Adoption im Islam?

4 Antworten

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Adoption ist im Islam nicht erlaubt, egal ob der Vater des Kindes bekannt ist oder nicht. Gründe dafür finden sich unter anderem im Erbrecht und weil die Gefahr einer Vermischung von Mahram und Nicht-Mahram besteht. Es wird aber im Islam als äußerst verdienstvoll angesehen, sich um Waisen und schutzlose Kinder zu kümmern und diese - ohne Adoption - in die Familie aufzunehmen, ihnen Schutz zu geben und Geborgenheit zu spenden.

Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 81

As-salamu alaykum (Friede sei mit dir) =)

Adoption im Islam:
Verbotene Art der Adoption
Adoption von Kindern im Islam ist in zwei Arten unterteilt, nämlich verboten und nicht verboten.
Die verbotene Art bedeutet, ein Kind so zu adoptieren, dass das Kind als das Kind des adoptierenden Elternteils betrachtet wird und den Regelungen für Kinder unterliegt. Dies ist nicht erlaubt. Allah hat dies im Quran aufgehoben, als Er sagte (sinngemäße Übersetzung):
"…und Er hat eure angenommenen Söhne nicht zu euren eigenen Söhnen gemacht…" [al-Ahzab 33:4]
Erlaubte Art der Adoption
Die empfohlene und lobenswerte Art der Adoption bedeutet, liebevoll zu dem Kind zu sein und ihm eine rechtgläubige religiöse Erziehung und eine gute Anleitung zu geben, ihm das beizubringen, was ihm in dieser Welt und im Jenseits nützen wird.
An wen sollte das adoptierte Kind gegeben werden?
Es ist jedoch nicht erlaubt, ein Kind einer Person anzuvertrauen, es sei denn, diese Person gilt als vertrauenswürdig, religiös engagiert und von gutem Charakter, die sich um die Interessen des Kindes kümmern wird. Außerdem sollte die Person in derselben Region wohnen, damit das Kind nicht in ein Land gebracht wird, in dem seine religiöse Bindung in Zukunft gefährdet sein könnte.
Wenn diese Bedingungen sowohl für das Kind als auch für den Adoptivelternteil erfüllt sind, ist es in Ordnung, ein Findelkind, dessen Herkunft unbekannt ist, anzuvertrauen. Möge Allah euch bewahren.

Quelle: https://islamqa.info/en/answers/10010/adoption-in-islam-and-its-types (Adoption im Islam und ihre Art)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wenn Allāh etwas verbietet, ist unsere Meinung bedeutungslos
LucieBangtan 
Fragesteller
 10.10.2023, 22:18

Z.B. wenn du ein Neugeborenes vor deinem Haus auf der strasse liegt und dort ein zettel "Bitte kümmert euch gut um ihn, ich kann es nicht mehr" darf man ihn dann adoptieren ?

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Es gibt erlaubte und verbotene Arten von Adoption.

Verboten ist, wenn man es adoptiert und als eigenes Kind sieht, denn das wäre falsch, da es seinen eigentlichen Eltern gehört. Da Allah im Quran sagte: "Und Er hat eure angenommenen Söhne nicht (wirklich) zu euren Söhnen gemacht." (33:4)

Erlaubt und sogar vielleicht empfohlen wäre es, wenn man es nicht, als sein eigenes Kind sieht aber rechtschaffen großzieht und ihm beibringt, was für ihn im Diesseits und Jenseits vom Vorteil ist.

Man darf das Kind nur an jene geben, die vertrauensvoll sind, rechtschaffen und vom guten Charakter sind! Und welche, sich um die Interessen/Angelegenheiten, des Kindes kümmern. Und er sollte dieses Kind nicht an einen Ort bringen, wo es seine Religion in Gefahr bringen könnte!

Wenn diese beiden Vorraussetzungen erfüllt werden, im Falle des Kindes und der Eltern, so wäre es erlaubt, dieses Kind weiterzugeben.

Woher ich das weiß:Recherche
LucieBangtan 
Fragesteller
 10.10.2023, 22:20

Z.B. wenn du ein Neugeborenes vor deinem Haus auf der strasse liegt und dort ein zettel "Bitte kümmert euch gut um ihn, ich kann es nicht mehr" darf man ihn dann adoptieren ?

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verreisterNutzer  10.10.2023, 22:24
@LucieBangtan

Natürlich, solange man wie gesagt diese beiden Vorraussetzungen oben erfüllt. Definitiv. Man dürfte es nicht alleine lassen.

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Ja, er darf ein Kind adoptieren. Allerdings darf er nicht den Namen des Adoptivvaters annehmen. Beim Erbrecht sind Adoptivkinder stark benachteiligt. Dies kann umgangen werden, wenn der Vater das Kind vor seinem Tod beschenkt.