an wann beginnt flooding?Ab wann ist man denn so Tierquäler?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn der Hund merkt dass nichts Schlimmes passiert, dann verliert er seine Angst innerhalb von wenigen Minuten. Wenn man weiß was man tut, dann hilft man dem Hund auf diesem Weg sehr viel besser und effektiver als wenn man ihn über Wochen und Monate "therapiert". Diese so genannten Therapeuten wissen nämlich oft nicht was sie dem Hund antun indem sie ihn über einen so langen Zeitraum mit seiner Angst allein lassen. Dieses Flooding hat mit Tierquälerei so viel zu tun wie eine Fußmassage mit Folter.

Sternfunzel 
Fragesteller
 25.03.2018, 23:05

Danke ,ich denke auch,dass ein Hund der lange mit Angst leidet,mehr schaden nimmt, als dass er merkt,passiert nichts Schlimmes, wie Du schriebst.

lieben Gruß

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Fuchssprung  25.03.2018, 23:08
@Sternfunzel

Wenn er über lange Zeit mit seiner Angst allein gelassen wird, entwickelt er womöglich noch ganz andere schlechte Angewohnheiten, die man dann ebenfalls therapieren muss. Das macht überhaupt keinen Sinn.

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Sternfunzel 
Fragesteller
 25.03.2018, 23:16
@Fuchssprung

richtig, Krallen zerkauen,Möbel zerstören. Nicken,verstärktes.

Wenn meine Hunde im hohen Alter Krallen geschnitten bekommen, haben sie Angst davor,weil sie das nicht gewöhnt sind.

Dann fange ich keine Therapie an, sondern ich knipse mit der Krallenschere.. das wars schon. Supi..

es folgt großes Lob und Leckerli

das ist dann auch flooding und ich eine Tierquälerin , so ungefähr

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Hallo,

ich persönlich halte nichts von, beim Menschen schon nicht und schon gar nicht beim Hund.

Wenn ein Hund große Angst hat, dann muss man da mit viel Liebe, Konsequenz, Empathie und vor allem Geduld ran. Einem ängstlichem Hund muss man selbstbewusst und sicher gegenüber treten, damit er sich an dir orientieren und sich bei dir sicher fühlen kann. Wenn ein ängstlicher Hund Vertrauen zu dir hat, dann kann die Angst auch überwunden werden.

Wie man bei einem Angsthund vorgeht kommt ganz auf die Angst drauf an.

Mit freundlichen Grüßen

VanyVeggie

Sternfunzel 
Fragesteller
 25.03.2018, 22:30

Angenommen, Du hast einen Tierarzttermin.. 15 Uhr Du kommst mit Deinem Neuen Hund fast an.. Aber , da ist die Ampel und plötzlich merkst Du, der will nicht drüber. Groß und schwer zu heben.. auf der anderen Seite ist die Praxis. Der Hund muss also über die Straße..

wie machst Du das? gleich ist der Termin?

lieben Gruß

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VanyVeggie  26.03.2018, 07:15
@Sternfunzel

Sowas sind für mich Grundlagen, die ich mit einem neuen Hund von Anfang an trainiere. Wenn es noch nicht sitzt, dann ja wie Jessy schon schrieb würde ich wieder Heim gehen und den Tierarzt nach Hause kommen lassen. Wobei ich ja eigentlich mit dem Auto zum Tierarzt fahre und in solch eine Situation eher nicht kommen würde.

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Sternfunzel 
Fragesteller
 27.03.2018, 00:27
@Jessy20010

und dann?Deinem Hund geht es nicht gut genug um wieder Heim zugehen.

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VanyVeggie  27.03.2018, 07:18
@Sternfunzel

Meinst du jetzt Jessy oder mich? Die Frage klingt nämlich eher so, als wäre mein Kommentar angesprochen.

Wenn ja: Wenn es meinem Hund so schlecht geht, dann würde ich mit ihm auch sicher nicht zum Tierarzt laufen, sondern eben fahren und dann bestünde dieses Problem nicht. Für Zuhause gibt es übrigens auch mobile Tiernotdienste.

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Hallo Sternfunzel,

Als erstes muss man hier glaube ich mal klar definieren, was Flooding ist. Für viele der von dir genannten Beispiele ist der Begriff eigentlich nicht zutreffend.

Flooding ist eine Reizüberflutung, bei der ein phobischer Patient dem Reiz solange ausgesetzt wird, bis der Körper die Angst- und Stressymptome abstellt.

Wenn du also an der Ampel stehst und den Hund irgendwo hin ziehst oder trägst oder was auch immer, hat das mit Flooding eigentlich nichts zu tun, weil weder dein Ziel war die Angst zu therapieren (wobei hier natürlich die Frage auftaucht was genau überhaupt die Angst auslöst) noch hat er die Angst "überwunden". Das Ziel ist, dass der Körper quasi aus Überlebensdrang die Symptome wieder abstellt, da es sonst zu schwerwiegenden Schäden kommen kann. Es ist übrigens bewiesen, dass es zu sowohl körperlichen als auch psychischen Schäden kommen kann, ganz besonders bei falscher Anwendung.

Flooding wird für wirklich phobische Ängste benutzt. Das ist ein ganz ganz anderes Kaliber als Unsicherheit an der Straße. Also für gewöhnlich muss schon ein wirklich schweres Trauma o.Ä. vorliegen um im Alltag in eine solche Situation zu kommen.

Ich halte Flooding insbesondere bei Hunden und Tieren allgemein für völlig unangebracht. Eben weil (wie oben gesagt) es dabei auch zu körperlichen Schäden kommen kann. Ein Mensch kann das ganze immer noch abbrechen, aber der Hund sucht sich das nicht aus. Es kann durchaus passieren dass Hund oder Mensch dabei einen Herzinfarkt bekommt. Ich würde immer zur klassischen Desensibilisierung raten.

Wenn der Hund noch ansprechbar ist und noch von sich aus nach Möglichkeiten sucht der Situation aus dem Weg zu gehen (sei es Aggression oder Flucht) ist man noch nicht im super kritischen Bereich wo das Flooding ansetzt.

Dass ein Hund das Krallen schneiden nicht mag, ist nicht ungewöhnlich. Aber dass er dabei stocksteif wird und akute Todesangst bekommt, schon. Das sind zwei verschiedene Dinge. Allerdings soll das nicht heißen, dass man nicht trotzdem mit Gewöhnung und Vorsicht an die Sache ran gehen sollte!

Sternfunzel 
Fragesteller
 26.03.2018, 12:00

Richtig , Flooding ist auch , wenn ein Hund Angst hat vor Wasser , und ich will , dass er schwimmt, ich ihn einfach reinwerfe: " Jeder Hund kann schwimmen, also schwimm".

Wenn ich aber , einen Angsthund habe, der Angst hat vor Wasser , war bei uns so , dann sind wir an ein Bächlein , spielen gegangen . Ich mit Gummistiefeln im Wasser - den Hund durch Spielen gelockt , und später an flachen Gewässern und mit im Wasser bin und von Flach ins tiefere Wasser führe , für kurze Momente . Dann ist das kein Flooding . Übrigens ist er heute , eine verspielte Wasserratte . Er schwimmt gerne , holt jeden Stock raus.

Das ist für mich , Stückweise mit dem Hund lernen , Angst los zulassen.

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Sternfunzel 
Fragesteller
 26.03.2018, 12:58

Wenn der Hund noch ansprechbar ist und noch von sich aus nach Möglichkeiten sucht der Situation aus dem Weg zu gehen (sei es Aggression oder Flucht) ist man noch nicht im super kritischen Bereich wo das Flooding ansetzt.

danke , dann bin ich ja keine Tierquälerin . denn als solche wurde ich von einem User bezeichnet.

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skjonii  28.03.2018, 10:44
@Sternfunzel

Richtig , Flooding ist auch , wenn ein Hund Angst hat vor Wasser , und ich will , dass er schwimmt, ich ihn einfach reinwerfe: " Jeder Hund kann schwimmen, also schwimm"

Nein, das ist auch kein Flooding. Da hast du ja das Ziel, dass der Hund hinaus schwimmt und sich selbstständig aus der Situation befreit. Beim Flooding geht es ums Aushalten. Man würde dann mit Schwimmweste oder so den Hund solange im Wasser halten bis er aufhört um sein Leben zu strampeln...

Das ist trotzdem alles andere als sinnvoll, so vorzugehen, und super asozial dem Hund gegenüber, keine Frage :D Aber Flooding ist es nicht.

Wenn wir das ganze im Trainingskontext betrachten müssen wir uns immer die Frage stellen wie viel Stress sinnvoll ist. Ein geringes Stresslevel ist mit unter durchaus hilfreich im Training und erhöht sogar die Leistung die erbracht werden kann. Ein bisschen wie Nervosität vor einer Prüfung - ganz ohne ist auch komisch. Aber es darf natürlich nicht zu viel werden. Sonst kommt man in den Bereich in dem der Hund (selbst wenn er möchte) einfach gar nicht mehr lernen kann. Und genau dasselbe gilt auch beim Umgang mit Ängsten und Desensibilisierung. Die Grenze, die für den Hund erträglich ist, soll ja verschoben werden. Das bedeutet zwar, dass man sich "in Grenznähe" aufhalten muss, allerdings darf man sich eben nicht (permanent) überschreiten, da sonst der gewünschte Lerneffekt schlichtweg nicht da ist und/oder der Hund nicht mit einem guten Gefühl aus der Situation raus gehen kann.

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Für mich ist "Flooding" das bewusste einem Angstreiz aussetzen über einen längeren Zeitraum (so lange, bis der Hund sich seinem Schicksal "ergibt") mit dem Ziel, den Hund gegen diesen Angstreiz zu desensibilisieren.

Bei dieser Definition fallen viele deiner Beispiele weg. Meistens, weil das Ziel der Desensibilisierung fehlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater
Sternfunzel 
Fragesteller
 25.03.2018, 22:41

also sind wir alle Tierquäler? so lange, bis der Hund sich seinem Schicksal "ergibt" ,Angsthunde müssen an die Leine ,er ergibt sich seinem Schicksal?

Bei einem Angsthund, hmm manche brauchen 15 Minuten für ein Geschirr anziehen ,mitLeine .:-/

das ist doch dann flooding,oder?

LG

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Revic  25.03.2018, 22:54
@Sternfunzel

Wenn du deinen Hund über einen längeren Zeitraum in dem wissen an die Leine nimmst, dass er sich davor fürchtet, allein mit dem Ziel, in gegen die Leine zu desensibilisieren (und nicht etwa um sicher von A nach B zu kommen) dann ist das für meine Begriffe flooding, ja.

Das tun die meisten aber eben nicht. Die nehmen den Hund an die Leine, weil sie irgendwo hin müssen, weil Leinenzwang herrscht, weil es sicherer ist usw. usf.

Wenn sie den Hund nur an die Leine gewöhnen wollen, machen sie das schrittweise über positive Verstärkung. Dann ist es aber schon kein flooding mehr.

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Sternfunzel 
Fragesteller
 25.03.2018, 23:11
@Revic

danke,

also wenn der Hund sich extrem vor Angst ist ,und ich ihn solange so lasse,bis er fast ohnmächtig vor Angst ist ,nur um ihn im Gehirn,so zu verwirren,dass er gar nicht mehr weiß,wovor er Angst hat.

ja, das nenne ich Flooding,langes leiden,Angst verstärken, bis das Gehirn anders agiert

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Ich würde es erst Tierqälerei nennen wenn man es macht um denn Hund angst zu machen aber wenn der mal allein zuhause bleibt muss der es halt lernen das er auch mal allein zuhause ist ich habe selber einen Hund der erschreckt sich manchmal vor mir wenn ich schnell ihn mein Zimmer renne und die Tür schnell zu mache(Mache ich wenn meine Angstörung für angst sorgt)aber da schaut mein Hund mich dann traurig an als ob der sich sorgen über mich macht oder sorgen das was gefärliches da ist aber mein Hund hat sich schon daran halbwegs gewöhnt

Sternfunzel 
Fragesteller
 26.03.2018, 23:53

meiner war es nicht gewohnt alleine zu sein, er durfte erst überall mit, wo er vorher lebte.. Dann ruckartig 8 Std am Tag allein, zwischendurch kurz Gassi und dann wieder allein bleiben. Ohne es Schritt für Schritt zu lernen. Als er dann mit einem knappen Jahr zu uns kam, bereitete ich vorher schon liebevoll einen Platz für in im Wohnzimmer, da legte ich ihn kurz ab,lehnte die Tür an, und ging nur in die Küche, eine Tasse Kaffee zu holen.

Wollte es gemütlich machen mir und den Neuen Hund. Als ich rein kam , lag er auf den Rücken sein , er hatte Urin gelassen, aus Angst, er kriegt ein Donnerwetter.

Wäre ich auf ihn zugegangen hätte er wahrscheinlich weiter Urin gelassen, da ich noch eine Fremde war. Also ging ich vorbei, als hätte ich es nicht bemerkt. Nahm ein Buch und tat als würde ich da was kurz suchen. Legte das Buch wieder weg, da er sich dann wieder normal legte , und ging wieder Richtung Tür . Und gleich dann, sprach ich ihn freudig und liebe voll an: Und bei Dir alles ok`?.. wollen wir spielen?kurz streicheln , komm?

und er ging mit nach draußen. Spielen , mit mir. Heimlich machte ich sein Bettchen neu , damit er nicht denkt, er kriegt eine Strafe. Das hat er gar nicht mitbekommen.

Wäre ich gleich zu ihm hin, während er auf den Rücken lag, weiß ich nicht wie das für ihn ist, da ist er vor Angst unterworfen. Ich finde es nicht gut. als Fremde, so auf ihn einzugehen,wenn er auf den Rücken liegt, da es ihm in den Moment , wenn man auf ihn zukommt, wie eine Bedrohung wirken könnte.

Ist das verkehrt?

Nicht ich habe die Angst bewirkt, er hat das mitgebracht. Ganz langsam übte ich mit ihm die Angst abzubauen, durch spielen, Vertrauen. Ich habe noch nie mit ihm geschimpft. er hat alle Ängste abgelegt. Heute schafft er es nach über zwei Jahren ca 40 Minuten allein zu sein, ohne zu heulen.

Ich habe neu angefangen mit ihm. Nur.. kein Schimpfen, er vertraut mir total.

Er hat keine Ängste mehr, weil ich Vertrauen und Sicherheit geschafft habe.

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