Bald nur noch E-Autos?
Ich bekomme langsam Angst. Ich lese immer mehr, dass Autofirmen fast nur noch E-Autos herstellen. Irgendwann gibt es keine Verbrenner mehr und ich muss ein E-Auto kaufen.
Das Problem daran ist: Ich kann schon ein E-Auto fahren und ich habe nichts dagegen so ist es nicht, aber es gibt nicht genug Ladesäulen für alle und ich persönlich wohne gerade z. B. im 3. Stock einer Mietwohnung und will später auch so im 2.-3. Stock leben. Wie soll ich mein Auto ohne Ladesäule aufladen. Bei uns gibt es keine. Und an der Tanke habe ich bisher noch keine Ladesäulen gesehen und ich kann mir ja auch nicht vorstellen, dass er sich so schnell auflädt, wie wenn ich normal tanke. Die Leute haben doch gar keine Zeit dafür.
Glaubt ihr wirklich Deutschland schafft es die Ladesäulen so auszubauen? Oder wie soll das Problem geregelt werden. Ich weiß gar nicht wo bei uns die nächsten Ladesäulen sind... wie soll man dann sein Auto aufladen????
11 Antworten
Ich sehe das Optimistisch. Zum einen wird die Akkutechnik immer besser und günstiger. Die Infrastruktur wird ausgebaut und nicht abgebaut. Schritt für Schritt. Wir haben ja auch keine Kutschen und Dampfmaschinen mehr. Schritt für Schritt. Früher gab es die Meinung das das Stromnetz maximal 5% Windkraft verträgt. Heute sind es 40% und Ausfälle habe ich persönlich keine gehabt.
In ein paar Jahren wird die Situation bestimmt schon eine andere sein. Zusätzlich haben wir mit den eAutos auch einen Abnehmer für den Stromüberschuss aus Nord und Ostsee in der Nacht.
Der Strompreis wird hauptsächlich durch Netzentgelte bestimmt. Wenn der Ausbau endlich mal weiter gekommen ist, geht der Preis bestimmt noch runter. Im Gegensatz zu den alten Stromerzeugern muss man für die Regenerativen kein Rohstoffe für den Betrieb kaufen, die sich dann in Luft auflösen.
Gleiches gilt auch für Akkus. Die können später aus den Autos auch in stationären Speichern weiter verwendet werden. Der Diesel ist nach dem Fahren weg.
Also langfristig wird das bestimmt gut. Aktuell sehe ich schon wegen der hohen Preise und der schlechten Verfügbarkeit von Kleinwagen keinen schnellen Technologiewechsel. Da sind andere Länder in Fernost und auch die USA schon weiter.
Mobilität ist auch eine sehr individuelle Sache. Auf dem Dorf im nirgendwo ist es anders als in der Stadt. Genauso haben manche lange und mache kurze Arbeitswege oder fahren beruflich viel. Die Verkäufe sind im Moment dort, wo es schon mit Ladeinfrastruktur und dem Geldbeutel passt. Wenn die Zulassungszahlen steigen, heißt das im Umkehrschluss, dass wir auf dem richtigen Weg beim Infrastrukturausbau sind. Ich hoffe nur das sich auch unsere Autoindustrie langsam auf den Weg macht und bezahlbare Autos für den Normalbürger entwickelt.
Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber irgendwann wird es wohl keine klassischen Verbrenner mehr geben. Und das ist auch gut so.
Was die Zukunft allerdings bringen wird, wissen wir alle nicht. Gibt es Alternativen zum Benzin und Diesel? Wie entwickeln sich Akkus weiter? Wie die Ladeinfrastruktur? Gibt es eventuell noch andere Antriebsarten? Fahren wir überhaupt noch Auto? Oder gibt es überhaupt noch Individualverkehr?
Von daher: Pflege deinen Verbrenner und ich denke,du kannst noch locker 20 Jahre Spaß haben. So mache ich das auch mit meinen. Und noch bekommst du genug Ersatzteile.
Fahren wir überhaupt noch Auto oder gibt es überhaupt noch Individualverkehr lässt sich mit einem Blick auf die Deutsche Bahn, den Ausbau des ÖPNVs in Kleinstädten und auf dem Land und die Verschiebung des Deutschlandtaktes auf 2070 ganz schnell beantworten.
Die Probleme die du beschreibst kenne ich sehr gut. Die werden in den nächsten 12 Jahren, bis zum endgültigen verbrennerverbot, aber durch den Infrastruktursusbau geringer werden.
In einigen Gegenden und Wohnsituationen wird es aber weiterhin problematisch bleiben. Hier bleibt einem dann nur übrig für die nächsten Jahre weiterhin gebrauchte verbrenner zu fahren. Ansonsten heißt es Pech gehabt.
Salue
Die bisherigen Verbrenner werden ja noch eine Zeit lang weiterbenützt werden. Dazu kommt, dass die Elektrofahrzeuge im Moment zunehmen und die Vermieter auffordern, Ladestationen in Tiefgaragen und auf den Parkplätzen einzurichten. Wo eine Nachfrage ist, ist auch ein Anbietermarkt. Das Netz der öffentlichen Stationen nimmt ebenfalls ständig zu und die Ladezeiten werden immer kürzer.
Dazu kommen die steigenden Stückzahlen von Elektro-Mikroautos in der Städten. Diese können an normalen Haushaltsteckdosen aufgeladen werden oder haben sogar Batterie mit einem Rolli, sodass man die (recht kleinen) Batterien in der Wohnung aufladen kann.
Beispiel Nano Silence aus Spanien, Batterie auf Rolli zum mitnehmen:
Der Microlino aus der Schweiz, die ersten 1000 Stück sind bereits auf der Strasse, es werden täglich mehr:
Die Lösung auch für Dich ist also vorhanden.
Tellensohn
Zurzeit hast Du Recht. Leider ist es so. Ich glaube aber, das könnte sich noch ändern. Bei uns sind einige Kantone daran, die Strassenverkehrssteuern nach dem Gewicht anzudenken. Wenn es dann noch spezielle Mikro-Parkplätze gibt, könnte sich die Eine oder der Andere dann die Anschaffung eines Mikroautos überlegen.
Ich selber gehöre zu denjenigen. Mein neuer Microlino macht mir sehr viel Spass. Mit so wenig Energie sich fortzubewegen (es ist sogar weniger als in der Bahn) und zudem überall Parkflächen zu finden, ist ebenfalls ein Stück weit Komfort.
Tellensohn
Gute Güte.
Es wird Jahrzehnte dauern, bis der heutige Verbrennerbestand weitestgehend durch Elektroautos ersetzt ist. In der Zeit kann man sehr, sehr viele Ladesäulen bauen.
Fun fact: vor 35 Jahren gab es auch noch so gut wie keine Mobilfunkmasten. Vor 20 Jahren noch kein einziges iPhone.
Die elektro mikroautos sind ein sinnvoller Ansatz. Vor allem für die Stadt. Aber ich habe den Eindruck die sind eher Nische. Viel beliebter und in hohen Stückzahlen absetzbar sind eher mittlere und große Elektro-SUV..?