Quellensteuer auf Renten?

5 Antworten

Warum diese ganzen Diskussionen?

So kompliziert ist die Angabe der Steuererklärung ja nicht, wenn jemand nur Rente bekommt.

Aber eine andere Frage ist, warum reine Rentner überhaupt eine Steuererklärung abgeben müssen? Das Finanzamt bekommt doch die Höhe der Rentenzahlungen automatisch mitgeteilt und kann dann die Steuer auch ohne Steuererklärung des Betroffenen (m/w/d) ermitteln.

Der Rentner müsste dann nur eine (zusätzliche) Steuererklärung abgeben, wenn er durch außergewöhnliche Belastungen, die das Finanzamt ja nicht kennen kann, Steuerentlastungen erhalten will.


okieh56  27.08.2025, 14:26

So wird es in anderen Ländern schon lange gehandhabt. Man bekommt den Steuerbescheid und kann innerhalb einer festgelegten Frist noch Steuerentlastungen geltend machen. Tut man es nicht, wird der Bescheid rechtskräftig.

Dann wäre niemand mehr gezwungen, eine Steuererklärung zu machen. Das würde nicht nur Rentner, sondern alle Steuerzahler entlasten.

Aber in Deutschland muss man ja alles verkomplizieren.

anTTraXX  27.08.2025, 11:20
Aber eine andere Frage ist, warum reine Rentner überhaupt eine Steuererklärung abgeben müssen? Das Finanzamt bekommt doch die Höhe der Rentenzahlungen automatisch mitgeteilt und kann dann die Steuer auch ohne Steuererklärung des Betroffenen (m/w/d) ermitteln.

Weil es da aktuell an der Rechtssgrundlage fehlt, Hessen pilotiert ein brauchbares Model grade.

natürlich würden die außen vor bleiben - sie lassen sich ganz sicher nicht abziehen ohne Ende

außerdem: auch viele Rentner wohnen in späteren Jahren im Pflegeheim, was enormes Geld kostet - den Eigenanteil für die Pflege sowie einen Teil der Wohnkosten kann man steuerlich absetzen und auch zu Hause steigen die Kosten für ggfs. erforderliche Pflege und Haushaltshilfe und Handwerkerrechnungen für Reparaturen im Haus oder die Haftpflichtversicherung u.a. fürs Auto ist auch absetzbar

auch Kosten für Behandlung und Medikamente bei Krankheit sind absetzbar, wenn sie einen bestimmten Betrag überschreiten sowie Fahrten zur Behandlung, sofern man sie selber zahlen muss - das kommt auf dem Land immer mehr, weil viele Arztpraxen geschlossen werden in den kommenden Jahren

die Pensionäre würden weiter profitieren, die Rentner wären wieder mal die dummen, weil viele keine Kenntnis von den Absetzungsmöglichkeiten haben - bei einer Quellensteuer kommt in mir auch das unangenehme Gefühl auf, dass dann ein Pauschalsatz berechnet wird, egal wie hoch die Rente ist, also z.B. 20% für jede Rente und die Freibeträge für die bereits im voraus vor langen Jahren bezahlte Einkommensteuer auf den Rentenversicherungsbeiträge würden einfach gestrichen - das entspricht nicht dem Prinzip der Belastung nach Leistungsfähigkeit sondern ist reine Abzocke, insbesondere wenn die Freibeträge wegfallen !

diese Idee der Quellensteuer ist nur ein Versuch des Staates, sich auf Kosten der Rentner zu bereichern - es handelt sich ja um eine Art Vorauszahlung, die man nur durch eine zwingend nötige Steuererklärung auf das Maß reduzieren kann, wie die Steuer gerechterweise anfallen würde - die meisten Rentner würden hierzu einen Steuerberater beauftragen müssen - auch dieser kostet Geld !

ich würde vorschlagen, man überprüft bei Renteneintritt die zukünftigen Einkommensverhältnisse - noch fällt in den meisten Fällen keine Einkommensteuer an und schon gar nicht, wenn das Rentenniveau in Zukunft auch noch sinken sollte - man müsste schon im Alter eine Eigentumswohnung oder ein Haus erben, das man vermietet, dann fällt in der Tat häufig Einkommensteuer an - aber wer erbt schon im hohen Alter als Rentner - nicht viele oder ?

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wir zahlen Einkommensteuer, wir sind zwar Rentner, haben aber noch weitere Einkünfte (nicht viel, aber immerhin) - wir zahlen das, weil andere ja auch dafür zahlen müssen, über die Höhe der Einkommensteuer kann man trefflich streiten, dennoch soll es immer gerecht zugehen - also nicht die einen zum Blechen heranziehen und sich selber weitmöglichst verschonen

wir = mein Mann und ich


Ontario 
Beitragsersteller
 27.08.2025, 20:24

Bei uns ist da so, beide Rentner. Ich bin noch freiberuflich tätig. 50% meiner Rente und die meiner Frau werden als Betriebseinnahmen gerechnet und dafür fallen Steuern an. Der Staat nimmt wo er kann..

apt2nowhere  27.08.2025, 22:23
@Ontario

wieso Betriebseinnahmen, weil du kein Gewerbe angemeldet hast (ist ja bei reinen Freiberuflern möglich) ? - was sagt der Steuerberater dazu ?

Man muss nicht über ungelegte Eier diskutieren, nur weil irgendwo jemand gekräht hat.

Pensionäre müssen ihre Pension voll versteuern, während Rentner noch immer einen Freibetrag auf ihre Rente haben, der bis 2058 schrittweise abgeschmolzen wird.

Das mit der Quellensteuer halte ich für eine Ente - ebenso wie das soziale Pflichtjahr für Rentner - auch so eine Schnapsidee.


Ontario 
Beitragsersteller
 27.08.2025, 20:27

Viele Rentner würden gerne ihre Rente versteuern, wenn diese so hoch wäre wie bei den Beamten die Pensionen Durchschnittsrente 1500 Euro brutto.Glaube es gibt keinen Pensionär mit so einer niedrigen Pension.

Dann müssten viele Rentner keine Steuererklärung mehr abgeben, hätten dann aber keine Möglichkeit , aussergewöhnliche Belastungen geltend zu machen.

Was kompletter Unsinn ist!

Es besteht weiterhin die Antragsmöglichgkeit, es entfällt lediglich die Pflicht (sofenr man ein Model ähnlich der Lohnsteuer einführen würde)

Die Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen sollen in 2026 erneut angehoben werden

Was keine außergewöhnliche Belastungen wären

Für 2026 ist eine Rentenanpassung von 3,47% vorausgesagt. Quellensteuer so diese kommen sollte und höhere Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen , wird am Ende von. einer Anpassung nichts mehr übrig bleiben.

Also 2026 wird da noch gar nichts kommen und ich befürchte mit der Union wird da schon 3x nichts passieren.

Selbst wenn man sich einigen würde, so braucht dies Vorlauf und der wäre locker 3-4 Jahre (wenn nicht sogar länger)

Und dann werden solche Daten wie die KV/PV Beiträge vermutlich bei der Berechnung der Steuer mit berücksichtigt werden.

Sind auch für Pensionisten eine Quellernsteuer vorgesehen, oder bleiben die wieder mal aussen vor ?

Was mal wieder dein üblicher populistischer Stuss ist, denn die gibt es seit jeher.
Denn Beamte zahlen seit jeher auf die vollen Pensionen Lohnsteuer und diese wird seit jeher bei der Auszahlung bereits einbehalten!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit einigen Jahren mache ich "irgendwas mit Steuern"

Ergebnisse aus versteuerten Geld erneut zu versteuern ist und bleibt eine Form von Straßenraub/modernes Raubrittertum. Hierbei ist es noch schwerwiegender, dass diese Anlageform auch noch auf Zwang basiert. Nur weil die Regierungen unfähig sind/waren mit den Steueraufkommen richtig und effektiv umzugehen. Hinzu kommt, das immer die Augen geschlossen gehalten werden, um sich vor einer Reform im Rentenbereich zu drücken damit man das Problem nach hinten schieben kann. Der Dumme ist immer der Bürger, der als Zahlmeister für Verschwendung und falsche Anerkennungsbemühungen gerade stehen muss.


anTTraXX  27.08.2025, 11:15

Der übliche Stuss direkt am Anfang

Beiträge zur Rentenversicherung sind steuermindernd und wurden folglich noch üperhaupt nicht besteuert!

Gentleman711  27.08.2025, 14:01
@anTTraXX

Zunächst habe ich von „Ergebnisse aus versteuertem Geld“ gesprochen und nicht explizit von den Rentenversicherungsbeiträgen, denn diese gelten als Abgaben und nicht als Steuerlast. Wenn du dir nur das aus dem Kontext herausziehst/liest, was ich nicht geschrieben habe, ist dies nicht meine Schuld. Erst der zweite Satz bezieht sich auf die Rentenversicherungsbeiträge, welche als Anlageform (Beitrag = Abgabe) für Arbeitnehmer erzwungen wird. Über die Effektivität dieser Anlageform lässt sich getrost streiten.

Zur Besteuerung des Einkommens aus nichtselbständiger Arbeit erlaube ich mir zu bemerken, dass ausgehend von diesem Lohn und der Tarifzone die Berechnung der Lohnsteuer, der Kirchensteuer vorrangig und erst dann die Berechnung der Sozialabgaben erfolgt, was zu einer Minimierung des Nettolohns beiträgt.

Das nun auch die Gewinne aus dieser Anlageform der Versteuerung unterliegen sehe ich als äußerst ungerecht an. Gerade Arbeitnehmer mit vielen Beitragsjahren und einer körperlichen Arbeit haben eine geringere Lebenserwartung und bekommen zum Teil nicht einmal die einbezahlten Beiträge retour, auch durch die Besteuerung. Bitte nichts von Solidarprinzip darauf erwidern.