Weshalb wurden in der Kolonialzeit die Afrikaner und nicht die Europäer zu Opfern und Sklaven?
Gibt es dafür Ursachen und Erklärungen?
10 Antworten
Weil die afrikanischen Völker, oft von Nachbarstämmen überfallen wurden und man Menschen gefangen nahm, um sie dann in die Sklaverei zu verkaufen.
Weil die Europäer technisch überlegen waren. Seehandel, Feuerwaffen u.s.w. und schlicht und einfach, weil die Kolonialmächte sich für die überlegenere Rasse hielten und sich einfach nahmen, was sie wollten.
Sie haben schon Technologien entwickelt, Ackerbau und Viehzucht zählen auch dazu.
Wahrscheinlich gab es keine Notwendigkeit dazu, um ein gutes Leben zu führen. Außerdem haben sich in Nordafrika durchaus Hochkulturen heraus gebildet. Man muss ja sehen, wie groß der Kontinent ist.
Ich habe mal gelesen, das zur Weiterentwicklung von Technologien ein gewisser Zivilisationsdruck herrschen muss. Europa ist auch dichter besiedelt und in jeder Region entwickelte man unterschiedliche Lösungsansätze, zum Überleben und man hatte natürlich auch unterschiedliche Ressourcen zur Verfügung.
Darüber streitet man schon seit langem. Auch zum Beispiel die amerikanischen Völker waren stecken geblieben in der technologischen Vergangenheit. Die Inka zum Beispiel auf dem Niveau vom Alten Ägypten. Warum, schwer zu sagen
Die Inka haben das Beste aus dem gemacht, was ihnen zur Verfügung stand. Sie hatten schließlich nur Lamas, als Lasttiere domestiziert. Da hatte man in Eurasien ganz andere Möglichkeiten.
Außerdem waren sie durchaus recht erfolgreich und invasiv, wenn man die Liste ihrer Gebietsausweitung durch Eroberung anschaut. Gestoppt wurden sie erst durch die Spanier.
Die inka haben sehr viel daraus gemacht was sie hatten, bis Cortez mit den Spaniern kam.
Während die Indianer von Amerika aus anderen Gründen in der Technologischen Entwicklung hängen geblieben sind.
Ist fortwährende Entwicklung das Maß aller Dinge? Die indianischen Stämme lebten Jahrtausende im Einklang mit der Natur und entnahmen ihr nur soviel, wie sie zum Leben brauchten. Was ist die größere zivilisatorische Leistung: Die Ressourcen uneingeschränkt zu nutzen, wie ein Schwarm Heuschrecken, nichts übrig zu lassen, als gäbe es kein Morgen, oder sich auf einen gewissen Entwicklungsstand (unbewusst ) zu beschränken und zufrieden mit dem zu sein, was man hat? Das gehört jetzt vielleicht nicht zur Diskussion, aber darüber lohnt es sich nach zu denken.
Die Kolonialherren waren den besetzten Ländern technisch und strategisch überlegen.
Was aber nicht heisst, dass es nur Sklaven / Versklavung "in eine Richtung" gab. Es gab auch weisse Sklaven die von Schwarzen "gehalten" wurden.
Waren auch nicht soooo viele. Von der Inlandssklaverei z- B. in Deutschland, "Leibeigenschaft" genannt, ist interessanterweise selten die Rede.
Diese wurde in der Zeit von 1800-1818 abgeschafft, weil die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft den Hauptnachteil der Sklaverei aufzeigte: die massive Ineffizienz. Sklaverei ist nicht konkurrenzfähig.
Also sind die Europäer auch Opfer. Nur halten das die Massenmedien und Universitäten und Schulen unter Schweigetabu.
Also sind die Europäer auch Opfer.
Opfer sind die Sklaven gewesen. Egal aus welchem Land bzw. von welchem Kontinent sie stammten oder welche Hautfarbe sie hatten.
Nur halten das die Massenmedien und Universitäten und Schulen unter Schweigetabu.
Geschwurbel.
Ich weiss es ja auch aus dem Schulunterricht. Vielleicht war Dein Geschichtslehrer nur einfach nicht so gut oder Du hast nicht genau genug aufgepasst oder Du hast nicht gelesen was man Dir als Hausaufgabe aufgegeben hat. 🤷♂️
Generell:
Lege mir keine Worte in den Mund die ich so nicht gesagt habe.
Danke.
Und Deine Frage war ja eigentlich eine Andere. Nämlich warum es eher die Afrikaner waren und nicht die Europäer.Und das habe ich Dir beantwortet.
Bitte, gerne.
Es sind durchaus nicht nur Afrikaner versklavt worden. Die Sklaverei war im Altertum weit verbreitet. In Griechenland, dem "Erfinder der Demokratie", gab es wahrscheinlich mehr Sklaven als freie Bürger. Die Sklaven kamen aus ganz Europa, aber auch aus der eigenen Gesellschaft. Verschuldete sich jemand und konnte die Schuld nicht bezahlen, geriet er in Schuldknechtschaft. Er beglich also die Schuld, indem er sich selbst verkaufte.
Auch das Wort "Sklave" zeigt, dass es nicht erst in der Kolonialzeit Sklaven gab, denn es leitet sich vom Wort Slaven ab, also den Volksstämmen im östlichen Europa. Im arabischen Raum war die Sklavenhaltung besonders ausgeprägt, und hier wurden alle hellhäutigen Nordeuropäer als Slaven bezeichnet.
Die aus unserer Sicht besonders finstere Zeit der Sklaverei in Amerika wäre ohne die Vorarbeit der arabisch-islamischen Welt gar nicht denkbar gewesen. Afrika war damals noch relativ unerforscht. Europäische oder amerikanische Sklavenhändler gingen nicht durch Afrika und fingen Menschen ein. Nein, sie kauften diese einfach auf den existierenden Sklavenmärkten der Araber. Mit der Zeit gab es weitere Märkte, die von afrikanischen Stämmen betrieben wurden. Sie fingen Menschen aus dem Landesinneren, von anderen Stämmen, und verkauften sie.
Aber nur wir Europäer werden in Büßergewänder befohlen. Weshalb gab es eigentlich vor der Kolonialzeit in Schwarzafrika keine Universitäten?
Nun, die Sklaverei in Amerika ist halt noch gut in Erinnerung, und war besonders gut organisiert. Durch den Sezessionskrieg und die damit verbundenen Ereignisse, die ja auch Einfluss bis in die Gegenwart haben, ist das ein gut bekanntes Stück Geschichte. Die Sklaverei in Amerika hat Einfluss auf unsere Musik, spiegelt sich in der Literatur. Deshalb kann und sollte man trotzdem über andere Zeiten Bescheid wissen.
Universitäten gab es vielleicht nicht, aber unterliege nicht demselben Fehler wie die Kolonialherren, Völker "primitiv" zu nennen, nur weil sie nicht unsere Form von Bildung und Kultur haben.
Vor allem im neunzehnten Jahrhundert waren die europäischen Staaten technologisch und militärisch den Afrikanern derartig überlegen, dass letztere niemals eine Chance gehabt hätten. Während die Europäer und die Amerikaner schon Strom zur Verfügung hatten, Maschinengewehre in Fabriken herstellten und bereits für die Herstellung der ersten Autos geforscht wurde, lebten die Afrikaner in ganz einfachen Dörfern, betrieben Subsistenzwirtschaft und waren miserabel bewaffnet.
Ein Punkt wird aber auch gerne ausgeblendet: Die Afrikaner hielten keineswegs gegen die europäischen Invasoren zusammen, sondern versklavten sich auch munter Gegenseitig. Viele afrikanische Sklavenhändler wurden stinkreich mit dem Sklavenverkauf ua. nach Amerika.
Während in Europa und in den USA die Sklaverei ua. wegen Bürgerprotesten und durch den Einsatz von Politikern verboten wurde, wurde die Sklaverei in Afrika erst durch den Einsatz der westlichen Mächte, gegen den Willen der afrikanischen Machthaber, verboten. (ich will die Sklaverei die die westlichen Staaten betrieben keineswegs rechtfertigen, aber so einfach, dass nur der böse Westen schuld war, ist es auch nicht)
Der größte Sargnagel für die Chattel Slavery war ihre mangelnde Konkurrenzfähigkeit. Ein gesunder männlicher Sklave kostete um 1800 mit 18 Jahren auf der Auktion gut 1000 Dollar. 20 Dollar waren eine Unze Feingold. Dazu mußte er erst einmal 18 Jahre alt werden. Bis dahin hat er mehr gekostet als erwirtschaftet.
Im Gegensatz dazu waren Irische und Deutsche Einwanderer spottbillig und haben unter oft absolut menschenunwürdigen Bedingungen gearbeitet. Ersatz gab es stetig, und somit blieben die Löhne niedrig. Gab es keine Arbeit wurden sie gefeuert. Dieser druck ließ die Arbeiter Höchstleistungen bringen.
Der Sklave hatte nichts zu erwearten außer Strafen. Somit gab es für ihn keinen Anreiz mehr zu arbeiten als unbedingt nötig. Dazu kam, daß er auch dann etwas zu Essen braucht, wenn es gerade keine Arbeit gibt. Das macht Sklaverei teuer und unflexibel. In den Südstaaten der USA gab es eine freiwillige Übereinkunft die bewirkte, daß ab 1810 keine Sklaven mehr importiert wurden. Somit war die Wirtschaft auf eigenen Nachwuchs angewiesen, was die Geschichte noch weiter verteuerte. Die Sklaverei war seit den 1830er Jahren bereits im Niedergang begriffen und hätte sich auf Dauer selbst abgeschafft. Die Banken hätten das, wenn auch mit anderer Intention, unblutig erreichen können, dafür hätte es keines Krieges bedurft.
Eine Interessante Perspektive, die hätte ich so gar nicht gesehen.
Auf ökonomischer Ebene kann es gut sein, dass du Recht hast. Gut Möglich, dass Sklaverei tatsächlich nicht rentabel war, wenn man erstmals die Sklaven kaufen muss, dann auch noch schauen muss, dass diese nicht wegrennen und noch dazu wen diese beispielsweise krank werden, für deren medizinische Versorgung aufkommen muss weil man sonst neue kaufen muss, wenn diese wegsterben.
Gut möglich, dass da ein paar Billiglohnarbeiter die man beliebig für einen Hungerlohn einstellen und auswechseln kann effizienter sind.
Ungeachtet dessen denke ich mir aber, dass es Nicht-ökonomisch orientierte Sklaverei, welche etwa daraus besteht, dass irgendein stinkreicher perverskranker Typ sich da ein paar hübsche junge Sklavinnen kauft, die er nach belieben sexuell missbrauchen kann, sicher weiterhin gegeben hätte. Bzw. diese gibt es heute ja auch noch (wenn auch offiziell in allen mir bekannten Staaten verboten)
Aber tatsächlich sehr interessante Punkte die du hier nennst. Von dieser Seite habe ich das tatsächlich nie gesehen.
Ich habe bewußt die Chattel Slavery gemeint. Andere Formen sind anders zu bewerten, das ist klar.
Weil die Europäer (und auch Muslime), die Afrika angegriffen und Versklavungen durchgeführt haben, militärisch und verkehrstechnisch durch bessere Technologien weiter entwickelt waren.
Weshalb haben die Schwarzafrikaner keine Technologien entwickelt und keine Universitäten geschaffen?
Da gibt es mehrere Gründe, z.B. mehr Austausch mit anderen Völkern wie z.B. Asiaten; gezwungen zu sein, sich einen anderen Handelsweg suchen zu müssen; die militärisch-technologische Revolution; Konzentration von Kapital; ganz andere Reiseliteratur welches die Fantasie angeregt hat; ein neues Welt- und Menschenbild, welches den Fokus mehr auf Bildung, Rationalität und Wissenschaftlichkeit, aber auch Ökonomie gelegt hat (schon im Hoch- und Spätmittelalter entwickelnd);
Klebten zu sehr am Geisterglauben und an autokratischen Stammeshierarchien um sich zu entwickeln.
Aber aus welchen Gründen haben die Afrikaner keine Technologien entwickelt? Gibt es dafür Ursachen?