DB Streik verbieten?
DB hat wieder gestreikt, weil sie noch mehr Geld wollen, obwohl sie schon viel verdienen, warum machen sie weiter? Und sollte man das verbieten? weil die das zu oft machen.
2 Antworten
Ich finde die Forderungen der GDL sehr gerechtfertigt. Die Bahn besteht mittlerweile zu einem großen Teil nur noch aus bequemen Sesseljobs. Die sind vielleicht fürs völlig überfütterte Management ganz nett, aber sie bringen kein Geld. Das machen einzig und allein die Menschen draußen, die im Schichtdienst auf und an der Schiene arbeiten. Aber die werden abgespeist mit viel zu wenig Gehalt, wenn man das mal mit der Verantwortung vergleicht, die sie tragen bzw. die Sesselleute. Und 38 Wochenstunden im Schichtdienst sind einfach sehr, sehr hart, wenn man sich die ganze Zeit konzentriert.
Ja, dann muss der DB-Konzern eben mehr einstellen und ausbilden. Dafür muss er aber mal seine Bürojobs überprüfen und weniger Geld am Potsdamer Platz rausblasen, dann kann er das auch ohne Fahrpreiserhöhungen machen. Aber nein, das Management muss sich ja wieder einen Bonus nach dem nächsten auszahlen, für ach so erfolgreiche Jahre (niedrigste Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit seit Anbeginn der Zeit). Die Bahn hat die Finanz- und Personalplanung in den letzten Jahren grandios verpennt, aber die Leute auf der Schiene sollen es ausbaden? Die haben mehr Verantwortung als Piloten und einen größeren gesellschaftlichen Wert, also sollten sie eigentlich sogar besser bezahlt werden (bzw. Piloten weniger, aber das ist ein anderes Thema).
Ich jedenfalls bin ein großer Fan von Weselsky. Er als Dresdner weiß genau, wie es ist, wenn einem der gerechte Anteil verwehrt wird. Und ich hoffe sehr, dass er der Bahn zeigt, wo der Hammer hängt. Schade, dass das jetzt seine letzten Verhandlungen sein werden. Ich wünsche ihm alles Gute und viel Erfolg im Kampf gegen die Windmühle Bahn.
Jo, das kann man anders sehen. Ich weiß aber ziemlich gut, wie es so dem Zugpersonal bei der Bahn geht. Und ich weiß auch, wie sich 38 (bei mir 39) Stunden Schicht anfühlen. Und da hab ich noch nicht einmal die Verantwortung für pro ICE oder gut gefüllter Regio etwa 1000 bis 2000 Fahrgäste und ihr Leben pro Tour.
Sämtliche Jobs, die sich um das Leben und die Sicherheit Anderer kümmern, werden in Deutschland komplett vernachlässigt. Hauptsache Politiker kriegen 15.000€ monatlich, das Management bläst sich Erfolgsboni in Millionenhöhe aus dem Hintern und ballert aberwitzige Milliardenbeträge aus dem Fenster, um einen komplett unnötigen und verplanten unterirdischen Bahnhof oder eine überflüssige zweite Stammstrecke zu bauen, dessen Benutzung hoch lebensgefährlich sein kann.
Wo ist das Geld für Krankenpflege, für Krankenhäuser? Wo ist das Geld für Lokführer? Für Busfahrer? Für alle Menschen, die das öffentliche Leben am Laufen halten? Nö, abends mal für eine Minute ans Fenster stellen und die Flossen zusammenklatschen reicht aus, ne? Das Brot kostet vielleicht zwei Euro, aber man kann der Kassiererin auch fünf Minuten Applaus spenden, dann kriegt man das auch. Und die kann die fünf Minuten Applaus dann in ihrer Pause (in der sie von Kunden angeschrien wird) für einen Kaffee ausgeben.
Das Zugpersonal, gerade die Lokführer, werden ihrer Wichtigkeit nach viel zu schlecht bezahlt und haben keine guten Arbeitsbedingungen.
Und sollte man das verbieten?
Kann man gar nicht, von daher erübrigt sich diese Frage.
Jetzt streiken übrigens die Mitglieder der GDL. Das letzte Mal waren die der EVG an der Reihe. Zwei verschiedene Gewerkschaften = zweimal Verhandlungen = zweimal Streiks.
Wenn 38h denn der Realität entsprechen würden. Realistisch sind eher 50 bis teilweise 60 stunden die Woche.
Nur weil irgendwo was steht, entspricht dies nicht dem wahren Leben.
In meiner Aktiven Zeit als Tf war es nicht unüblich am ende des Jahres 200-500 Überstunden zu haben. In einem Jahr...
Die DB hat nicht gestreikt sondern die GDL, die GDL fordert auch von der DB mehr Geld.
Die DB wird bestreikt aber Streikt nicht selber.
38 Stunden in einer Woche ist jetzt nicht gerade besonders viel