Darf man sich von einem muslimischen Mann trennen??
Wenn dieser sagt, ich darf nur Schluss machen mit dir und nicht du?
8 Antworten
Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten
Der Friede sei mit Mohammed, dem Gesandten Gottes und seiner Familie
Die Scheidung im Islam ist wie bei den Christen eine sehr verpönte Angelegenheit.
Wenn ihr beide (Frauen des Propheten: Aisha und Hafsa) euch Allah reumütig zuwendet, so sind eure Herzen bereits (dazu) geneigt. Doch wenn ihr euch gegenseitig gegen ihn (Mohammed) unterstützt, wahrlich, dann ist Allah sein Beschützer; und Gabriel und die Rechtschaffenen unter den Gläubigen (sind ebenso seine Beschützer); und außerdem sind die Engel (seine) Helfer. Vielleicht wird sein Herr ihm, wenn er sich von euch scheidet, an eurer Stelle bessere Frauen als euch geben, muslimische, gläubige, gehorsame, reuige, fromme, fastende (Frauen), Thaiyibat und Jungfrauen. (Sure Tahrim, Vers 4-5)
Obwohl die Frauen des Propheten ihn sehr oft verärgert haben und sich sogar laut Koran gegen ihn stellten, hatte er Geduld ausgeübt und sich von ihnen nicht geschieden.
Weiter spricht Allah in der gleichen Sure:
Allah legt denen, die ungläubig sind, das Beispiel von Noahs Frau und von Lots Frau vor: Diese zwei waren unter zwei Unserer rechtschaffenen Diener, doch sie handelten untreu an ihnen. Darum nützten sie ihnen nichts gegen Allah, und es wurde gesprochen: "Geht ihr beide ins Feuer ein, zusammen mit denen, die (darin) eingehen!" (Sure Tahrim, Vers 10)
Noah und Lot hatten auch Geduld mit ihren Frauen.
Da im Islam alle gleichberechtigt sind, müssen die Frauen auch Geduld mit ihren Männern haben. Keiner von uns ist perfekt und jeder Mensch hat seine Fehler und schlechte Charaktereigenschaften. Viele sind verheiratet aber fühlen nichts füreinander, dennoch bleiben sie zusammen aus verschiedenen Gründen, sei es Kinder oder andere familiäre Angelegenheiten.
In einem Hadith heißt es z.B.: Wenn eine Frau die starke Eifersucht ihres Mannes erträgt, dann kommt sie ins Paradies.
Heutzutage handelt jeder nach seinen Neigungen und beachtet die Gesetze Allahs nicht.
Liegt vielleicht daran, dass er seine Gesetze miserabel kommuniziert hat und sie als rückständig wirken, aufgrund fehlender Gleichberechtigung.
Sollten Mann und Frau beieinander bleiben, auch wenn sie aus einem völlig nicht liebenden Grund geheiratet haben, oder sollen sie sich beide trennen, um den Partner zufinden, der für sie bestimmt wurde, um gemeinsam viel stärker Gutes zu tun?
Was wenn ein Lebenspartner nicht dazu bereit ist, sich zu verändern und lebensbedrohlich wird - sollte sich der andere Partner nicht von ihm trennen, um sich selbst zu schützen, damit er auch an anderen Gutes tun kann?
Macht das das Leben nicht viel einfacher?
Islamisch gesehen kann eine Ehe nur von dem Mann oder durch das Gericht getrennt/aufgehoben werden.
Die Frau darf sich nur selber scheiden, falls sie vom Mann das Scheidungsrecht (eine mündliche "Vollmacht" für die Scheidung bei der Eheschließung) hat.
Der Sinn der ganzen Sache ist, dass die Frauen oft emotionaler sind und sich vielleicht undurchdacht zb. bei einem kurzen Wutanfall scheiden lassen könnten.
Das ist deshalb gefährlich, weil wenn man eine vollständige Trennung (3 Faches Talaq) macht, kann man auch nicht wieder heiraten, bevor die Frau eine andere (auf Dauer geschlossene) Ehe hinter sich hat.
Natürlich sollte der Mann auf die bitte eingehen, wenn die Frau sich scheiden lassen will und es nicht unbedingt vor Gericht bringen.
Frieden,
nennt sich Khul'a, die Frau muss die Mahr(Brautgabe) in Teilen oder ganz rückerstatten.
Siehe auch Sure 2 Vers 229, und ferner https://islamfatwa.de/soziale-angelegenheiten/90-verlobung-a-ehe/scheidung-tod-ehepartner-trauerzeit/1408-scheidungsersuch-der-frau-khul-a und http://islam-forum.info/Thema-Frau-will-scheidung
Die Person die sowas konstatiert hat also nicht recht. Im Islam darf sich sowohl der Mann von der Frau als auch die Frau vom Mann trennen, so es einen Grund gibt.
Und Gott weiß es am besten und besser
Hallo, eben: Gottes Wissen ist absolut unendlich, und mit keinem Superlativ oder Elativ kann man dies entsprechend beschreiben: Es ist unbeschreiblich, unvergleichlich, unvorstellbar. Deswegen das "und besser", quasi egal wie sehr jemand meint vorstellen zu können, wie viel besser Gott es weiß, Gott weiß es noch besser. Im Arabischen findet deswegen in Bezug auf Gott immer ein Elativ Anwendung, sodass man auszudrücken versucht das Gott immer mächtiger, größer, gewaltiger, absoluter ist, als man es sich je vorstellen, oder beschreiben könnte.
Die Sprache vermag es nicht Gott entsprechend zu beschreiben( id est, das Wesen Gottes ist unbeschreiblich, das ewige Mysterium, das verborgenste aller Mysterien, doch seine Existenz evident).
Mit der Sprache ist es aber möglich im gewissen Sinne zu vermitteln. Um aber jeglichen Anthropomorphismus vorzubeugen hänge ich eben den oben verwendeten Ausdruck.
Falls ich hier ein Fehler in meinem Versuch es auszudrücken machte, so ist dies meine Schuld.
Gott möge mir alle meine Fehler vergeben, und Gott weiß es am aller besten und besser.
Post Scriptum: Zur Klarstellung: "Um aber jeglichen Anthropomorphismus vorzubeugen verwende* ich eben den oben verwendeten Ausdruck." Gemeint ist der Ausdruck ;und besser; .. _
Erratum: " sodass man auszudrücken versucht" muss "sodass man ausdrückt" lauten.
Natürlich darfst du das. Wenn du nicht standesamtlich verheiratet bist, darfst du ihn ohne Formalität jederzeit auch ohne Angabe von Gründen verlassen. Seid ihr standesamtlich verheiratet, dann ist eine formelle Scheidung notwendig.
Und bevor dir hier die Fans des Islamischen Staates das Gehirn vernebeln: Eine rein islamische Eheschließen bewirkt KEINE rechtsgültige Ehe. Wer etwas anderes behauptet, lügt ganz bewusst.
Sicher darf man das.
Es gibt keine Steigerung von "am besten" ;)