Wichtigster deutscher Philosoph

7 Antworten

Karl Marx, weil er die Bedeutung der Ökonomie in der Philosophie entdeckt und ausgearbeitet hat. Denn eine Philosophie kann nicht dem Menschen dienen wenn die ökonomischen Grundlagen nicht klar sind.

Nebenbei hätte sich Marx gegen die Bezeichnung Philosoph wahrscheinlich gewehrt:

https://www.fanfiktion.de/s/4d0bcc7900019e940c907918/1/quot-Die-Philosophen-haben-die-Welt-nur-verschieden-interpretiert-es-kommt-aber-darauf-an-sie-zu-veraendern-quot-Karl-Marx

Ein Nachtrag aus aktuellem Anlass. Zu Zeiten von Marx gab der durchschnittliche Haushalt in dem Gebiet was 1871 zu "Deutschland" wurde über 60% des Haushaltseinkommens für Essen aus.

Konsumausgaben: Anteil der Ausgaben für Lebensmittel bis 2023 | Statista

D.h. die ökonomischen Grundlagen waren so, dass die meisten Menschen schlicht damit beschäftigt waren nicht zu verhungern. Angesichts dessen stellen sich für mich die wohlgestalteten Worte von Kant und Hegel darüber wie man "in Freiheit" leben kann, sich "seines Verstandes bedienen" kann, "was man tun soll" usw. als ziemlich ... lächerlich dar. Eine der grundlegenden Erkenntnisse von Marx war eben, das Freiheit in erster Linie die Freiheit von ökonomischen Zwängen bedeutet. Das wird auch in der

Maslowsche Bedürfnishierarchie – Wikipedia

deutlich. Erst wenn die ökonomische Sicherheit gegeben ist, kann man sich um die anderen Bedürfnisse kümmern.


mineralixx  25.08.2024, 22:49

Marx war kein Philosoph (und wollte es nicht sein) - er war politischer Ökonom.

gluchjeiser  21.08.2024, 23:09

Es gibt Theorien (oder Gerüchte), dass Karl-Marx genau wusste, dass der Kommunismus niemals real funktionieren kann und letztendlich immer in dem autoritären Machtsystem einer Diktatur mit totaler Kontrolle enden würde.

Als wäre er vom Teufel beauftragt gewesen.

Ich finde den Gedanken sehr interessant - aber man muss dem selbstverständlich nicht folgen.

DerRoll  22.08.2024, 06:04
@gluchjeiser

Wo kommt denn eine solche Theorie her? Sicher kannst du das belegen? Bedenke dass Marx in der Zeit des Turbokapotalismus, der eine ganz eigene Form der Diktatur darstellt, gearbeitet hat.

gluchjeiser  22.08.2024, 06:07
@DerRoll

Das weiss ich leider nicht mehr. Ich habe es mal irgendwo gehört oder gelesen - muss länger her sein.

gluchjeiser  22.08.2024, 06:13
@DerRoll

Mich wundert es, dass Du auf einen einfachen spekulativen Gedanken gleich so harsch ablehnend reagierst und fast so tust als wäre das bereits eine bekannte Verschwörungstheorie gegen die Du Dich auflehnen musst.

Sehr interessanter unbewusster Abwehrreflex.

Ich kenne mich zufällig hervorragend mit Psychologie, Manipulation und Bewusstseinskontrolle aus - und muss mich gerade sehr wundern.

Trotzdem alles gute Dir.

DerRoll  22.08.2024, 06:18
@gluchjeiser
Ich kenne mich zufällig hervorragend mit Psychologie, Manipulation und Bewusstseinskontrolle aus - und muss mich gerade sehr wundern.

Klar. Wer wilde Behauptungen liefert und daraus die Schlußfolgerung

Als wäre er vom Teufel beauftragt gewesen.

zieht muß nichts belegen und kann die Behauptung einfach im Raum stehen lassen. Aber wenn man Belege einfordert ist das ein "Abwehrreflex". Psychologisiere dich mal selbst warum du solchen Unfug schreibst ohne ihn belegen zu können...

gluchjeiser  22.08.2024, 08:14
@DerRoll
Klar. Wer wilde Behauptungen liefert und daraus die Schlußfolgerung

Das war keine "wilde Behauptung", sondern eine Theorie (Gerücht). So steht es auch da. Du hättest einfach antworten können "Daran glaube ich nicht." - stattdessen forderst Du sofort Belege - für eine Theorie die man irgendwo gehört hat und in den Raum stellt... 😁

zieht muß nichts belegen und kann die Behauptung einfach im Raum stehen lassen. Aber wenn man Belege einfordert ist das ein "Abwehrreflex". Psychologisiere dich mal selbst warum du solchen Unfug schreibst ohne ihn belegen zu können...

Es ist vollkommen normal ein Gespräch mit einer Bewertung zu beginnen. Wenn es regnet sagt man auch "Mieses Wetter, ich bin ganz nass." und nicht "Es regnet. Wie denken Sie darüber?" 🙄

Das einzige ungewöhnliche sind Deine Reaktionen hier.

TheBoxer298 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 20:25

Interessante Sichtweise und danke für die Antwort.

Hegel - Dialektik 🟥🟦

Weil sie zur Propaganda (Bewusstseinskontrolle) umfunktioniert (umgedreht) wurde, viel Unheil angerichtet hat und noch heute 24/7 angewendet wird - aber fast kein Mensch es kennt oder bemerkt.


AramisX86  25.08.2024, 12:42

Du scheinst wenig Ahnung von Hegels Auslegung der Dialektik zu haben. Bei der hegelschen Dialektik, die später zur materialistischen Dialektik weitergeführt wurde, handelt es sich um ein Werkzeug, das den Prozess des Denkens und der Wirklichkeit dynamisch und entwicklungsorientiert beschreibt (These, Antithese, Synthese). Was hat das mit Propaganda zu tun? Beim Namen Hegel alleine würde ich dir jedoch Recht geben.

gluchjeiser  25.08.2024, 19:57
@AramisX86

Es gibt ein (absichtlich verursachtes) Problem, dann werden 2 gegensätzliche Lösungen angeboten, die aber beide für die Herrscher akzeptabel sind. Egal wohin die Menschen tendieren, sie haben dabei nicht verstanden, dass es zwischen diesen beiden Lösungen noch viele andere Optionen und Gedanken gibt, die ihnen aber nicht einmal vorgestellt werden.

Kant würde ich auch auswählen. Er hat die französische und die englische Aufklärung vereinbar gemacht und damit auf eine neue Entwicklungsstufe gehoben.

Von den Lebenden muss man natürlich Habermas nennen. Er hat seine Kerntheorie mit über 90 noch der Entwicklung auf dem Gebiet des Internets angepasst.


gluchjeiser  21.08.2024, 23:23

Ich habe mich schon in der Schulzeit immer gewundert, warum der kategorische Imperativ (Kant) das Böse nicht ausschließt.

Die Frage bei Vielen ist noch heute: "Aber was ist, wenn Jemand es bevorzugt (oder zumindest hinnimmt) sehr unmenschlich (sadistisch) behandelt zu werden?".

Vereinfacht formuliert (damit es interessierte Leser mit weniger Kenntnissen nachvollziehen können):

"Behandle Andere Menschen stets so, wie Du auch selbst behandelt werden möchtest, oder wie Du es für richtig erachtest, dass alle Menschen behandelt werden sollten - denn dann handelst Du ethisch."

Nach der Formulierung könnte ein Sadist andere Menschen durchaus sehr schlecht behandeln und trotzdem ethisch handeln.

Die Frage die sich dabei automatisch stellt, wie konnte ein so kluger Mensch wie Kant das übersehen, wenn man selbst als einfacher Schüler schon darauf kommt?

Die Antwort könnte sein - das hat er gar nicht. Er dachte sich womöglich, dass es Menschen gibt, die auch böse und trotzdem auf für uns unverständliche Weise ethisch handeln. Satanisten z.B. - oder Eugeniker. Scheinbar wollte er solche Denkweisen nicht kategrosich ausschließen - sonst hätte er das getan. Da bin ich mir heute relativ sicher. Auf jeden Fall ist es sehr mysteriös und wird viel zu wenig beachtet in der Philosophie.

Geraldianer  22.08.2024, 11:34
@gluchjeiser

Der kategorische Imperativ ist sehr bekannt. Aber als Philosoph war seine Bedeutung stärker in der Erkenntnistheorie. Die Franzosen waren eher für das rationale Denken, die Engländer gingen von Beobachtungen aus. Und da hat Kant die Verbindung der beiden Strömungen der Aufklärung entwickelt.

Warscheinlich Hegel Kant und Marx.

Sie bilden zusammen ein "philosophisches Triumvirat", das die modernen Disziplinen der Ethik, Erkenntnistheorie, Metaphysik, Geschichtsphilosophie, politische Theorie und Gesellschaftsanalyse beeinflusst. Ihre Ideen bieten unterschiedliche, aber miteinander verbundene Perspektiven auf die Realität und die Natur, das menschliche Bewusstsein und die Gesellschaft.

Marx als bedeutenster Vertreter des Materialismus und der politischen Philosphie,

Hegel als Begründer der Dialektik und des absoluten Idealismus

und Kant wegen der Moralphilosphie und der Erkenntnisstheorie, als größter deutscher Aufklärer.

Es ist schwierig, an sich zu beurteilen, wie wichtig ein Philosoph war. Ich würde daher danach gehen, was die Thesen dieses Philosophen in der Weltgeschichte bewirkt haben, unabhängig von den Inhalten ihrer Philosophie. Da du nach der Wichtigkeit fragst, würde ich Karl Marx benennen, weil der nach ihm benannte "Marxismus" eines der am häufigsten genutzten Argumente und Thesen der heutigen Sozialisten und Linksgerichteten und nicht zuletzt der Kommunisten darstellt.