Denkt ihr, Gedenktage an den Holocaust sind wirkungsvoll?
Jedes Jahr finden solche Gedenkveranstaltungen statt:
https://www.deutschlandfunk.de/bundestag-erinnert-an-opfer-des-holocaust-120.html
Ich habe das immer auch etwas kritisch gesehen aus folgenden Gründen:
- Es macht die Opfer nicht wieder lebendig
- Es wird Leute, die der Ideologie der NSDAP folgen, nicht wachrütteln, sondern eher noch frustrieren
Aber wegen aktueller politischer Ereignisse in Deutschland und Europa ist das Thema wieder hochaktuell. Inzwischen bin ich wieder davon überzeugt, dass es sinnvoll ist, um zum Beispiel heranwachsende Generationen aufzuklären.
Was denkt ihr? Bitte bemüht euch, möglichst sachlich zu bleiben. Es ist ein sehr emotionales Thema. Aber schreibt bitte was dazu!
Sind solche Aktionen wirkungsvoll? Bzw. wie wirkungsvoll sind sie?
Das Ergebnis basiert auf 52 Abstimmungen
11 Antworten
Ich hab es da eher mit Henryk Broder, der es auf den Punkt bringt, wenn er sagt: "Vergesst Auschwitz!"
Diese Erinnerungskultur traumatisiert junge Menschen und erzieht sie zu Depressivität und Selbsthass. Sie hat keine bessere Wirkung auf die Seele Heranwachsender als ekelhafte Horrorfilme. Wir sollten uns auf das Positive konzentrieren und nicht die Asche einer überwundenen Vergangenheit anbeten.
Das ist insofern kritisch zu sehen, als dass solche Gedenktage Antisemitismus begünstigen können. Die Leute, welche die Weltgeschichte halbwegs kennen, wissen dass diese voll ist von Kriegen, Massenmorden, Revolutionen und Genoziden. Viele werden sich dann fragen, warum ausgerechnet dieses eine spezielle Verbrechen besonders herausgestellt werden soll und nicht etwa die, was die Zahl der Todesopfer betrifft, ungleich größeren Massenmorde der Kommunisten in Russland und China. Oder die Verbrechen der spanischen, portugiesischen, britischen, belgischen und italienischen Kolonialherren, deren Opferzahlen zumindest im Falle Englands und Spaniens ebenfalls die der Nationalsozialisten weit übersteigen. Oder die vielen Massenmorde, die im Auftrage „Allahs“ geschahen (über 270 Millionen Tote infolge der islamischen Machtausbreitung).
Einige könnten dann meinen, dass Juden irgendwelche Sonderrechte hätten, wenn die Verbrechen an ihren so besonders herausgestellt werden. Und genau das kann wiederum zu antisemitischen Ressentiments führen.
Die Kolonialismusverbrechen bedeuten vor allem Schuld von Staaten wie Großbritannien, Frankreich oder – geht man in der Geschichte zurück bis in die frühe Neuzeit – auch Spanien und Portugal. Von den USA einmal ganz zu schweigen, deren Existenz ja überhaupt erst basiert auf der weitestgehenden Ausrottung und Verdrängung der „indianischen“ Vorbevölkerung. Alles diese Länder haben ihre Geschichts-Keller voller Leichen und was liegt hier näher als nur noch über „deutsche Schuld“ zu schwätzen, kann man doch damit bestens von Leichengestand der eigenen Keller bestens übertünchen. Dasselbe Interesse haben Kommunisten jeglicher Couleur, die durch das Reden über Auschwitz von der historischen Tatsache ablenken können, dass realer Kommunismus überall mit Restriktion, Überwachung, Zwangsarbeit, Deportation und Massenmord verbunden war – nicht nur im massenmörderischen Schreckenssystem der UdSSR, das seine Genozide regelrecht „industriell“ betrieben hatte.
Viele werden sich dann fragen, warum ausgerechnet dieses eine spezielle Verbrechen besonders herausgestellt werden soll
Der Mord an den Juden wurde industriell durchgeführt. Das ist der Unterschied und ein Alleinstellungsmerkmal.
Wirkungsvoll? Wofür oder wogegen soll dies denn wirken? Ich finde es gut, den Opfern dieser schlimmen Verbrechen zu gedenken. Das ganze für politische Zwecke zu instrumentalisieren finde ich hingegen abscheulich und verachtend den Opfern gegenüber.
Es ist gut sich an die Menschen zu errinern aber sie sind Tot und die Verursacher auch.
Gedenken finde ich gut aber mit Poltik hat das nichts zu tun.
Kaum Wirkung! Wirkung haben Besuche der grauenvollen ehemaligen KZ mit ihren Verbrennungsofen oder Gaskammern.
Nachvollziehbar, wobei ich die Zahlen jetzt nicht überprüft habe. Und mit dem Kolonialismus wollte ich mich sowieso mal befassen.