Pflanzenkauf oder eigene Anzucht: Was bringt für euch bessere Ergebnisse?

8 Antworten

Außer veredelte Gurken ziehe ich sämtliche Pflanzen selber jedes Jahr vor. Zum Glück habe ich einen Wintergarten, den ich jedoch nicht beheize. Das ist ideal für Tomaten, Zucchini, Kürbis, Melonen und Freilandgurken. Letztere mache ich so halb und halb, also ein paar vorgezogene wegen kleinem Versprung. Beim Auspflanzen im Wechsel mit Direktsaat. O.g. Arten wachsen schnell heran, weshalb ich frühestens Mitte März mit der Anzucht beginne. Ist dann auch warm genug im Wg.

Paprika und Physalis brauchen recht lange, weshalb diese bereits im Februar auf der Fensterbank in der Küche vorgezogen werden.

Bei uns im Ort gibt es eine gute Vernetzung, weil jeder einen Garten hat und die meisten selber vorziehen. Wie bei mir ist es immer zu viel des Guten und dann wird halt getauscht. Das ist uns schon mal auch wegen der Sortenvielfalt wichtig. Meine "Russentomaten" und Physalis z.B. finden immer Interessenten. Bekomme dafür, was ich selber nicht habe und noch ein Plätzchen frei ist.

Artischocken habe ich als Jungpflanzen vor einigen Jahren gekauft. Als mehrjährige braucht man die nur alle paar Jahre wechseln. Pikiere schon lange nicht mehr, weil sämtliche Samen sehr zuverlässig keimen und im Anzuchtgefäß genau so viel Samen reinkommen, wie Jungpflanzen Platz haben. Schwächlinge werden entfernt.

Während der Anzuchtzeit sieht es bei mir total chaotisch aus, weil zusätzliche Tische aufgestellt und Fensterbretter verbreitert (breite Holzbretter mit Schraubzwingen) werden.

Anzuchterde mache ich selber aus Maulwurfserde und Sand. Bei gekaufter gab es stets Trauerspiel mit Trauermücken. Bis zur Auspflanzung bissel zu wenig Nahrung, weshalb in den letzten Wochen etwas fein gesiebter, reifer Kompost und/ oder Kaffeesatz eingestreut wird.

Vergeilen kommt hauptsächlich von zu wenig Licht und zu viel Wärme. Zu viele Nährstoffe und zu viel Wasser passt bei der Aufzucht auch nicht. Pilze können vermieden werden, wenn nach Keimblattbildung maßvoll von unten gegossen wird. Deshalb Anzuchtgefäße auf Untersetzer (ich nehme Tabletts und Verpackungsschalen) stellen. Ab Tomatensamengröße werden Samen eine Nacht lang in abgekühlten Kamillentee vorgequollen. Wirkt antibakteriell und stärkt.

Bis vor meinem Umzug vor 6 Jahren gab es nur Fensterbretter zur Anzucht. Auch damals habe ich diese verbreitert und kleine selbstgebastelte Regale zwecks Platzerweiterung draufgestellt. Sowie die Pflänzchen groß genug sind und das Wetter passt, geht es an die Frischluft, zu erst im Schatten. Abends wieder rein. Das ist mühselig sowie stets aufs Thermometer zu achten. So sind sie jedoch bei Auspflanzung gut abgehärtet. Zur Arbeitserleichterung wird alles in Klappboxen gestellt.


5Leonarda  26.12.2024, 04:42

Das muss ich mir merken 👍😎🌾.

Also einige Pflanzen kann man echt selber anziehen. Paprika, Tomate, Gurke sind echt total einfach. Kauf dir billige (echt) Anzuchterde, gieß nach dem Keimen nicht zu viel und gibt ihnen einen schönen Fensterplatz. Gurken nie Umtopfen und Paprika sowie Tomate schon pikieren. Die sind völlig unempfindlich. Das ist echt einfach. Dann kann das jeder und du kannst dir die Sorten aussuchen, mal ganz vom Geld abgesehen. Einfach nicht zu viele Pflanzen vorziehen. Dann wird das schon mit dem Platz am Fenster ohne das Vergeilen. Und nicht düngen und nach der Keimung auch nicht mit Folie abdecken.
Viele Pflanzen sollte man sich aber bei ungeschickten Finger kaufen. Also Salat, Blumenkohl, Kohlrabi oder auch Zucchini und so andere Einzelpflanzen.

Ich werde es nächstes Frühjahr wieder machen.

Woher ich das weiß:Hobby – Heimwerker, Bastler, Reparierer, Erfinder, Gartenfreund

5Leonarda  26.12.2024, 04:39

Diese Tipps müßte ich mir rauskopieren!

Rheinflip 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 22:22

Der gute Platz zuhause ist nicht da, deswegen verteilen sie

alterzapp  25.12.2024, 23:27
@Rheinflip

Man kann gegen das Vergeilen zum einen natürlich die Temperatur senken. Das hilft am besten. Licht und Temperatur müssen zusammen passen. Dann natürlich nicht düngen und wenn die doch länger werden, dann tief umpflanzen bis nur noch die Blätter rausschauen. Das kann man sehr gut vorbereiten indem man zuerst den (etwas größeren) Topf nur zur Hälfte mit Erde füllt und dann den Keimling da einpflanzt. Dann jede Woche so ein bis zwei Zentimeter mehr Erde einfüllen und andrücken. Dann bilden die Planzen sogar noch zusätzliche Wurzeln an den Stengeln (das macht man bei Gurken z.B. immer so). Das wird schon werden.💪

Ich ziehe nur selbst vor, wenn ich davon ausgehe, dass ich die entsprechende Pflanze nicht bekomme.

Einen Vergleich kann ich nicht anstellen, weil ich keine Pflanzen kaufe, wenn die selbst gezogenen Pflanzen angegangen sind.

Wenn Du Gärtnereien in der Nähe hast, kannst Du mal nachfragen, ob man Dir bestimmte Pflanzen besorgen kann. Klappt zwar nicht immer, aber ist einen Versuch wert. Es gibt ansonsten auch Shops wie Pötschke, bei denen Du online bestellen kannst.

Je nach Art der Pflanzen. Meistens direkt Saat. Tomaten kaufe ich als Pflanzen.

Ich mache ausschließlich eigene Aussaaten.
Ich kaufe niemals vorgezogene Pflanzen.
Die flachen Aussaatkisten stehen zunächst auf der Fensterbank.
Sobald sie auflaufen und die Temperatur draußen ungefährlich wird, raus stellen an´s Tageslicht. Dann werden die Pflanzen kompakter und vergeilen nicht so wie im Zimmer. Aber das Wetter muß man jeden Tag genau beobachten. Sobald eine Nacht droht, zu kalt zu werden, sofort wieder rein.
Raus, rein, raus, rein.
Ich habe schon zweimal erlebt, wie nur eine zu kalte Nacht Jungpflänzchen vernichten kann.

Ich habe das Glück, Platz zu haben.
Ich lebe auf einem alten Bauernhof mit einem großen Innenhof und einem großen Garten.
Auch bei Obst ziehe ich alles selber groß aus Steckhölzern von alten Obstpflanzen, die ich auf dem Grundstück noch vorgefunden habe: Rote Johannisbeeren (Jonkheer van Tets und Rovada), Stachelbeeren (Sorte unbekannt), Himbeeren (Schönemann), Nancymirabelle, Glanzmispel, Kirschlorbeere, Eibe, Cotoneaster, Feuerdorn, (letztere fünf als Zaunpflanzen und Bodendecker).
Durch Abmoosen will ich im nächsten Jahr noch Klone von Schattenmorelle, Süßkirschen, Walnuß und Hanita-Zwetschgen versuchen.

Das Einzige, was ich mal gekauft habe in einer Baumschule, waren schwarze Johannisbeeren. Sorte Titania.

Aussaaterde kaufe ich zwar noch, aber vor dem Gebrauch siebe ich die Erde und die gesiebte Erde wird auf Backblechen im Backofen bei ca 70° C desinfiziert.
Seitdem habe ich keine Ausfälle mehr durch Auflaufkrankheiten.

Nicht alles gelingt: Bei Blumenkohl und Rosenkohl habe ich den Stein der Weisen noch nicht gefunden. Direktaussaaten im Garten (Möhren, Erbsen, Spinat, Buschbohnen gehen oft nicht auf).

Ich mache ausschließlich eigene Aussaaten nicht, weil es immer bessere Ergebnisse bringt, sondern weil es mehr Spaß macht.