Wenn man Menschen nicht vergibt wird Gott es auch nicht?

9 Antworten

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Hi ichliebejesus1,

du stellst eine sehr gute Frage!

Meine Antwort in kurz:Die Sünde gegen den Heiligen Geist ist, wenn ein Mensch sich sein ganzes Leben lang gegen den Heiligen Geist wehrt, sich zu Jesus Christus führen zu lassen. Aber jedem Menschen, der sich vom Heiligen Geist zu Jesus führen lässt und an ihn glaubt, werden alle seine Sünden vergeben und er kann daher die Sünde gegen den Heiligen Geist gar nicht mehr begehen.

Meine Antwort in lang:Hier ist eine sehr ähnliche Frage, auf die ich ausführlicher geantwortet habe: Antwort auf Sünde gegen den Heiligen Geist

Herzliche Grüße und viel Freude dabei, Gottes Gnade immer mehr zu entdecken und dich vom Heiligen Geist verändern zu lassen,

MoritzHasHope

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bis auf die Lästerung des H.G. kann jede Sünde vergeben werden. Ob im konkreten Einzelfall dann eine vergebbare Sünde wirklich vergeben wird, ist eine andere Frage. (bereut die Person ehrlich?, ...)

Sünde wird nicht einfach so vergeben, Reue und Umkehr ist schon wichtig dazu:

1.Joh. 1,9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Apg. 3,19 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, ...

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Gott vergibt auch nicht einfach so. Es braucht die Bitte um Vergebung, da sogar noch Sühne und weitere Voraussetzungen.
Es geht hier meist um Fälle des Alltags, bei denen erkennbar reuig um Vergebung gebeten wird, oft begleitet mit dem ernsthaften Ziel Streitigkeiten beizulegen, und die Gegenseite das ablehnt. Kann die Person nicht mehr um Vergebung bitten, weil sie etwa verstorben ist, dann sollte man auch vergeben, schon um selber abschließen zu können.

Sünde gegen den Hl. Geist hat mit fehlender Schuldeinsicht zu tun, ob wohl das für die Person erkennbar ist. Stolz , Eitelkeit, Verstockheit und Hochnäsigkeit sind gerne ursächliche Begleiter.

Kommt drauf an. Eine Pflicht zum Vergeben gibt es nicht. Wenn derjenige bereut, mich um Vergebung bittet und den Schaden wieder gut macht, dann muss ich tatsächlich vergeben, wenn ich selber von Gott Vergebung will. Aber nur dann! Ist dies nicht der Fall, gibt es keine Pflicht. Es ist aber trotzdem besser zu vergeben. Eben weil Gott uns in der Regel auch nur unter den genannten Bedingungen vergibt, nicht einfach so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

  • "wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Das soll nicht heißen, dass Gott denen die Rechtfertigung entzieht, die bereits die freie Vergebung empfangen haben, die er allen Gläubigen gibt. Vergebung in diesem Sinne - die bleibende und vollständige Tilgung der Schuld und Sündenstrafe - gehört allen, die in Christus sind (vgl. Joh 5,24; Röm 8,1; Eph 1,7). Doch die Bibel lehrt auch, dass Gott seine Kinder züchtigt, wenn sie ungehorsam sind (Hebr 12,5-7). Der Gläubige soll seine Sünden bekennen, um so die tägliche Reinigung zu empfangen (1Joh 1,9). Diese Vergebung ist keine Wiederholung der gesamten Reinigung vom Verderben der Sünde, die sich bei der Rechtfertigung vollzieht, sondern ein schlichtes Waschen von den weltlichen Verunreinigungen der Sünde. Sie ist nicht wie ein Ganzkörperbad, sondern wie eine Fußwaschung (vgl. Joh 13,10). Es ist diese Art Vergebung, die Gott dem Christen nicht gewährt, wenn er anderen nicht vergibt (vgl. 18,23-35)."

Diese Erklärung ist m. E. recht gut und passt zu 1. Johannes 1,9:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit."