Wie kommen Religionen auf die Idee, dass man im Jenseits mit allen in Harmonie lebt?

12 Antworten

Warum glauben viele Religionen, dass im Paradies alle in Harmonie leben?

Weil sie sich das Jenseits nach ihren eigenen Wünschen vorstellen und nicht nach dem, was Allah offenbart hat. Viele Menschen hoffen, dass alle gerettet werden, dass man sich wiedertrifft und niemand ausgeschlossen wird. Doch Allah macht klar, dass es eine Trennung geben wird:

> Und trennt euch heute, ihr Übeltäter (Qur’an 36, Vers 59)

> Und am Tag, da die Stunde eintrifft, werden sie sich voneinander trennen (Qur’an 30, Vers 14)

Die Vorstellung, dass alle Menschen unabhängig vom Glauben im Paradies wiedervereint werden, ist also keine göttliche Wahrheit, sondern menschliches Wunschdenken.

Kommt man mit seinen Lieben im Paradies wieder zusammen?

Nur wenn sie ebenfalls gläubig waren. Allah verspricht, die Gläubigen mit ihren Nachkommen zu vereinen, wenn diese im Glauben gefolgt sind:

> Und diejenigen, die geglaubt haben und deren Nachkommenschaft ihnen im Glauben gefolgt ist – mit denen werden Wir ihre Nachkommenschaft vereinen (Qur’an 52, Vers 21)

Wer aber im Diesseits Allah leugnete oder Ihm etwas beigesellte, wird im Jenseits nicht in der Nähe der Gläubigen sein:

> Gewiss, Allah vergibt nicht, dass Ihm etwas beigesellt wird. Was darunter liegt, vergibt Er, wem Er will (Qur’an 4, Vers 48)

Wird man im Paradies traurig sein über verlorene Verwandte?

Nein. Im Paradies gibt es keine Trauer, keinen Groll und kein Vermissen. Allah nimmt alles Schlechte aus den Herzen:

> Und Wir werden das, was an Groll in ihren Brüsten ist, herausnehmen. Brüderlich werden sie auf Ruheplätzen einander gegenüber sitzen (Qur’an 15, Vers 47)

Ibn Kathir erläutert, dass Allah jedes Gefühl von Hass, Neid und Traurigkeit entfernt, damit vollkommener Friede herrscht.

Was ist mit alten Freunden oder Verwandten, die nicht geglaubt haben?

Im Jenseits wird deutlich, wie sehr der Glaube über familiäre oder freundschaftliche Bindungen hinausgeht. Ein Paradiesbewohner erinnert sich an einen Gefährten aus dem Diesseits, der ihn vom Glauben abbringen wollte:

> Und einer von ihnen wendet sich an seinen Gefährten und sagt: „Ich hatte einen Gefährten, der zu mir sagte: ‚Bist du wirklich einer von denen, die (an die Auferstehung) glauben? Wenn wir gestorben und zu Erde und Knochen geworden sind, sollen wir wirklich (wieder) zur Rechenschaft gezogen werden?‘“ > Er sagt: „Wollt ihr (ihn) sehen?“ Da schaut er hinab und sieht ihn mitten im Höllenfeuer. > Er sagt: „Bei Allah, beinahe hättest du mich ins Verderben gestürzt. Und wäre nicht die Gnade meines Herrn gewesen, wäre ich gewiss unter den Herbeigerufenen gewesen.“ (Qur’an 37, Verse 50–57)

Diese Szene zeigt: Die Bewohner des Paradieses sind nicht traurig über den Verlust solcher Beziehungen. Sie erkennen vielmehr, wie knapp sie der Irreführung entkommen sind und danken Allah für Seine Führung. Die Trennung von solchen Menschen wird nicht als Verlust empfunden, sondern als Rettung.

Wie entsteht Harmonie im Paradies?

Allah reinigt die Herzen der Gläubigen. Es gibt keinen Streit, keine Eifersucht, keine Überheblichkeit. Nur Frieden:

> Sie hören darin weder leeres Gerede noch sündhafte Rede, sondern nur: Salam, Salam (Qur’an 56, Verse 25 bis 26)

> Dort gibt es, was die Seelen begehren und was die Augen erfreut. Und ihr werdet ewig darin verweilen (Qur’an 43, Vers 71)

Was ist mit Erinnerungen?

Die Menschen im Paradies behalten ihre Persönlichkeit, aber keine Erinnerung verursacht Schmerz:

> Und sie werden sagen: Alles Lob gebührt Allah, der die Traurigkeit von uns genommen hat. Unser Herr ist wahrlich allvergebend, allanerkennend (Qur’an 35, Vers 34)

Was ist mit denen, die für immer vergessen werden?

Über die Bewohner der Hölle sagt Allah:

> Heute vergessen Wir euch, so wie ihr das Treffen mit diesem Tag vergessen habt. Und eure Heimstätte ist das Feuer, und ihr habt keine Helfer (Qur’an 45, Vers 34)

Die Gläubigen im Paradies werden nicht nach ihnen fragen. Es gibt keine Verbindung mehr, keine Trauer.

Zusammenfassung

Nur wer an Allah glaubt und Ihm nichts beigesellt, kann ins Paradies gelangen.

Wer ohne Glauben stirbt, bleibt ewig im Höllenfeuer.

Sünder unter den Muslimen können bestraft werden, werden aber nicht ewig dort bleiben.

Im Paradies herrscht vollkommener Friede, ohne Neid, Trauer oder Schmerz.

Gläubige werden mit anderen Gläubigen vereint, nicht mit Ungläubigen.

Wer auch nur ein Körnchen aufrichtigen Glaubens hatte, kann auf Allahs Barmherzigkeit hoffen.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 21:15

Danke für eine mal andere Perspektive!

Hmm also ich glaube nicht, das es DAS Jenseits gibt. Warum Sollte das Wachsen, sich entwickeln, schöpferisch tätig sein, denn aufhören? Selbst Christus sagt: "ihr wisst das ihr Götter seid" ich sehe das als einen Verweis auf unsere Göttliche Abstammung und auch auf das Ziel zu dem Gott uns führen will. Wir sollen ihm nachfolgen, immer besser und reiner werden, immer weiter in der Liebe wachsen. All das zu erreichen ohne Kampf und Konfrontation mit unseren Fehlern ohne das Ringen um die Wahrheit ist nicht möglich. Aber als Ziel, wenn wir in der Liebe gewachsen sind, dann wäre eine Stufe erreicht wie man sie als Paradies beschreiben kann.


JTKirk2000  27.06.2025, 15:56
Selbst Christus sagt: "ihr wisst das ihr Götter seid"

Laut welcher exakten Bibelstelle hat er das genauso gesagt?

ich sehe das als einen Verweis auf unsere Göttliche Abstammung und auch auf das Ziel zu dem Gott uns führen will.

Das würde ich trotzdem als eine sehr gewagte Ansicht betrachten.

Wir sollen ihm nachfolgen, immer besser und reiner werden, immer weiter in der Liebe wachsen.

Was aber bei weitem nicht so gewagt ist, wie die Aussage Götter zu sein oder zu werden.

JTKirk2000  27.06.2025, 17:46
@Majordomus

Wo steht in Johannes 10,34, dass Jesus das gesagt hat? Jesus fragte da, dass im Gesetz stünde, dass das jemand gesagt hätte. Da hineinzuinterpretieren, dass Jesus das gesagt hätte, ist schon ziemlich gewagt, ähnlich wie die Behauptung an sich.

Majordomus  27.06.2025, 18:14
@JTKirk2000

Was haben sie denn für ein Problem mit dem Gedanken. Natürlich steht es in der Bibel nicht so drin, aber wenn geschrieben steht, er schuf den Menschen nach seinem Bilde, oder wir sind Kinder Gottes was sollen wir denn sonst werden. Wo soll denn sonst das Ziel liegen was Gott mit uns vor hat. Das schmälert Gott nicht im geringsten ist also auch keine Blasphemie. Mir macht die Vorstellung an ein ewiges Leben in ewiger Harmonie Angst. Einfach weil es abgeschlossen ist.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 18:19
@Majordomus

Ich kann das nicht entscheiden, aber möchte mal dazwischenhaken:

schuf den Menschen nach seinem Bilde

Die alte bildhafte Sprache muss man nicht unbedingt modern übersetzen. Was heißt denn "sein Bild"? Seine Vorstellung vielleicht, eine Skizze oder tatsächlich eine technische Konstruktionszeichnung. Von einem Spiegelbild ist keine Rede. Und wenn doch, wären eine maßstäbliche Vergrößerung oder Verkleinerung oder Anpassungen immer noch denkbar.

Falls Gott den Menschen tatsächlich als Kopie seiner selbst erschaffen hat, dann drängt sich die Frage auf, wozu er Geschlechtsteile braucht, z. B.

Wo soll denn sonst das Ziel liegen was Gott mit uns vor hat.

Da kann man sicher eine Liste anfertigen und sollte nicht seine Gedanken oder sinnvoll erscheinende Lösungen auf die Absichten eines Welten erschaffenden Geistwesens übertragen. Mir fallen Antworten ein, die ich hier nicht wiedergeben mag, weil sie zu ketzerisch klingen. Wissen tun wir nichts.

Majordomus  27.06.2025, 18:30
@WilliamDeWorde

Natürlich wissen wir nichts. Nach seinem Bilde meine ich vielmehr geistige Qualitäten wie Denken, wollen und Empfinden. Ein Körper muss doch den vielfältigen schöpferischen Rahmenbedingungen genügen. Es gibt doch nicht nur die Erde. Vielleicht gibt es Wesen die einen viel feinstofflicheren Körper haben der ein Leben auf der Sonne oder sonst wo ermöglicht. Ich Versuche mir Gott so uneingeschränkt wie möglich vorzustellen.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 18:33
@Majordomus

Die Sonne ist jetzt ein schlechtes Beispiel, aber davon abgesehen scheint Gott viel mehr Spaß daran zu haben, Käfer zu erfinden als Menschen zu formen. Käfer sind, wie auch der Belletristikleser seit Pratchett weiß, die variantenreichste Spezies auf Erden. Wäre es nicht sinnvoller, ein paar geistreiche Alternativen zu den schwächengeplagten Menschen zu erschaffen? Vielleicht paar Aliens für den friedlichen Wettbewerb?

JTKirk2000  27.06.2025, 23:57
@Majordomus
Was haben sie denn für ein Problem mit dem Gedanken.

Ich habe hauptsächlich ein Problem damit, dass Sie behaupten Jesus hätte behauptet, dass wir, oder zumindest die Menschen zu der Zeit, als er das sagte, was in dem angegebenen Vers steht, Götter seien. Doch in Wahrheit sagt der Vers nur aus, dass er sich auf ein Gesetz bezog und die Aussage dazu nicht eine Behauptung seinerseits war.

JTKirk2000  28.06.2025, 00:26
@WilliamDeWorde
Die alte bildhafte Sprache muss man nicht unbedingt modern übersetzen. Was heißt denn "sein Bild"? Seine Vorstellung vielleicht, eine Skizze oder tatsächlich eine technische Konstruktionszeichnung. Von einem Spiegelbild ist keine Rede. Und wenn doch, wären eine maßstäbliche Vergrößerung oder Verkleinerung oder Anpassungen immer noch denkbar.

Nun ja, wenn man nach dem Wortlaut einer Übersetzung geht, kann man vielleicht noch eine Interpretation anwenden, die etwas anderes aussagt, als eigentlich vom Sinn her gemeint sein mag. Vergleicht man aber verschiedene Bibelübersetzungen zu der Aussage wird schon deutlich, dass sein Bild in mehrfacher Hinsicht gemeint ist, also nicht nur vom Potential her, sondern durchaus beispielsweise auch äußerlich, um es so zu bezeichnen. Und dies deckt sich auch damit, dass auch Engel dem Menschen ähnlich sind, da Maria nicht vor dem Aussehen, sondern wegen der Begrüßung Gabriels erschrak.

Falls Gott den Menschen tatsächlich als Kopie seiner selbst erschaffen hat, dann drängt sich die Frage auf, wozu er Geschlechtsteile braucht, z. B.

Um das Gebot, sich zu mehren erfüllen zu können, genau so wie es auch Tieren und Pflanzen geboten wurde.

Da kann man sicher eine Liste anfertigen und sollte nicht seine Gedanken oder sinnvoll erscheinende Lösungen auf die Absichten eines Welten erschaffenden Geistwesens übertragen.

Wer kann mit Sicherheit behaupten, dass Gott nur ein Geistwesen ist? Ich finde, dass dies eine Behauptung ist, die auf jeden Fall einen entsprechenden Hinweis auf eine dafür hinreichende Grundlage erfordert. Kann ein reines Geistwesen einen Körper haben, wie es aus Genesis 18 deutlich genug hervorgeht?

Ähnlich verhält es sich auch mit Jesus nach seiner Auferstehung, wo manche gern behaupten, dass dies nur geistig war, während aber in der Bibel beschrieben wird, dass er ein Brot gebrochen hatte, ein Stück gebratenen Fisch aß und zumindest der Jünger Thomas seine Wunden berührt hat, was alles wohl kaum möglich gewesen wäre, wäre Jesus nur geistig auferstanden und ebenso später in den Himmel aufgefahren, wie auch behauptet wurde, dass er ebenso wieder zurückkehren würde.

Zumindest im christlichen Glauben ist es eben nicht so, dass man mit allen Menschen in universeller Harmonie leben wird. Und man ist auch nicht alleine, wenn Bekannte, Familie, Freunde in der Hölle schmoren. Es gibt ja auch viele Christen, die wir dort (wieder-) sehen.

Sterbenskranke werden damit getröstet, dass sie bald ihre Lieben wiedersehen werden und mit ihnen wiedervereint werden sein.

ja, diesen Trost kenne ich auch. Jedoch gilt dieser Trost leider nicht für alle Menschen.

Wenn alle gleich sind und singen,

Gleichheit kann ich nicht erkennen.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 18:13
Gleichheit kann ich nicht erkennen.

Ist die große Gleichmacherei nicht angestrebt? Niemand hat mehr Besitz oder Vorrechte. Alle sind nur Energie und vermutlich in gleicher Stärke oder wie man sie messen mag.

Nordlicht979  27.06.2025, 18:21
@WilliamDeWorde

das halte ich für unrealistisch. Und nein, ich lehne Gleichmacherei ab. Wir sind alle Individuen - und damit verschieden.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 21:14
@Nordlicht979

eben. Und wir werden immer etwas finden, um uns zu zoffen. Und ehrlich: alle im gleichen Nachthemd und mit Flügeln der Standardgröße ...

Werden wir wirklich jedem ringsum verzeihen und uns alle lieben?

Nach der Bibel gibt es nach dem Tod "Himmel" oder "Hölle": Fragen über Himmel und Hölle

Den "Himmel" (Paradies) im Sinne von Gottes neuer Schöpfung stelle ich mir "unvorstellbar" schön vor. Die Bibel verheißt dazu z. B.:

  • "Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben" (1.Korinther 2,9).
  • "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,4-5a).
  • "Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden; sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe" (Jesaja 65,17-18a).

Auf die Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit freue ich mich schon sehr!

Ich bin an Erklärungen interessiert und nicht Kommentaren, 

Und was ist, wenn ein normaler Christ solche abstrakten Vorstellungen gar nicht erklären kann? Bei deiner Frage stimmt aber auch so gar nichts mit der Bibel überein!

Möchtest du jedoch trotzdem erfahren, was Gottes Wort dazu zu sagen hat? Nun, wer stirbt ist tot, hat für alle Sünden durch den Tod gesühnt. (Römer 6:7) Also keine Qualhölle! Er würde totbleiben, wenn Jesus Christus nicht sein Leben für unsere gegeben hätte. (Römer 6:23). Die Toten werden mit ihren Erinnerungen auferweckt, aber nicht mit ihren Sünden. So konnte Jesus auch sagen, daß er die Toten auferwecken wird, sogar die Ungerechten, also die, die noch niemals etwas von diesem Loskaufspreis gehört haben.

Dann geht aus dem Vaterunser hervor, das Jesus uns beten lehrte, daß der Wille seines Vaters im Himmel auch auf der Erde geschehen möge (Matthäus 6:9). Dann sagt uns Gott selbst zu, daß alles Leid von der Erde verschwinden wird, und daß er selbst wieder über die Erde und die Menschen herrschen wird. (Offenbarung 21:3-5) Im Himmel gab und gibt es dieses Leid nicht und die Erde soll auch wieder ein Ort ohne Tod, Krankheit, Krieg, Hunger und Schmerz sein. Sie wurde für uns Menschen gemacht! (Jesaja 45:18, Psalm 37:9-11, 29)

Das hört sich alles doch ganz anders an oder? Doch so mancher findet wohl deine Vorstellungen interessanter! Nur was sagt Gott dazu?


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 18:00
Bei deiner Frage stimmt aber auch so gar nichts mit der Bibel überein!

Das könnte daran liegen, dass ich nicht den Tunnelblick auf die Bibel habe, wie alle hier, die ganz selbstverständlich ihren Glauben als den einzig richtigen ansehen.

Schon gar nicht glaube ich, dass jemand Gottes Wort - so er es irgendwie gehört hat - sofort aufgeschrieben hat, damit es mal in die Zettelsammlung namens Bibel gerät.

Nur was sagt Gott dazu?

Für gewöhnlich gar nichts, deshalb kann man ihm alles unterschieben, wie man es grad braucht.