Bahn verkauft Schenker?

3 Antworten

Öhm...nein? Wie du sagst, ist ein ziemlich großer Teil der Umsätze aus dem Bereich... Der Schienenverkehr ist alles andere als gut rentabel. Da sich alle EVUs bei den Ausschreibungen unter den Tisch bieten müssen, wenn es um die Streckenzuteilung für den Nahverkehr geht, ist da nicht groß was zu holen. Das Netz ist ein Loch ohne Boden, da es gerade eh sanierungsbedürftig ohne Ende ist und so mancher Ausbau und Modernisierung auch noch ansteht.

Warum sollte man die Teile verkaufen, die Gewinn machen? Es bleibt übrig ein großer Haufen, der durch den Verkauf insgesamt an Wert und Zahlungsfähigkeit verloren hat. Das Geld, das man in den Schienenverkehr stecken kann, stammt auch aus den Gewinnen dieser Sparten. Wenn die Sparte weg ist, ist auch der Geldfluss daraus weg. Und das bisschen Verkaufssumme ist dabei kein rentabler Deal im Vergleich zu jahrelangen Einnahmen - und besserer Bilanz des Unternehmens.

Wenn man die Bahn als gewinnorientiertes Unternehmen betreiben will, wie das bei der Privatisierung einst das Ziel war, muss man auch andere Geschäftsfelder akzeptieren, wenn diese Geld bringen. Will ich das nicht, hätte ich die nicht aufbauen dürfen. Dann brauche ich wieder eine Bundesbahn als vollkommenes Staatsunternehmen, keine Aktiengesellschaft. Dann muss ich akzeptieren, dass das Ding nie Gewinn erwirtschaften wird und auch dazu stehen.

Momentan sieht man die Folgen der Privatisierung: Eine vollkommen kaputtgesparte, auf Verschleiß gefahrene und an jeder Ecke kaputte Bahn. Aber anstatt entgegenzuwirken und zuzugeben, dass das mit der Privatisierung Mist macht, zerlegt man das Unternehmen weiter. Man trennt das Netz vom Betrieb, der Betrieb ist aufgeteilt in unzählige Kleinnetze, teils auch unter anderen Markennamen... Das macht keinen Sinn. Bringt nur unglaublich viele Stellen in der Verwaltung, einen krassen Personal- und Fahrzeugmangel. Und das sieht man draußen. Politischer Wille ist trotzdem eine weitere Zersplitterung. Man hat daraus nichts gelernt - und mit dem Verkauf von Schenker beweist man das nochmal ganz deutlich. Ebenso mit den Managergehältern etc. Der, der das entscheidet, der denkt kurzfristig - denn der ist nicht lange in dem Posten. Langfristiges Denken ist Fehlanzeige. In Politik und Mangement.

Irgendwie wundert es mich, denn in meiner Erinnerung hatte die Bahn vor ungefähr 20 Jahren Schenker bereits verkauft.

Aber was weiß ich schon.

Zumindest weiß man sofort, wie ein Unternehmen oder eine Privatperson wirtschaftlich aufgestellt ist, wenn sie ihren Besitz verscherbeln.

Die Bahn braucht einfach nur Geld wegen des jahrelangen Sanierungsstaus.

Gerne verkaufen die das nicht. Aber die brauchen Geld. Deshalb muss das leider gemacht werden