Hat aus christlicher Sicht Gott vergeben oder war Gott gerecht?
Unabhängig davon, ob die Kreuzigung gerecht war oder der Gekreuzigte tatsächlich Jesus war oder nicht, war Gott gerecht oder hat Gott vergeben?
Christen sagen, dass Gott aus Gerechtigkeit Jesus kreuzigen ließ, da die Konsequenz für die Sünde der Tod ist. Also ist Jesus für die Sünden der Menschen gestorben. Nach dieser Logik war aber Gott nicht barmherzig bzw. vergebend, sondern gerecht. Also ist Gott im Christentum kein Gott, der vergibt und barmherzig ist oder nicht? Wie seht ihr das?
7 Antworten
Wenn Jesus nur ein Mensch wäre, könnte man darüber diskutieren.
Da Jesus aber Gott selbst ist, hat Gott uns seine Gnade, Liebe, Vergebung und Barmherzigkeit gezeigt, indem Er selbst in Jesus Mensch wurde und stellvertretend zur Vergebung unserer Sünden am Kreuz litt.
Gott hat unsere Sünden selbst getragen, weshalb Gott gerecht und barmherzig zugleich ist.
Weil Gott uns liebt:
- "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
Das wollte ich sagen - nur berichtige ich immer das falsche Attribut "eingeboren", denn das griechische mono genes heißt: einzig generiert - also einzigartig. Diese Berichtigung habe ich mir von https://www.bibelkommentare.de/kommentare/ bestätigen lassen.
Die Kreuzigung könnte man durchaus als das ungerechteste Ereignis der Geschichte bezeichnen, denn ein völlig Unschuldiger, der dazu als Einziger ohne Sünde war, litt für die Sünden vieler.
Deshalb können Menschen vor Gott gerecht werden:
- "Den, der ohne jede Sünde war, hat Gott für uns zur Sünde* gemacht, damit wir durch die Verbindung mit ihm die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor Gott bestehen können" (2. Korinther 5,21).
[*= andere übersetzen mit "Sündopfer"]
Wenn wir also Jesu Opfer am Kreuz für uns in Anspruch nehmen und im Glauben um Vergebung unserer Sünden bitten, dann sieht Gott uns als reingewaschen von aller Schuld und als gerecht an (obwohl wir Sünder sind).
Das ist Gottes Gerechtigkeit, für die ich sehr dankbar bin, denn sonst wären wir verloren, da wir es nicht schaffen, sündlos zu leben.
Sünde muss bestraft werden - mit dem Tod - das ist gerecht. Weil es jedoch keinen anderen Weg gab, die Menschen zu reinigen von ihrer Schuld, hat Gott in Übereinstimmung mit seinem Sohn aus Liebe zu den Menschen seinen Sohn geopfert, wie es in Jesaja 53 beschrieben wird:
„Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn. Indem sie IHN erkennen, wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen.“
Jesaja 53:5-6, 11 SCH2000 https://bible.com/bible/157/isa.53.5-11.SCH2000
Sünde muss bestraft werden - mit dem Tod - das ist gerecht. Weil es jedoch keinen anderen Weg gab, die Menschen zu reinigen von ihrer Schuld, hat Gott in Übereinstimmung mit seinem Sohn aus Liebe zu den Menschen seinen Sohn geopfert, wie es in Jesaja 53 beschrieben wird:
Dann ist euer Gott nicht barmherzig gewesen, weil du sagst, dass Gott gerecht war.
Gott ist gerecht und barmherzig zugleich! Das Kreuz ist der mächtigste Beweis seiner Liebe und seines Gerichtes! „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23), aber weil Gottes Liebe unermesslich ist, nahm JESUS CHRISTUS, der makellose Sohn Marias, die Schuld der Welt auf sich.
Ja, die Gerechtigkeit forderte Sühne, aber die Barmherzigkeit stellte das Lamm! „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“ (Joh 1,29). JHWH selbst öffnete die Tür der Erlösung, weil „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden“ (1 Tim 2,4).
Wer das Kreuz nicht sieht, der irrt! Die Mutter Gottes stand darunter, ihr Herz durchbohrt (Lk 2,35), und sie wusste: Hier erfüllt sich Gottes Plan! Der gerechte Richter und der barmherzige Vater sind eins! „Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.“ (Ps 85,11).
Darum: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet!“ (Apg 16,31). Wer ihn ablehnt, bleibt in der Finsternis. Denn das Blut des Lammes ist geflossen – und du entscheidest, ob es dich reinwäscht oder ob du in der Schuld bleibst!
Gerechtigkeit schließt Vergebung aus. Wie soll man beides vereinen? Das wäre ein Widerspruch per Definition.
Gott ist allmächtig. Gott kann alles. Du musst den Kreuztod noch richtig Verstehen. Die passende Antwort findest du hier.
Gerechtigkeit und Vergebung sind in Gott kein Widerspruch, sondern zwei Seiten derselben heiligen Wahrheit. Der Skeptiker irrt, wenn er meint, dass Gerechtigkeit Vergebung ausschließt, denn Gottes Gerechtigkeit ist nicht die menschliche Gerechtigkeit. Der Mensch mag meinen, dass entweder Strafe oder Vergebung herrschen muss, doch Gottes Plan übersteigt unser begrenztes Denken.
Gott ist vollkommen gerecht, deshalb kann er die Sünde nicht einfach ignorieren oder unter den Teppich kehren. Die Bibel sagt klar in Römer 6,23: „Der Lohn der Sünde ist der Tod.“ Jeder Mensch hat gesündigt und verdient den Tod – das ist göttliche Gerechtigkeit. Aber Gott ist nicht nur gerecht, sondern auch vollkommen barmherzig. Deshalb hat er in Jesus Christus selbst die Strafe getragen, um uns die Vergebung zu ermöglichen. Jesaja 53,5 sagt: „Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.“ Das Kreuz ist der Ort, an dem Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sich treffen – Psalm 85,11 drückt es so aus: „Gnade und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.“
Wäre Gott nur gerecht ohne Barmherzigkeit, gäbe es keine Hoffnung für uns – wir alle wären verloren. Wäre er nur barmherzig ohne Gerechtigkeit, wäre er nicht heilig und würde Sünde tolerieren. Doch er ist beides. Das Kreuz ist der höchste Ausdruck davon: Jesus hat die Strafe getragen, damit wir durch Gnade freigesprochen werden. Johannes 3,16 zeigt das Herz Gottes: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ Der Skeptiker scheitert daran, weil er menschlich denkt. Doch wer den Geist Gottes hat, erkennt: Das Kreuz ist kein Widerspruch, sondern die größte Offenbarung göttlicher Weisheit! 1. Korinther 1,18: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist’s eine Gotteskraft.“
Hallo Deckenstaendig,
hierbei geht es um eine sehr wichtige Lehre des christlichen Glaubens: Die Lehre vom Lösegeld! Um diese vom Grundsatz her verstehen zu können, ist es notwendig, zuerst einmal an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückzukehren.
Nachdem Gott den Menschen erschaffen hatte, bestand zwischen ihnen und Gott völlige Harmonie. Dann geschah etwas, was eine tiefe Kluft entstehen ließ: Die ersten Menschen, Adam und Eva, lehnten sich gegen Gott auf, indem sie willentlich ein Gebot Gottes übertraten und somit war die Sünde in die Welt gekommen.
Das hatte weitreichende Auswirkungen auf sie selbst und auf alle ihre Nachkommen. Ihre Sünde gegen Gott bewirkte, dass ihre ursprüngliche Vollkommenheit an Körper und Geist verlorenging und damit auch ihre Aussicht auf ein endloses Leben.
Die Bibel sagt darüber folgendes: "Darum, so wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten" (Römer 5:12). Dadurch, dass die ersten Menschen zu Sündern geworden waren, gaben sie zwangsläufig diese Sünde auch an alle ihre Nachkommen und damit letztendlich auch an uns, weiter. Die Sünde ist es also, die bis heute eine Trennung zwischen Gott und den Menschen herbeiführt.
Da Gott jedoch barmherzig ist, wollte er nicht, dass all die Nachkommen Adams und Evas, die ja ohne ihr Hinzutun die Sünde geerbt hatten, für immer verloren sind. Unmittelbar nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, ersann er einen Weg, um die Menschheit von Sünde und Tod zu befreien.
Hierbei mag die Frage auftauchen, ob es nicht viel einfacher gewesen wäre, allen in Sünde geborenen Nachkommen Adams und Evas einfach zu vergeben und so die entstandene "Kluft" zu schließen.
Das konnte Gott jedoch nicht, ohne gegen seine eigenen Rechtsgrundsätze zu verstoßen. Einer dieser Grundsätze lautet, dass Sünde zum Tod führt. Hätte Gott diesen Grundsatz einfach ignoriert und sich darüber hinweggesetzt, dann hätte man ihn selbst des Unrechts bezichtigen können. Deswegen musste er einen anderen Weg gehen.
Die Lösung lag in der Beschaffung eines „Lösegeldes“, das die Menschen von Sünde und Tod freikaufen könnte. Hier kommt ein anderer Rechtsgrundsatz Gottes zum Tragen, der da lautet: "Seele wird für Seele sein" (5. Mose 19:21).
In der Anwendung auf die Menschheit heißt das folgendes: Der erste Mensch, Adam, hatte sein vollkommenes Leben eingebüßt, das für sich und seinen Nachkommen endloses Leben bedeutet hätte. Durch die Sünde büßte Adam jedoch dieses vollkommene Leben ein. Es gab nur einen einzigen Weg: Ein vollkommenes menschliches Leben musste gegeben werden, um einen Ausgleich zu dem von Adam verwirkten Leben zu schaffen oder anders ausgedrückt: Ein Lösegeld in Form eines vollkommenen menschlichen Lebens musste „gezahlt“ werden.
Da jedoch sämtliche Nachkommen des ersten Menschen nur ein unvollkommenes Leben besaßen, das keinen entsprechenden Gegenwert zu dem vollkommenen Leben Adams besaß, war auch niemand seiner Nachkommen in der Lage, diese Lösegeld zu beschaffen. Die Menschheit wäre somit, was ewiges Leben betrifft, für immer verloren gewesen.
Doch hier kommt die große Liebe und Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Menschen zum Tragen. Gott baute sozusagen eine "Brücke" zwischen sich und der Menschheit, indem er seinen eigenen Sohn sandte, der bereit war, sein vollkommenes Leben zu opfern.
Dieses Opfer schaffte den entscheidenden Ausgleich und befreite so die Menschheit von Sünde und Tod. Die Bibel sagt darüber: "Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und als freie Gabe werden sie durch seine unverdiente Güte gerechtgesprochen aufgrund der Befreiung durch das von Christus Jesus [bezahlte] Lösegeld" (Römer 3:23,24).
Dieses Lösegeld, das also die Kluft zwischen Gott und den Menschen schließt, bildet somit die Grundlage für die Vergebung von Sünden. Voraussetzung für die Sündenvergebung ist jedoch der Glaube an diese Vorkehrung für ein Lösegeld sowie eine reuevolle Einstellung des Sünders.
Die Bibel sagt über diesen wunderbaren Akt der Befreiung seitens Gottes folgendes: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet wird, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3:16). Dieser Text zeigt zum einen das Ausmaß der Liebe, die Gott gegenüber den Menschen empfindet und zum anderen auch, was eine weitere Auswirkung des Lösegeldes ist: ewiges Leben.
Es liegt nun an jedem einzelnen, ob er dieses Opfer von Jesus annehmen möchte oder nicht. Dabei genügt es jedoch nicht, Gott einfach nur zu sagen "Ja, ich will", sondern wie obiger Text zeigt, müssen diejenigen, die aus dem Lösegeld Nutzen ziehen möchten, "Glauben an ihn ausüben". Das schließt, wie die Bibel deutlich zeigt, weitaus mehr ein, als einen passiven Glauben zu besitzen. Wer seinen Glauben ausübt, der lässt sein gesamtes Leben vom Glauben bestimmen.
Soweit also einige Gedanken zu eine der wichtigsten Lehren der Bibel . Um wirklich an sie glauben zu können, gibt es nur einen Weg: Man muss sich eingehend mit dem Wort Gottes beschäftigen. Glaube entsteht nicht einfach dadurch, dass man die Botschaft theoretisch verstanden hat. Wenn nicht das Herz beteiligt ist, wird sich auch kein Glaube entstehen.
LG Philipp
Genau das ist das Kreuz.
Durch diese Tat ist Gott gleichzeitig:
• Gerecht - denn die Sünde musste gerichtet werden. Diese Schuld nahm Jesus , freiwillig auf sich.
• Gnädig - denn wir Menschen wären es gewesen, die dieses Gericht empfangen hätten sollen.
lg
Gnädig - denn wir Menschen wären es gewesen, die dieses Gericht empfangen hätten sollen.
Das verstehe ich nicht so ganz. Das ist ja keine Gnade, wenn Gott gerecht war. Gnade wäre es doch, wenn Gott vergibt ohne ein Opfer oder nicht? Das heißt, dass Gott über die Sünden der Menschen hinwegsieht.
die Gnade kam uns als Menschen zu Gute, da wir Gottes Gerechtigkeit hätten bekommen sollen. Wir hätten bestraft werden sollen, aber wurden es nicht. Das ist die Gnade 🙏🏼
Gut, aber, wenn Gott gnädig ist, dann braucht es ja keinen Menschenopfer.
Das ist aber der Sinn daran. Das ist ja dann die Vergebung.
Christen sagen, dass Gott aus Gerechtigkeit Jesus kreuzigen ließ, da die Konsequenz für die Sünde der Tod ist.
Es gibt tatsächlich Christen die das fälschlicherweise so sagen. Das geht zurück auf die Anselmsche Satisfaktionslehre, eine Theorie die jedoch nicht haltbar ist, was sich in manchen Freikirchen aber noch nicht rumgesprochen hat.
Denn nicht Gott muss versöhnt werden, sondern wir Menschen. Jesus ist für uns gestorben, nicht für Gott.
Wie seht ihr das?
Ich fand die Schrift "Für uns gestorben" (Link), die die EKD vor ein paar Jahren herausgegeben hat, sehr aufschlussreich. Sie behandeln da sehr detailreich die verschiedenen Deutungen des Todes Jesu, und deren Entwicklungen und Bedeutungen durch die Geschichte.
Ausgangspunkt der Deutung des Todes Jesu ist die Erschütterung seiner Jünger*innen durch die Begegnungen mit dem Auferstandenen. Erst dadurch stellte sich die Frage warum und wozu Jesus eigentlich sterben musste. Und das zu lernen hat mir sehr geholfen die verschiedenen Deutungen seines Todes nachzuvollziehen.
Das sind aber zwei Eigenschaften, die nicht gleichzeitig sein können.
Es ist genauso wie, als würde ich schreiben: Zeichne mir ein dreieckigen Kreis.
Das geht nicht, da ein Kreis per Definition keine Ecken hat.
Vergebung bedeutet, dass man auf Gerechtigkeit verzichtet. So war es aber bei der Kreuzigung nicht.