Es wird die Tage viel über das Analysepapier von "Die Familienunternehmer" zur Wirtschaftspolitik der AfD gesprochen. Aber kennt es eigentlich jemand?
Björn Höcke wurde am Wochenende eher polemisch, ohne auf die konkreten Vorwürfe einzugehen, hier im Forum wird dann behauptet, die Ersteller seien von der Regierung für ihre Analyse bezahlt worden, was auch eher für Unkenntnis spricht, denn auf der Homepage steht auch eine Analyse zu den Grünen, die ebenfalls alles andere als schmeichelhaft ist. Zudem wird konkret aus dem Parteiprogramm der AfD zitiert, dessen Inhalte ja kaum den Analysten vorzuwerfen ist.
Mich würde würde die Meinung der Community-Mitglieder zu den tatsächlichen Kritikpunkten interessieren. Nachstehend stelle ich den Link ein. Wer mag, kann die komplette Analyse lesen, es reicht aber schon die Zusammenfassung auf der ersten Seite.
3 Antworten
Den wenigsten AfD-Wählern ist klar, dass die AfD eine neoliberale Wirtschaftspolitik verfolgt, die sich am sozialen Darwinismus orientiert und bei der die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer werden. Da kann man nur Brecht zitieren:
Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.
Wenn die Arbeitskräfte und Konsumenten durch den Zuwanderungsstopp und die Deportation von 30% der Menschen hier fehlen, ist das das Todesurteil für sehr viele Unternehmen.
Die nsdap hat ja auch damals ein völkisch reines Deutschland versprochen und zum Schluss waren Die fabriken und bauern höfe voll mit ostarbeitern und kriegsgefangenen, mehr Ausländer als jemals zuvor
Unabhängig zu dem, was im Analysepapier steht, kann ich dir sagen, dass es vielen kleinen und mittleren Unternehmen derzeit so schlecht geht, wie noch nie. Und eines ist daran ganz sicher: Die AfD hat da überhaupt keine Schuld dran.
Nun scheinen die Unternehmen, oder zumindest die Analysten der Meinung zu sein, dass es den Unternehmen mit einer AfD-Regierung noch deutlich schlechter gehen wird, dass die AfD ein Standortnachteil ist.
Hast du dir die Analyse denn angeschaut und hast du eine Meinung zu dem was an Kritikpunkten erhoben wird?
Natürlich habe ich eine Meinung dazu.
Dann schauen wir uns mal Punkt 1 an. Das Papier sagt in diesem
Die AfD will Kitaplätze und Ganztagsschulplätze reduzieren. Bisher berufstätige Mütter sollen ihre Kinder zuhause erziehen. Die Konsequenz: Vielen jungen Familien fehlt damit ein zweites Einkommen. Vielen Unternehmen fehlen die weiblichen Fachkräfte, so dass sie Aufträge ablehnen müssen, was zum Schrumpfen statt zum Wachstum führt.
Was sagt die AfD dazu?
Die AfD fordert grundsätzlich die Wahlfreiheit bei der Betreuung von Kindern bis zum 3. Lebensjahr. Das heißt Eltern sollen selbst entscheiden, ob sie ihr Kind in den ersten drei Jahren selbst großziehen oder in eine Fremdbetreuung geben wollen. Diese Entscheidung darf dabei auch nicht mittelbar über die einseitige finanzielle Förderung der Fremdbetreuung vorweggenommen werden. Dazu soll ein Erziehungsgehalt als Lohnersatzleistung gezahlt werden, welches sich am bisherigen Nettoeinkommen des Elternteils orientiert, der für die Kindeserziehung zu Hause bleibt. Für die Kitas ist es in diesem Zusammenhang wichtig, dass - vor allem bei der Erziehung der Kinder bis zum 3. Lebensjahr - ein ausreichender Personalschlüssel zugemessen wird und die Fluktuation in den Einrichtungen möglichst gering gehalten wird.
Durch die Einführung des Erziehungsgehalts werden sich viele Eltern dafür entscheiden, ihre Kinder in den ersten drei Jahren selbst zu erziehen, so dass der Bedarf an Kita-Plätzen sinken wird. Wie hoch dieser Effekt sein wird, lässt sich nur schwer abschätzen. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die vorhandenen Einrichtungen dann reichen werden, wobei es zu regionalen Verschiebungen kommen wird.
Wie ist der Ist-Stand?
- Den Unternehmen fehlen auch jetzt schon die Arbeitnehmer, so dass manche Aufträge ablehnen müssen
- 430.000 Kita Plätze fehlen in Deutschland
- Elternteile bekommen für die Kinderbetreuung Geld/Lohnersatzleistungen, damit sie die Kinder zu Hause betreuen können
Nun stellt sich doch die Frage:
Was hat die AfD nun böses gesagt, was in diesem Punkt sich von der politischen Wirklichkeit unterscheidet?
Naja, wenn heute bereits 430.000 Kita-Plätze fehlen, wie sinnvoll ist es dann deren Anzahl weiterhin zu reduzieren. Genau dadurch wird Eltern die Wahlfreiheit genommen. Sie bekommen ja gar keinen Kita-Platz. Um echte Wahlfreiheit zu haben, muss für jedes Kind erstmal ein Kita-Platz zur Verfügung stehen.
Stattdessen werden Eltern in die, der AfD vorschwebenden Rollen gedrängt. Mutti bliebt zu Hause und muss die Kinder betreuen und kann nicht arbeiten. Genau das schadet der Wirtschaft. Alternative wäre keine Kinder zu bekommen, damit ist aber der Gesellschaft auch nicht gedient.
Doch ist Teil des Grundsatzprogramms der AfD. Eine Folge der von der AfD angestrebten Stärkung elterlicher Kinderbetreuung. Meine Güte, du hast doch gesagt, du hast die Analyse gelesen. Oder war es nur der erste Punkt der Zusammenfassung. Genau das ist der der Punkt, der kritisiert wird. Zusammenfassung: 1. Punkt 1. Satz, zusätzlich Seite 7 vorletzter Absatz mit Fußnote.
Nein, die AfD hat nicht im Programm, Kitas abzuschaffen | BR24
Hast du schon mal gehört, was bei den Grünen im Grundsatzprogramm der 80er Jahre stand?
Es gab Diskussionen über die Enttabuisierung und Liberalisierung von Sexualität, einschließlich einer kritischen Auseinandersetzung mit der Strafbarkeit von Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern.
Einige Mitglieder und Untergruppen innerhalb der Grünen forderten, dass sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen unter bestimmten Umständen entkriminalisiert oder weniger streng geahndet werden sollten, sofern sie "einvernehmlich" seien.
Vielleicht sind sogar Parteien in der Lage, ihre Grundsätze zu ändern? Das haben sogar die Grünen geschafft, obwohl es mehr als ein Jahrzehnt gedauert hat. Zu der Zeit waren sie in einigen Bundesländern auch schon in Regierungsverantwortung und stellten Minister.
Es kommen ja weitere Punkte hinzu:
Das alles führt zu Fachkräftemangel.