Kann es sein, dass Männer mehr Angst haben als „zu weiblich“ zu erscheinen, als Frauen als „zu männlich“? Wenn ja, warum ist das so?
14 Antworten
Ja, Männer haben oft mehr Angst, als „zu weiblich“ zu gelten, weil Männlichkeit in vielen Kulturen strenger definiert ist und ständig bewiesen werden muss.
Weiblich konnotierte Eigenschaften wie Sensibilität oder Fürsorge gelten oft als „schwach“.
Wer davon abweicht, riskiert Spott, Statusverlust oder wird mit Homosexualität gleichgesetzt. Frauen dürfen eher „männlich“ sein, ohne dieselben Sanktionen zu erleben. Das zeigt ein ungleiches Machtverhältnis zwischen den Geschlechterbildern – und wie eng Männer emotional oft gefangen sind.
Ja, aber Männer sind das überlegene Geschlecht.
Wir machen die ganzen Drecksjob, die Frauen nicht machen wollen, wir sterben im Krieg und für uns gab es früher keine Rettungsboote.
Von Männern wird unendlich mehr verlangt als von Frauen. Frauen können dumm und unbeholfen sein, findet jeder süss und normal, als Mann wirst du verspottet.
Erinnert an die konservative Überlegung:
Wenn 2 Frauen sich untereinander küssen, muss das nicht heißen, dass sie lesbisch sind.
Wenn das aber 2 Männer tun, dann muss man zumindest bi sein, um das zu schaffen.
Männlicher Stolz und Identität: das große Problem!!! Männliche Identität ist häufig eng mit Konzepten wie Macht, Kontrolle und Unabhängigkeit verbunden. Die Angst, als zu weiblich wahrgenommen zu werden, kann als Bedrohung für das männliche Selbstbild empfunden werden, was zu einem stärkeren sozialen Druck führt, sich diesen traditionellen Vorstellungen anzupassen. Bei Frauen kann das aber in ihrem professionellen Umfeld auch positiv rüberkommen, solange die Männer keine Angst bekommen.😄
Das Phänomen nennt sich "precarious Manhood": Männlichkeit muß immer wieder bewiesen und verteidigt werden, sonst wird sie dem Mann von der Gesellschaft abgesprochen (und er damit als Mensch abgewertet), während eine Frau automatisch als weiblich akzeptiert wird. "A woman is a human being, a man is a human doing": Er erhält seinen "Wert" erst dadurch, daß er nützlich ist, notfalls auch auf Kosten seines eigenen Lebens (Male Disposability).
Sätze wie "Sei eine Frau!", "Eine echte Frau (tut dieses oder jenes)", "Das ist ein Job für eine Frau, nicht für ein Mädchen" existieren einfach nicht, für Männer sind sie umgekehrt praktisch Alltag.
Vielmehr kann eine Frau heutzutage Verhalten zeigen, das bei einem Mann als "toxische Männlichkeit" bezeichnet würde, und wird stattdessen als "starke Frau" oder "empowered" gelobt.
Eindeutig, ja. Aber jeder hat ja bekanntlich beide anteile in sich vereint.
Im Berufsleben bringt es einen weiter, seine männlichen Eigenschaften hervorzuholen. Bin keine Frau, die sich für Männer weiblich betont anzieht. Warum auch?
Aber jeder hat ja bekanntlich beide anteile in sich vereint
Und dennoch gibt es Männer und Frauen (eindeutig).