Boxermotor?

9 Antworten

ein Boxermotor ist ein Motor wo die Zylinderreihe (gehen wir von 4 Zylinder aus) statt senkrecht, Waagerecht angeordnet ist, wobei 2 Zylinder rechts und 2 Zylinder links auszumachen sind, diese arbeiten dann wie beim Boxen

Die meisten "Brot-und-Butter-Autos" haben Reihenmotoren (als R für Reihe, international als I für Inline bezeichnet). Also z.B. 4 Zylinder in Reihe. Auch bessere Modelle haben Reihenmotoren z.B. mit 5 oder 6 Zylindern.

Große Motoren werden als V-Motoren gebaut, damit sie nicht zu lang werden. Hierzu werden zwei Motor-Reihen, z.B. 3, 4, 5 oder gar 6 nebeneinander in einem V-Winkel angeordnet. Also V6, V8, V10 oder V12. Hier hängen immer die zwei gegenüberliegenden Kolben am gleichen Pleulzapfen. Ist links der Kolben unten, ist er auch rechts unten.

Der V-Winkel kann dabei variieren, meist stehen die beiden Bänke in einem V, bei 180°-V-Motoren liegen sie gegenüber. Bei einem 180°-V-Motor heißt das aber, wenn der eine Kolben links ("oben") ist, ist der Gegenüberliegende auch links ("unten"). Der Ferrari Testarossa hatte einen ebensolchen.

Jetzt werden ausgehend vom 180°-V die beiden Bänke leicht versetzt und jeder Kolben erhält einen eigenen Pleuelzapfen wie beim Reihenmotor. Dadurch ist der Kolben der "gegenüberliegenden" Zylinder beidemale oben (also vom linken Zylinder links und vom rechten rechts). Das ist der Boxermotor. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/V-Motor#/media/File:B6-v6_180.png - links ein 180°-V, rechts ein Boxer.

180°-V-Motoren und Boxermotoren sind sehr flach, was sie bei bestimmten Autos besser einbaubar macht. Dafür ist es meist schwerer, an die Zündkerzen ranzukommen. Boxer vibrieren bei wenigen Zylindern weniger als 180°-V-Motoren. Daher sind 4- und 6-Zylinder wie sie Porsche und Subaru bauen und wie sie auch im VW Käfer eingebaut waren eher als Boxer als als 180°-V ausgeführt.

Weitere Arten von Hubkolbenmotoren sind der VR (eine Zylinderbank mit versetzten, leicht V-förmig angeordneten Kolben), der W-Motor in Originaldefinition (3 Zylinderbänke) und der W-Motor in VW-Interpretation (VW, Audi, Bugatti) mit zwei V-förmig angeordeten VR-Bänken.

Beispiele (der Einfachheit halber mal mit 4 Zylindern, auch wenn ein V4 äußerst selten ist) mit Kolben in Zylinder 1 am oberen Totpunkt ("oben"):

R4/I4 und VR4 (aufrecht stehend, 1 Bank. also alles hintereinander): Kolben 1 oben, Kolben 2 unten, Kolben 3 unten, Kolben 4 oben (die Anordnung ist 0°, 180°, 180°, 0° - bei einem 4-Zylinder müssen wegen des Einlass- und Auslass-Taktes die Kolben um 180° versetzt sein, während ein Kolben des gleichen Versatzes arbeitet, stößt der andere aus bzw. saugt an)

V4 (aufrecht stehend, 2 Bänke): Kolben 1 (vorne links) oben, Kolben 2 (vorne rechts) oben, Kolben 3 (hinten links) unten, Kolben 4 (hinten links) unten

180°-V4 (liegend, 2 Bänke): Kolben 1 (vorne links) oben/links, Kolben 2 (vorne rechts) unten/links, Kolben 3 (hinten links) unten/rechts, Kolben 4 (hinten rechts) oben/rechts

4-Zylinder Boxer (liegend, 2 Bänke): Kolben 1 (vorne links) oben/links, Kolben 2 (vorne rechts) oben/rechts, Kolben 3 (hinten links) unten/rechts, Kolben 4 (hinten rechts) unten/links

Beim Vierzylinder-Boxermotor werden Leertakte genau wie beim Vierzylinder-Reihenmotor vollständig vermieden. 

Im Unterschied zu diesem werden auch die durch die Pleuelstellung verursachten Massenkräfte zweiter Ordnung vermieden. 

Weitere Vorteile:
- ruhiger Lauf,
- geringe Baulänge,
- niedriger Schwerpunkt im Fahrzeug.

Je zwei gegenüberliegende Kolbenbewegen sich aufeinander zu oder voneinander weg, daher die Bezeichnung Boxer- oder Gegenläufer-Motor. 

Der Zylinderwinkel beträgt grundsätzlich 180°, die Zündfolgen sind '1432' und '1234'. 

Nachteile

Höherer Bauaufwand ist für zwei Zylinderköpfe nötig. Wegen der Baubreite ist der Boxermotor für Quereinbau nicht besonders geeignet. 

Ein DOHC-Motor hat als Boxer- oder (echter) V-Motor nicht zwei sondern vier obenliegende Nockenwellen.

Der Gegenkolbenmotor – auch bekannt als Gegenläufermotor, 

Gegenlaufmotor oder kurz Gegenläufer – ist ein Hubkolben-Verbrennungsmotor, bei dem zwei Kolben im selben Zylinder gegeneinander arbeiten 

und sich einen gemeinsamen Brennraum in der Mitte des Zylinders teilen. 

Diese Motorenart ließ sich Ferdinand Kindermann 1877 patentieren.

Bei einem klassischen Reihenmotor liegen alle Zylinder hintereinander und wirken senkrecht auf die gemeinsame Kurbelwelle.

Beim V-Motor werden die Zylinder abwechselnd um ein paar Grad nach links bzw. rechts "verdreht", so dass sie sozusagen die "Balken" des V bilden und auf die gemeinsame Kurbelwelle in der Spitze des V wirken. Dadurch kann man die Baulänge des Motors etwas verkürzen.

Beim Boxermotor sind die Zylinder weiter "verdreht" als beim V-Motor, nämlich um 90 Grad - die Zylinder liegen sich also gegenüber und arbeiten sinnbildlich wie ein Boxer, der zugleich nach links und recht schlägt. Vorteil ist die größere Laufruhe, weil zu jeder Zündung "links" gleichzeitig eine Zündung "rechts" erfolgt.

Beim Boxermotor sind die Zylinder weiter "verdreht" als beim V-Motor,

Ist zwar meistens so, muss aber nicht sein. Es gibt auch V-Motoren mit 180°, also mit gleich zueinander stehenden Zylinderbänken wie beim Boxer.

Der Unterschied zwischen Boxer und V ist dass bei V sich zwei Zylinder einen Hubzapfen der Kurbelwelle teilen und bei Boxer jeder Zylinder seinen eigenen Hubzapfen hat.

1
@machhehniker

Stimmt - aber das sind m. E. Feinheiten, die für jemanden, der (wie offenbar der Fragesteller) überhaupt keine Ahnung hat, erst mal nicht so wesentlich sind ...

0

Hallo Kingkong200788

Reihenmotor: Alle Zylinder wirken von der gleichen Seite auf die Kurbelwelle

V-Motor: Die Zylinder sind V-förmig angeordnet und wirken in V-Form auf die Kurbelwelle

Boxermotor: Die Zylinder sind gegenüber angeordnet und wirken so gegeneinander auf die Kurbelwelle

Gruß HobbyTfz