Antisemitismus?
Auf einer Demonstration hat ein (wahrscheinlich) arabisch stämmiger gegen Juden gehetzt. In den Medien wurde Antisemitismus vorgeworfen.
Ist der Begriff dann nicht unlogisch, weil Araber selber Semiten sind? Würde der Begriff ""Judenfeindlichkeit" nicht besser passen zu dieser Situation?
8 Antworten
Eine gute Frage.
Der Begriff "Semiten" bezieht sich auf eine ethnolinguistische Gruppe oder Sprachfamilie. Diese Sprachfamilie umfasst eine Vielzahl von eng miteinander verwandten Sprachen, darunter Arabisch, Hebräisch und Aramäisch, die in verschiedenen Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas gesprochen werden.
Der Begriff "antisemitisch" bezieht sich aber nur auf Vorurteile oder Diskriminierung jüdischen Menschen, die auf geschichtlich falschen Vorstellungen von jüdischer Rasse beruhten, aber auch heute noch den Hass gegenüber Menschen jüdischer Herkunft bezeichnen kann.
Ich denke, dass du Recht hast mit der Aussage, dass der Begriff Judenfeindlichkeit den Hass auf Juden besser beschreibt als "Antisemitismus".
Der Begriff hat sich halt historisch so entwickelt und wird allgemeinsprachlich verstanden. In der Forschung sollte man ggf. nähere Spezifizierung verwenden. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das denke ich nicht nötig.
Getötet, haben ihn die Römer. Wahrscheinlich irgendwelche Söldner. Das könnten auch Juden gewesen sein. Wobei es keinen historischen BEWEIS gibt, dass er überhaupt gelebt hat. Wanderprediger gab es sehr viele zu der zeit und auch Revolutionäre gegen Rom.
Abstammungsmäßig hast du sicherlich recht, sprachlich aber ist Antisemitismus mit Antijudaismus gleichgesetzt.
Rein rational gesehen, ist das Wort Antisemitismus gleichzusetzen mit Hass auf Semiten, also kann doch nach der Analogieschluss doch ergeben, dass Antisemitismus nicht Antijudaismus ist und selbst da gibt es ein Problem, weil Juden eine Religionsgemeinschaft sind, weshalb der Begriff Antihebräismus besser passt.
Hör auf mich zu verarschen, danke, und jetzt nerv dich selber vor deinem Spiegel.
Jeder weiß, was gemeint ist. Man könnte aber von Antijudaismus sprechen, das wäre besser bzw. präziser.
Das ist wie mit Selbstbewusstsein, wo eigentlich Selbstvertrauen gemeint ist. Wenn man etwas oft genug sagt, dann etabliert sich das, obwohl es falsch ist oder etwas anderes gemeint ist
Der "Antisemitismus" ist ja eine Wortschöpfung aus Europa des 19. Jahrhundert.
Der Judenhass ist ja viel tiefer verwurzelt. Es gibt ja auch heute noch eigentlich intelligente Leute, die vom "Gottesmord" schwafeln.