War die Lebensqualität damals nicht höher?
Gut, die Lebenserwartung war vielleicht niedriger, aber dafür war doch die Lebensqualität höher, nicht wahr? Heutzutage fangen die Menschen an mit 40 Tabletten zu nehmen. Erst Bluthochdruck, dann Schilddrüsentabletten, tausend Schmerztabletten und dann werden es mir 70 über 10 Tabletten am Tag. Das ist nicht mehr als Lebenserhaltung, aber niemals Lebensqualität.
Welchen Zeitraum meinst Du mit früher ?
Beispielweise vor 150-200 Jahren. Die Zeiten, wo mit Pferden geritten wurde und die Eisenbahn noch nicht erfunden wurde.
8 Antworten
Nein, definitiv nicht. Medikamente erhöhen schließlich die Lebensqualität enorm, vor allem, wenn man chronisch krank ist. Damals hätten viele Menschen genau so Tabletten gebraucht, nur die gab es damals eben nicht. Und dann noch fehlende Rechte für Frauen und Minderheiten, Versklavung,... In manchen Ländern durften Behinderte oder Menschen, die als "zu hässlich" galten, nicht mal das Haus verlassen.
Das sehe ich komplett anders. Zum einen nimmt nicht jeder ältere Mensch Tabletten. Und wenn, dann ist das doch kein Stress. Einmal am Tag Tabletten nehmen, wo sollte das die Lebensqualität senken? Davon mal abgesehen, dass die Lebensqualität ohnehin deutlich besser ist als "früher".
Du übertreibst maßlos. Unsere Oma ist 107, und nimmt keinerlei Tabletten. Meine Eltern sind mitte 70, und nur mein Vater nimmt einmal am Tag Blutdrucktabletten. Das wird beim Frühstück mit erledigt. Dauert keine 5 Sekunden. Und ich kenne noch viele andere alte Menschen die nur sehr wenige oder gar keine Tabletten nehmen.
Ich will damit nicht sagen, dass es nicht auch Menschen gibt, die sehr viele Medikamente benötigen, aber das ist nicht die Maße an älteren Menschen.
Wenn man die Medikamente mit dem Arzt abspricht, kommt es auch nicht so oft zu Wechselwirkungen.
Aber selbst mit mehreren Medikamenten am Tag ist die Lebensqualität noch deutlich höher als vor 30 gestorben zu sein.
Ich bin lieber mein Leben lang von Medikamenten abhängig als mich mit meinen chronischen Krankheiten rumzuquälen
Aber Medikamente nimmt man doch nicht ohne Grund.
Klar haben sie Nebenwirkungen, aber die Krankheit hat doch auch Wirkungen.
Siehe Mozart, der hat keine Medikamente bekommen, und ist mit 35 gestorben.
In dem von Dir genannten Zeitraum sicherlich nicht.
Damals waren die meisten Menschen vorwiegend damit beschäftigt, für sich und ihre Kinder etwas Essbares zu bekommen - Hunger, Krankheiten und Willkür der Herrschenden machten das Leben unglaublich schwer......dagegen ist unsere Art von "Zivilisationsmüdigkeit" ein Klacks und eher mit Wohlstandsverwahrlosung zu erklären.
"Damals" ist ein langer Zeitraum. Allenfalls für die letzten 50 - 60 Jahre könnte man diskutieren, ob die These zutrifft, aber nur bei großer Verklärung der Vergangenheit.
Die Leute sind halt früher viel früher gestorben. Insofern würde ichndeine These für nicht haltbar halten.
Aber dann ist man abhängig von Medikamenten. Das ist das Problem. Außerdem haben Medikamente Nebenwirkungen, die dann oft dazu führen, dass etwas anderes am Körper nicht mehr richtig funktioniert, dass wiederum mit anderen Medikamenten behandelt werden muss usw.
Teufelskreis.