War das kategorische Verbrenner-Aus ein Fehler?

14 Antworten

es war ein Riesenfehler, weil man sich damit auf eine nicht ausgereifte Technologie (elektro) festgelegt hat, anstatt technologisch offen zu bleiben.


AlexausBue  21.06.2024, 08:03
eine nicht ausgereifte Technologie (elektro) 

Ich frage mich, was daran noch nicht ausgereift sein soll.

horribiledictu  21.06.2024, 08:08
@AlexausBue

das kann ich dir sagen:

wenn alle ab 2035 elektro führen,

  1. wo käme der ganze Strom her (Erzeugung)?
  2. wie käme der zum Abnehmer (Leitungsnetz)?
  3. wo kommen die Rohstoffe her für die Akkus, inkl Recycling?
  4. wo können alle stundenlang laden (Ladestellen)?
  5. Reichweite/Fahrzeugpreis (kosten ein mehrfaches von Verbrennern)
Gehilfling  21.06.2024, 08:32
@horribiledictu

Das ist dann aber ein unausgereiftes Konzept. Die Elektromobilität im Fahrzeug an sich ist bestens ausgereift und einem Verbrenner haushoch überlegen.

Die Einführung von Feststoffbatterien macht Herstellung und Reichweiten der Akkus auch wesentlich besser, somit entfallen Punkt 3 und 4 und auch 5. Der Anschaffungspreis reduziert sich durch die Stückzahlen in Zukunft vermutlich auch wesentlich.

AlexausBue  21.06.2024, 08:32
@horribiledictu
wenn alle ab 2035 elektro führen

Wer behauptet das denn? Niemand geht von diesem Szenario aus!

Das ist der erste Fehler:

Naja, also es gibt ja heute 50 Millionen Autos, also gibt es nach dem Verbrenner aus im Jahr 2035 logischerweise 50 Millionen E-Autos!

Nein, davon geht niemand aus.

wo käme der ganze Strom her (Erzeugung)

Der zweite typische Fehler:

Ja, also, wenn man heute den Strom erzeugen wollen würde, den man in 10 Jahren brauchen könnte ...

Was denkst Du: gab es 1920 schon so viele Tankstellen, wie heute? Natürlich nicht, das wäre ja auch dumm gewesen.

Gab es 1995 schon 5G?

Genau so ist es beim Strom: Man braucht ihn dann, wenn man ihn braucht und nicht 10 Jahre früher. Also muss man auch nicht 10 Jahre bevor man ihn braucht die komplette Infrastruktur zur Verfügung stellen.

wie käme der zum Abnehmer (Leitungsnetz)?

Wieso "käme" ? Richtig wäre: kommt.

Im Prinzip ist das der selbe Fehler wie zuvor. Man kann die Infrastruktur ausbauen. Tatsächlich ist sowas machbar und es gibt sogar Firmen, die speziell solche Leitungen installieren können.

wo kommen die Rohstoffe her für die Akkus, inkl Recycling?

Du schreibst es selbst: u.A. aus Recycling Prozessen und andere Rohstoffe müssen neu gewonnen werden.

wo können alle stundenlang laden (Ladestellen)?

stundenlang kann man an Wallboxen laden. Aber die meisten werden wohl eher einen Supercharger nehmen, dann sind sie in 20 Minuten fertig.

Reichweite

Nächster Fehler:

Wenn ein Auto heute eine Reichweite von X hat, dann wird sich das nie ändern, weil es ja keine Weiterentwicklung gibt.

Natürlich wird auch daran gearbeitet, die Reichweiten zu vergrößern. Die Entwicklungen sind nicht stehen geblieben.

Aber zum Glück sind ja die heutigen Reichweiten schon viel höher als die durchschnittlichen Bedarfe.

Fahrzeugpreis (kosten ein mehrfaches von Verbrennern)

Wie teuer war noch gleich das erste Smartphone / Playstation / Flatscreen?

Derzeit ist ein E-Auto in der Anschaffung noch etwas teurer, während Wartung und Instandhaltung schon günstiger sind.

Den Rest erledigt das Prinzip: Angebot und Nachfrage.

Zusammenfassend kann man sagen:

Sind wir heute da, wo wir in einem Jahrzehnt sein werden - Nein.

Ist die Technologie ausgereift? - Ja.

horribiledictu  21.06.2024, 08:35
@Gehilfling

dann zieh mal im Winter in der Nacht einen Anhänger im Gebirge, und du spürst die "Überlegenheit" von Elektrofahrzeugen, wenn er nach 180km in den Sparmodus schaltet...

wir können auch gerne mal tanken gehen, ich mit meinem Verbrenner, du mit deinem Stromkübel - ICH bin in 3min fertig, hab wieder 1000km im Tank - Strom für wie viele km hast du in 3min geladen? Überlegenheit?

horribiledictu  21.06.2024, 08:39
@AlexausBue

für die Versorgungssicherheit, die du in 10 Jahren als gegeben ansiehst, hat man noch nicht mal KONZEPTE! udn das bei einer Umsetzungsdauer, so man denn wüsste, wie, von mindestens 20 Jahren...

Gehilfling  21.06.2024, 08:43
@horribiledictu

Vorneweg: Ich fahre keinen Elektrowagen.

Darüber hinaus nutzen viele Elektrofahrzeuge intelligente Routenplanungen, die nicht immer 0-100% Ladevorgänge machen, sondern auf einer 800 km Strecke 2x Pausen einlegen und von 20-60% laden und dann nochmal von 15 - 80%. Und die Pausen sollte / würde man auch mit einem Verbrenner auf so einer Strecke einlegen, bevor man wegnickt.

Und das was du beschreibst sind überwiegend Nischen-Usecases und gern genommene Argumente, Elektroautos als unnütz abzustempeln.

Die wenigsten fahren ununterbrochen 1.000 km weit im Alltag, eher Pendelstrecken von 10-20-50 km pro Tag.

Die wenigsten ziehen Nachts im Gebirge einen Anhänger. Wenn man nicht gerade eine Wandlerautomatik hat, tut man mit dem Verbrenner seiner Kupplung damit auch keinen Gefallen.

Für diejenigen, die das tun gibt es doch Verbrenner? Für 95% der Fahrer, gerade mit viel Stop-and-go ist ein E-Auto vom Fahrprofil und von der dahinter stehenden Technik überlegen. Mit einem E-Auto hast du an der Ampel einen realen 0-Verbrauch, sowie eine Rekuperation ohne Overhead durch zusätzliche Batterie wie im Hybrid (Mild, Voll oder PHEV).

horribiledictu  21.06.2024, 08:47
@Gehilfling
Die wenigsten fahren ununterbrochen 1.000 km weit im Alltag, eher Pendelstrecken von 10-20-50 km pro Tag.

aber wenn ich 1000km im Tank habe, kann ich parken, wo ich will, und brauche mich nicht von Steckdose zu Steckdose hanteln... es ist nicht überall eien Steckdose, wo ich stehen bleiben will...

ws ist wohl überlegen: eien Technologie, die auch Nischenanwendungen abdeckt, oder eine, die nur Standardanwendungen kann?

AlexausBue  21.06.2024, 08:54
@horribiledictu
dann zieh mal im Winter in der Nacht einen Anhänger im Gebirge

Wer kennt sie nicht, die Millionen von Menschen, die jeden Winter im Gebirge ihren 2 Tonnen Anhänger ziehen ...

wir können auch gerne mal tanken gehen, ich mit meinem Verbrenner, du mit deinem Stromkübel

Ich für meinen Teil freue mich darauf, wenn ich mal ein E-Auto haben werde und nicht mehr minutenlang doof daneben stehen muss bis das Auto wieder voll ist, dann noch bezahlen muss oder sogar vorher erst mal auf die nächste freie Zapfsäule warten muss, weil gerade alle tanken wollen, sondern einfach morgens oder nach der Arbeit oder nach dem Einkaufen jedes mal in ein volles Auto einsteigen werde.

Dann verliere ich endlich keine Zeit mehr.

Gehilfling  21.06.2024, 08:54
@horribiledictu

Der 1.000 km Diesel wird keinen Stadtverkehr mitmachen, hat einen potentiell anfälligen Turbolader, hat ein potentiell anfälliges Getriebe (gerade DSGs aus dem VW-Konzern), muss jährlich / zweijährlich zum Service und Öl tauschen lassen, und und und...

Darüber hinaus hat erdölbasierter Kraftstof das Potential, teurer zu werden in Zukunft durch Knappheit, Strom hat das Potential günstiger zu werden durch Ausbau erneuerbarer Energien und damit Unabhängigkeit vom Weltmarkt der Rohstoffe.

Insofern ist die Elektromobilität dem Verbrenner überlegen, denn die kann beides spielend: Kurzstrecke in der Stadt und längere Strecken über Land. Mit einem Diesel brauchst du nicht mal eben um die Ecke zu fahren zum Bäcker. Denn das wäre das Pendant zur 1.000 km - im - Tank Argumentation.

horribiledictu  21.06.2024, 09:07
@AlexausBue

Mehr Zeit verlierst du schon mit dem An- und Abstecken des Fahrzeugs *jedesmal*, als ich mit alle 3 Wochen mal 5min taken. bzw mit den längeren Gehstrecken, weil du dort parken musst, wo du ihn an- und abstecken kannst vs dort, wo du hin willst.

freust du dich auch darauf, das Dreifache für ein Stromauto zu zahlen, damit es auch nur annähernd das kann, was ein Verbrenner kann?

horribiledictu  21.06.2024, 09:11
@Gehilfling

der Strombedarf wird durch die E-Fahrzeuge so steigen, dass selbst durch optimalen Ausbau der Erneuerbaren die Knappheit=Preis steigt!

als nächstes werden auch die (Verbrauchs)Steuern auf Stromer extrem steigen, denn die Mineralölsteuerlücke, wenn keiner mehr Verbrenner fährt, wird mit Sicherheit geschlossen.

ich fahr seit Jahrzehnten Diesel, immer gebrauchte, udn radle ihnen im Schnitt 300-350tsd km rauf - NOCH NIE hatte einer Probleme mit dem Turbo oder dem Getriebe oder im Stadtverkehr!

udn wer redet von nur erdölbasiertem Kraftstoff für Verbrenner?

AlexausBue  21.06.2024, 09:39
@horribiledictu
freust du dich auch darauf, das Dreifache für ein Stromauto zu zahlen, damit es auch nur annähernd das kann, was ein Verbrenner kann?

Der erste CD-Player kostete mehrere Tausend Mark...

Ich habe gar nicht die Erwartung, dass ein E-Auto das kann was ein Verbrenner kann. Niemand hat E-Autos als den Messias unter den Antriebskonzepten angepriesen, das in allen Dingen deutlich besser und dabei viel günstiger ist. Es sind paradoxerweise immer die Gegner von E-Autos und Anhänger von Verbrennern und/oder AfD Wähler, die behaupten, ein E-Auto müsse doch angeblich dies und das besser können und die dann ganz überrascht tun, wenn das E-Auto Nachteile hat.

Ja, ein E-Auto hat Nachteile. Und trotzdem ist es größtenteils alltagstauglich.

Wenn man dann mit den selten Sonderfällen der Nutzer argumentiert, die im Winter in den Bergen bei Minusgraden einen Anhänger über mehrere Hundert Kilometer ziehen wollen und keine Wallbox installieren können, weil der Vermieter das nicht erlaubt, dann scheint man ja schon ziemlich verzweifelt zu sein und nur wenig Argumente zu haben.

Da Verbrenner nun mal ihre individuellen unüberwindbaren Grenzen und Probleme haben, die E-Autos nicht haben, ist kein Konzept von beiden uneingeschränkt perfekt. Eines davon benötigt eben endliche fossile Brennstoffe, das andere nicht.

horribiledictu  21.06.2024, 09:44
@AlexausBue
Niemand hat E-Autos als den Messias unter den Antriebskonzepten angepriesen,

doch, der Gesetzgeber, indem er legistisch einzig udn allein auf diese Antriebsart setzt! 

ein E-Auto müsse doch angeblich dies und das besser können 

nunja, so ist Fortschnitt eben definiert: Schlechtes wird durch etwas Besseres ersetzt...

und nein: Verbrenner benötigen nicht zwingend fossile Brennstoffe: es gibt Wasserstoff, es gibt Methanol... aber diese Technologien hat man ja versucht abzuschießen, indem man sich einzig auf E-Mobilität festgelegt hat

Klappstuhl001  21.06.2024, 09:48
@AlexausBue
Ja, ein E-Auto hat Nachteile. Und trotzdem ist es größtenteils alltagstauglich.

sieht man an den verkaufszahlen der stromkühe. die rauschen rasant in den keller weil keiner diese eimer kaufen will.

wenn so ne kiste 3 jahre alt ist, sind die so gut wie unverkäuflich...kommt noch obendrauf

ach.....und so manches parkhaus verweigert sogar die zufahrt für diese teile...warum das wohl so ist ?

horribiledictu  21.06.2024, 09:50
@Klappstuhl001

ich kennen privat 4 Automechaniker(meister): wenn du die fragst, ob sie elektrisch fahren, kommt wie aus der Pistole geschossen: Spinnst du?!

warum wohl, wenn die Stromer doch so toll sind?

AlexausBue  21.06.2024, 09:53
@Klappstuhl001
sieht man an den verkaufszahlen

Nein, das hängt damit nicht zusammen.

Ein E-Auto kann auch dann alltagstauglich sein, wenn ich keins vor der Tür stehen habe.

stromkühe

Gleich mal klar stellen, dass man E-Auto Hasser ist und jeden Verbrenner vergöttert ...

Man kann auch vernünftig, objektiv und sachlich argumentieren, selbst wenn man selbst eine bestimmte Technologie favorisiert. Aber ja, Du hast Recht: das muss man nicht.

Zumindest weiß ich jetzt, woran ich bin und welche Qualität ich zu erwarten habe.

Klappstuhl001  21.06.2024, 09:54
@horribiledictu

bei uns im ort ca 4000 ewn, gibt es 2 öffentliche stromzapfstellen....ZWEI !!

die sind dann auch noch ca. 1,2 km von mir zuhause weg. tolle aussichten.

ne wallbox bei mir zu installieren würde die teag nicht mitmachen ,weil sonst die drähte vom mast fliegen ( aussage obermonteur freileitungen teag )

Klappstuhl001  21.06.2024, 09:55
@AlexausBue

dann tobe dich doch bitte auch noch über den wiederverkauf eines stromers nach 3 jahren aus...bitte !

Klappstuhl001  21.06.2024, 10:00
@horribiledictu

die beste werbung ist noch immer die von enbw

straßenlaternen werden zu ladestationen...

was für ein hirnverbrannter schwachsinn !!

AlexausBue  21.06.2024, 10:07
@horribiledictu
doch, der Gesetzgeber, indem er legistisch einzig udn allein auf diese Antriebsart setzt!

Den Zusammenhang sehe ich nicht. Es gibt eben in der PKW Klasse kaum ein langfristig sinnvolleres Konzept. Das heißt aber nicht, dass es fehlerfrei ist.

so ist Fortschnitt eben definiert: Schlechtes wird durch etwas Besseres ersetzt...

Diese Erwartung ist fatal, weil sie eben nicht unendlich weiter geführt werden kann.

Aber auch dann: Das E-Auto löst unüberwindbare Probleme von Verbrennern. Aber niemand hat behauptet, E-Autos hätten keine eigenen Herausforderungen zu überwinden.

es gibt Wasserstoff

Für PKW nicht realistisch, da der Platzverbrauch für die Tanks bei akzeptabler Reichweite zu groß ist. Für Schwerlastverkehr ist das durchaus interessant.

diese Technologien hat man ja versucht abzuschießen, indem man sich einzig auf E-Mobilität festgelegt hat

Man hat einfach erkannt, wo mehr Potential liegt - übrigens auch in anderen Ländern.

Wäre eine andere Antriebsart dem E-Auto so sehr überlegen, hätte garantiert irgendein Chinese oder so ein Elon Musk / Jeff Bezos oder ein anderer Milliardär schon längst etwas entwickelt.

Die Chinesen sind ganz bestimmt nicht von irgendwelchen Entscheidungen in Deutschland oder der EU beeindruckt oder manipuliert. Trotzdem setzen sie auf E-Autos. Mit Erfolg. Warum wohl ...

Wäre ein sinnvolleres Konzept marktfähig, würde es irgendwo schon längst serienmäßig herumfahren.

horribiledictu  21.06.2024, 10:17
@AlexausBue
Warum wohl ...

weil seis ind en Westen verkaufen wollen, der nichts Andres als E akzeptiert.

SirKermit  21.06.2024, 10:32
@horribiledictu
dann zieh mal im Winter in der Nacht einen Anhänger im Gebirge

Der Förster mit seinem Pick Up sagt sich auch, dass niemand einen einfachen PKW gebrauchen kann, da kann man ja nicht mal einen toten Hirsch hinten auf die Ladefläche legen.

Finde deinen Denkfehler"

Wir haben rund 47 Millionen angemeldete PKW hier in Deutschland. Nur die wenigsten fahren pro Tag mehr als ca. 36 km mit ihrem PKW und sie leben auch nicht alle im Gebirge und müssen dort schwere Anhänger ziehen.

Kurz: deinen Strohmann kannst du vergessen.

SirKermit  21.06.2024, 10:33
@horribiledictu
wo käme der ganze Strom her (Erzeugung)?

Wo kommt denn der Treibstoff für einen Verbrenner her?

SirKermit  21.06.2024, 10:40
@horribiledictu

Bei uns kommt der Treibstoff vom Dach dank einer PV, ansonsten haben wir hier in D einen weiterhin steigenden Anteil an Stromerzeugung aus regenerativen Quellen.

Aus https://www.energy-charts.info/index.html?l=de&c=DE

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ liegt bei ca. 54,9% gegenüber 45,5% in 2022.

Da die Verarbeitung von Rohöl zu Treibstoff auch einiges an Energie kostet, siehe https://www.store-charge.com/blog/der-oekologische-rucksack-des-diesels

Nimmt man all diese Faktoren der Energieaufwendungen zusammen, dann werden laut Springer Professionell zur Herstellung von sechs Liter Diesel etwa 42 kWh benötigt. Und der Clou ist: Mit der gleichen Menge könne ein Elektroauto um die 200 Kilometer zurücklegen.

Du bist dran mit Fakten.

AlexausBue  21.06.2024, 10:42
@horribiledictu
da, wo der Treibstoff für dei Stromerzeugung herkommt

Der Anteil der Stromgewinnung aus Öl ist gering.

AlexausBue  21.06.2024, 10:53
@horribiledictu

Richtig, das machte 2022 etwa 60% aus.

Ich frage mich nur, wie die anderen 40% Strom gewonnen werden...

SirKermit  21.06.2024, 11:47
@horribiledictu
Rostoff/Energiebedarf für die Erzeugung eines Treibstofftanks vs Batterien...

Gerne, welche belastbaren Daten und Fakten hast du dazu?

SirKermit  21.06.2024, 11:52
@horribiledictu
wenn alle ab 2035 elektro führen,

Du hast aber schon verstanden, dass es lediglich um die Neuzulassungen von Verbrennern geht und die bis dato noch fahrenden dem Bestandsschutz unterliegen?

Da pro Jahr rund 4 Millionen PKW neu zugelassen werden, würden mindestens 12 Jahre vergehen, bis alle 47 Millionen PKW ausgetauscht wurden. Da aber bis 2035 noch Verbrenner zugelassen würden, reden wir über einen Zeitraum ab 2035 von runden 20 Jahren, bis die Altfahrzeuge ausgetauscht wurden.

Von heute dauert das somit rund 35 Jahre. Da soll kein Fortschritt stattfinden? Ernsthaft?

SirKermit  21.06.2024, 11:58
@horribiledictu
es gibt Wasserstoff, es gibt Methanol.

Um das herzustellen benötigt man ungefähr die dreifache Menge an Strom, die ein Elektroauto für die gleiche Strecke verbraucht.

Wow, du jammerst wegen des Stromes, möchtest aber gleichzeitig eine Technologie, die den dreifachen Strom benötigt, zumindest was Wasserstoff angeht. Okay, lass ich mal so stehen.

mloeffler  21.06.2024, 10:07

Immer wieder wird behauptet man hätte sich festgelegt und wäre nicht technologisch offen. Auf der politischen Seite gibt es doch gar kein Gesetz was die verwendete Technologie festlegt. Die einzige Vorgabe ist: "kein Fossiler Brennstoff". Was der Sache im Weg ist ist die Technik, welcher Antrieb schwebt Dir denn vor?

horribiledictu  21.06.2024, 10:20
@mloeffler

E-Fuel zB. weil was machen wir denn mit dem Strom, der in der Produktion anfällt, wenn in keiner braucht? E-Fuel ist in jedem Kanister fast verlustfrei lagerbar - im Ggs zu Strom.

mloeffler  21.06.2024, 10:28
@horribiledictu

E-Fuels haben aber zwei ganz große Haken und einen kleinen.

  1. Man kann sie im Moment gar nicht kaufen. Das ist aber ein ziemlich großes Hindernis dafür, dass man sie benutzt. E-Autos kann man im Gegensatz dazu kaufen, und ziemlich bequem benutzen.
  2. Um E-Fuel herstellen zu können braucht man üblicherweise zunächst Wasserstoff. Den werden wir künftig in großer Menge Brauchen, mehr als wir herstellen können. Im Moment ist eine Produktionskapazität bis zum Jahr 2035 geplant die ca. 10% des Bedarfs bis dahin decken wird. Es wäre also selbst wenn wir es in den nächsten 10 Jahren Schaffen die Wasserstofferzeugung gegenüber der derzeitigen Planung zu verzehnfachen, wäre noch nicht genug Wasserstoff vorhanden um auch nur einen Tropfen E-Fuel herzustellen.
  3. Ganz kleiner Haken. - Ein Auto was mit E-Fuel betrieben wird, braucht immer noch eine Abgasreinigung um Stickoxide zu verhindern.
horribiledictu  21.06.2024, 10:31
@mloeffler

ad 1. ...was eine rein politische Entscheidung ist.

ad 2. Wasserstoff kann man einfachst udn mit einem Viertel des Energieaufwandes im Vergleich zur Elektrolyse von Wasser aus Erdgas erzeugen, wobei reinster Kohlestoff in fester Form übrig bleibt, den man einlagern, zur Bodenverbesserung auf Felder karren oder industriell verwenden kann.

mloeffler  21.06.2024, 10:43
@horribiledictu

Mir ist jetzt zu 1 nicht ganz klar, aufgrund welcher politischen Vorgabe im Moment kein E-Fuel verkauft wird. Verboten ist das meines Wissens nicht? - Die Frage ist übrigens ernst gemeint. Ich weiß es einfach nicht.

Zu 2. das heute, nahezu aller Wasserstoff auf diese Weise hergestellt wird, und eben nicht durch Elektrolyse ist mir klar. Für eine Gute Idee halte ich das indes nicht. Schließlich wird unser Erdgas Hunger schon heute durch fragliche Techniken wie Fracking gedeckt. Mehr davon brauchen wir ganz sicher nicht. Außerdem ist das Verfahren der Dampfreformierung (ich gehe davon aus das Du das meinst) nicht kohlenstoffneutral. Das CO2 was dabei entsteht muss unter hohem Energieaufwand reduziert werden oder gespeichert werden.

horribiledictu  21.06.2024, 10:52
@mloeffler

nein, Pyrolyse: 1/4 des Energiebedarfs im Vergleich zur Dampfreformierung, und der Kohlenstoff liegt gleich in fester Form vor.

mloeffler  21.06.2024, 11:21
@horribiledictu

Danke, für die Richtigstellung, ich hab' mich gerade ein wenig eingelesen. Das scheint aber z.Zt. noch weit von einer großtechnischen Lösung entfernt zu sein. Auch bleibt weiterhin das Problem das man Erdgas als Grundstoff braucht.

Nein, das war kein Fehler.

Deutschland war lange Zeit führend bei der Forschung zu alternativen Antrieben - bis man zugunsten der Öllobby aufgegeben und anderen das Feld überlassen hat. DAS war ein Fehler.


Noch ist es ja nicht soweit. Die Entscheidung kann noch korrigiert werden.


ErsterSchnee  21.06.2024, 07:31

Die EU wird diese Entscheidung nicht abschaffen.

Das war ein Fehler, ja. Die E-Auto Verkäufe werden immer weniger und Autohersteller gehen zurück zum Verbrenner.

Man sollte Technologieoffen bleiben und nichts erzwingen. Ansonsten erstickt man neue Erfindungen im Keim.


AlexausBue  21.06.2024, 08:01
Autohersteller gehen zurück zum Verbrenner.

Diese Aussage ist völlig falsch.

Ansonsten erstickt man neue Erfindungen im Keim.

Du weißt schon, dass das E-Auto die neue Erfindung ist und der Verbrenner das alte ausgediente Konzept?

Man hat also mit dem Verbrenner-Aus genau das NICHT getan und die neue Erfindung = E-Auto eben NICHT im Keim erstickt.

Nein, ist unsachlich:

  • Es gibt keine Alternative zu einer Dekarbonisierung, alles andere bedeutet nämlich überhaupt keine Zukunft für die Spezies Mensch. Bei aller Diskussion muss man es also als gesetzt sehen, dass wir, und zwar nicht nur in Deutschland oder der EU die Restmenge der noch verbrannten fossilen Brennstoffe so gering wie möglich halten. Alle Gesetze, die das zum Ziel haben sind also erstmal gut.
  • Ein "kategorisches Verbrenner Aus" gibt es ja dank "glorreichem" deutschen Einsatz nun auch gar nicht, von daher kann es ja auch kein "Fehler" sein.
  • "Wir" haben uns auch nicht ausschließlich auf Elektrofahrzeuge festgelegt, sondern es gibt im Moment schlichtweg überhaupt keine marktreife Alternative. Welchen Antrieb würdest Du denn bevorzugen, wenn Du Punkt 1 im Hinterkopf hast. Ich jedenfalls habe noch nie E-Fuels an einer Tankstelle gesehen, und ein Elektrofahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzelle (die kann man kaufen) wäre mir sowohl in der Anschaffung, also auch im Betrieb zu teuer und zu unpraktisch. Aber bitte es steht ja jedem frei.
  • Das Problem was wir uns geschaffen haben sieht ganz anders aus, wir haben bereits in den letzten 10 Jahren den politischen Fehler gemacht die Autoindustrie in Deutschland zu verhätscheln. Viel zu lasche Abgasvorschriften, zu geringer CO2 Preis, Keine Strafsteuer auf Verbrenner, das alles hat dazu geführt, das deutsche E-Autos heute weltweit als rückständig und unattraktiv angesehen werden. Unsere Autoindustrie ist schlichtweg abgehängt. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, dann müsste aber endlich gehandelt werden. z.B. indem möglichst schnell eine hohe Strafsteuer auf die Zulassung von Verbrennern eingeführt wird, so wie das unsere Nachbarländer längst tun.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.