Umfrage : habt ihr Verständnis für fanatische Fußballfans?

nein, dafür habe ich kein Verständnis 68%
ja, aber nur teilweise 15%
ja, absolut 9%
nur in absoluten Ausnahmefällen 9%

34 Stimmen

8 Antworten

nein, dafür habe ich kein Verständnis

theoretisch ist es mir Wurst, aber das hier

hupend mit Autocorsos den Verkehr stören, laute Partys feiern

nervt einfach extrem und ist in meinen Augen übertrieben


Segler94  15.09.2025, 09:06

... und sollte entsprechend des Fehlverhaltens geahndet werden, saftige Geldbussen, Punkte in Flensburg

nein, dafür habe ich kein Verständnis

Mein bester Freund, den ich seit gefühlt tausend Jahren kenne, war früher einmal für ein paar Jahre ein Ultra. Er hat zwar nie irgendwelche Menschen angegriffen oder sich wie gewisse Hooligan-Gruppen zu Massenschlägereien verabredet, aber er hat recht viel Sachbeschädigung begangen (meistens ziemlich bescheuertes Zeug). Er trank in der Zeit auch sehr viel Alkohol. Das machte mir damals schon sehr zu schaffen. Ich hätte die Freundschaft niemals beendet, weil ich ihn trotz allem extrem lieb hatte und wir ja auch sehr viele Erinnerungen miteinander teilen. Aber gleichzeitig hatte er sich auch verändert und ich spürte das natürlich. Ich interessiere mich überhaupt nicht für Fussball und das ständige Ultra-Gehabe meines Kumpels ging mir irgendwann ziemlich auf die Nerven. Die Geschichten seiner Sachbeschädigungen und/oder Flucht vor der Polizei waren anfangs noch lustig, aber irgendwann wirkte es einfach nur noch kindisch. Ich versuchte mehrmals, mit ihm darüber zu reden, aber letztendlich brachte es nichts. Einmal, als wir beide ziemlich stark betrunken waren, gerieten wir in einen fürchterlichen Streit. In diesem Streit beschimpfte mich mein Freund als "scheiss Spiesser", weil ich seiner Meinung nach wohl ein total langweiliges (geregeltes) Leben lebte. Mich verletzte diese Beleidigung sehr und ich sagte ihm das am nächsten Tag auch. Gleichzeitig spürte ich aber irgendwie, dass mein Kumpel vielleicht auch neidisch auf mich war, weil er auch gerne ein simpleres, unaufgeregteres Leben gehabt hätte.

Irgendwann legte sich seine Ultra-Phase dann von selbst, worüber ich äusserst froh war. Anstatt mit irgendwelchen Idioten abzuhängen, begann er, seine Energie in sinnvolle Projekte zu investieren. Mittlerweile ist er ein gewählter Kommunalpolitiker, hat eine kleine Tochter und führt wohl noch ein langweiligeres Leben als ich (und scheint damit sehr glücklich). Ich bin jedenfalls froh, dass ich meinen alten Kumpel zurück habe. Mit Leuten, die nachts rumbrüllen, Wände vollsprayen oder Passanten anpöbeln, weil sie besoffen sind und ihr Fussballclub gerade verloren hat, kann ich überhaupt nichts anfangen. Ich verstehe auch die Logik hinter dieser Mentalität überhaupt nicht. Warum sollte ich mich darüber freuen, wenn irgendwelche Fussballprofis Millionen scheffeln? Das hat doch mit meinem Leben gar nichts zu tun. Die Ideologie ist genauso bescheuert wie Nationalismus... man knipst einfach sein Gehirn aus und fant völlig unkritisch für ein Team.

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