Nachname vom Mann annehmen im Islam?

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Assalamu alaikum,

du berufst dich sicher auf diese Fatwa oder ähnliches:

http://islamfatwa.de/soziale-angelegenheiten/87-verlobung-a-ehe/verlobung-a-eheschliessung/1170-darf-sie-den-familiennamen-des-ehemannes-annehmen

Leider gibt es unter den Muslimen viel Unwissen über die Rechtssprechung(Scharia) im Islam. Dort ist halt auch geregelt, dass man den Namen des Vaters behalten soll.

Erst zum 01.04.1994 wurde das derzeit gültige Familiennamensrecht in Detuschland eingeführt. Vorher war es nicht möglich getrennte Nachnamen zu nutzen. Also sind viele Musliminnen, die hier verheiratet sind mit dem Nachnamen des Ehemannes ausgestattet, weil dies halt in Deutschland so üblich war. Es gab damals für ein Jahr die Möglichkeit, den Namen des Ehemannes wieder abzulegen, das war aber nur ganz wenigen bekannt. Mir zum Beispiel nicht.

Ich würde an deiner Stelle ein Gespräch mit deinem zuständigen Standesamt führen. Vielleicht geibt es eine relativ einfache Möglichkeit, dass du deinen Mädchennamen wieder annehmen kannst. Für die Kinder muss aber ein gemeinsamer Familiennamen(Vaters Name) genannt werden. Übrigens kann man auch gerichtlich eine Namensänderung beantragen. Dazu würde ich dann evtl. einen Rechtsanwalt einschalten, der sich aber auch wirklich in dieser Angelegenheit auskennt.

Sollte das alles nicht gehen und du willst unbedingt deinen alten Namen, dann lasst euch scheiden und heiratet wieder. Er geht hier ja "nur" um deutsches Recht in Sachen Familiennamen.

Wassalam

Ok Dankeschön Akhi.

Als ich das herausgefunden habe, da war ich erstmal so geschockt, ich hatte ja keine Ahnung. Ich war da zwar schon ca. 1/2 Jahr Muslim, aber das ist mir bis gestern gar nicht untergekommen und es hat auch keiner was gesagt.

Auch hatte die Frau beim Standesamt gesagt wir müssten einen Namen wählen.

Ich schaue mal, ob ich das irgendwie umändern lassen kann.

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@FeeSabilillah

Die Frau vom Standesamt hat recht! Ihr musstet einen Familiennamen wählen.

Beispiel: Er nennt sich Muhammad Mayer und sie heißt Aische Müller. Dann gibt es die Möglichkeit, dass der Familienname (für die Kinder) Mayer ist, die Ehefrau aber weiterhin Aische Müller sich nennen kann. Der sogenannte Familienname könnte Mayer oder Müller sein. Bei Muslime wäre dann der Nachname des Vaters die richtige Wahl für den Familiennamen.

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FRAGE: As salamu alaikum.

1 Frage: Gibt es eine Regelung über die Änderung bzw. das Beibehalten des Mädchennamens nach der Heirat?

2 Frage: Mein Ehemann hat einen schottischen Familiennamen und mein Vater hält es nicht für richtig meinen islamischen Nachnamen in einen nicht-islamischen zu ändern. Ist seine Ansicht so richtig? 

ANTWORT: Wa alaikumus-salam wa rahmatullah.

Ich hoffe, dass dich diese Nachricht bei bester Gesundheit erreicht, insha'Allah.

Antwort auf die erste Frage: Einer Frau ist es erlaubt den Nachnamen ihres Mannes anzunehmen. Dies ist eine übliche Praxis, die von vielen Paaren so praktiziert wird.

Antwort auf die zweite Frage: Nein, es ist nicht notwendig seinen Nachnamen zu ändern, nachdem eine Person Muslim geworden ist. Allerdings ist es eine empfohlene Sunna, dies zu tun, wenn der Name eine würdelose Bedeutung hat (vgl. Qari, Mirqat al-Mafatih, quoting Nawawi; al-Mawsu'ah al-Fiqhiyya al-Kuwaitiyya).

 

'Aisha berichtet, dass der Gesandte Allāhs (Friede und Segen Allāhs seien mit ihm) schlechte Namen gewöhnlich änderte. (Tirmidhi)

Einige Hinweise zu Namen:

1. In der Regel ist es erlaubt jeden beliebigen Namen anzunehmen, welcher keine negative Bedeutung hat oder mit etwas Schlechtem assoziiert wird.

2. Es ist nicht verpflichtend den Namen zu ändern, insbesondere, wenn der Name keine schlechte Bedeutung hat.

3. Es liegt ein Nutzen darin, einen “muslimischen” Namen zu haben und es ist eine empfehlenswerte Sunna. Wie etwa die Namen der Propheten, der aufrichtigen Männer und Frauen in der islamischen Geschichte und Namen, die auf den Glauben an Allāh verweisen, wie z. B. Abdullah und Abd al-Rahman.

4. Es ist erlaubt, ohne jegliches Missfallen, die Namen der Engel anzunehmen.

5. Es ist erlaubt, die Namen von Allāh anzunehmen, wie Karim oder Hasib, mit Ausnahme der Namen, die ausschließlich Allāh zustehen, wie z.B. Rahman.

6. Namen wie Schaitan (Satan) oder Zalim (Tyrann) oder Namen mit schlechten Bedeutungen und Assoziationen werden stark abgelehnt.

7. Man kann beide Namen verwenden (sowohl den Geburtsnamen als auch den “neuen” Namen). Entweder in dem jeweils passenden Kontext (wie etwa die Verwendung des Geburtsnamens beim Umgang mit den Eltern, der Familie und vielleicht sogar in manchen beruflichen Situationen). Oder auch gleichzeitig beide Namen, da es nichts Verwerfliches darin gibt.

 

Und Allāh allein gibt Erfolg.

 

Wassalam.

Antwort geprüft & bestätigt von Shaykh Faraz Rabbani

Diese verrückte und Steinzeitauslegung des Islams ist wieder ein Paradebeispiel. Insbesondere unter den Hardliner und pseudo salafiten die sich den "Vorfahren" anschließen wollen, verkennen aber wie ofty ihren Verstand und das wissen zu nutzen, in dem sie Mal nachdenken. Wie oft fragt Allah uns ob wir denn nicht nachdenken?

In dieser Angelegenheit verwenden fast alle aus dem salafitischen Milieu die Aussagen aus dem Koran, dass man sich auf niemanden als seien Vater beziehen sollte.

Dieser Vers kam doch aber herab als es um die Adoption ging durch den Propheten Mohammad.

Schauen wir aber weiter in wie weit man seinen Vaters Namen leugnet.

Beispiel: Peter Schmidt.

Erkennt irgendwer von euch wer sein Vater ist?

Richtig, keiner von uns weiß wer sein Vater ist. Was auch nicht so wichtig ist, denn Schmidt ist sein Familienname. Früher war es üblich Sohn des soundso oder Tochter des soundso zu sein. Das gibt es allerdings nicht mehr.

Wenn eine Frau z.b. heiratet und den Familiennamen des Mannes annimmt, zeigt es nichts weiter als dass sie in dieses Familie geheiratet hat. Aber es bedeutet nicht dass sie die Abstammung ihres Vaters leugnet bzw abgelegt hat.

Unabhängig davon leben wir in Deutschland, dem Land der Bürokratie. In jedem Formular habt ihr sicherlich das Feld "geb." Gesehen. Da steht immer der Mädchenname.

So sollte es islamisch keineswegs problematisch sein, bei der Heirat den Namen des Mannes anzunehmen.

salam alaikum.

meine Frau hat auch ihren Nachnamen behalten, und es ist auch in den arabischen Laendern ueblich dass die Frauen nach der Heirat ihren Nachnamen behalten.

Ich habe auch gehoert dass es haram sein soll den Nachnamen zu aendern, da man seine Zugehoerigkeit zum Vater damit quasi ablegen wuerde und man ja eigtl zum Vater gehoert und nicht zum Ehemann herkunftsmaessig.

Trotzdem, habe ich eine Fatwa von der Al Azhar gelesen, dass es in europaeischen Laendern erlaubt sei, wenn eine muslimische Frau den Nachnamen von ihrem Mann annimmt. Das steht bei dar al iftaa egypt auf der Webseite. Also ich weiss nicht ob es besser ist deinen alten Nachnamen wieder anzunehmen. Du kannst ja mal auf die Seite gehen und oder eine Email hinschicken. wie waere es vllt mit einem doppel-namen oder.

Wieder einmal ein Beispiel für nicht zeitgemäße Interpretation des Koran. Damals war es sicherlich sinnvoll, über seinen Namen seine Herkunft zu belegen. Heute gibt es Geburtseinträge, Abstammungsurkunden und somit keine Möglichkeit, seine Herkunft zu verleugnen, selbst wenn man wollte. Solange du nicht absichtlich deine Eltern verleugnest, würde ich mir keine Sorgen machen.