AKW - Frankreich sorgt sich um seine Energie!
Nach einem Bericht des französischen Rechnungshofes ist der Bau von Kernkraftwerken ein wirtschaftliches Desaster. Die Baukosten explodieren und die Kosten für den Strom sind jenseits jeder Wirtschaftlichkeit.
Selbst in Dunkelflauten kauft Deutschland lieber den billigen Strom aus Schweden. Was ist los?
Ist der Bau und Betrieb von Kernkraftwerken nicht wirtschaftlich?
Hat Habeck den französischen Rechnungshof bestochen?
War gar die Idee der Physikerin Dr. Merkel, die deutschen Atomkraftwerke abzuschalten, aus heutiger Sicht sogar weitsichtig?
6 Antworten
AKW nee. Kein Mensch will diesen Quatsch. Und um Fakten zu kennen muss man niemanden bestechen. Man muss einfach nur seine rechtsideologischen AfD-Scheuklappen abwerfen und mit dem bekloppten und sinnfreien Grünenbashing aufhören.
Das Genörgel ist doch wie bei einem pampigen bockigen Kind dass mies gelaunt ist und rumzickt weil die Erwachsenen mal wieder Recht haben. Was können wir denn dafür dass du die Fakten nicht hören willst?
Welche absurde Vergleiche sind es denn genau oder welche Strohmannargumente?
Sorry, ich gucke nicht in die Französische Energiepolitik rein.
Aber aus der Erfahrung mit Großbaustellen (Stuttgart 21 oder BER) kann man schon sagen, dass sich die Kosten bei solchen Großprojekten nur zu gern vervielfachen. Nicht zuletzt deshalb, weil mitten im Bau noch diese oder jene "klitzekleine Änderung" erfolgt. Nicht anders ist es bei einem großen Kraftwerksbau.
In meiner Gemeinde wurde ein Neubaugebiet erschlossen. Hupps - in einer Ecke des Gebietes wurde eine Familie geschützter Zauneidechsen entdeckt: Zwei Jahre Stillstand!
Natürlich bewegen sich solche "kleinen Unglücke" bei einem Kernkraftwerk noch in ganz anderem Rahmen! Dann kommen natürlich noch die Anwohner dazu, die reichlich und heftig protestieren (Darin sind die Franzosen übrigens weit besser als wir!)
Und bis in Deutschland ein Kernkraftwerk auch nur genehmigt wird, vergehen 10 - 15 Jahre, das ist in Frankreich nicht viel anders.
Und mit all diesen "kleinen Widrigkeiten" fliegen den "Planenden" natürlich die Zeit und die Kosten um die Ohren! Und das ist in Frankreich nicht anders als hierzulande.
Mal eben ein Dach mit Photovoltaik zu bepflastern oder ein Offshore-Windpark ist dagegen ein Klacks! Und wenn ich an das Gemaule wegen der Dunkelphase denke: Was ist eigentlich so schwer daran, ein Fußballfeld mit dicken Akkus vollzustellen?
Ich vermute, Frau Merkel hat richtig gelegen. Ob sie alles vorhersehen konnte - wer weiß.
Ich glaube, ich würde ganz gern mal mit einem Volkswirt eine Pilsette nehmen und mir vorrechnen lassen, was die kWh Kernenergie am Ende wirklich gekostet hat. Bitte inclusive Polizeieinsätze gegen Besetzer, Genehmigungsverfahren, nicht nutzbare Kraftwerke wie Kärlich, Zwischenlager, Castor-Transporte, Endlagerung und schließlich natürlich der allgemeine Rückbau!
Ich vermute, für diese Kosten hätten wir ein Klavier nach Andromeda schießen können!
Das ist nicht was in diesem Bericht steht.
Hast du ihn gelesen?
Es geht darin um die Herausforderungen welche diese Neubauten haben. Da steht nichts von wirtschaftlichem Desaster und nichts von explodierenden Kosten. Der Rechnungshof empfiehlt, Projekte kritisch zu prüfen um sicherzustellen, dass sie sich nicht verzögern.
Und trotz dieser Probleme, plant Frankreich den Neubau weiterer Kernkraftwerke.
Selbst in Dunkelflauten kauft Deutschland lieber den billigen Strom aus Schweden. Was ist los?
So funktioniert der Strommarkt in Europa nicht. Das stimmt schlicht nicht.
Oh und Schweden produziert seinen Strom aus Speicherwasser (40%), Kernenergie (30%) und Windkraft (25%).
Schweden plant den Ausbau der Kernenergie.
Und Schweden ist stinksauer auf Deutschland. Die schwedische Energieministerin hat den deutschen Atomausstieg explizit dafür verantwortlich gemacht, dass die Strompreise in Schweden so hoch sind weil in einem gemeinsamen europäischen Strommarkt, niedrige deutsche Windenergie zu hohen Strompreisen in ganz Europa führen.
Der norwegische Energieminister nannte die Situation "Scheiße" und Norwegen droht aus dem europäischen Energiemarkt auszusteigen.
Die nordischen Länder blockieren gemeinsam den Bau einer 700MW-Unterseeleitung zwischen Deutschland und Schweden und sie sagen: "Um das klarzustellen, wir halten dieses Unterseekabel als Geisel, bis Deutschland seine Energiepolitik im Griff hat."
Die EU möchte Deutschland zwingen seinen Strommarkt in zwei Strommarktzonen aufzuteilen: Eine im Norden, wo viel Windstrom ist, die dann billige Strompreise haben würde, und eine im Süden, wo viel Industrie ist, die dann teure Strompreise haben würden.
War gar die Idee der Physikerin Dr. Merkel, die deutschen Atomkraftwerke abzuschalten, aus heutiger Sicht sogar weitsichtig?
Nein, war sie nicht. Es war eine populistische Entscheidung.
Hätten wir die Kernkraft ab 2000 behalten und wären aus der Kohlekraft ausgestiegen, wären wir heute CO2-frei in der Stromversorgung. Daran besteht gar kein Zweifel. Wir hätten heute einen sehr geringen CO2-Ausstoß in der Stromversorgung und das haben Experten damals auch gesagt, während die Grünen uns versprachen, dass wir 2020 praktisch CO2-frei sein werden und das ohne hohe Kosten (die berühmte Kugel Eis).
Es ist das reinste Doppeldenk. Leute die behaupten, sie wären Klimaschützer, vergessen das alles wenn es um Kernkraft geht.
Den Klimawandel sehen sie als großes Problem, doch noch viel schlimmer ist die Kernenergie! Wenn das Klima durch Kernenergie gerettet werden muss, soll die Welt zugrunde gehen!
Tatsächlich haben wir einen der höchsten Strompreise der Welt.
Ist wenigstens unser CO2-Ausstoß gesunken? Haben wir wenigstens das geschafft?
Nein. Wir haben den den zweithöchsten CO2-Ausstoß in der Stromversorgung in der EU. Wir haben unseren CO2-Ausstoß nicht stärker gesenkt als die USA nachdem wir, Stand heute, über 700 mrd Euro allein in das EEG investiert haben. Die USA haben praktisch nichts in ihre Energiewende investiert und ihren CO2-Ausstoß so stark gesenkt wie wir.
Wofür haben wir dieses Geld eigentlich gebraucht, wenn die USA es ohne das geschafft haben?
700 mrd Euro hätte uns 54 neue Kernkraftwerke wie in Flamenville gebracht, selbst unter der (falschen) Annahme, dass nach dem Bau jedes Kraftwerks der Preis nicht gesunken wäre (wovon auszugehen wäre).
Nur um das mal als Gedankenspiel anzugehen: Hätten wir mit dem Geld für das EEG Kernkraftwerke gebaut, selbst unter der Annahme, dass auch das 54. so teuer ist wie das erste, hätten wir heute mehr CO2-freien Strom als wir je brauchen könnten.
Es ist ironisch wie typisch Deutsch unser verhalten hier ist: Hohe Ziele gesteckt, als einzige den Weg beschritten. Keines der Ziele erreicht, nur uns und unseren Nachbarn geschadet. In der Welt stehen wir da als Negativbeispiel und selbst unseren Verbündeten sind wir peinlich. Dabei behaupten wir großspurig auf dem richtigen Weg zu sein und wenn wir etwas falsch gemacht haben, dann, dass wir nicht radikal genug waren.




Da sieht man eben, dass China keine Vorreiterrolle in der Welt spielt. Trotz der Groesse. Die machen das, was hier vor Jahrzehnten gemacht wurde. Es waere falsch, sich daran zu orientieren. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Und dazu noch sehr viel erneuerbare Energie. Die Menge Strom aus Wind und Solar ist bei China genauso hoch, wie im Rest der Welt zusammen.
China hat lediglich 18% erneuerbare Energie und da sind Projekte wie der umstrittene Drei-Schluchten-Staudamm mit drin.
Die Atomkraftwerke stillzulegen, die schon gebaut waren und weiter an die Betreiber zahlen, war auf jeden Fall ein schlimmer Fehler. Was die Kosten betrifft, da sagen die einen so und die andern so. Es kommt wohl darauf an, wie man die Endlager rechnet.
Zum Glück haben sich die tollen Betreiber bei uns ja bereits vor Jahren aus den Endlagerkosten vertraglich rausgekauft.
Mal auf Sachebene, ohne AfD und ohne Bashing gegen die Grünen:
Bezüglich der Kernkraft wird bei uns leider ziemlich falsch informiert. Teilweise mit absurden Vergleichen und Strohmännern. Selbst Lesch tut das, obwohl er in meinen Augen ein ziemlich seriöser Wissenschaftler ist.