingespritztem Additiv (Ad Blue) regeneriert werden muss.

Schädlicher bei was? Wenns in die Umwelt läuft ist Beides gleich schädlich.

Im Tank richtet weder Benzin noch Diesel einen Umweltschaden an.

bit77  17.09.2016, 01:13

Die Leute fahren eh zuviel mit dem Auto rum. Wenn man mal in die Stadt geht, fällt einem auf, das in fast jedem PKW nur eine Person sitzt. Ich glaube, wenn es möglich wäre allein zwei Autos zu fahren, würden die Leute es auch tun.

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ronnyarmin  17.09.2016, 01:27
@bit77

Das mag so sein, hat aber nichts mit der Frage zu tun.

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patrick097  04.08.2017, 18:54
@bit77

also man kann ja ein auto mit nem trailer mit nem auto drauf fahren .

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