Fachkräfte hauen ab und Deutschland schaut zu?

6 Antworten

Die 270.000 sind halt trotzdem gerade mal rund 0,32% der Gesamtbevölkerung. Und darunter sind keineswegs nur hochqualifizierte Fachkräfte. Schon mal "Goodbye Deutschland" gesehen?

Hochqualifizierte Menschen sind weltweit sehr mobil und flexibel. Sie gehen dorthin, wo sie ein attraktives Angebot und gute Lebensbedingungen vorfinden. Ist halt so. Bedeutet aber auch, dass für die, die Deutschland in Richtung Schweiz verlassen, wieder andere von woanders nach Deutschland kommen. Zumindest noch, wenn wir es nicht doch noch mit unserem Rechtsruck so weit versauen, dass die keinen Bock mehr haben, sich hier rassistisch anfeinden lassen zu müssen, weil sie zufällig auch eine etwas dunklere Hautfarbe haben...


Fantho  30.07.2025, 14:28
Die 270.000 sind halt trotzdem gerade mal rund 0,32% der Gesamtbevölkerung. Und darunter sind keineswegs nur hochqualifizierte Fachkräfte

Schon mal richtig gelesen?

Jedes Jahr verlassen rund 270.000 deutsche Staatsbürger das Land. Das sind nicht "nur ein paar Unzufriedene", darunter sind tausende hochqualifizierte Fachkräfte.

Wo steht hier: 'nur hochqualifizierte'?

Gruß Fantho

HappyMe1984  30.07.2025, 14:46
@Fantho

Und? Was hast du denn inhaltlich noch zur Diskussion beizusteuern, so abseits von Wortklauberei?

Heißt: Sie gehen nicht dorthin, um zu chillen, sondern um zu arbeiten und zwar gut bezahlt.

Man könnte sagen, weil sie es können!

Dazu der Migrationsforscher, Professor Marcel Erlinghagen, er kommt unter anderem zu folgenden Schlüssen:

Den meisten Auswanderern geht es nicht einfach nur darum, ihr Einkommen zu verbessern, über 70 Prozent gehen auch ins Ausland, um dort neue Erfahrungen zu machen.
Ebenso wenig kehren die Rückwanderer vorrangig deshalb zurück, weil sie an ihrem Zielort ökonomisch scheitern. Für rund zwei Drittel sind dafür familiäre und partnerschaftsbezogene Gründe entscheidend. Meist wirkt ein ganzes Bündel von Motiven.
Gerade bei den berufs- und erwerbsbezogenen Wanderungsgründen zeigt sich eine große Bandbreite.
Neben einem höheren Einkommen erhoffen sich Auswanderer häufig eine interessantere Tätigkeit, bessere Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder bessere Arbeitsbedingungen.
Quelle

Für die meisten gibt es mehr als einen gravierenden Grund. Die allermeisten kommen auch wieder zurück oder wandern weiter. 

Gründe in Stichpunkten:

  • Job/Einkommen
  • Familie/Liebe
  • Erfahrung
  • Aus- und Weiterbildung

Man könnte auch sagen, weil sie es können, das sind Vorteile einer globalisierten Welt.

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-67498-4

Hier weiter Fakten und Diagramme:

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/regionalprofile/deutschland/550949/auswanderung-aus-deutschland/

Mit anderen Worten, viele wandern weil sie es können, die, die es können, kommen auch zu großen Teilen wieder zurück. Mit ihren Erfahrungen im Gepäck. Das ist für Deutschland durchaus positiv.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

EvoDenker 
Beitragsersteller
 30.07.2025, 11:01

Verstehe ich das richtig? Menschen verlassen das Land, nicht weil sie frustriert sind sondern weil sie 'neue Erfahrungen' machen wollen und kommen 'eh wieder'?

stufix2000  30.07.2025, 11:46
@EvoDenker

Genau, sie sind nicht frustriert sie sind eher Menschen, die Erfahrungen sammeln. Es ist nie nur ein Grund. Mir ist nie ein frustrierter Deutschland im Ausland begegnet.

Die frustrieren wandern nicht aus. Die bekommen den Hintern gar nicht hoch.

EvoDenker 
Beitragsersteller
 30.07.2025, 12:42
@stufix2000

Vielleicht, weil sie ihre Maske gut spielen. Denkst du, jemand läuft mit gequältem Gesicht herum? Authentisch, ja aber gefährlich. Also sagen die meisten: 'Alles gut, ich suche nur Erfahrung.'

EvoDenker 
Beitragsersteller
 30.07.2025, 15:30
@stufix2000

Ich halte nicht viel von Studien zur Selbstangabe. Sie zeigt logischerweise in erster Linie die Maske. Das was wir nutzen um uns öffentlich entweder aus der Schusslinie zu bringen oder uns öffentlich als tugendhaft zu präsentieren.

Von den Auswanderern sind wohl die Mehrheit keine Fachkräfte sondern Rentner, oder auch "Ausländer" die in ihre Heimat zurückkehren, ob Italiener, Türken oder amerikanische Manager. Habe hier Jahre oder gar Jahrzehnte lang gearbeitet und dann zieht es sie ins Land zurück, wo sie geboren sind. Oder wo das Leben viel günstiger ist.

Das Problem scheint also eine Nummer geringer zu sein, betrifft wohl nur bestimmte Berufe. Ärzte z.B. verdienen sowohl in UK wie in der Schweiz deutlich mehr.

Aber aufhalten kann und sollte man Reisende bekanntlich nicht.

DIe Rahmenbedingungen könnte man verbessern. Weniger Steuern für mittlere und höhere Einkommen wäre schon mal ein Ansatz. Aber wir erhöhen den Mindestlohn und die SPD strebt eher an dass alle die mehr als Bürgergeld oder Mindestlohn beziehen, höher besteuert werden. Leider !

Man kann den Mangel nicht durch "billige Zuwanderung" ausgleichen, die Lücke bei wirklich qualifizierten Leuten reißt nur weiter auf.

Keine Ahnung was genau du damit sagen willst, ich vermute du weißt es selbst nicht.

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Ehrlich gesagt: Wir hätten auch nichts dagegen, dass weniger kämen. Denn unsere Infrastruktur überlastet. Aber "niemand hat mehr vor eine Mauer zu bauen!"

Das geht leider nicht mehr. Aber was ich von Deutschen, die hier sind, regelmässig hören, ist dass der Handwerker wesentlich mehr geachtet wird, als in Deutschland.
Nicht nur der Lohn, auch die Zufriedenheit mit der Arbeit ist gross!
Wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt.