Ca. 0,2 % der Bevölkerung sind intersexuell (Option "divers" im Ausweis). Bedeutet das, dass das biologische Geschlecht ein Spektrum ist?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

ja, beweist das biologische Geschlecht ist ein Spektrum 70%
nein, beweist nicht das biologisches Geschlecht ist ein Spektrum 30%

6 Antworten

ja, beweist das biologische Geschlecht ist ein Spektrum

Beide Antworten passen faktisch nicht so richtig. Aber sinngemäß liegt diese Antwort näher an der Realität.

Der Punkt ist NICHT, dass es Intersexuelle als solche gibt.

Der Punkt ist, dass es viele Faktoren gibt, die bei der Entwicklung dessen eine Rolle spielen, was wir dann im Ergebnis gemeinhin unter "Geschlecht" verstehen.

Und bei keinem dieser einzelnen Faktoren gibt es in der Natur ein "so und nicht anders", sondern es variiert immer. Das ist (verständlicher- aber glücklicherweise) das Wesen der Natur: Egal ob bei der Nasengröße oder der Hormonproduktion.

Wäre das anders, dann gäbe es so komplexe Lebewesen wie uns nicht, und mit der Komplexität, wachsen auch die Möglichkeiten der Varianz.

Bei einigen Intersexuellen ist es "nur" SO auffällig, dass wir es tatsächlich auch ohne Hilfsmittel mit bloßem Auge wahrnehmen können. Bei anderen Intersexuellen hingegen können wir es erst mit moderner Medizintechnik feststellen.

Je mehr wir also forschen und dadurch über uns wissen, umso mehr verstehen wir uns auch - und das, was wir als "Geschlecht" betrachten.

Das war früher also relativ einfach:

  • Baby hatte einen Penis/Hoden = Junge -> Mann
  • Baby hatte eine Vulva = Mädchen -> Frau
  • Baby wich davon ab = "Laune der Natur"/"Anomalie" -> ? (was, das war von der jeweiligen Kultur abhängig, und konnte etwas "göttliches" oder "krankhaftes" bedeuten - in der christlichen Kultur leider etwas "krankhaftes", unerwünschtes)

Heute ist es nicht mehr so einfach, weil wir wissen, dass es viel mehr gibt, was wir nicht sehen können, was aber dennoch relevant ist. Das können wir aber scannen, messen, testen - wenn wir das denn tun.

D.h., wir haben z.B. heute Intersexuelle, die noch in ihrer Kindheit gar nicht wussten, dass sie intersexuell sind.

Selbst Erwachsene erfahren es mitunter erst im fortgeschrittenen Alter.

Wir haben bei "Geschlecht" üblicherweise eine einfache Vorstellung, die der komplexen Realität gerecht werden kann - oder auch nicht. Und sie wird der Realität ggf. auch dann nicht gerecht, wenn wir es selbst nicht bemerken.

Schlimmer noch: Das ist in der modernen Medizin durchaus von praktischer Relevanz. Spätestens da sollte man also tatsächlich wissen, welche Auswirkungen irgendwelche Handlungen/Medikamente haben, und welche nicht.

Und spätestens da hilft uns der alte Anschein von "Geschlecht A oder B, plus 'uneindeutig'"nicht mehr weiter, sondern die Erkenntnis, dass das biologische Geschlecht eines derart komplexen Lebewesens selber komplex ist, und wir ganz genau hinschauen müssen, um ggf. medizinisch zu helfen statt Schaden anzurichten.

Für mehr Infos verweise ich wieder auf meine ältere Antwort: https://www.gutefrage.net/frage/wie-viele-geschlechter-gibt-es-11#answer-389530879

Und hier, neben den Links unten, insbes. auf das TED-Video der Intersexuellen Emily Quinn, die humorvoll wie anrührend das Thema dem geneigten Laienpublikum nahebringt.

Und, darum geht es im dortigen Video von maiLab: Es ist NICHT das Thema (und auch nicht strittig - nirgendwo!), dass der Mensch sich mit genau 2 Arten von Keimzellen reproduziert. NIEMAND behauptet, dass der Mensch unter dem Aspekt der Fortpflanzung mehr als 2 Geschlechter braucht, noch hat.

Aber beiden, Quinn wie Dr. Mai, ist eben bewusst, dass unser biologisches Geschlecht nicht nur bei der Fortpflanzung von Relevanz ist. Und heutigen Humanbiologen ist das eben auch bewusst.

Und jenseits der Fortpflanzung reichen A & B als Vereinfachung halt nicht mehr aus.

Das ist kein böser Wille, das ist keine woke Propaganda, sondern schlicht Akzeptanz einer komplexen Realität.

Dass der heterosexuelle "Otto Normalmann" eine Intersexuelle wie Emily Quinn ggf. anbaggert, weil er meint, eine attraktive Frau zu sehen, ist da eigentlich nicht das Thema, könnte aber vielleicht denjenigen zu denken geben, die nur in der Kategorie "offensichtlich Mann" oder "offensichtlich Frau" denken.

Ihre "weiblichen Formen" kann man halt sehen, ggf. sogar ihre Vagina, ihre Hoden hingegen ebensowenig wie ihre XY-Chromosomen ...

divers

"offen" und "divers" wurde für Intersex-Personen eingeführt: die Medizin kann diesen Menschen nicht eindeutig ein Geschlecht zuweisen. Diese Begriffe sind für Formulare und Dokumente wie zB die Geburtsurkunde (betrifft also juristische und soziale Gebiete).

Der Geschlechtseintrag divers (von lateinisch diversus „ungleichartig, verschieden“)[1][2] bildet seit 2018 in Deutschland und seit 2019 in Österreich eine dritte rechtliche Option neben „weiblich“ und „männlich“, die sich auf biologische Intergeschlechtlichkeit bezieht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Divers

Neu ist: Über das TSG können auch trans Personen den EIntrag "divers" erhalten.

Vor allem Intersex-Babies und Kinder profitieren davon. Es gibt keine Notwendigkeit, voreilig eine OP durchzuführen und das Kind in eine Rolle zu pressen, die es später vielleicht bereuen wird.

Wenn es erwachsen ist, kann die Intersex-Person sich für männlich oder weiblich entscheiden. Oder "offen" bzw "divers" bleiben.

Biologisches Geschlecht (Sex)

Neuere medizinische Definitionen von Geschlecht sind multidimensional.Es gibt nicht nur eine Definition von biologischem Geschlecht (somatische Geschlecht), sondern mehrere: chromosomales, genitales, gono­duk­tales und gonadales Geschlecht.

Und ein psychisches, juristisches und soziales Geschlecht (Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch).

Im Detail: https://www.pschyrembel.de/geschlecht/K08P4/doc/

Pschyrembel:

Es wurde insbesondere für die medizinischen Berufe konzipiert. Im deutschen Sprachraum erlangte „der Pschyrembel“ eine Bedeutung für den medizinischen Sprachgebrauch, wie sie der Duden für die allgemeine deutsche Sprache hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pschyrembel_(Medizinisches_W%C3%B6rterbuch)

Sex (biologisches Geschlecht) und Gender wird in der Wissenschaft als Spektrum (Bandbreite) gesehen, mit männlich und weiblich als Extreme an den beiden Rändern in der Grafik. Es gibt also keine genaue Anzahl:

Bild-Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28813372/

Die Fachzeitschrift nature meint: Sex (Geschlecht) ist komplexer als nur männlich und weiblich. Und Gender ist ein Spektrum:

The idea of two sexes is simplistic. Biologists now think there is a wider spectrum than that.

https://www.nature.com/articles/518288a#Tab1

Und:

The research and medical community now sees sex as more complex than male and female, and gender as a spectrum that includes transgender people and those who identify as neither male nor female.

Gender Identity ist nicht nur eine rein soziale Geschlechterrolle. Und wird vermutlich durch Genetik und Hormone beeinflusst:

Some evidence suggests that transgender identity has genetic or hormonal roots, but its exact biological correlates are unclear.

https://www.nature.com/articles/d41586-018-07238-8

Zur nature:

Nature war im Jahr 2014 die weltweit am meisten zitierte interdisziplinäre Fachzeitschrift entsprechend den Journal Citation Reports sowie die Zeitschrift mit dem höchsten Impact Factor in ihrer Kategorie.[3] Sie ist neben der US-amerikanischen Science die weltweit angesehenste Zeitschrift für Naturwissenschaften.

Wikipedia: Nature

Sex (Geschlecht) ist nicht auf human reproduction (Fortpflanzung) reduziert

Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction, both sex and gender are fluid.
Variations in chromosomes, hormone levels, and reproductive organs result in more than 2 sexes, reflecting complex processes of sex development across multiple levels, and suggesting that sex itself is culturally constructed.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3786754/

Aus American Journal of Public Health:

Das American Journal of Public Health ist eine monatlich erscheinende, begutachtete wissenschaftliche Fachzeitschrift, ...

Wikipedia: American Journal of Public Health

Aus dem Fachgebiet Anatomie: Sex (Geschlecht) als Continuum

Consequently, the binary division in male and female sex has been called into question and a more fluid understanding of sex has been proposed.
Some of the major textbooks teach anatomy, particularly of the urogenital system, as a male-female binary.
Anatomical sciences curricula need to adopt a more current approach to sex including the introduction of the category of "intersex"/"differences in sexual development" and present sex as a continuum rather than two sharply divided sets of characteristics.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32735387/

Aus Anatomical Sciences Education:

Anatomical Sciences Education is a peer-reviewed journal
... It is the official publication of the American Association of Anatomists.

Wikipedia: Anatomical Sciences Education

 - (Gesundheit und Medizin, Frauen, Männer)
Grobbeldopp  13.01.2023, 06:15

Wir - du und ich und auch Liebello und du reden von völlig unterschiedlichen Dingen.

Guck dir mal meine Kritzelei an in meiner Antwort, die ist natürlich nur eine Veranschaulichung ihrerseits.

Das Problem in der Diskussion ist- niemand leugnet dass es die diversen Intersex-Konditionen gibt.

Hast du den Eindruck dass dem so sei?

Das Problem ist, dass damit die Mehrzahl der Menschen nach deinem zitierten Schaubild und deiner bisherigen Wortwahl "Extreme" darstellen und auf dem Spektrum bei 0%/ 100% liegen.

Für diese ist ihr Geschlecht dann nach deiner Darstellung nicht auf einem Spektrum im Sinne von sie sind reine Extremausprägungen.

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Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 17:13
@Grobbeldopp
Wir - du und ich und auch Liebello und du reden von völlig unterschiedlichen Dingen.
Das Problem in der Diskussion ist- niemand leugnet dass es die diversen Intersex-Konditionen gibt.

ich denke das ist das Problem

aus meiner Sicht werden bei der ganzen Diskussion Begrifflichkeiten vermischt, unangemessen verwendet und daraus dann irgendwas Falsches abgeleitet und es wird Personen ein Denken unterstellt, das gar nicht vorliegt

zudem mag ich es nicht, wenn wilmaed einfach die Antwort, die sie/er bereits woanders gepostet hat zu anderen Fragen, kopiert und dann hier einfügt

er/sie sollte sich einfach deutlich kürzer fassen, konkret auf die Frage eingehen und EIGENE FORMULIERUNGEN nutzen

wenn man einfach nur was reinkopiert, dann lese ich es eh nicht

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Grobbeldopp  13.01.2023, 07:04

Oder um es anders auszudrücken,

Die meisten Männer mit hoher Stimme, einem kleinen Penis, als femin wahrgenommenem Verhalten, nonbinärer Identität, Genderbender oder sehr schwachem Haarwuchs und wenig Muskeln und Testosteron oder solchen Merkmalen - verstehst du einfach irgendwelche als nicht männlich konnotierten Merkmale- fallen in deinem Spektrum wenn man die Genderbox die ja mit dem Modell nicht verbunden ist (weil das natürlich eine Menge dreidimensionales Chaos anrichten würde) unter "Extremausprägung rein männlich".

Das würde mir oder Liebello so niemals einfallen, da wir die bereits auf einem allgemeinen Spektrum wahrnehmen würden, das aber dennoch innerhalb "Mann" liegt.

1
Mayahuel  13.01.2023, 07:11
@Grobbeldopp
Liebello so niemals einfallen,

Liebello fällt sehr viel ein. Sie akzeptiert Bisexualität nicht.

1
Grobbeldopp  13.01.2023, 07:13
@Mayahuel

Ok... wenn dem so ist. Also ich weiß dass es bisexuelle gibt mein bester Freund ist bisexuell. Dann rede mit mir.

Siehst du das Problem wie wir aneinander vorbeireden? Ich sehe es.

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Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 17:17
@Mayahuel

ich akzeptiere, dass es Bisexuelle gibt...

ich will die nur nicht als Partner, was mein gutes Recht ist...

die sexuelle Orientierung hat aber mit der Diskussion um das Thema "Biologisches Geschlecht als Spektrum" NICHTS zu tun!

gar nichts!

0
Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 17:24
@Grobbeldopp
Ok... wenn dem so ist. Also ich weiß dass es bisexuelle gibt mein bester Freund ist bisexuell. Dann rede mit mir.

ich habe grundsätzlich überhaupt nichts gegen Bisexuelle, solange sie mich sexuell in Ruhe lassen, nicht hypersexuell agieren und mir auch nicht ihre Sexstorys nicht auf die Nase binden...

ich habe grundsätzlich ein Problem mit sexuell untreuen Menschen, mit Menschen, die "offene" Beziehungen leben, mit Menschen, die ständig wechselnde Sexpartner haben (ganz gleich, ob die bi-, homo- oder heterosexuell sind), das ist einfach meine persönliche Empfindung und Meinung, die ich haben darf!

er/sie hetzt einfach nur gegen mich, weil er/sie sich durch das Genderthema persönlich getriggert fühlt, weil er/sie offenbar privat damit sehr beschäftigt ist sich irgendwo biologisch geschlechtlich oder geschlechtsidentitär oder sexuell zuzuordnen

im Grunde geht es ihm/ihr darum, dass er/sie sich durch mich persönlich angegriffen fühlt und eine bestimmte Form der Akzeptanz von mir einfordert, die ich so nicht geben kann oder will

zudem redet man einfach tatsächlich aneinander vorbei

0

Die Keimzellen sind eindeutig, also das, was bisher als Geschlecht definiert wurde und das, wie man es auch bei Tieren macht.

Aber ja, es gibt Eigenschaften, die statistich eher bei Männern oder eher bei Frauen vertreten sind und das ist durchaus ein Spektrum.

Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 17:47
Aber ja, es gibt Eigenschaften, die statistich eher bei Männern oder eher bei Frauen vertreten sind und das ist durchaus ein Spektrum.

und Eigenschaften zählen aus deiner Sicht zum biologischen Geschlecht...?

oder werden sie nicht zum Teil einfach in der Sozialisation anerzogen, unterschiedlich geschlechtsspezifisch gefördert und unterschiedlich wahrgenommen bei den beiden Geschlechtern...?

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Richard30  13.01.2023, 18:01
@Liebello

Da denke ich schon, dass es durchaus genetisch ist, aber halt statistich zu werten ist. Also du kannst als Frau dennoch sehr viele eher "Männliche" eigenschaften haben und umgekehrt, aber das heist ja nicht, deswegen keine richtige Frau oder kein richtiger Mann zu sein.

Annerzogen ist vieles schon, man bemerkt aber auch in den meisten Kulturen gewisse Rollenbilder, was also darauf hindeutet, dass diese Tendenzen schon genetisch festgelegt sind.

Und es macht auch Sinn, eine Gesellschaft könnte die hälfte aller Männer verlieren. Das wäre zwar nicht gut, aber schlimmer wäre es die hälfte aller Frauen zu verlieren, da diese nunmal der begrenzende Faktor für die Fortpflanzung sind. Das es also diese Tendenzen im Verhalten gibt, macht alleine für das Überleben der Art mehr Sinn.

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Richard30  13.01.2023, 18:02
@Liebello

Aber wie denkst du das?

Also nehmen wir an, wir haben 200 Babys, 100 Jungs und 100 Mädschen. Diese werden von einer neutralen KI erzogen. Wie würde das ausgehen?

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Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 18:46
@Richard30

ich sehe das ein bisschen anders, aber ich habe gerade weder Lust noch Zeit das detailliert auszuführen

ich finde die Einteilung in "männliche" und "weibliche" Eigenschaften schon per se falsch, eine menschliche Eigenschaft ist nicht männlich oder weiblich, sondern menschlich

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Richard30  13.01.2023, 18:53
@Liebello

Es ist halt mehr eine statistische Feststellung.

Bei Tieren bemerkt man so etwas aber auch.

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Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 19:14
@Richard30

also für dich ist eine biologische Frau, mit weiblicher Genetik, mit Vagina, Eierstöcken, Gebärmutter, regelmäßiger Monatsblutung und den "männlichen" Eigenschaften logisches Denken, gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Zielstrebigkeit, Aggressivität und Durchsetzungsstärke NICHT zu 100% weiblich, sondern nur zu einem bestimmten Anteil...?

das sehe ich halt einfach nicht so

sie ist und bleibt biologisch zu 100% Frau (auch mit kleinen Brüsten und Geheimratsecken)

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Richard30  13.01.2023, 19:39
@Liebello

Nein jede Frau ist zu 100% Frau, egal wie logisch sie denkt, wie viel Testosteron sie hat.

Das andere ist nichts was mit "Geschlecht" zu tun hat, es ist einfach nur eine Einteilung anhand von statistischen Feststellungen, mehr nicht und da ist es kein 0 oder 100%

Aber man kann es von mir aus auch anders nennen, nur gehe ich von dem was ich bisher weiss, dass diese Tendenzen nicht rein gesellschaftlich sind, sondern eben Genetisch.

Einiges ist einfach auch nur eine Bezeichnung, wie das mit der Rechten und Linken Gehirnhälfte, die auch eher als Weiblich oder Männlich bezeichnet wird, man findet es auch ihn Literatur u.s.w. wieder mit der guten Fee u.s.w.

Das ist keine Wertung und keine Regel, dass es so sein muss

Schnee würde man eher mit nörlichen Ländern in verbindung bringen, aber es kann auch südlich von DE schneien. Eine dunkle Hautfarbe eher von Leuten aus den Ländern die näher am Äquator vorzufinden sind, aber eine Regel ist es nicht.

0
nein, beweist nicht das biologisches Geschlecht ist ein Spektrum

Denk mal drüber nach- was soll das denn überhaupt bedeuten dass "das Geschlecht ein Spektrum ist".

Das ist ja offensichtlich eine komische Ausdrucksweise. Die elektromagnetische Strahlung ist ja auch kein Spektrum.

Zudem...ja es gibt auf einigen Achsen der Geschlechtsausprägung ein vollständiges Spektrum jedoch mit teils extrem seltener Ausprägung der mittigsten Formen, bei anderen (Fruchtbarkeit, Gametentyp) nicht, und wieder bei anderen gibt es...wie soll man das ausdrücken... Bereiche der Merkmalsausprägung, die innerhalb mehrerer "Sorten" intersexueller Menschen und nicht intersexuellen Menschen aus verschiedenen Gründen gleichartig ausgeprägt sein können und andere wo es weniger parallele Äste von verschiedenartigen Ursachen ähnlicher Ausprägungen sind und die damit "dünner besiedelt" sind und dazu tragen dann auch die medizinischen Maßnahmen zur Geschlechtsangleichung bei falls solche unternommen werden.

Bild zum Beitrag

 - (Gesundheit und Medizin, Frauen, Männer)
Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 03:37
Denk mal drüber nach- was soll das denn überhaupt bedeuten dass "das Geschlecht ein Spektrum ist".
Das ist ja offensichtlich eine komische Ausdrucksweise.

es gibt Leute, die es als wissenschaftlich belegt ansehen, dass das biologische Geschlecht ein Spektrum sei

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Grobbeldopp  13.01.2023, 03:43
@Liebello

Ich weiß aber mir ist gerade erst aufgefallen dass das rein von der Wortwahl her eine eigenartige Sache ist.

"Die menschliche Körpergröße ist ein Spektrum" - hä?

Ansonsten stimmt es ja schon dass man die Geschlechtsausprägung als Spektrum darstellen kann oder auch das Geschlecht.

Nur es gibt bei den meisten Merkmalen und auch bei der Gesamtausprägung die Formen in der Mitte enorm viel seltener als die um die zwei Berge der normalen Ausprägung.

Dazu eben das Problem, dass sich auf diesem Spektrum Interpersonen, Transpersonen, diverse usw. nicht in der Mitte befinden sondern überall verteilt. In der Mitte sind sie halt die einzigen aber sie sind nicht alle in der Mitte und ihrer Ausprägungen und der Ursachen dafür sind sehr sehr viele.

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Grobbeldopp  13.01.2023, 03:49
@Liebello

Jetzt fällt mir wieder ein warum ich mich sofort auf Nein gestürzt habe obwohl ich ja zustimme dass man das Geschlecht als ein Spektrum darstellen kann.

Es gibt 2 3 gfler die im Transthema das immer so formulieren und dann als Nachsatz "mit Männlich und Weiblich als Extreme". Das ist eigentlich das Problem warum mir das nicht zusagt.

Denn dass es ein Spektrum ist mit männlich und weiblich als Extreme das ist imho absolut abwegig falsch. Männlich und Weiblich ragen je nach Sichtweise bis fast in die Mitte oder überlappen sich sogar. Auf keinen Fall sind es Extreme.

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Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 03:52
@Grobbeldopp
Männlich und Weiblich ragen je nach Sichtweise bis fast in die Mitte oder überlappen sich sogar. 

wie muss man sich das konkret vorstellen?

Beispiele bitte

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Grobbeldopp  13.01.2023, 05:07
@Liebello

Beispiele... so ist das nicht gemeint.

Ich kann es versuchen zu erläutern. Mein Eindruck ist dass Geschlecht so gesehen und das Wort so benutzt wird, dass ein Mann oder eine Frau mit extrem ausgeprägten männlichen/weiblichen Zügen nicht als 100% männlich wahrgenommen wird, ein normaler junger Mann dagegen als ssgen wir mal 75% männlich und 25% weiblich, bloß weil sein Bizeps keine 3 Kilo wiegt und er nicht behaart ist wie ein Bär. Verstehst du was ich meine?

Das Extrem- ist gar nicht so einfach zu definieren da viele der Ausprägungen ins krankhafte oder absurde gehen können. Wenn du eine Skala mit Männlich links weiblich rechts anlegst in Perzentile aufgeteilt ist der typische Mann nicht bei Perzentil 1 sondern um Perzentil 25, und bis mindestens Perzentil 44 oä würde niemand sagen "der ist zu so und so viel Prozent eine Frau" sondern man würde sagen "das ist ein Mann".

Seltene Hyperausprägungen sind nicht die reinen Geschlechter und alles andere sind Mischformen auf dem Spektrum, sondern die "reinen Geschlechter" sind zwei breite Haufen um die Perzentile 25 und 75.

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Mayahuel  13.01.2023, 05:08
@Grobbeldopp
Das ist eigentlich das Problem warum mir das nicht zusagt.

Ich bin nicht zwingend auf die Formulierung angewiesen. Sie hilft aber, das Problem zu veranschaulichen.

Die Grafik, die das Spektrum als Linie zeigt, ist auch nur eine Vereinfachung. Mit Extreme sind "ganz links" und "ganz rechts" gemeint.

Man kann Evolution als Kladogramm (bzw Baumzweig) darstellen. Noch besser ist aber ein Netz.

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Grobbeldopp  13.01.2023, 05:20
@Mayahuel

Glaub ich kaum.

Wenn man die Extreme als typische reine Geschlechtsausprägungen definiert und die beiden Hügel als auf einem Spektrum dazwischenliegend dann ist man quasi Geschlechtsabolitionist und nimmt nicht an der gewöhnlichen Verwendung des Geschlechterbegriffs teil.

Und das ist nicht die Mehrheit.

Was meinst du übrigens mit Evolution, Kladogramm und Netz? Was hat denn das mit dem Thema zu tun?

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Liebello 
Fragesteller
 13.01.2023, 17:45
@Grobbeldopp
 Mein Eindruck ist dass Geschlecht so gesehen und das Wort so benutzt wird, dass ein Mann oder eine Frau mit extrem ausgeprägten männlichen/weiblichen Zügen nicht als 100% männlich wahrgenommen wird, ein normaler junger Mann dagegen als ssgen wir mal 75% männlich und 25% weiblich, bloß weil sein Bizeps keine 3 Kilo wiegt und er nicht behaart ist wie ein Bär. Verstehst du was ich meine?

so sehe ich das überhaupt nicht

für mich gilt zum Thema BIOLOGISCHES GESCHLECHT:

Mann = nur Penis, Hoden (KEINE Vagina, KEINE Eierstöcke, KEINE Gebärmutter)

Frau = nur Vagina, Eierstöcke, Gebärmutter (KEIN Penis, KEINE Hoden)

Intersexuelle sind kein eigenes biologisches Geschlecht, sondern eine Mischung aus Mann und Frau, also die Geschlechtsteile sind nicht eindeutig männlich oder weiblich ausgeprägt (z.B. kann es eine Gebärmutter und eine Vagina geben in Kombination mit einem kleinen Penis und angedeuteten Hoden, es kann aufgrund dessen Unfruchtbarkeit vorliegen)

Intersexuelle dürfen aber gerne ihre eigene Kategorie im Pass haben (die 3. OPTION), damit sie nicht zwangsoperiert werden müssen, um als männlich oder weiblich zu gelten, denn das würde zu psychischem und auch körperlichem Schaden bei diesen Menschen führen, was natürlich vermieden werden soll

was DU meinst, ist die Außenwirkung und die soziale Zuschreibung, was aus sozialer Sicht als männlich oder weiblich gilt

z.B. Vollbart = männlich, hohe Stimme = weiblich, Haarausfall auf dem Kopf und Geheimratsecken = männlich, starke Körperbehaarung = männlich, volle Lippen = weiblich, große Augen und lange Wimpern = weiblich, hageres und kantiges Gesicht = männlich

weiter geht es dann mit bestimmten Eigenschaften: empathisch und sensibel = weiblich, ehrgeizig und durchsetzungsstark = männlich, Neigung zu Depressionen = weiblich, gewaltbereit und aggressiv = männlich, logisch denkend = männlich, emotional verletzlich = weiblich

und genau mit solchen Einordnungen als "weiblich" oder "männlich" habe ich eben große Probleme und ich kritisiere sie, weil ich sie für falsch und unsinnig halte!

deswegen kann ich auch mit der Idee des biologischen Geschlechterspektrums nichts anfangen!

Intersexuelle sind nun man kein eigenes Geschlecht und beweisen kein biologisches Geschlechtsspektrum, sondern es ist nur eine seltene Abweichung von der Norm, die es als "Fehler der Natur" geben kann und Intersexuelle müssen auch nicht umoperiert werden (ich habe nichts gegen Intersexuelle)

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Anon99999  13.01.2023, 22:35
@Liebello

ok, kann man auch so sehen, problematisch ist es erst dann wenn falsch zugeordnet wird

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Libertinaerer  14.01.2023, 09:35
@Grobbeldopp
Es gibt 2 3 gfler die im Transthema das immer so formulieren und dann als Nachsatz "mit Männlich und Weiblich als Extreme".

Also ich bin GFler, nicht wirklich "im Transthema" unterwegs, aber so formuliere ich das auch.

Denn ...

Denn dass es ein Spektrum ist mit männlich und weiblich als Extreme das ist imho absolut abwegig falsch. Männlich und Weiblich ragen je nach Sichtweise bis fast in die Mitte oder überlappen sich sogar. Auf keinen Fall sind es Extreme.

... das sehe ich nicht als Widerspruch - verstehe aber, was Du meinst.

"Die Frau" meint da eine "Extrem-Frau", eine in JEDER Hinsicht "überdurchschnittlich" gebärfreundliche und -bereite Person. Von der Figur bis zum Hormonhaushalt, und allem sonst, was dazu nötig ist und dies befördert.

Das wäre das "Ideal", die "100 Prozent", wenn man Geschlecht an Fortpflanzung koppelt.

Auch unterhalb eines solchen "Ideals" ist man immer noch "Frau" bzw. "Mann" - auch wenn die Kurve ggf. spürbar flacher wird. Es wachsen ggf. die persönlichen Zweifel: "Bin ich weiblich/männlich genug?"

Andererseits benutze wir "Frau" und "Mann" zurecht auch bei Personen, die ggf. absolut unfruchtbar sind. einfach weil sie es vielleicht mal waren, oder wir glauben, sie könnten es (gewesen) sein.

Das Konzept des Spektrums ist nicht nur, dass es eine bewusste wie unbewusste Vielfalt in der Entwicklung der Faktoren gibt, die letztlich zum dem führt, was wir als "Gescblecht" wahrnehmen, sondern auch, dass wir geschlechtlich keiner vermeintlichen "Norm" unterliegen, sondern einfach sind, was wir sind.

Und das ist üblicherweise nicht "die (vermeintlich) perfekte Frau"/"der (vermeintlich) perfekte Mann".

Soviel zur Wahrnehmung.

Relevanter und kleinteiliger wird es ggf. in der Medizin.

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Liebello 
Fragesteller
 14.01.2023, 14:44
@Anon99999

Biologen gehen von 2 biologischen Geschlechtern aus PLUS die Anomalie der Intersexualität (KEIN 3. Geschlecht, aber Intersexuelle dürfen zurecht eine 3. Kategorie im Pass nutzen, damit sie nicht auf Zwang zu männlich oder weiblich "umoperiert" werden müssen)

alles andere ist halt Gender bzw. soziales Geschlecht, gefühltes Geschlecht, Geschlechterzuschreibungen, Geschlechterrollen, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung

aber offenbar haben einige sehr große Probleme damit diese Begriffe zu begreifen und zu unterscheiden...

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Liebello 
Fragesteller
 14.01.2023, 14:45
@Libertinaerer

Biologen gehen von 2 biologischen Geschlechtern aus PLUS die Anomalie der Intersexualität (KEIN 3. Geschlecht, aber Intersexuelle dürfen zurecht eine 3. Kategorie im Pass nutzen, damit sie nicht auf Zwang zu männlich oder weiblich "umoperiert" werden müssen)

alles andere ist halt Gender bzw. soziales Geschlecht, gefühltes Geschlecht, Geschlechterzuschreibungen, Geschlechterrollen, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung

aber offenbar haben einige sehr große Probleme damit diese Begriffe zu begreifen und zu unterscheiden...

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Anon99999  14.01.2023, 14:50
@Liebello

die Anomalie der Intersexualität

Worin liegt die Anomalie hinter der Tatsache eine Vermischung der 2 Geschlechter zu habem ? Durch genetische Abweichungen, Mutation? Xxy chromosomen oder sowas..?

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ja, beweist das biologische Geschlecht ist ein Spektrum

Als Laie muss ich diesbezüglich Fachleuten vertrauen. Ich bin davon nicht selbst betroffen und habe noch nie Betroffene selbst begutachtet.