Wie wird man Muslim, muss man zum Molla?

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Du kannst in der Moschee oder auch alleine konvertieren und dann das Glaubensbekenntnis aus reiner Überzeugung aussprechen

Die „Shahadah“ (Glaubensbekenntnis) lautet auf arabisch:

„Ashhadu ala ilaha ilAllah wa ashhadu anna Muhammadan Rasulullah“

auf deutsch:

„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammad Allahs Gesandter ist“

Und wenn du zum Islam konvertierst, werden all deine vorherigen Sünden vergeben

Zum Konvertieren musst du nicht extra in eine Moschee, dass kannst du auch zuhause machen: Dafür musst du nur das islamische Glaubensbekenntnis aufsagen und an ihre Bedeutungen glauben.

Es lautet:

Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, und das Muhammad der Gesandte von Allâh ist"

Es muss nicht genau dieser Wortlaut sein und nicht auf arabisch, Hauptsache die Bedeutung ist wiedergegeben. Der Wortlaut "Ich bezeuge" ist optional, das Konvertieren wäre also auch ohne ihn gültig.

Die Bedeutung lautet: Ich weiß, glaube fest im Herzen und bekenne mit meiner Zunge, dass niemand zu Recht außer Allâh angebetet wird und ich weiß, glaube fest im Herzen und bekenne mit meiner Zunge, dass Muhammad, der Sohn ^Abdu l-lâhs, vom Stamm der Quraysh, geboren in Makkah, gestorben und beerdigt in Madinah, der Prophet und Gesandter Gottes zu allen Menschen und Djinn ist.

Das beinhaltet auch den Glauben daran, dass er in allem, was er berichtete und von Allâh verkündete, wahrhaftig ist.

Zu beachten ist, während des Aussprechens des Glaubensbekenntnisses, dass alles richtig ausgesprochen wird. Wenn du Muhammad nicht aussprechen kannst, kannst stattdessen "Abu l-Gaßim" sagen, ein Beiname des Propheten nach dem jemenitischen Dialekt.

Auch der richtige Glaube ist für die Gültigkeit des Islam entscheidend:

In Bezug auf Allâh darf man nicht glauben, dass Er irgendeiner Weise den Geschöpfen ähnelt, weder in Seinen Eigenschaften, noch in Seinem Selbst. Das soll heißen, dass Er weder in auf dem Thron sitzt, noch im Himmel ist, noch in etwas aufgelöst, noch ist etwas in Ihm aufgelöst, noch ist Er von etwas getrennt, noch ist etwas von Ihm getrennt, kurzum: Er ist kein Körper. Gott ähnelt nicht und niemandem!

Wichtig ist auch, von wem du das Wissen lernst: Nimm niemanden aus dem Internet, bis du gelernt hast, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden, denn viele Prediger (Nicht alle) verbreiten über die Sozialen Medien Unglauben im Namen des Islam, wie bspw. Abul Baraa und Pierre Vogel etc.

Mit einem Tafsir des Qur´an wäre ich vorsichtig, vorallem mit denen auf deutscher Sprache da in vielen einfach nur der Wortlaut des Verses so wie er erscheint übersetzt wurde, ohne dass die wahre Bedeutung auch nur erwähnt wird, wie es bei vielen mehrdeutigen Versen der Fall ist.

Anfangen würde ich mit dem Individuellen Pflichtwissen, denn dieses Wissen ist das, worüber wir ua. am Tag des Jüngsten Gerichts abgefragt werden. Dieses Wissen umfassen ua. der obligatorische Teil der Glaubenslehre, die Abtrünnigkeit, also was aus dem Islam ausführt, die Regeln, die mit ihr zusammenhängen und wie man zum Islam zurückkehrt, die Reinheit und das Gebet etc...

Auch die 13 Eigenschaften Gottes, die wörtlich oder der Bedeutung nach wiederholt im Qur´an und im Hadith erwähnt wurden:

  1. Die Existenz d.h. Gott existiert und an Seiner Existenz gibt es keinen Zweifel
  2. Die Einzigkeit, also Er hat keinen Teilhaber
  3. Die Anfangslosigkeit d.h. die Existenz Gottes hat keinen Beginn
  4. Die Unvergänglichkeit, d.h. die Existenz Gottes ändert sich nicht
  5. Die Bedürfnislosigkeit, d.h. Er braucht nichts und niemandem und alle Geschöpfe brauchen Ihn (Also auch nicht den Thron, die Richtungen oder sonstwas...)
  6. Die Allmacht
  7. Der Wille also die Bestimmung des Erschaffenen und dessen möglichen Eigenschaften zu einer bestimmten Zeit.
  8. Das Wissen Gottes ist ewig, unveränderlich und erneuert sich nicht, denn Er ist allwissend.
  9. Das Hören ist Seine anfangslose Eigenschaft, mit der Er alles ohne Hilfsmittel hört
  10. Das Sehen ist Seine anfangslose Eigenschaft, mit der Er alles ohne Hilfsmittel sieht
  11. Das Leben ist nicht an etwas gebunden, wie Körper und Fleisch etc.
  12. Das Sprechen ist eine einzige Eigenschaft, sie hat keinen Anfang und kein Ende, sie hat keine Buchstaben, Laute, Töne, Klänge, Sprache und Stimme
  13. Die Unvergleichbarkeit, also Er ähnelt nichts und niemandem

Gott verändert sich nicht, weder Sein Selbst noch Seine Eigenschaften, denn Veränderung ist ein Merkmal der Geschöpfe.

Der Glaube hat sechs Säulen, wenn eine von ihnen nicht vorhanden ist, ist der Glaube nicht gültig:

  1. Der Glaube an Allâh
  2. Der Glaube an Seine Gesandten
  3. Der Glaube an die Engel
  4. Der Glaube an das Jenseits
  5. Der Glaube an die Himmlichen Bücher
  6. Der Glaube an die Vorherbestimmung des Guten und es Schlechten

Von den fünf Säulen hast du sicher auch schon was gehört:

  • Das Glaubensbekenntnis
  • Die fünf Pflichtgebete
  • Das Fasten im Monat Ramadan, für wen das Fasten in diesem Monat Pflicht ist,
  • Die Pflichtabgabe, für denjenigen, der dazu verpflichtet ist
  • und die einmalige Pilgerfahrt

Wenn eine Person, die von Geburt aus kein Muslim ist und zum Islam konvertiert, werden ihr all ihre Sünden, und seien sie noch so viele und noch so groß, von Gott, dem Erhabenen, vergeben - Also wirklich alle.

Das wäre erstmal alles, was ich zusagen hätte...

Wenn du weitere Frage hast, kannst mich gerne anschreiben :-)

Hoffe konnte weiterhelfen

Viele Grüße und alles Gute,

Dumby

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Muslim
YlangYlangDuft  25.04.2024, 21:08

Bei Punkt 3 ist hat sich ein kleiner Fehler geschlichen. Allah hat natürlich KEINEN Anfang, was man allerdings im Kontext auch erkennt. Trotzdem wollte ich es kurz berichtigen 🌷 ansonsten danke auch von mir für diese ausführliche Nachricht. Der Punkt mit Abul Baraa hat mich etwas gewundert. Nicht falsch verstehen, ich bin kein Anhänger von ihm. Aber die Jugendlichen scheinen ihn zu mögen, so wie ich es im Kreise mitbekomme.

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Dumby435  25.04.2024, 22:14
@YlangYlangDuft

Ja, was Abul Baraa angeht, der verbreitet Unglauben im Namen des Islam, er sagt, Gott ähnelt den Geschöpfen, in dem er Gott einen Ort, Richtung und weitere Ähnlichkeiten zuschreibt.

Gott der Erhabene sagt im Edlen Qur´an, dass Er nichts und niemandem ähnelt ( vgl. 42:11), sowie dass Er nichts und niemandem bracht (vgl. 3:97).

Der Prophet sagte in einem Hadith mit authentischer Überlieferungskette, wovon die Bedeutung lautet: "[...] Und Du bist Al-Dhahir, so ist nichts über Dir, und bist Al-Batin, so ist nichts unter Dir [...]" (Sunan Ibni Madjah: 3872//Sahih & Sahih Muslim:2713a//Sahih & Sunan Abi Dawud: 5051// Sahih & Al-Adabu l-Mufrad: 1212 //Sahih,.....)

Der Konsens der Gelehrten darüber, dass Gott ohne Ort und ohne Zeit existiert, steht und wird unter anderem von Imam Al-Baghdadiyy in seinem Werk "Al-Farqu bayna l-Firaq überliefert: "Sie (also die Muslime) sind sich einig, dass Gott ohne Ort existiert und dass über Gott keine Zeit vergeht“.

Auch sprach er den Takfir auf eine Person, die ihm widersprach, und den entsprechenden Beleg habe ich auch auf meinem Handy.

Man kann noch viel mehr sagen, was Abul Baraa etc. angeht, abe rich möchte da sjetzt erstmal mit dem hier belassen.

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YlangYlangDuft  25.04.2024, 22:47
@Dumby435

Es ist natürlich schwer über einen anderen zu urteilen, und eigentlich sollen wir das ja auch gar nicht tun. Aber ich bin dir dankbar für deine Antwort, denn sie hilft mir, mich in meiner Meinung zu befestigen. Ich muss zugeben, ich finde diesen Herren teilweise überheblich. Ich lerne den Islam hauptsächlich auf eigene Faust und bin da sehr vorsichtig. Was mir das Leben unseres Propheten (SAW.) zeigt, ist vorallem Demut und Bescheidenheit. Wenn ein Muslim diese beiden Eigenschaften nicht offensichtlich zeigt, gehe ich auf Abstand. Das ist meine derzeitige Herangehensweise 😅

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Schau:

Im Islam genügt im Allgemeinen das Sprechen der Schahada, des Glaubensbekenntnisses („Es gibt keine Gottheit außer Gott, und Mohammed ist sein Gesandter“), verbunden mit dem gemeinsamen Gebet, um als Muslim zu gelten. Beides muss auf Arabisch gesprochen werden und bei vollem Bewusstsein geschehen. Die Beschneidung bei Männern ist keine Bedingung für die Konversion. Viele Konvertiten zum Islam nehmen einen arabischen Vornamen an. Dieser kann auch beim Einwohnermeldeamt registriert werden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Konversion_(Religion)#Islam

Wie sieht es mit Sünden aus?:

0041 - ... Abū Sa‘īd Al-Ḫudryy berichtete, dass er den Gesandten Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, folgendes sagen hörte: ”Wenn einer zum Islam kommt und seinen Islam gut lebt, dem wird Allāh jede schlechte Tat tilgen, die er einst begangen hatte. Danach gilt nur die Abrechnung: jede gute Tat wird (zur Belohnung) zehnfach bis siebenhundertfach bewertet, und eine schlechte Tat wird als solche nur einfach bewertet, es sei denn, dass Allāh (von der Bestrafung) absieht.“ 
0097 - ... Abū Burada berichtete von seinem Vater, dass der Prophet, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: ”Es gibt drei Arten von Menschen, die den doppelten Lohn erhalten: jemand von den Schriftbesitzern (Ahlu-l-Kitāb),29 der an seine eigenen Propheten und dann an Muḥammad, Allāhs Segen und Friede auf ihm, glaubt; und ein Sklave, der sich im Besitz seiner Herren befindet und seine Pflichten sowohl gegenüber Allāh als auch gegenüber seinen Herren erfüllt; und ein Mann, der eine Sklavin hat, sie wohlerzieht, sie gut bildet, alsdann freilässt und anschließend heiratet. (Jeder von ihnen) erhält den doppelten Lohn.“ 

Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 32 und S. 45)

Konventiere am besten in der Moschee damit du auch direkt die Grundlagen lernst der Religion. Hierzu gehst du zum Imam. Der erklärt dir alles.

So lange man überzeugt ist, kann man konvertieren egal wie viele und große Sünden man hat. Mit Annahme des Islams werden alle vergangenen Sünden erloschen.

Du kannst alleine konvertieren oder auch in einer Moschee. Meiner Meinung nach ist es in der Moschee sinnvoller, weil du Unterstützung erhältst und auch eine Bescheinigung bekommst, dass du Muslim geworden bist.

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