Hausdurchsuchung wegen Nichterscheinigung bei Anhörung von Billigung der Straftaten?
Hallo, überraschend habe ich zum ersten Mal im Leben einen Polizeibrief bekommen, dass sie mich bei einer Ermittlungssache als Beschuldigten wegen Belohnung und Billigung von Straftaten im Februar anhören wollten (scheinbar wegen dem Kommentar). Ich bin nicht hingegangen, da mir ohne Akteneinsicht abgeraten wurde. Einen Anwalt habe ich sowieso nicht, da der über 1000 € von mir verlangen würde. Aber seitdem kann ich nicht mehr gut schlafen, weil ich Angst habe, dass die mich zu Hause durchsuchen werden und Handys beschlagnahmen. Zwar habe ich nichts Schlimmes darin, aber ich habe gelesen, dass man beschlagnahmte Handys (auch Arbeitshandys) nach Jahren bekommen kann. Das wäre sehr kritisch. Jedoch denke ich auch, wenn die das gewollt hätten, würden sie auch ohne Ankündigung schon in diesen 6 Monaten vorbeikommen, wo ich nicht gewusst hätte, dass ein Ermittlungsverfahren gegen mich läuft.
Was denkt ihr? Ist sowas unwahrscheinlich? Wenn ja, dann haben die sowieso schon meine IP-Adresse, wird es trotzdem notwendig sein? Danke.
7 Antworten
Einen Anwalt habe ich sowieso nicht, da der über 1000 € von mir verlangen würde.
Das ist nicht gut. Du solltest versuchen, das Geld aufzutreiben. Fuer den Beschuldigten einer Straftat - und die dir vorgeworfene ist auch kein Pappenstiel - ist es immer gefaehrlich, auf anwaltliche Hilfe zu verzichten.
Bei einer bereits im Februar erfolgten Straftat duerfte aber eine Hausdurchsuchung inzwischen ziemlich unwahrscheinlich sein.
+, wenn die Vorladung raus ist und der Beschuldigte der Tat von den Ermittlungen weiß, sind a) die Nachweise sicherlich vorhanden und b) die Vermutung, dass noch etwas zu der Tat gefunden werden könnte, nicht mehr wahrscheinlich.
Hatte ich auch schon. Wurde aber fallen gelassen, was mich nicht gewundert hat.
Wäre mir auch egal gewesen, die machen doch alle eh was sie wollen und wenn es einen trifft, dann trifft es einen halt. Ansonten halt Klappe halten und gute Miene zum bösen Spiel machen. Das ist ja auch das was gewollt ist.
Ich sage was ich will und wann ich es will und wenn man mich dafür bestrafen will, dann ist das so.
Kommt immer öfters vor, dass man für Sachen angezeigt oder bedroht wird, die einigen nicht in den Kram passen. Meinungs- und Redefreiheit? Das existiert für viele nicht. Lustigerweise vor allem bei denjenigen die es sich auf ihre Fahnen schreiben. So von wegen Toleranz und Offenheit oder auch Pressefreiheit.
Bei mir ist es mindestens dreimal passiert. Vielleicht auch öfter, aber in der Regel bekommt man das nur mit, wenn es tatsächlich zu einem Verfahren kommt.
Zweimal eine Anzeige, eine wurde aufgenommen und dann fallen gelassen, die andere zurückgezogen.
Einmal wurde es mir angedroht, da ging es um eine Bewertung auf Google bzgl. eines Arztes, welcher sich ziemlich danebenbenommen hat und so dann halt von mir die Quitung erhalten hat, indem ich es publik machte. Die ungeschönte Wahrheit und dann kam eine Meldung von Google, dass man es löschen würde und ich Einspruch einlegen könnte. Habe ich dann auch getan und dann kam eben die Drohung von wegen Anzeige wegen Rufschädigung. Da bin ich eingeknickt. Stolz bin ich darauf nicht.
Die wissen halt wie sie damit durchkommen und für einen selbst kann das halt teuer werden - siehe Anwalt. Bei denen wird das einfach einberechnet. Gehört zum Geschäft.
Also ja... damit muss man leider rechnen. Wer heute seine Meinung vertritt und seinen Mann steht, der hat mit einer ganz neuen Art der Anfeindung, Verfolgung und Gewalt zu rechnen. Man wird kriminalisiert.
Ich meine bspw. die eine Anzeige die zuückgezogen wurde, da hatte man sich komplett verkalkuliert und bei der anderen hat man mir Worte in den Mund gelegt und Absichten unterstellt, welche keinen Bestand hatten. Da hätte ich den Spieß umdrehen können, aber das ist weder mein Stil noch in meinem Interesse. Diese gegenseitige Denunzierung und das Mundtot machen von Andersdenkenden und abstrafen von Kritik.
Dennoch klar... da hat man ein mulmiges Gefühl, selbst wenn man weiß, dass man sich nichts zu schulden kommen lassen hat. Weil Recht und Richtig ist nicht dasselbe.
Also letzten Endes wirst du vielleicht selbst wissen für was diese Anzeige war und inwiefern es gerechtfertigt wäre und je wie arg, kann es auch tatsächlich zum Äußersten kommen. Wenngleich ich mir denke, dass diese Behörden heutzutage so massiv geflutet werden von derlei Meldungen, dass die wohl nur ziemlich klare und extreme Fälle wirklich verfolgen und das meiste, vor allem Lappalien werden eingestellt.
Ob da für ein einfaches Kommentar gleich das SEK losgeschickt wird (um es mal zu übertreiben), das bezweifle ich. Aber eben je wie schwer der Tatbestand bzw. Fall ist, ist es nicht unmöglich, dass da alle Register gezogen werden.
Manchmal könnte ich mir auch vorstellen, dass da Exempel statuiert werden, nach dem Motto "einer oder einmal zu viel". Insbesondere wenn man sich da häufig bemerkbar macht.
Letztlich kommt es wie es kommt. Wie du das jetzt handhabst, ist deine Sache. Ich an deiner Stelle (es sei denn ich wüsste, dass ich mir echt was übles zu Schulden kommen lassen habe), würde mir da keinen großen Kopf machen.
Es kommt wie es kommt.
Also raten kann ich nichts, ich bin auch kein Anwalt.
Jedoch:
Bei einem Strafverfahren als Beschuldigter ist ein Anwalt stets sinnvoll.
Zu den Handys, da kann man nur laufend Backups machen, das sollte man sowieso. Handys sind ja nicht das wertvolle, sondern die Daten.
Ja, das ist wahrscheinlich und im Falle einer Durchsuchung kommt ein Beschluss dazu.
Das kann schon passieren, wenn ein Richter einem entsprechenden Antrags eines Staatsanwaltes folgt und eine Hausdurchsuchung anordnet.
Um das genauer zu beurteilen, wäre nicht nur Akteneinsicht notwendig, sondern auch eine genaue Information darüber, was man Dir vorwerfen kann.
Ich denke, es wäre sinnvoll, einen Anwalt zu beauftragen. U.U. kann dessen Bezahlung über einen Beratungsschein erfolgen, diesen müßtest Du bei Gericht beantragen.
Illl