Leben ohne Verpflichtungen
Stellt euch vor, wir würden ein Leben ohne tägliche Verpflichtungen, wie Schule und Arbeit leben - fernab davon, ob es möglich ist, es ist eine fiktive Situation.
Man könnte den ganzen Tag über selbst entscheiden, was man machen will und müsste sich nicht stundenlang auf der Arbeit oder in der Schule aufhalten.
Denkt ihr so ein Leben würde dem Menschen besser tun oder so, wie es zurzeit ist, mit der vorgegebenen Struktur?
Die tägliche Arbeit hilft einem Struktur im Alltag zu haben und man hat erhält dadurch eine Aufgabe. Zusätzlich verdient man Geld (das spielt hier jetzt keine Rolle).
Andererseits ohne das, könnte man sich mehr auf sich, als Mensch konzentrieren, es könnte zur persönlichen Entwicklung beitragen durch das Finden seiner Talente, lernen, wer man ist und sein möchte. Man hätte mehr Zeit, um sich mit Hobbys zu beschäftigen, wodurch das Wohlbefinden steigen könnte.
Andererseits kann dies auch in ganz andere Richtungen gehen. Themen wie Einsamkeit könnten eine größere Rolle spielen oder die Suche nach dem Sinn im Leben, da eine Aufgabe fehlen könnte. Eventuell würde man so mehr Zeit zu Hause verbringen und das Risiko für einiges könnte steigen.
Wenn ihr die Wahl hättet und es wirklich realistisch irgendwie möglich wäre - für welches Leben würdet ihr euch entscheiden?
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Sagen wir mal, wenn irgendwie Geld keine große Rolle mehr spielt und Arbeit eine freiwillige Sache ist. Die Arbeit würde trotzdem von Menschen gemacht werden. Es würde einfach mal, wie auch immer, trotzdem alles super funktionieren.
13 Antworten
Für mich ist das Realität, ich bin in Rente. Ja, das tut mir ganz gut, ich kann nicht klagen. Allerdings hab ich es nicht zeitlich vorgezogen, damit ich vorher noch anständig Vermögen ansparen konnte, dessen Rendite ich heute genieße (derzeit 15 % Kursrendite p.a.), und damit ich die volle Rente bekomme. Es ist auch ein schönes Gefühl, wenn man der Gesellschaft schon gegeben hat was man ihr schuldet, wenn man Technologien erarbeitet hat die Nachfolger benutzen und weiterentwickeln, wenn man also nicht als fauler Schmarotzer der Gesellschaft auf der Tasche liegt.
Die einzigen die ein Recht oder die Möglichkeit auf ein Leben ohne Verpfichtungen haben sind Babys. Du willst also ein Baby sein?
Hallo Rosabaer
Das Tun, egal ob z.B. als Hobby oder als Erwerbsarbeit, ist etwas, was den Menschen auszeichnet. So erlebt er sich in der Gemeinschaft mit den anderen als nützlich, als fähig und als sinnvoll.
Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen bei uns, also zu viel Arbeit in zu wenig Zeit erledigen zu müssen, zu viele verschiedene Aufgaben bewältigen müssen (Erwerbsarbeit, Hausarbeit, Kindererziehung, Pflege etc.), zu wenig Anerkennung, zu geringe Entlohnung (um ohne Probleme über die Runden kommen zu können) zu erhalten, dauernde Verunsicherung zu erleiden wegen politischer Entscheidungen, die die eigene Perspektive verschlechtern, körperlich krank zu werden und in soziale Einsamkeit und Suchverhalten zu geraten, stellt für viele ein Leben dar, das sie unzufrieden macht, das ihnen die Luft zum Atmen nimmt, sodass sie ihr Leben wie ein Hamsterrad erleben. In dieser Situation lässt die Motivation deutlich nach, das bis zum Lebensende mitmachen zu wollen.
Strukturen, die den eigenen Freiraum derart einengen, sind nicht wünschenswert. Das gehört geändert.
LG
gufrastella
Ich möchte ein Leben mit Erfolgen, ich möchte was erreichen. Glück ist doch immer nur ein momentaner Zustand, wenn man gerade was erreicht hat.
Ein Leben ganz ohne Verpflichtungen wäre gar kein Leben. Natürlich möchte man seine Fertigkeiten und sein Wissen auch einsetzen und etwas erreichen, oder?
Jeder gesunde erwachsene Mensch muss den Anspruch haben, sich selbst zu versorgen. Daran führt doch nichts vorbei. Man kann sich doch nicht von anderen aushalten lassen.
Es würde einfach mal, wie auch immer, trotzdem alles super funktionieren.
Meine Lebenserfahrung zeigt, dass sehr unrealistische Voraussetzungen bei philosophischen Fragen nie zu realistischen Antworten führen. Das bringt einfach nichts. Ich weiß, du meinst es gut mit dieser Hypothese, aber auf einem Fundament der unrealistischen Phantasie kann man keinen Realismus aufbauen und zu keinen wertvollen Erkenntnissen kommen.
FS Rosabaer hat genau diese Alternativen zur Diskussion gestellt, keine Hypothese aufgestellt: "... es könnte zur persönlichen Entwicklung beitragen durch das Finden seiner Talente, lernen, wer man ist und sein möchte. Man hätte mehr Zeit, um sich mit Hobbys zu beschäftigen, wodurch das Wohlbefinden steigen könnte...Themen wie Einsamkeit könnten eine größere Rolle spielen oder die Suche nach dem Sinn im Leben, da eine Aufgabe fehlen könnte."
Bei der Arbeit wäre es wohl wie mit einem bedingungslosen Grundeinkommen. Die Leute könnten es sich aussuchen, ob sie arbeiten und wenn ja, zu welchen Zeiten sie in welchem Beruf arbeiten, zumindest in dem Rahmen, der vom Arbeitgeber vorgegeben wird.
40 Stunden in der Woche würde ich nicht mehr arbeiten. Abgesehen von der Arbeitszeitreduzierung würde sich aber, glaube ich, nichts ändern.
Nein, auch reiche Erben haben das.