Werden andere Meinungen teilweise verbittert bekämpft, um das eigene Weltbild nicht hinterfragen zu müssen?
7 Antworten
Wer rassistische, faschiste und ausländerfeindliche Ideen ablehnt und das zu seinem Weltbild gehört, der kämpft erbittert gegen solche Einstellungen, die die Freiheit bedrohen. Da ist die andere Meinung gegen die man kämpft, eine Gefahr und mit Recht!
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻
Herzlichen Dank für die Auszeichnung. Die hat mich sehr gefreut! 😊
Richtig, aber es ist ja schon deswegen hinterfragt worden und deshalb zu diesem gekommen.
Ja, aber nur von engstirnigen Menschen, die keine andere Meinung gelten lassen.
Das betrifft insbesondere religiöse Fanatiker und Anhänger von Verschwörungsmythen.
Naja, was heißt hier "gelten lassen"?
Das liegt ja nicht in der Macht der betreffenden Personen, welche Meinungen genau veräußert werden oder nicht.
Das ist ja Zufallsprinzip und dagegen sind sie machtlos. Es passiert einfach.
Wahrscheinlich meinst du eher, dass sie gegen bereits veräußerte Ansichten heftig dagegen reden....
Ich kann andere Meinungen gelten lassen - ohne dass ich sie teile. Ich meine damit, dass ich sie akzeptiere und manchmal die Gründe dafür auch nachvollziehen kann.
So kann ich beispielsweise als Atheist einen Gläubigen tolerieren und akzeptieren, dass er eine andere Ansicht vertritt als ich.
Das habe ich auch nie angezweifelt, dass du tolerant bist.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Intoleranten allgemein nicht verhindern können, dass auch andere Ansichten existieren und geäußert werden. Unterbinden können sie es nicht.
„Das habe ich auch nie angezweifelt, dass du tolerant bist."
Das hatte ich auch gar nicht angenommen.
„Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Intoleranten allgemein nicht verhindern können, dass auch andere Ansichten existieren und geäußert werden. Unterbinden können sie es nicht."
Da hast du natürlich recht.
Ja, das passiert doch schon seit Jahrtausenden.
Fast alle größeren und länger andauernden Kriege wurden/werden aus ideologischen Gründen geführt. Und weil die jeweiligen Kriegstreiber nicht in der Lage sind ihre Fehler und Irrtümer einzugestehen um "das Gesicht zu wahren", wird lieber weiter zerstört und verheert, als nach einem tragfähigen Kompromiss zu suchen.
Das gilt im Großen wie im Kleinen.
"Bekämpfen" ist vielleicht ein bisschen zu extrem formuliert....
Aber klar werden alternative Ansichten anderer Personen, v.a. diese, welche den eigenen scharf entgegenstehen, u.U. kritisiert bzw. kritisch hinterfragt.
Das ist etwas ganz natürliches und Teil der öffentlichen Diskussionskultur....
Ja durchaus. Wobei ich hier Bekämpfen recht weit fasse.
Je wichtiger einem eine Meinung oder Ansicht ist. Also Je integraler diese für das eigene Weltbild ist. Desto mehr wird man sich gegen Meinungen und Ansichten wehren die dem Widersprechen.
In Vielen Fällen geschieht das auf einer Argumentativen ebene. Je nach Thema kann es da auch direkt enden in dem man zu dem Schluss kommen kann das es ein Werte unterschied ist. Quasi: Mir ist x wichtiger. Also bin ich der Ansicht y. Und dem anderen ist z wichtiger also ist er der Ansicht a.
Im Idealfall bleibt es dabei und man ist gegenseitig Tolerant gegenüber weil man genau das eben erkannt hat.
Manchmal erkennt man es aber nicht. Oder es handelt sich um einen Werte unterschied den man nicht bereit ist zu Tolerieren. Oder es gibt noch andere gründe.
Dann kann das ganze durchaus noch weiter gehen.
Die alternative ist das man selbst Rational schlichtweg Falsch liegt oder seine Ansicht schlecht begründet ist. Je wichtiger diese ist desto schwieriger ist es hier den Rationalen weg zu gehen und seine Haltung schlichtweg aufzugeben.
Hier werden Menschen dann, wenn sie es nicht schaffen Irrational. Und es setzen Coping Mechanismen ein wie es sich schönreden. Dinge ignorieren. Oder auch Diffamieren etc. Selbiges gilt auch für den Fall das der Werteunterschied nicht Tolerierbar ist. Wobei es sich ggf. etwas anders Äussert.
Das kann dann hingehen bis eben in die Richtige Irrationalität rein. Ein mittel dabei ist auch das man eben die andere Ansicht Meidet streckenweise in Kombination mit der Abwertung dieser, bzw. der Person.
Marke: Wer x denkt ist ein schlechter Mensch.
Die Aberwetung sorgt dafür das man sich leichter von der gegenteiligen Meinung distanzieren kann. Marke: Weil x ein schlechter Mensch ist. Ist seine Ansicht gehaltlos.
Diese Methodik findet man sehr oft. So wird man einem Verbrecher und Mörder bei einer Ansicht schon fast automatisch weniger Glauben schenken, obwohl dieser Vieleicht bei dem Thema korrekt Argumentiert und schlichtweg Recht hat.
Die Abwertung des anderen ermöglicht auch die letztendlich härteste methodik der Abwehr: nämlich schlichtweg die Entferung der Ansicht aus der Welt. Dies kann on verboten bis hin eben zum Töten von Menschen mit dieser Ansicht reichen.
Nach meiner Ansicht Spielt die eigene Sicherheit. bzw. das eigene Vertrauen in der eigenen Ansicht auch die Bereitschaft zur negativen Abwehr anderer Meinungen wieder. Jede andere Meinung sorgt auch immer für etwas Zweifel. Marke: Was ist wenn der andere Recht hat?
Jemand der relativ fest in seiner Ansicht ist kann das ganze leichter ertragen. bzw. hat eben Mittel und Wege das ganze Argumentativ für sich abzuwehren. Jemand der aber unsicher ist und ggf. diese Mittel und Wege nicht hat. Neigt dann eher dazu nicht die Ansicht abzuwehren sondern die Person die diese Ansicht hält.
Und das sind aus meiner Ansicht die Gründe dafür wieso es zu sehr negativen Spannungen zwischen Menschen verschiedener Ansichten kommen kann.
Dann tust du es aber nicht, um dein Weltbild nicht hinterfragen zu müssen, sondern aus tiefster Überzeugung, dass Rassismus und Rechtsextremismus unsere Demokratie bedroht.