Warum haben wir Angst um unsere Wirtschaft, unterstützen aber Fremdanbieter?

3 Antworten

"durch unser Kaufverhalten begünstigen wir Billiganbieter wie z.B. China und schaden unserer heimischen Industrie"

China liefert schon sehr lange keinen billigen Schrott mehr bzw. nicht nur. Der Trend geht seit Jahren zu hochwertigen Dingen.

Dazu kauft man auch (wahrscheinlich sogar sehr oft) unbewusst Made in China durch die verschiedenen Kompetenten oder, dass Dinge mit Maschinen Made in China hergestellt worden sind, oder diese Komponenten Made in China enthalten. 

China ist zudem unser größtes Importland.

Mit dem Grund dafür, jedes zweite deutsche Industrieunternehmen bezieht bedeutende Rohstoffe und Vorleistungen (Komponente, Teile, Vorprodukte und Produkte) aus China, ohne diese wären sie vermutlich nicht mehr konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt:

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Außerdem kommen für unsere „Grüne Revolution“ bei den benötigten Rohstoffen, Komponenten, Teilen, Vorprodukten und Produkten für die Elektromotoren 65%, für die Windturbinen 54% und für die Photovoltaik-Anlagen 53% aus China. 

Wenn es China gefällt, dann ist die Energiewende, die E-Mobilität und die Versorgung unserer Apotheken Morgen vorbei. 

 - (Geld, Deutschland, Gesellschaft)

Gentleman711 
Beitragsersteller
 01.08.2025, 22:27

Wodurch entstand diese Vormachtstellung und wie weit soll sie sich noch verstärken? Das was Du beschrieben hast, kenne ich zur Genüge aus erster Hand. Es geht nicht darum den Istzustand zu betrachten, der dürfte jedem bekannt sein, sondern zu analysieren, zu verstehen und daraus Schlüsse zu ziehen. Die wachsende Einflussnahme ist ein geopolitischer Faktor, der schnell zu einer Waffe bei der Neuordnung der Welt werden kann/wird.

Wir sollen uns auf einen evtl. Konflikt vorbereiten (Erweiterte Kriegsführung über die Ukraine hinaus oder Taiwan inkl. des chinesischen Meeres) und sind zugleich abhängig von Rohstoffen und Technik aus den zukünftigen Konfliktgegnern. Wir müssen einfach begreifen, dass das Faire umgehen miteinander genauso eine Illusion wie der ewige Frieden ist. Wenn wir aus unseren Fehlern/Staatsversagen nicht lernen, dann ist die Blütezeit von Europa auch vorbei. China hat sich schon heute festgelegt und steht fest an der Seite von Russland und seiner Politik (als bestimmende Großmacht), weil es sich seiner Stellung bewusst ist.

Europa hat schon heute nur noch eine Nebenrolle in Politik, Militär und Wirtschaft. Was nützt es uns gute Militärtechnik kaufen zu können (F47) wenn jedes einzelne Flugzeug in den Staaten zu jedem Zeitpunkt deaktiviert werden kann. Was nützen uns gute Flugabwehrsysteme, Drohnen etc., wenn wir ohne Seltene Erden keine Elektronik bauen können. China nutzte die Erkenntnisse alter Kriegsführungstechniken, dazu gehört auch eine unsichtbare Vorbereitung (siehe die 36 Strategeme oder Die Kunst des Krieges) beide können für die Kriegsführung aber auch für die Wirtschaftsstärkung eingesetzt werden. Einfach so als kleiner Denkanstoß

Das Kaufverhalten der Deutschen und auch der anderen Länder kann man nicht verstehen. Es wird so viel minderwertiger Schrott zusammengekauft, statt dass man da auf mehr Qualität achtet.

Klar, die Preise mancher Deutscher Artikel finde ich auch sehr teuer, aber diese halten in der Regel auch recht lange.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Meine Meinung, Ansicht, Rat, Tipp u. Hinweis zu diesem Thema

Ich bin Spediteurin im Bereich Seefracht, d. h. mein Job existiert gerade weil Lieferketten international sind.

Dennoch achte ich speziell bei Lebensmitteln und Kosmetik auf die Herkunft. Bei Klamotten würde ich es gerne, aber das ist ja sehr schwierig geworden.

Autos habe ich noch nicht gekauft, aber gerade da halte ich es für vollkommen sinnlos, weil Automobilproduktion so kleinteilig und global ist wie kaum eine andere Industrie. Nur, weil „Volkswagen“ drauf steht, ist das Auto noch lange nicht in Deutschland produziert worden, genauso wenig wie ein „Toyota“ wirklich in Japan produziert wurde. Maximal wurden die im Ausland produzierten Einzelteile in Deutschland bzw. Japan zusammengebaut.


Gentleman711 
Beitragsersteller
 03.08.2025, 08:42

Da hast du vollkommen recht, mir ist aus erster Hand bekannt wie und wo die Zulieferer aufgestellt sind. Die Automobilindustrie habe ich hier auch nur als ein leicht nachvollziehbares Beispiel angeführt, um die Situation zu verdeutlichen. Viel schlimmer sehen die Umstände bei Seltenen Erden und Pharmazie aus. Die Unterwanderung der Produktionsketten mittels staatlicher Subventionen, das Staatsversagen bei der Preisgabe von Schlüsseltechnologien ohne eine Form der Absicherung und die Abhängigkeitsmachung von Rohstofflieferanten stellt den Hintergrund meiner Diskussion dar. Der Griff nach Taiwan ist nicht der Anschluss an China, sondern das Erreichen des Marktmonopols über die Produktion von Mikrochips (als Waffe gegen unser Gesellschaftssystem).