Benzindirekteinspritzung als Motor?


02.04.2024, 13:35

also Benzindirekteinspritzung im benzinmotor

4 Antworten

Die gab es mal in Serienfahrzeugen.

Die Direkteinspritzung ist Grundlage des "Schichtladers" wo dann Schichten aus "trockener Luft" und Gemisch erzeugt werden um so den Zylinder was die Verbrennung an geht künstlich kleiner zu machen.

Das spart dann besonders im Stadtverkehr oder beim langsamer werden sehr viel Benzin.

Das Problem sind aber die neueren Abgasvorschriften. Im Randbereich der Verbrennung gibt es viel zu viel Sauerstoff und der wird dann in Stickoxide umgewandelt. Ein Schichtlader erzeugt damit besonders viel Stickoxide. Und der Katalysator kann die nur durch "mehr Sprit" wieder weg machen. Also bräuchte man eine Vorrichtung die mehr als das gesparte Benzin irgendwie in den Katalysator rein feuert.

Somit sind die Schichtlader bei irgendeiner EU-Norm dann schlagartig ausgestorben.

Und für normal arbeitende Motoren ist die Direkteinspritzung viel zu teuer und hat keinen Vorteil gegenüber der klassischen "billigen" Einspritzung.

Woher ich das weiß:Hobby
Waterfight 
Fragesteller
 02.04.2024, 14:17

"Und für normal arbeitende Motoren ist die Direkteinspritzung viel zu teuer"

Wieso gab es die dann mal in Serienfahrzeugen?

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Commodore64  02.04.2024, 14:22
@Waterfight

Die gab es als es Schichtlader gab zum Benzin sparen. Aber das Benzin sparen machte die Abgase dann "extra giftig" und entspricht nicht mehr den neueren EU Abgasnormen.

Nach der neusten Norm müssen die Motoren extra viel Benzin verschwenden um den Katalysator zu füttern.

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checkpointarea  02.04.2024, 15:07
Die gab es mal in Serienfahrzeugen.

Wieso "gab"? Die Direkteinspritzer werden immer häufiger. Heute gibt es keine DI (also eine Saugronreinspritzung) nur noch ab und zu in Kleinwagen und in Exoten, zum Beispiel im Maybach V12 oder im Bugatti Chiron.

Die Direkteinspritzung ist Grundlage des "Schichtladers" wo dann Schichten aus "trockener Luft" und Gemisch erzeugt werden um so den Zylinder was die Verbrennung an geht künstlich kleiner zu machen.

Mager laufende Ottomotoren gab es auch ohne Direkteinspritzung, zum Beispiel bei Toyota in den späten 80er und frühen 90er Jahren (im Carina Magermix). Die meisten Schichtlader waren allerdings mit einer Direkteinspritzung versehen, das stimmt. Heute dürften die allermeisten Pkw - Ottomotoren mit einer stöchiometrisch (ohne Luftüberschuss) laufenden Direkteinspritzung versehen sein, selten auch mit zusätzlicher Saugrohreinspritzung.

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Roland22  02.04.2024, 16:05

Bist Du sicher ? Ich meine die VW TSI sind z.B. Direkteinspritzer.

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Commodore64  02.04.2024, 16:08
@Roland22

Stimmt. Ja, also gibt es die noch.

Ich habe mich auf das aussterben der Schichtlader bezogen. Ohne die Abgasvorschriften wäre das wohl bereits "Standard" geworden da man so viel benzin sparen kann. Darf man aber nicht mehr machen.

Gegen Direkteinspritzung spricht aber immer noch der höhere Preis, also wird das wohl niemals "Standard" werden. Große Vorteile hat das ja nicht wirklich, kostet nur viel Geld.

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checkpointarea  02.04.2024, 22:56
@Commodore64
Gegen Direkteinspritzung spricht aber immer noch der höhere Preis, also wird das wohl niemals "Standard" werden

Es ist quasi jetzt bereitd Standard, ausgenommen sehr günstige Kleinwagenmotoren. Jeder neu entwickelte Pkw - Motor spritzt direkt ein, und sobald einmal eine DI an Bord ist, kommt die indirekte Einspritzung nicht mehr wieder - leider, sage ich, denn sie hat auch Vorteile, zum Beispiel immer saubere Ventile, oder auch, dass kein Abgasfilter nötig ist.

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checkpointarea  03.04.2024, 08:29
@Roland22

Bereits die FSI - Aggregate davor waren welche, allerdings noch als Saugmotor.

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Commodore64  03.04.2024, 11:39
@checkpointarea

Der FSI ist verwandt mit dem Schichtlader und der wiederum ist durch die neuen Abgasgesetze nicht mehr erlaubt.

Der Abgasfilter hat nichts mit Direkteinspritzung zu tun, der ist für die Abgasnormen.

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checkpointarea  03.04.2024, 15:08
@Commodore64
Der FSI ist verwandt mit dem Schichtlader und der wiederum ist durch die neuen Abgasgesetze nicht mehr erlaubt.

Die ersten FSI - Aggregate waren grundsätzlich zur Schichtladung fähig, damals noch mit Muldenkolben. Später dann liefen die FSI "stöchiometrisch", also nicht mager, vermutlich der von Dir bereits beschriebenen Abgasproblematik geschuldet (hohe Stickoxidemissionen aufgrund des Luftüberschusses). Verboten sind sie nicht, sie benötigen halt eine zusätzliche Abgasnachbehandlung, meist mit Speicherkatalysator, wie frühe Euro 6 - Dieselmotoren. Mazda zum Beispiel hat aktuell einen mager laufenden Ottomotor im Skyactiv - X im Programm, welcher die aktuelle Euro 6d - Norm erüllt.

Der Abgasfilter hat nichts mit Direkteinspritzung zu tun, der ist für die Abgasnormen.

Es gibt sogar einen direkten Zusammenhang. Denn bei den Ottomotoren gibt es nur für Direkteinspritzer einen Partikelgrenzwert, siehe die Anmerkung unter "b" unten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm#PKW

Deswegen sind fast alle aktuellen Ottomotoren nur dann mit einem Abgasfilter ausgerüstet, wenn eine Direkteinspritzung an Bord ist. Nur wenige Ausnahmen gibt es, und zwar in beide Richtung. So hat Renault ein paar Saugrohreinspritzer mit Filteranlage im Programm, und Mazda ein paar Direkteinspritzer ohne, aber in der Regel ist es so wie oben beschrieben.

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Commodore64  03.04.2024, 15:23
@checkpointarea

Ich mag den ganzen Schwachsinn den die Abgasvorschriften teilweise erzwingen nicht. Da müssen die Hersteller oft zwangsweise herum tricksen und der Motor braucht mehr Benzin als er müsste und geht auch schneller kaputt.

Ich fahre einen "Euro nix" (VW "RP" Motor) der auf Euro 1 und noch mal auf 2 getrickst wurde.

Auf 1 kam der durch einen Schlauch der unten an einer Revisionsöffnung angeschlossen wurde und damit die Kurbelwellenentlüfung "verbessert". Das führt dann dazu, dass Öl bei einer Vollbremsung da rein schwappt und dann als "Brocken" hinten heraus kommt.

Auf 2 dann per Kaltlaufregler. Der überbrückt nur den riesigen Ansaugschlauch zwischen Filter und Einspritzeinheit mit einem ganz dünnen Schlauch. Der Pfuscht ja Luft am Luftmassenmesser vorbei und lässt den Motor magerer laufen als der erwartet. Nur hat das Auto keinen - noch nicht mal einen Luftmengenmesser. Selbst wenn das was bewirkt, regelt das der Motor sofort wieder weg.

Und die Monomotronic hängt am Tacho und verändert das Gemisch wenn sich die Räder nicht drehen. Wie war das noch mal mit Schummelsoftware bei der AU? Das ist doch nichts neues! Am Anfang hatte ich mich gewundert warum der Motor sich so schüttelt an der Ampel. Seit die Spule aus dem (mechanischem) Tacho irgendwie heraus gefallen ist macht der das nicht mehr. Schon komisch!

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Benzindirekteinspritzung im Benzinmotor?

Diese Technik ist heute im Pkw - Bereich fast Standard, ausgenommen manche Kleinwagen. Der erste Pkw - Motor mit direkter Einspritzung in die Brennräume war der Mercedes M 198, gebaut von 1954 bis 1961.

Woher ich das weiß:Recherche

Eine Benzindirekteinspritzung ist eine System der Kraftstoffzufuhr, während ein Motor ein Antriebsaggregat ist. Die beiden haben komplett unterschiedliche Zwecke und sind gegeneinander nicht austauschbar. Das eine (die DI) kann Teil des anderen sein (Motor).

checkpointarea  02.04.2024, 15:09

Er meinte wohl "im" statt "als".

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Sogar mein popeliger 1.0 Fiesta hat sowas.

Und jeder Audi TSI oder VW Benzin Polo.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit 2001 Touren, Rennsport und DIY Kundendienste
checkpointarea  03.04.2024, 08:30

Nicht jeder aktuelle VW Polo hat eine Direkteinspritzung, die Ottomotoren mit 80 PS spritzen beispielsweise noch in das Saugrohr ein. Und beim Fiesta Mk7, welchen Du hast, wurde diese Einrichtung für den Nachfolgemotor (1,1 - Liter im Mk8) wieder entfernt.

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