Ab wann wird Cannabis zu einer Sucht?
Meiner Ansicht nach, wenn man jeden Tag kifft. Wer ein mal in 3 Monaten kifft finde ich nicht problematisch
5 Antworten
Hi 80sMusicPolice,
Wie KarinaWyld0 schon geschrieben hat, kann man das nicht allein an der Häufigkeit des Konsums festmachen, ob jemand süchtig ist oder nicht.
Für Abhängigkeit gibt es eine recht klare Definition:
Nach der Definition im ICD-10, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen wird, soll die Diagnose Abhängigkeit nur gestellt werden, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien gleichzeitig während des letzten Jahres vorhanden waren:
Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums.
Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch substanzspezifische Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder nahe verwandter Substanzen, um Entzugssymptome zu vermindern oder zu vermeiden.
Nachweis einer Toleranz gegenüber der Substanz, im Sinne von erhöhten Dosen, die erforderlich sind, um die ursprüngliche durch niedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums sowie ein erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.
(von https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-a/abhaengigkeit/)
Viele Grüße
Peter vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben
Es gibt eine Vielzahl an Erkrankungen (Krebs, Tourette, Morbus Crohn, Epilepsie, Multiple Sklerose, diverse Schmerzsymptomatiken u.v.a.m.), die medizinisch ein täglich mehrfaches Konsumieren von Cannabis erforderlich machen.
Dennoch entsteht bei den Gebrauchern keine 'Sucht' im herkömmlichen Sinne, so wie bei täglich mehrfachem Gebrauch von Kaffee oder Tee keine 'Sucht' entsteht.
Man sollte die Begriffsdefinition von 'Sucht' kennen, wenn man mit dem Wort hantiert. Um als 'süchtig' diagnostiziert zu werden, müssen bestimmte Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein. Bilde Dich weiter und schau Dir bei WIKIPEDIA an, wie der Begriff 'Sucht' ( = Abhängigkeit) definiert wird.
Finde es sehr myopisch, Sucht nur an der Quantität zu messen
Kommt halt drauf an, warum die Person Drogen nimmt, wie exzessiv und wie stark sich das Suchtverhalten entwickelt hat. Auch, wie viel Kontrolle man noch darüber hat, wann, wo und wie viel man konsumiert und wie sehr man anderes, wichtiges vernachlässigt.
Natürlich ist häufiger Konsum ein starkes Anzeichen - Alleine daran festmachen würde ich das aber nicht. Vor allem nicht, wenn der regelmäßiger Konsum sich noch nicht in den Alltag integriert hat.
Süchtig bist du dann, wenn du ein zwanghaftes Verlangen hast. Bin mir nicht sicher, ob man das in "wie oft kifft jemand" übersetzen kann.
Wer ein mal in 3 Monaten kifft finde ich nicht problematisch
Würde ich auch so sehen - wie beim Alkohol. Ab und zu mal ist okay, täglich 10 Bier eher nicht.
Sobald man nicht mehr einfach so aufhören kann