Wenn man jemanden ne Morddrohung über tellonym schickt anonym? Kann man das zur Anzeige bringen?

5 Antworten

Kann man bestimmt, wird aber wahrscheinlich zu nix führen da die das bestimmt nicht sehr ernst nehmen werden. Zumindest war das bei mir der Fall als mir eine Morddrohung auf Insta geschickt wurde.

Pass auf dich auf.

Ja. Kann man. Und glaub doch nicht, dass Du dort wirklich "anonym" bist.

Auf Anweisung eines Gerichts rücken die jegliche Daten raus.

Man ist in der elektronischen Kommunikation nicht wirklich anonym, wenn es darauf ankommt. Morddrohungen sind eine schwere Straftat. Auch in tellonym ist die Anonymität nicht absolut und es können den Strafverfolgern die entsprechenden Daten zur Identifikation zur Verfügung gestellt werden.

Oder um es mal mit den Wörtern zu schreiben, die selber von tellonym kommen:

Strafvollzugsbehörden können herausfinden wer einen Tell gesendet hat

Die Frage soll wohl lauten, ob die Polizei den "Täter" ausfindig machen kann?

Die Ernsthaftigkeit solcher Ankündigungen kann man getrost bezweifeln, denn die Mörder in unserem Land schicken in 99,9 Prozent aller Morde KEINE Botschaft vorab.

(erschwert schließlich erheblich die erfolgreiche Ausführung)

Ja das kann man Anzeigen bei der Polizei.

1. Die Polizei ist für die Strafverfolgung zuständig
  • Die Polizei ist die zuständige Behörde, wenn es um Straftaten geht – z. B. Diebstahl, Körperverletzung, Bedrohung, Betrug usw.
  • Sie nimmt Anzeigen auf, ermittelt, sichert Beweise und leitet den Fall ggf. an die Staatsanwaltschaft weiter.
  • Nur die Polizei kann offiziell Ermittlungen einleiten, Personen befragen oder Maßnahmen wie Hausdurchsuchungen durchführen – alles im Rahmen des Gesetzes.
2. Der Geheimdienst hat andere Aufgaben
  • Geheimdienste wie der BND (Bundesnachrichtendienst) oder das BfV (Bundesamt für Verfassungsschutz) sind nicht für Strafverfolgung zuständig.
  • Sie sammeln Informationen über Gefahren für die nationale Sicherheit, z. B. Terrorismus, Spionage, Extremismus.
  • Sie dürfen keine Anzeigen aufnehmen, keine Strafverfahren führen und keine polizeilichen Maßnahmen durchführen.
  • Ihre Aufgabe ist die Analyse und Bewertung – sie geben Hinweise an die Polizei oder Regierung weiter, wenn sie etwas Verdächtiges entdecken.

Der Geheimdienst hat dies schon lange gesehen.

Standort Bad Aibling

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Wie Geheimdienste automatisch Bedrohungen erkennen – inklusive Schlüsselwortüberwachung

Geheimdienste setzen hochentwickelte Technologien ein, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu identifizieren. Ein zentraler Bestandteil dieser Systeme ist die automatische Analyse von Kommunikation, bei der bestimmte Inhalte besonders überwacht werden.

So funktioniert das:
  • Schlüsselwort-Erkennung: Systeme sind darauf programmiert, nach bestimmten Begriffen oder Phrasen zu suchen – sogenannte Trigger-Wörter. Dazu zählen z. B. Begriffe aus dem Bereich Terrorismus, Waffenhandel, Cyberangriffe oder extremistische Ideologien.
  • Kontextanalyse: Es wird nicht nur das Wort selbst erkannt, sondern auch der Zusammenhang, in dem es verwendet wird. So lassen sich harmlose Gespräche von echten Bedrohungen unterscheiden.
  • Automatische Filterung: Verdächtige Inhalte werden herausgefiltert und an Analysten weitergeleitet – oft ohne dass die betroffene Person etwas davon merkt.
  • Präventive Maßnahmen: Wenn ein Risiko erkannt wird, können verdeckte Ermittlungen, Überwachungen oder andere Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden.
 - (Internet, Recht, Gesetz)