Was hat sich seit den (wenige Jahrzehnte jungen) "Offiziellen News", dass Rauchen gesund, Contergan harmlos, und Irakkrieg gerechtfertigt sei, geändert?

9 Antworten

Die Meldungen zum Rauchen, Trinken oder aber auch Contergan bilden den aktuellen Wissensstand dar.

Und Wissen kann erweitert werden. Hat man vor ein paar Jahren noch geglaubt, dass es ein gesundes Maß beim Alkoholkonsum gibt, gibt es neueste Erkenntnisse, dass es eben das nicht gibt.

Ebenso wie man neue Erkenntnisse zu Contergan erlangt hat.

Ab heute sagen die Medien die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Man kann sich einer echten Wahrheit nur annähern und neue Erkenntnisse können alte Wahrheiten falsch werden lassen.

“Die Wahrheit“ gibt es in der Wissenschaft übrigens nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe mal den Bundespräsidenten im Aufzug getroffen.

Die Verharmlosung des Rauchens kam von einem Lobbyverein namens Heartland Institute. Das ist haargenau der selbe Laden, der heute den menschgemachten Klimawandel leugnet.

Sind früher zahlreiche Medien auf die Lügenfabriken hereingefallen, beschäftigen sie heute Faktenchecker. Die sogenannten alternativen Medien verzichten auf solche Faktenchecker und verbreiten deshalb ungefiltert Fakenews.


Pixelated  12.09.2024, 08:07
und verbreiten deshalb ungefiltert Fakenews

*hust Fox News

Es ist immer besonders lustig, wenn man Menschen, die es einfach nicht besser wussten, mit dem Wissen von heute unterstellt, sie hätten damals gelogen. Das würde ja voraussetzen, dass sie es damals besser wussten oder hätte wissen können. Noch abenteuerlicher wird es, wenn man selbst über die Vergangenheit lügt, um dann einen Vorwurf abzuleiten.

Betrachten wir mal die von dir genannten Fälle:

  • Beim Irakkrieg war von Anfang an klar, dass die Amis sich etwas herbei fantasiert hatten. Das wurde auch in "den Medien" deutlich angeprangert. Auch wenn die Amis die Massenvernichtungswaffen letztlich fanden, ändert das nichts dran, dass sie erst mal etwas herbeigelogen hatten. So wie wenn man Beweise für einen Mord des Nachbarn fingiert, die Cops ruft und dann finden die ein Drogenlabor statt eine Leiche.
  • Dass Condergan schädlich sei, war am Anfang niemandem klar. Man vermutete die Ursachen der wachsenden Zahl von Missbildungen zunächst völlig woanders (wachsende Zahl von Atombombentests usw.) Dementsprechend "den Medien" was vorzuwerfen, ist absurd. Die Wissenschaft tappte einige Zeit im Dunkeln.
  • Die Schädlichkeit des Rauchens wurde auch erst später klar. Hier war zudem eine sehr finanzstarke Lobby unterwegs, die lange Zeit ein sehr positives Bild des Rauchens vermittelte, so dass auch wenig auf die Idee kamen, es könne wirklich schädlich sein. Auch hier kann man "den Medien" da keinen echten Vorwurf machen.

Man kann "den medien" vieles vorwerfen. Gerade die Schreihälse unter den Medien (Bild beispielweise) haben das Lügen zu einer gewissen Kultur erhoben. Genauer feuern sie gerne mal riesigen Blödsinn raus, spekulieren sich etwas zusammen und wenn sich rausstellt, dass es Blödsinn war, kommt ein "Plötzliche Wendung" als Schlagzeile. Aber das machten die schon immer so. Da hat sich nichts geändert.

Auch gibt es gerade an extremistischen Rändern Vertreter, die bewusst lügen (Nius zum Beispiel). Im Grunde findest du da kaum etwas, was wahr ist.

Davon mal abgesehen gibt es bei "den Medien" kaum Vertreter, die sowas machen. Gerade im sogenannten "Mainstream" nicht. Wenn denn mal rauskommt, dass ein Journalist massiv gelogen hat, decken es die Medien selbst auf und der Journalist ist dann unten durch.

Was heutzutage eher ein Problem ist in meinen Augen ist der Reflex, möglichst schnell was rauszuhauen. Bei Ereignissen, wo man vielleicht mal ein paar Stunden abwarten und recherchieren sollte, hauen die dann schnell was raus und dabei passieren oft Fehler. Einfach weil vieles noch unklar ist und mit Unsicherheit behaftet. Das kann man aber nicht als Lüge bezeichnen.

Ab heute sagen die Medien die Wahrheit

Nicht wirklich. Die Medien waren schon immer von der Lobby beeinflusst.

dass Rauchen gesund

Man wusste es tatsächlich lange nicht. Die ersten großen Untersuchungen wurden in den 50er Jahren gemacht. Danach hat natürlich die lobby versucht es zu unterdrücken.

Man kann das wie beim Klimawandel sehen, die forscher sind sich einig was das angeht. Und ja man weiß sogar wer dafür verantwortlich ist zum großteil Big Oil. Aber plötzlich kommen sachen auf wie der Persönlich CO2 fußabdruck. Plötzlich ist jede einzelperson schuld und nicht mehr Big Oil die raffenerien aus den 70ern verwenden mit einem schlechten wirkungsgrad und extrem viel abfall.

Die Menschen haben allerdings dazugelernt und nach mehreren Jahrzehnten werden die Ölkonzerne nicht mehr zu den Klimagipfeln eingeladen weil sie versuchen die zu sabortieren.

Contergan harmlos

Auch hier war man sich nicht sicher, steht auch schön im Wikipedia Artikel:

1958 wurden Fehlbildungen bei Neugeborenen erstmals im Bundestag diskutiert. Damals wurde ein möglicher Zusammenhang mit Kernwaffentests vermutet. Die Häufung wurde jedoch zunächst aufgrund der in Westdeutschland nach der nationalsozialistischen Vergangenheit gelockerten Meldepflichten, mangelnder Koordination der staatlichen Stellen und der Forschung sowie weiterer Probleme bei der statistischen Erfassung nicht ernst genommen. Erst Ende 1961 wurde der Zusammenhang zwischen Contergan und den Fehlbildungen erkannt und das Medikament vom Hersteller, der Grünenthal GmbH in Stolberg, vom Markt genommen. 

Irakkrieg gerechtfertigt sei

Der Punkt ist tatsächlich einfach. Die USA hat einfach gelogen und die Medien haben ihnen geglaubt. Inzwischen wissen wir das sie gelogen haben.

Wenn wir eines daraus gelernt haben ist das man dem Agressor eines krieges niemals Blind glauben sollte sondern immer bezweifeln sollte was er sagt.

Schauen wir auf den Israelkrieg oder den Russlandkrieg, glauben leider immer noch viele Blind dem Agressor.


EinAlexander  12.09.2024, 09:07
Nicht wirklich. Die Medien waren schon immer von der Lobby beeinflusst.

Es gibt nicht "die Lobby" sondern mehrere Lobbies, mit teilweise entgegengesetzten Zielen und Vorstellungen.

Aufgabe der Medien ist es, die Interessen der unzerschiedlichen Lobbyorganisationen einzuordnen und das zu bewerten.

Kaen011  12.09.2024, 09:36
@EinAlexander

Allerdings sind die Lobbies oft nicht gleichmäßig verteilt. Es ist nicht so als wenn z.b. Arbeitnehmer und Gewerkschaften die gleiche anzahl von lobbiesten hätten wie arbeitgeber.

EinAlexander  12.09.2024, 09:59
@Kaen011
Es ist nicht so als wenn z.b. Arbeitnehmer und Gewerkschaften die gleiche anzahl von lobbiesten hätten wie arbeitgeber.

Stimmt, Arbeitnehmerverbände sind stets erfolgreicher als die Arbeitgeber. Da hast du recht.

Kaen011  12.09.2024, 10:00
@EinAlexander

Habe ich nie behauptet aber okey, ich glaube du willst garnicht beim Thema bleiben.

EinAlexander  12.09.2024, 10:48
@Kaen011
Habe ich nie behauptet 

Ich zitiere: „Es ist nicht so als wenn z.b. Arbeitnehmer und Gewerkschaften die gleiche anzahl von lobbiesten hätten wie arbeitgeber.

Und damit hast du ja recht.

„Rauchen ist nicht schädlich“ und „Rauchen ist gesund“ sind zwei komplett unterschiedliche Behauptungen… noch dazu waren Informationen nicht so leicht verfügbar.

Aufgrund von Contergan wurde der Zulassungsprozess wie wir ihn heute kennen angepasst, es war eigentlich ein Wunder, dass so lange nichts passiert ist.

In großen Teilen Europas wurde der Irakkrieg immer hinterfragt, auch von den Medien.

Medien berichten über die Informationen, die sie haben, deswegen wird auch gerne der Konjunktiv verwendet „man habe alles getan“, „man wisse, dass…“, „der Täter sei…“

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs