Ab wann ist man zu alt zum studieren?
Ich W20 bin jetzt fertig mit meinem Fachabi. Mein Traum ist es Grundschullehrerin zu werden, dies kann ich aber nur mit normalem Abi studieren. Mein Plan ist es daher erst Kindheitspädagogik zu studieren und danach Lehramt( beides Bachelur). Ich habe dieses Jahr an der sogenannten Deltaprüfung teilgenommen diese aber nicht bestanden, weshalb ich nun den gewünschten Studiengang nicht machen kann.
Beide Studiengänge würden dann insgesamt 6 Jahre gehen, wenn ich noch einen Master mache 7 Jahre + Referendariat wäre ich erst mit 28 im Beruf tätig. Meine Familie sieht des etwas kritisch was mich jetzt verunsichert hat. Die Deltaprüfung zu wiederholen würde ich persönlich nicht wollen. Hat jemand vllt ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder empfindet ihr es als zu spät mit 28 fertig zu sein?
6 Antworten
Ich W20 bin jetzt fertig mit meinem Fachabi. Mein Traum ist es Grundschullehrerin zu werden, dies kann ich aber nur mit normalem Abi studieren.
Nicht ganz richtig: https://www.suedkurier.de/ueberregional/rundblick/studium-kann-man-mit-fachabitur-lehramt-studieren-21-09-2023;art1373253,11725090
Ich habe dieses Jahr an der sogenannten Deltaprüfung teilgenommen diese aber nicht bestanden, weshalb ich nun den gewünschten Studiengang nicht machen kann.
Je nach dem gibt's noch andere Möglichkeiten, siehe Link.
notting
Ok, das stand halt nicht im OP, genauso wenig wie das Bundesland. Bei solchen Themen ist das oft hilfreich, wenn man es nicht darauf anlegen will zu allgemeine Antworten zu bekommen... "Meine Familie sieht des etwas kritisch" heißt in diesem Kontext oft nur Eltern und Geschwister, evtl. noch Onkel/Tanten...
notting
Mit 28 Jahren in den Beruf einzusteigen – insbesondere als Lehrerin – ist absolut nicht zu spät. Ganz im Gegenteil: Das ist ein vollkommen normales Einstiegsalter, besonders im Lehramtsbereich. Viele kommen nach Umwegen, Wartesemestern, FSJ, Ausbildung, Auslandsaufenthalt oder durch Zweitstudien sogar noch später zum Schuldienst. Und Lehramt ist einer der Berufe, bei denen Lebens- und Berufserfahrung eher von Vorteil ist.
Dein Plan, zunächst Kindheitspädagogik zu studieren und danach ins Lehramtsstudium zu wechseln, ist durchdacht – insbesondere, wenn du mit Fachabitur (fachgebundener Hochschulreife) keine direkte Zugangsberechtigung zum Grundschullehramt hast. Auch wenn das einige Jahre dauert: Du verfolgst damit dein Ziel konsequent und mit einem fundierten pädagogischen Hintergrund, der dir im späteren Lehramtsstudium nur helfen wird.
Die Bedenken deiner Familie sind verständlich, aber oft geprägt von veralteten Vorstellungen, wann man „fertig“ sein sollte. In der Realität liegt das Durchschnittsalter beim Einstieg ins Lehramt in vielen Bundesländern zwischen 27 und 30 Jahren – gerade im Grundschulbereich, wo es viele Seiteneinsteiger und Quereinsteiger gibt. Außerdem ist der Beruf auf Langfristigkeit ausgelegt – du arbeitest danach oft über 35 Jahre im öffentlichen Dienst mit gesicherter Perspektive, Verbeamtung und guter Altersvorsorge. Ob du nun mit 25 oder 28 beginnst, spielt auf diese lange Sicht kaum eine Rolle.
Du solltest dich von der Zeitdauer nicht entmutigen lassen. Viel wichtiger ist, dass du einen Beruf wählst, den du wirklich machen willst – besonders im Schuldienst, wo Motivation und pädagogisches Engagement entscheidend sind. Wenn du jetzt umschwenkst, nur um "schneller fertig" zu werden, wirst du das vielleicht bereuen.
Wenn du dich also mit dem Weg über Kindheitspädagogik wohlfühlst und darin auch dein Ziel siehst, ist das eine seriöse und sinnvolle Alternative. Und vielleicht öffnen sich mit diesem Weg auch weitere Optionen – z. B. Anerkennung von Vorleistungen, leichtere Aufnahme in den Master of Education oder gute Chancen bei Bewerbungen durch deine Vorerfahrung.
Kurz gesagt: 28 ist nicht zu spät. Dein Weg ist klug und realistisch. Lass dich nicht von fixen Altersvorstellungen verunsichern, sondern orientiere dich daran, was dich beruflich erfüllt.
Vielen lieben Dank für die sachliche und nette Antwort.
Es passiert in keinem Alter irgendwas, das dazu führt dass man nicht mehr studieren kann. Oder dass man zu alt ist, egal wofür. Wie lange die Geburt zurückliegt, ist sowohl im Studium als auch im Beruf eher eine kuriose Randnotiz, der niemand eine große Bedeutung beimisst.
Wenn du einen Berufswunsch hast, dann verfolge diesen! Mach' was dazu nötig ist, gehe den Weg den du gehen kannst und dann dauert das eben so lange, wie es dauert. Das ist weitaus sinnvoller und erfüllender, als den Berufswunsch aufzugeben und irgendwas anderes zu machen, womit du ggf. nie richtig zufrieden bist, nur weil du irgendwo vielleicht mal 2-3 Jahre älter bist als andere.
Denn selbst wenn es nochmal länger dauert und du ü30 wirst, bis du im Beruf angekommen bist: Dann hast du immer noch >30 Berufsjahre vor dir, die viel angenehmer sind wenn du was machst das dir Spaß macht und das du wirklich machen möchtest, als wenn es halt ein notwendiger Broterwerb ist.
Oder empfindet ihr es als zu spät mit 28 fertig zu sein?
Es ist noch nichtmal außergewöhnlich, mit 28 das Studium zu beginnen.
Ab wann ist man zu alt zum studieren?
Nie!
Mein Lieblingsbeispiel ist einer, den ich an der Uni kennen gelernt habe: Der hatte schon immer den Lebenswunsch, Physik zu studieren. Das hatte sich aber im Berufsleben nie ergeben. Also hat er halt das Physikstudium begonnen, als er in Rente gegangen war. Der war dann halt doppelt so alt wie der nächst jüngere Mitstudent, aber so what? Hauptsache, der Wunsch ging in Erfüllung.
Wenn irgendwann mal deine Lebenszeit zu Ende ist, wirst du zurückblicken und viel zufriedener sein, wenn du das gemacht hast was du wolltest, als wenn du es wegen irgendwelcher Kleinigkeiten nicht gemacht hast.
Warum sollte man mit 28 zu alt sein? Manche fangen mit 30+ zum studieren an.
Das ist ja schön und gut, aber diese solltest du eventuell ehr mehr auf dein eigenes leben richten, als auf das von anderen.
Ich wollte lediglich wissen, ob viele Studentinnen gern single bleiben.
Ich war auch erst gar nicht unsicher. Aber meine Familie hat das so ins lächerliche gezogen was mich dann etwas verunsichert hat.
Lass deine Familie reden. Es ist dein Leben und deine Entscheidung
Vielen Dank für die nette Antwort fühle mich schon besser 🫶
Mein Neffe studiert auch Lehramt. Durch Sachen wie Corona und weil viele Vorlesungen ausfielen (eine Zeitlang gab es nur eine Vorlesung pro Woche), hat sich sein ganzes Studium viel länger hingezogen als geplant. Er ist jetzt 28, und wenn alles normal läuft, dann ist er nächstes Jahr fertig.
Lass dich von deiner Familie nicht verunsichern oder lächerlich machen. Idioten, die einen runtermachen findet man immer wieder, auch innerhalb der eigenen (oder der angeheirateten) Verwandtschaft.
Danke für den Link, ein Umzug kommt aber für mich nicht in Frage da ich zuhause noch meine Familie unterstützen muss. Und ich meine Beziehung nicht aufs Spiel setzten will.