Wie konnte es passieren dass deutsche Autoriesen die Autoentwicklung verpennt haben?
Deutsche Autoriesen mit Milliardenbudgets haben die Autoentwicklung verpennt und sind nun dabei technologisch komplett abgehängt zu werden (vermutlich sind die längst abgehängt). Wie konnte das passieren? Sind die deutschen "Manager" in Wirklichkeit etwa nur reine Verwalter , mit dem Fokus der Besitzwahrung, und keine Macher? Tja.
7 Antworten
Hochmut kommt vor dem Fall.
Bei den Fotoapparaten, Motorrädern etc. war es ähnlich.
Da waren die Deutschen auch top - bis die Japaner kamen.
Ja, aber so wie es früher Japan ist, ist es heute eben China. Abgesehen von Elektroautos bauen die Deutschen Hersteller immernoch die besten Verbrennermotoren und sich davon abzuwenden ist der wesentlich größere Fehler.
VG
Hartmut
Es ist eben nicht so wie mit den Japaner. Japaner haben auch nur Verbrenner gebaut. China dagegen ist führend in einer komplett neuen Technologie (Akkus, Software,, etc). Technologie von denen die deutschen Benzinköpfe keine Ahnung haben.
Es wird in Zukunft völlig egal sein, mal die besten Ottomotoren gebaut zu haben, so wie es heute auch egal ist, daß Frankreich mal gute Grammophone hatte.
Sie hatten panische Angst vor dem Phänomen "Auch der, der langfristig Recht hat, kann kurzfristig pleitegehen". Genau das gleiche Bild bei den Autobauern in den USA, und auch in Japan ähnlich.
Der Vorstandschef von Mercedes-Benz hat das in einem Interview vor vielen Jahren mal so formuliert: Mit der E-Mobilität ist es wie mit einer Ketchupflasche: Man weiss, dass da etwas kommen wird, aber man weiss nicht wann und wieviel.
Autoentwicklungen sind sehr teuer. Um dieses finanzielle Wagnis einzugehen, braucht ein Autohersteller fast eine Art Garantie, dass er von dem neuen Modell mindestens xyz Stück über abc Jahre hinweg verkaufen kann.
Da schägt dann leider die alte Lebensweisheit zu: Wer gar nichts rikiert (notwendige Veränderungen!), läuft in Gefahr, am Ende Alles zu verlieren.
Sie haben imgrunde aufs falsche pferd gesetzt. Vor 10 jahren etc. War ja noch nicht wirklich klar wie E-Autos in der bevölkerung ankommen werden. Es war ja durchaus n risiko das man eingehen musste. Das haben sie halt nicht gemacht und sich stattdessen auf andere dinge konzentriert. Und nun tragen sie halt die konsequenzen für ihre fehlentscheidungen.
Ich würde behaupten, es ist zumindest teilweise die Schuld der Politik.
Für so einen Konzern ist es zweitrangig (ich will nicht schreiben "egal"), was die Politik da tut, solange sie ab einem Punkt davon ausgehen können: Das ist jetzt so und das bleibt so für einige Jahre.
Die Auto-Konzerne sind zwar alle global organisiert, aber der Heimat-Markt ist immer noch besonders wichtig. Wenn sie eine neue Technologie auf den Markt bringen, beobachten sie die Akzeptanz "Zuhause" oder testen es "Zuhause". Wenn es aber schon Heimatmarkt ablehnt, oder die Politik endlos viele Bürokratie-Steine in den Weg legt (bzw. bereits vorhandene Steine nicht aus dem Weg räumt), dann wird so eine Technologie natürlich sehr vorsichtig betrachtet.
Unsere Politik war die letzten Jahre aber sehr unbeständig und vor der Ampel war sie sogar Pro Verbrenner (je nach Sichtweite auch heute noch?), weshalb es für so einen Konzern natürlich riskant ist, große Summen in die Hand zu nehmen, um eine komplett neue Technologie auf den Markt zu bringen, die das Potential hat, Verbrenner abzuschaffen.
Wenn die Politik dagegen groß und breit die Bahn für die neue Technologie frei räumt (wie es China tut), dann gibt das natürlich Sicherheit, mit der die Konzerne arbeiten/planen können. Wenn die Politik dann noch Gelder in die Forschung pumpt und subventioniert (ich nehme an, das tut China ebenfalls), dann ist die Entscheidung in der Konzern-Spitze natürlich noch leichter gefällt.
Sind die deutschen "Manager" in Wirklichkeit etwa nur reine Verwalter
Sicher nicht, aber die Arbeit an solche Technologien beginnt natürlich früher, als das für uns offensichtlich. So ein Konzern steckt sehr viel Geld in die Forschung, aber die Manager müssen auch immer abwägen, ob sie das Geld in eine bestimmte Technologie investieren, oder nicht. Dafür schätzen sie das Risiko ab und bei unserer Politik war denen das Risiko ggf. einfach zu hoch bzw. es war nicht abzusehen, wohin es sich am Ende tatsächlich bewegen könnte.
China wird dagegen autoritär regiert, das heißt: Die Partei entscheidet, die Konzerne machen, Punkt aus. Die Konzerne haben natürlich Spielraum und können ggf. Einfluss nehmen, aber wenn die Partei sagt: Ihr baut jetzt Elektroautos, dann bauen die auch Elektroautos.
Und China ist sich auch ihrem Einfluss bewusst, sie können einen Trend auch antreiben. Vielleicht haben sie eine in den letzten Jahren noch unsichere Lage bezüglich der E-Autos durch ihre Politik überhaupt erst stabilisiert und es für andere Konzerne dadurch erst interessant gemacht?
Sowas ist politisch natürlich ein Risiko, aber die chinesische Partei hat ein geringeres Risiko zu befürchten (da sie nicht abgewählt werden können), während unsere Politik in vielen Punkten sehr vorsichtig (man könnte fast sagen ängstlich) agiert.
Das ist ja auch der Grund, warum es in den USA so viele und so mächte IT-Konzerne gibt, während der Bereich bei uns vergleichsweise schwach ist. Die USA haben damals die ganze Sparte sehr gefördert, während Merkel bei uns viele Jahre später das Internet als "Neuland" bezeichnet.
Dass sind eigentlich große Behörden mit einer Spitze, die auch bei guten Ideen an die Strukturen gebunden ist.
Seit wann kann man Aktien von einer Behörde kaufen? 😂
Ich nehme an, dass du meinen Vergleich nicht verstehen willst.
Leider ist China als Gegner für Germany ein anderes Kaliber als die Japaner.