Gasetagenheizung tauschen in Zeiten der Elektrifizierung der Heizungsanlagen.
Wie verhaltet ihr Euch? Was macht ihr?
- Wenn Brennwertanlagen nicht eingebaut werden können
- Wärmepumpen nicht zu erhalten sind
- Die anderen Miteigentümer in der Eigentümergemeinschaft nicht mitziehen wollen um Brennwertanlagen einzubauen.
Baut ihr ganz normale Heizgeräte ein, egal wie hoch die Aufschläge Co2 und Steuern etc. werden?
Der Kundenberater von Vaillant hat mir aktuell zu einer ganz normalen mit Gas betriebenen Heizungsanlage geraten, weil alles andere nicht für solche Wohnungen wie ich sie habe geeignet sind.
Ich bin aus dem Beratungscentrum einfach nur kopfschüttelnd rausgegangen.
4 Antworten
Es gibt ja noch mehr Firmen, die Heizungen anbieten. Frag da mal nach.
So lange die alte Heizung noch läuft, würde ich erstmal die Füße still halten.
Ich bin aus dem Beratungscentrum einfach nur kopfschüttelnd rausgegangen.
Warum? Der Berater hat mMn völlig Recht. Es gibt insbesondere in den Klein- Mittel- und Großstädten ganze Quartiere, die keine Fernwärmeoption haben und auch keine bekommen werden - ganz einfach deshalb, weil es entweder vor Ort gar keine Pläne gibt, in Fernwärme zu investieren, bzw. es in den betreffenden Vierteln technisch nicht möglich ist. Eine Fernwärmeversorgung benötigt nämlich eine gewisse nutzbare Mindeststraßenbreite - die ist insbesondere in mittelalterlich strukturierten Orten teilweise einfach nicht gegeben.
Und da muss man auch nicht nach Irgendwo gehen, da ist selbst in Millionenstädten nicht anders - da gibt es ganze Viertel, die nur Gas-ETH oder Gas-ZH haben. Und für echte Altbauten kommt keine WP in Frage, weil die bei Raumhöhen über 3m nie funktionert mit niedriger Vorlauftemperatur. Ganz abgesehen davon, dass man die erstmal auch irgendwo aufstellen muss.
Denkbar wären im Einzelfall hybride Lösungen, aber auch das ist eine vage Option.
Die Gasnetze in diesen Bereichen werden ganz sicher noch weit über 2040 hinaus betrieben werden müssen; die Kommunen selbst stehen nämlich mit ihren Gebäuden vor demselben Problem.
Deutschlandweit werden rund 41 % aller Wohnungen zur Zeit noch mit Gas beheizt. Ca. 99 % davon hängen noch an einem öffentlichen Gasnetz. Es gibt erste Städte, die behaupten, sie würden bald Teile ihres Gasnetzes außer Betrieb nehmen.
Gleichzeitig sind die Kommunen durch das aktuelle Gesetz noch verpflichtet, eine Wärmeplanung vorzunehmen, also zu planen, wo evtl. Wärmenetze Sinn machen und in welchen Gebieten weiterhin sich jedes Haus einzeln versorgen muss.
Ich gehe mal davon aus, dass es in Gebieten, in denen viele Häuser stehen, die mit Etagenheizungen versorgt werden, gar nicht möglich sein wird, einfach das Gasnetz außer Betrieb zu nehmen. Genauso wenig wird es möglich sein, diese Häuser flächendeckend auf Wärmepumpen umzustellen.
Die weitere Option wäre, das Erdgas mit Biogas zu vermischen. Das wird aber schon aufgrund des Mengenbedarfs gar nicht überall möglich sein. Die weitere Alternative mit Wasserstoff statt Erdgas oder wenigstens Wasserstoff-Beimischung wird daran scheitern, dass die Netzbetreiber nicht wissen, welche Komponenten ihres teilweise sehr alten Netzes dafür überhaupt geeignet sind.
Deshalb würde ich meinen, dass der Rat Deines Vaillant-Beraters zu 100 % richtig ist.
Alternative: Solche Wohnungen elektrisch beheizen, also z. B. mit Infrarotheizplatten oder -decken. Damit könntest Du Dich mal befassen.
Mit steigenden Gaspreisen steigen erfahrungsgemäß auch die Strompreise und dann kommt es noch darauf an, wie viel Energie man braucht, um die Wohnung warm zu bekommen. Und schon wieder wird man wohl bei der Gasheizung landen.
Richtig, man ist nur so absolut - fassungslos.
Es ist bereits im Gespräch, dass das Heizungsgesetz wieder abgeschafft werden soll. Ich bin aber der Meinung, dass vor allem Änderungen her müssen, die für alle Hauseigentümer und für die Heizungsindustrie und -handwerker endlich Stabilität für die Planung bringen.
Man muss sich mal vorstellen: Erst geht alles in Richtung Wärmepumpe, die Industrie erweitert die Kapazitäten und die Handwerker fangen an, ihre Leute und sich selbst zu schulen.
Dann kommt der Entwurf des Heizungsgesetzes und jeder, der dringend noch eine neue Heizung braucht, stürzt sich nochmal auf Gas und Öl. Dann kommt das Heizungsgesetz, aber mit Änderungen in der Weise, dass die Kommunen erst einmal planen sollen und alle, die eine alte Heizung haben, die noch geht, machen erst einmal nichts.
Der Markt für Wärmepumpen beschränkt sich also wieder erst einmal auf den Neubau und da ist aufgrund der Zinslage und der vielen Vorschriften der Markt auch eingebrochen.
So wie Du, wissen nun viele überhaupt nicht, was sie tun sollen. Gleichzeitig droht die Regierung mit stark steigenden Gas-, Öl- und Strompreisen in den nächsten Jahren.
Genau das wollte ich mit meinem Beitrag ja öffentlich machen
- auch wenn hier vielleicht wenige mitlesen sollten, sie unterhalten sich ja untereinander. Dieser Wahnsinn der in Deutschland herrscht muss ein Ende finden. Hoffentlich gibt es noch mehr vernünftige Menschen...
Mir reicht es vollkommen, wenn die Versager unter den Politschranzen voreilig Fehler machen bei denen man Gesetze verabschiedet, die ein ganzes Land in den wirtschftlichen Ruin treiben - denen selber geht es ja noch bekanntlich gut.
Persönlich warte ich die weitere Entwicklung in Ruhe ab, bevor in etwas investeiert wird, dessen Amortisiation und nachhaltige Sinnhaftigkeit nicht zu überschauen ist.