Ist der Glaube an Gott nicht auch absurd?
Ich möchte mit dieser Frage keinen Gläubigen als absurd bezeichnen, sondern den Glauben an sich (unabhängig von Religion).
Wir Menschen lachen darüber, wenn jemand behauptet, dass es Elfen, Hexen, Feen, Trolle oder Einhörner gibt. Aber es gibt Milliarden von Menschen, die an z.B. Jesus glauben, der wie ein Superheld plötzlich von den Toten auferstanden ist und das nur, weil es in einem uralten Buch steht.
In alten isländischen Schriften werden auch Elfen beschrieben, die in Island leben und gesehen wurden. Darüber wird dann herzlich gelacht.
Ist der Glaube an Gott nicht dann genau so absurd oder wenig absurd wie der Glaube an die Existenz von Fabelwesen?
Bitte respektvoll bleiben.
14 Antworten
Gott gehört für mich in dieselbe Kategorie wie Elfen, Kobolde, Drachen und der Weihnachtsmann. Und auch Jesus ist für mich nur ein Mythos, der nie real existiert hat.
Nichtsdestotrotz kann Glaube an transzendentrale Dinge z. B. Selbstheilungskräfte verstärken. Das kann natürlich auch mit religionsfreier Meditation erwirkt werden, aber für viele Menschen ist ein Gebet einfacher.
Absurd, aber für viele ist es wohl hilfreich an einen Schöpfer zu glauben. Religionen sind aber ein großes Übel und sooooo unlogisch. Menschen die behaupten ihre Religion wäre die einzig richtige, tragen zu so viel Unheil bei....
Ist der Glaube an Gott nicht auch absurd?
Ein Wesen das vor 13 Milliarden Jahren ein Universum geschaffen hat mit geschätzt 200 Milliarden Galaxien soll sich ausgerechnet für mich kleinen Wurm interessieren?
Das ist tatsächlich absurd. Trotzdem komme ich nicht darum herum das zu glauben.
Es ist in höchstem Grade unwahrscheinlich, dass die Komplexität des Universums und des Lebens auf einen einzigen intelligenten Schöpfer zurückzuführen wäre.
Woher stammt das Baumaterial des Universums?
Um die Anfangssingularität zu erklären, müssen wir uns auf Quantenebene begeben und hier herrschen andere Strukturen als die uns bekannten Naturgesetze.
Wir gehen derzeit von einem Punkt im sonst völlig leeren Raum aus (dieser Punkt kann wenige Millimeter bis mehrere Lichtjahre groß sein, das spielt aber keine Rolle), der unendlich Hitze, unendliche Masse und unendliche Gravitation aufweist und dadurch die Raumzeit divergiert, d. h. ebenfalls unendlich ist, was quasi gleichbedeutend mit nicht vorhanden ist.
Mit Beginn der Expansion der Anfangssingularität, eine schlagartige Ausdehnung, was gemeinhin Urknall genannt wird, fängt erst alles an. Zu Anfang ist das Universum noch so heiß, dass nur Quarks und Gluonen darin existieren können. Mit zunehmender Abkühlung bilden sich spontan die ersten leichten Elemente: Wasserstoff und Helium. Dieser Vorgang dauert rund drei Minuten ab Beginn der Expansion. Je mehr das Universum abkühlt, desto mehr Elemente bilden sich. Es sollte aber noch rund 300.000 Jahre dauern, bis das Higgs-Boson den Elementarteilchen Masse gibt und dadurch weitere Verbindungen von Atomen und Molekülen zum Tragen kommen.
Ich habe deine Frage beantwortet. Das "Baumaterial" entstand nach Beginn der Expansion.
Was verstehst du nicht daran, dass sich die Atome erst nach der Expansion gebildet haben?
Das weiß ich durchaus. Beantwortet aber nicht die Frage:
Woher stammt das Baumaterial des Universums?
Die Frage war nicht "Wie sind Atome entstanden?".
Aha, jetzt ist mir klar warum dir meine Frage so schwer fällt..
Ich hatte allerdings erwähnt, dass in der Sekunde nach der Expansion das Universum noch so heiß war, dass nur Quarks und Gluonen darin existieren konnten. 😏
Ja, hab ich gesehen und bestätigt. Deswegen hat's mich ja gewundert dass Dir die Frage so schwer fällt. 👇
Atome SIND das Baumaterial.
Wahrscheinlich, weil es für mich eine Selbstverständlichkeit darstellt, dass sich Quarks verbinden und Atome bilden.
Schau mal wann das war, vielleicht verstehst Du dann dass ich damit meine Frage als nicht beantwortet betrachte.
Ja, durch das Higgs-Boson. Ich verstehe immer noch nicht, worauf du hinaus willst.
Ich habe das Gefühl, wir drehen uns im Kreis. Kannst du bitte etwas konkreter werden?
Gut.
Das was sich in der anfänglichen Expansion ausdehnt und vorher in der Singularität war, wo kommt das her?
Das können wir aufgrund nicht vorhandener Zeit nicht ermitteln, da wir über diesen Ereignishorizont nicht hinaussehen können.
Wenn du aber jetzt darauf hinaus willst, dass ein Gott die Anfangssingularität erschaffen haben soll, haben wir schon wieder ein Paradoxon, denn um etwas zu erschaffen, benötigt man Zeit, die aber nicht da war. Gott hatte also gar keine Zeit, die Zeit zu erschaffen (siehe auch Draygomb-Paradoxon).
Das können wir aufgrund nicht vorhandener Zeit nicht ermitteln, da wir über diesen Ereignishorizont nicht hinaussehen können.
Völlig richtig 👍
Wenn du aber jetzt darauf hinaus willst, dass ein Gott die Anfangssingularität erschaffen haben soll
Nop, meine Absicht war es lediglich eben diese obige Grenze aufzuzeigen. Mehr nicht.
Es gibt keine logische Antwort auf meine Frage.
Gut, dann bin ich glücklich und zufrieden.
Ich schließe auch nicht aus, dass unser Universum als Anomalie aus einem anderen Universum entstanden sein könnte. Die Multiversen-Theorie findet ja immerhin immer mehr Zuspruch. Vielleicht bekommen wir das ja mal irgendwann raus. Wir beide werden das aber kaum erleben. 😊
Ich schließe auch nicht aus, dass unser Universum als Anomalie aus einem anderen Universum entstanden sein könnte.
Wir können da überhaupt nichts ausschließen, "da wir über diesen Ereignishorizont nicht hinaussehen können".
Fast. Ich jedenfalls schließe die Hypothese Gott aus, da sie mir einfach zu unlogisch und schwammig ist.
Nein, sie bezog sich auf mein "Fast". Aber das gehört eben auch zu mir.
Der Glaube an Gott und der Glaube an Fabelwesen können unterschiedlich bewertet werden, da sie stark von subjektiven Wahrnehmungen, kulturellen Kontexten und persönlichen Erfahrungen abhängen. Religionen sind oft tief in der Kultur verwurzelt und bieten moralische und ethische Werte, während Fabelwesen meist als mythologische Figuren betrachtet werden. Zudem stiften religiöse Überzeugungen Gemeinschaft und Identität, während der Glaube an Fabelwesen weniger verbindend ist
In Island bietet der Glaube an Elfen auch moralische und ethische Werte. Hier vor allem der Umweltschutz. Sie wollen aufgrund der Elfen ihre Umwelt schützen.
In Island nicht, aber in anderen Ländern lacht man darüber.
Ich nicht, und ich bin Christin!
Ich lache erst am Schluß - wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Kann nicht unterschiedlich bewertet werden. Glauben bedeutet an etwas was ein anderer (Priester, Eltern, die Gemeinschaft) dir berichtet, als Fakt anzunehmen. Für eine Gemeinschaft (z.B. Island) ist es Fakt das Elfen und andere Naturwesen existieren. Für eine andere das viele Götter existieren (z.B. Hindus). Für Atheisten existieren weder Naturgeister noch Gott oder Götter!
Ein schönes Beispiel für die Macht der Tradition.
Wäre der Glaube an Elfen in Deutschland seit mehr als tausend Jahren präsent, es gäbe in der Schule das Fach "Elfenkunde" und ein teilweise vom Staat finanzierter "Tempel der Großen Waldelfe" wäre überall im Land aktiv - dann würde vermutlich niemand über Elfen lachen. Einfach deshalb, weil der Glaube an sie so präsent und "normal" wäre, dass es kaum hinterfragt wird.
Das von dir beschriebene Phänomen lässt sich sogar auf Götter anwenden, die in unserem Kulturkreis eher unbekannt sind. Ein Beispiel wäre Hanuman, ein Hindu-Gott in Gestalt eines Affen. In unseren Augen wirkt eine solche Figur lächerlich, in Indien genießt er große Popularität. Seinetwegen erfahren zum Beispiel die Indischen Languren in ihrer Heimat Bewunderung und weitgehende Narrenfreiheit: sie gelten als Inkarnationen des Affengottes. Manche Languren leben in menschlichen Städten, einige verwüsten sogar Wohnungen und klauen den Leuten das Essen.
Der Glaube an Jesus oder Allah ist in unseren Breitengraden hingegen so stark vertreten, dass es zumindest als "unschicklich" gilt, allzu offen Kritik daran zu üben. In anderen Kulturen, die nie von diesen Gestalten gehört haben, würde man sich über Männer, die übers Wasser spazieren und über Gespenster, die den Mond in Stücke hauen, kaputtlachen.
Es ist in höchstem Grade unwahrscheinlich, dass die Komplexität des Universums und des Lebens auf einen einzigen intelligenten Schöpfer zurückzuführen wäre.
Da ist der Gedanke, dass sich alles zufällig über einen immens langen Zeitraum entwickelt hat, doch deutlich logischer.