BWL weiterstudieren?
Servus Leute :)
Ich studiere gerade BWL im 2.SS an einer Wald und Wiesen FH. Hab BWL studiert weil ich nicht wusste was sonst. Der Klassiker halt. Das Ganze schon seit Anfang an mit fast keinem Interesse am Stoff.
Es ist eben wie in der Schule in der ich halt lernen musste, nicht aus Interesse sondern weil man *muss*. Ab und zu hatte ich in der Schule dann aber doch diese Momente wo man sich total interessiert für Thema xy und sich da reinfuchst, in seiner Freizeit (!). Das war bestimmt alle 3-4 Wochen der Fall. Auf jeden Fall DEUTLICH öfter wie im Studium.
Jetzt im Studium ist das maximal 1-2 mal *pro Semester* der Fall. Die restliche Zeit sitz ich drin, hörs mir an und lerne es halt. Aber Selbststudium, geschweige denn sich in seiner Freizeit nochmal reinlesen weilsich interessiert? NULL KOMMA NULL.
-> Wenn es dir genauso erging. Hat sich das gebessert nach dem Grundstudium oder später im Berufsleben?
Oder sollte man eher abbrechen? Wenn jetzt schon kein Interesse da ist am Stoff ganz generell, wird's im Beruf ja nicht besser weil man dann mit eben diesem Stoff ja arbeiten muss?
Erzählt einfach aus eurem Leben dazu was, muss auch nicht konkret BWL sein, vielleicht hilft mir das ja auch schon :))
DANKE für eure investierte Zeit! <3
WARUM hat es sich gebessert?
PS: Meine Noten sind bei 3,3-3,5. Die Hälfte der Prüfungen aus dem 1WS muss ich jetzt nachholen
11 Stimmen
6 Antworten
Ich glaube, so eine Sinnkrise kommt irgendwann für viele Studierende.
Dann kann man abbrechen und die bereits verbrauchte Zeit abschreiben. Oder man überlegt sich, worauf man ernsthaft Bock hat und versucht, eine Verbindung zwischen dem Studium und diesen Zielen herzustellen.
Ich hab z. B. aus diesem Grund - als einziger, fachfremder "Exot" - bei nem Studierendenverein mitgemacht, die in der von mir gewünschten Richtung aktiv waren. So hatte ich Zugang zu Inhalten und Leuten, die sich dahin orientiert haben, wo ich auch hinwollte, ohne den Studiengang zu wechseln und das bereits Erarbeitete in den Wind zu schießen.
Diese Brücke kann alles mögliche sein: eine Studierendeninitiative ebenso wie irgendeine Aktivität oder ein Praktikum völlig außerhalb der Uni.
Allerdings: Ohne den Hintern hoch zu kriegen, läuft nichts. Ich finde es nicht schlimm, wenn das Studieren länger dauert. Aber es ist deine Lebenszeit, die du da verbrätst - so viel sollte dir immer klar sein.
Hast du denn Interesse an einem anderen Fachgebiet? Wenn nicht, zieh dein Studium durch, denn sonst wird es dir bald wieder genauso gehen. Das Studium ist ja nicht dein Beruf, sondern öffnet dir die Tür für viele Tätigkeiten. Ich habe Geschichte und Latein studiert (mit akademischem Abschluss) und bin dann Wirtschaftsjournalist geworden.
Bei Hochschulstudiengängen sind die ersten Semester Grundlagensemester. Da wird das Grundlagenwissen vermittelt, mit dem man dann in späteren Semestern konkrete berufspraktische Probleme bearbeiten und lösen kann. Das ist in aller Regel deutlich interessanter. Deshalb ist es sinnvoll, weiter zu studieren. Solltest Du allerdings keinerlei Interesse an Wirtschaft und wirtschaftlichen Problemstellungen haben, dann empfehle ich, das Studium abzubrechen.
Ein BWL Studium ist eine sehr gute Grundlage für viele Aufgaben. Einige Themen werden Dich nie interessieren, andere schon. Kosten-/Leistungsrechnung, Buchführung und Besteuerung sind Themen die Dir in vielen Bereichen wieder begegnen werden. Solide Grundkenntnisse können da sehr hilfreich sein, egal in welcher Branche.
Da Du scheinbar noch keine zündende Idee für Deine berufliche Laufbahn hast, nutze die Zeit für Grundkenntnisse.
Mit hat es geholfen.
Allerdings ist BWL ohne technischen Hintergrund oder Ausbildung faktisch wertlos.
Ohja, hab ich auch schon gemerkt. Da bist du dann halt ein überqualifizierter Industriekaufmann lol