Natur und Mensch: Was passiert, passiert!
Ich sehe die Natur als etwas Großes. Alles, was die Natur will, wird passieren, und alles, was sie nicht will, nicht. Klimawandel, Aussterben von Arten und Naturkatastrophen sind Dinge, die natürlich passieren. Ich mache mir nichts daraus, wenn Arten aussterben. Klar ist es schade, aber die Natur ist so aufgebaut, dass es wieder andere Tiere geben wird, die sich anpassen und in der Welt überleben, in der die Ausgestorbenen nicht überlebt haben. Auch wenn etwas durch den Menschen passiert, ist es Teil der Natur. Selbst wenn der Mensch ein Virus schafft, ist es ein natürlicher Prozess. Nichts und niemand wird die Natur in ihrem Gesamtbild zerstören können. Stirbt die Menschheit aus, hat das keine Auswirkungen auf die Natur. Sie wird sich anpassen. Schlägt ein riesiger Asteroid in die Erde ein, wird die Natur sich erholen. Sie wird trotzdem weiter existieren, auch wenn sie sich erst nach Millionen von Jahren regeneriert. Alles, was passiert, ist Teil eines großen Kreislaufs. Alles, was aus dem Gleichgewicht ist, wird nach einer Zeit wieder im Gleichgewicht sein, weil es die Natur von selbst regelt.
In der Natur gibt es keine moralischen Bewertungen. Die Erde gibt es seit Millionen von Jahren, aber die Natur existiert seit „immer“. Alles, was passiert, ist Teil der Natur. Die Erde entstand, Dinosaurier entstanden, und als sie ausstarben, hatte das keinen Einfluss auf die Erde. Die Erde erholt sich, und Menschen entstehen. Wir geben unserem Leben einen Sinn, auch wenn es keinen objektiven Sinn gibt. Jeder Mensch entwickelt für sich persönlich einen Sinn. Aber einen universellen Sinn hat das Leben nicht. Irgendwann werden Menschen aussterben, und die Natur wird weiter bestehen. Irgendwann wird die Sonne explodieren und vermutlich die Erde zerstören. Das ist der Kreislauf der Natur. Es ist etwas, was passieren wird, ob jetzt oder erst in 50 Milliarden Jahren. Die Natur wird trotzdem weitergehen. Das Universum ist unendlich.
Es gibt keinen objektiven Sinn im Leben. Wir selbst kreieren Bedeutungen – jeder für sich. Es liegt in der menschlichen Natur. Aber richtig betrachtet gibt es keinen universellen Sinn. Alles passiert durch Zufälle, Dinge im Universum, die zusammenspielen. Ob ich in einem Mathetest eine 5 schreibe, ist nur für mich wichtig – nicht für das Universum oder die Natur. Kleinigkeiten. Ob die Welt morgen explodiert, wird die Natur nicht beeinflussen. Es wird einfach weitergehen.
Versteht ihr was ich meine?
6 Antworten
Ich glaube, ich verstehe deine Auffassung 'im großen Ganzen'.
Ich würde allerdings nicht vom "Willen" der Natur sprechen - das klingt so, als wäre damit von vornherein eine bestimmte 'Absicht der Natur' verbunden.
Davon gehe ich nicht aus.
Ich sehe das als ein Geschehen, das entsprechend prozessualen Gesetzmäßigkeiten abläuft - aufgrund der Komplexität mit nur bedingt absehbaren Entwicklungen.
Es gibt vielleicht keinen höheren ontologischen Sinn. Was es aber gibt ist Leid & Glück. Und das hat für mich eine viel höhere Bedeutung, wie so etwas wie der letzte höhere Sinn. Im Blick darauf macht es auch Sinn sich eine Moral aufzubauen.
Dein Bild von der "Natur" als einem quasi handelnden Wesen mit einem - metaphorisch gesprochen - freien Willen ist zwar gut zu verstehen, doch in der gegenwärtig dominierenden Philosophie eher obsolet. Da spricht man vermehrt von Prozessen, die bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen. Da gibt es keinen "Willen", nach dem sich bestimmte Abläufe im Naturgeschehen ereignen. Das Ganze ist völlig anonym. Es gibt keinen Designer, keinen Lenker, keinen Gott, sondern nur beschreibbare Gesetzmäßigkeiten, die von der Physik, der Chemie oder der Biologie als Forschungszweige aufgedeckt werden können, und die dann als Erklärungsmodelle oder Erklärungsprinzipien anwendbar werden, wenn sie hohen prognostischen Wert haben.
Du schreibst allerdings völlig richtig, dass es im Weltgeschehen keine erkennbaren Moralprinzipien gibt, also bestimmte Normen, nach denen gehandelt wird, obwohl sie bestimmten elementaren Prinzipien zuwider laufen. Deine Aussagen im letzten Abschnitt deines Textes sind alle zutreffend, obwohl sie sich recht resignativ anhören. Für Menschen ist es erfahrungsgemäß stets viel erbaulicher, wenn man ihnen sagt, dass sie Mitgestalter im großen Ablauf der Geschehnisse sind. Aber leider, leider ist es nun einmal nicht so.
Wenn ich also deine Aussagen ernst nehme, ist es nochmals absurder, wenn die Grünen das Weltklima "retten" wollen.
Weitgehend scheinen wir da ähnlicher Auffassung zu sein.
Dein Schwenk zu den Grünen ist aber etwas arg willkürlich.
Wenn, dann geht es doch darum, die menschenverursachten Faktoren des Klimawandels (und die gibt es eindeutig, wenn man den Fachleuten in diesen Bereichen wie Meterologie etc. folgt !!) nach Möglichkeit einzudämmen.
Seit dem Bericht des Club of Rome 1972 ('Die Grenzen des Wachstums') besteht da ein Wissen, das sträflich versucht wird zu ignorieren.
Da muss man sich wirklich fragen, wer sich da absurd verhält ...
Absurd im Sinne der natürlichen Gesetzmäßigkeiten ist es, das eigene Überleben zu gefährden.
Die Natur ist ein Werk Gottes, das er als den Wohnort für Menschen machte. Es gab ihr auch Gesetze und kein eigenständiges Denken und Handeln.
Du hast recht, dass sich die Natur gewaltige Selbstheilungskräfte hat.
Nur reichen die eben bei dem Zerstörer Mensch eben irgendwann nicht mehr aus.
Wenn man nicht völlig blind ist, dann sieht man schon jetzt, welche zusätzlichen Unwetter wegen dem Klimawandel die Länder belasten.
Ich gehe gerne in der Schweiz in den Ferien in die Berge. In diesem Jahr waren viele Wanderungen wegen Steinschlag nicht mehr möglich. Die Ursache ist eindeutig der Klimawandel.