Bald Realschule fertig und keine Ahnung was man werden will?
Hallo,
ich bin nächstes Jahr mit der Realschule fertig. Einen sehr gutes Abschlusszeugnis werde ich nicht bekommen, eher mittelmäßigen. Das Problem ist jetzt, dass ich eigentlich gar keine Ahnung habe, was ich überhaupt werden und machen will. Ich habe mir schon viele Gedanken darüber gemacht, aber zu einer Antwort bin ich nicht gekommen. Ich weiss, dass ich eigentlich ziemlich spät damit bin. Schließlich sollte ich mich ein bisschen kennen, damit ich weiss ob ich Ausbildung oder Abitur machen will. Da ich noch zu keiner Antwort gekommen bin, konnte ich mich vor nem' halben Jahr nicht an Unternehmen für Ausbildungen bewerben. (Da man sich für Ausbildungen lieber ein Jahr vorher bewerben sollte.) Die Anmeldungen für berufliche Gymnasien sind am Februar, das Bewerbungsportal für FSJ Kultur etc, öffnet am Januar.
Die Richtung, in der ich meinen beruflichen Weg gehen will, weiss ich gar nicht. Was denkt ihr, sollte ich jetzt tun? Sollte ich mich einfach bei allen Möglichkeiten bewerben, sodass ich nach der Realschule überhaupt etwas Mache? Gespräche mit Schule, Beruf- und Stärketests habe ich auch schon gemacht, aber nichts gibt mir einen Klick.
Ich weiss echt nicht weiter und stehe irgendwie echt unter Zeitdruck, da ich in einem halben Jahr die Realschule hinter mir habe. Also muss ich unbedingt am Januar mit meinen Bewerbungen und so anfangen...Mich verängstigt nur der Gedanke, dass ich nach der Realschule mit nichts dastehe oder nirgendwo angenommen werde. Oder das ich eine Ausbildung anfange, aber am Ende merke, dass es nichts für mich ist. Dann sind 3 Jahre verschwendet worden und ich bin wieder am Anfang.
Eigentlich weiss ich nicht Mal, weshalb ich das auf Gutefrage.net poste, da ich die Antwort auf meine Frage selbst finden soll - Aber ich finde die Antwort einfach nicht. Sollte ich mich jetzt einfach bei allen Möglichkeiten bewerben? Ist es nicht zu spät, wenn ich mich am Januar für Ausbildungen bewerbe? Ich bitte um Rat.
Mit freundlichen Grüßen
Aze
5 Antworten
Wenn Hochschul-/Fachhochschulreife eine Option ist und die Noten halbwegs stimmen, dann häng' Dich doch noch mal schulisch voll rein, mache einen guten Abschluss (statt nur eines mittelmäßigen) und wechsle in die gymnasiale Oberstufe.
Eben genau deshalb gibt es in jeder Stadt Berufsbildungszentren, wo du dich mit einem Profi unterhalten kannst und der dir dabei hilft, deine Interessen oder Talente herauszufinden und dir Möglichkeiten einer Berufsentwicklung aufzeigt!
Mal unter uns, was erhoffst du dir jetzt? Dass irgendjemand auf magische Art und Weise genau den Weg nennt, der zu dir passt und den du einschlagen kannst? Ganz ohne, dass du auch nur angerissen hast, wo deine Stärken und Interessen liegen?
Du wirst wohl oder übel herausfinden müssen, was du machen willst. Wenn du ein paar Optionen hast, dich aber nicht entscheiden kannst, mach Praktika in diesen Bereichen. Lern Leute kennen, die diese Berufe schon ausüben, lern den Arbeitsalltag kennen, finde raus, ob du dir vorstellen kannst, so deinen Berufsalltag zu bestreiten.
Das kann dir niemand abnehmen. Und wenn du dann doch merkst, dass du dich geirrt hast, ist das - wenn es nicht gar so lange dauert oder mehrmals passiert - kein Weltuntergang, dann entscheidest du dich eben um.
Natürlich war ich in den letzten paar Schuljahren auch unsicher, was ich machen soll. Mein Problem war v.a., dass ich zwar reichlich interessen hatte, diese aber alle irgendwie heikel waren. Mit primärer Wunschberuf, ein absolutes Orchideenfach, versprach zum Beispiel keinen auch nur einigermaßen sicheren Arbeitsplatz. Dann gab es eine ganze Reihe von Berufen, in denen mir klar war, dass mich zwar die Fachinhalte interessiert hätten, der berufliche Alltag aber nichts für mich gewesen wäre.
Also habe ich mir einen Mittelweg gesucht, etwas, das einerseits bessere Berufsaussichten bot, andererseits aber auch meinen Neigungen entgegenkam. Nach einem Semester habe ich gemerkt, dass es einiges gibt, dass mir in dieser Fachrichtung nicht zugesagt hat und habe auf mein ursprüngliches Wunschfach gewechselt. Da musste auch der ein oder andere Realitätsabgleich erfolgen, hier konnte ich mich damit aber gut arrangieren.
Nachdem ich schon während des Studiums gezwungen war, Geld zu verdienen, habe ich auch schon früh Kontakte im Fach knüpfen können. Durch eine Mischung aus Engagement und Dusel war ich in den jetzt fast 15 Jahren seit meinem Abschluss nicht einen einzigen Tag arbeitslos, aber ich habe auch gesehen, wie viele meiner ehemaligen Kommilitonen es aus der Kurve getragen hat. Daher würde ich es auch niemandem empfehlen, blauäugig einen Weg einzuschlagen, bei dem von vornherein klar ist, dass die beruflichen Perspektiven lausig sind. Man kann sich noch so sehr den Hintern aufreißen, es gibt zu viele andere Faktoren, die in solchen Fächern eine Rolle spielen.
Gehe doch mal zur IHK Deiner Stadt, die bieten einiges an Beratungen und Tests zur Berufsfindung an.
Und google nach Ausbildungs- Berufs- Studiumsmessen.
Informiere Dich auch mal über berufliche Gymnasien in Deiner Stadt/Landkreis. In den Hauptfächern sollte Dein Schnitt nich schlechter als 3 sein. Auf diesen Gymnasien kann man in 3 weiteren Jahren ein vollwertiges Abitur machen. Es gibt verschiedene Fachrichtungen. Wenn Du gut in Mathe bist, kommt ein naturwissenschaftliches Gymnasium in Frage. Sie haben einen starken Rückgang bei den Anmeldungen, weil es vielen zu schwer erscheint.
Lasse dich von der Bundesagentur für Arbeit beraten!
Danke für deine Antwort. Tbh, ich weiss selber nicht, was ich mir damit erhoffe. Ich weiss nicht, warum ich diese Frage überhaupt auf dieser Seite gepostet habe. Mir ist klar, dass ich meine Antwort und meinen Weg selber suchen muss. Ich glaube, dass ich das einfach jemanden erzählten und antworten darauf bekommen wollte haha. Mal ne Frage, wie war es bei dir? Wie hast du deinen beruflichen Weg gefunden? Hat es irgendwann einfach Klick gemacht?