50,2% der Angriffe auf Polizisten 2023 fanden unter dem Einfluss von Alkohol statt - es gab 105708 Opfer dieser Gewalt
Alkohol senkt nachweisbar die Hemmschwelle und steigert die Aggressivität - das heißt hier kann man auch von einer Kausalität ausgehen nicht nur von einer Korrelation.
Wie können wir als Gesellschaft es bei solchen Zahlen rechtfertigen, dass erneut über ein Verbot von Cannabis geredet wird, aber über die harte Droge Alkohol weiterhin kaum?
(Quelle der Zahlen im Titel: Bundeslagebericht des BKA zur Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2023).
6 Antworten
Ist ähnlich wie die Unterteilung in "Haustiere" und "Nutztiere": rational nicht zu rechtfertigen.
Aber es ist halt Bestandteil unserer Kultur und kann nicht einfach abgeschafft werden.
Alkohol sollte man verbieten, kein Mensch braucht das
Nicht die Frage und wäre eine andere Diskussion, aber danke.
Liegt vor allem an der kulturellen Akzeptanz von Alkohol und am Lobbyeinfluss der Alkoholindustrie.
Erst gestern habe ich Werbung auf Youtube von Berentzen bekommen. Die Werbung hat sich angehört wie eine Limonaden-Werbung. Da wurde allen Ernstes mit dem Fruchtgehalt geworben, die 15% Alkohol wurden nicht erwähnt.
Alkohol macht nicht nur aggressiv, es zerstört Familien, Freundschaften und ganze Leben. Von Cannabis habe ich so etwas noch nicht gehört.
Woran es liegt ist klar, darum meine Frage, wie wir das rechtfertigen könnten ... Insbesondere Leute, die in CSU/CDU sind ...
Sie müssen sich ja nicht rechtfertigen aufgrund der kulturellen Akzeptanz von Alkohol. Das Feierabendbierchen ist das Normalste der Welt.
Ich lese da zwischen den Zeilen, dass du ein Alkohol Verbot möchtest oder zumindest möchtest, dass es eine Einschränkung für den Kauf & Verkauf von Alkohol gibt, richtig?
Das ist zwar eine nette Idee, aber zu simpel und naiv gedacht. Aber schauen wir mal zur USA. Dort wurde (vor relativ langer Zeit) mal Alkohol verboten, weil sich das selbe gedacht wurde. Da zeigte sich aber, wo das Problem an der Sache liegt; Wenn die Leute sich ihren Alkohol nicht legal kaufen können, müssen sie es eben illegal machen. Das führte dazu, dass sich riesige Netzwerke von kriminellen Vereinigungen aufbauten. Zwar nicht nur durch dieses Alkohol-Verbot, aber unter anderem. Denn es war ein profitables Geschäft, Alkohol illegal zu verkaufen; die Menschen dort waren eben daran gewöhnt und einige mochten es etwas ,,zu sehr" (gelinde gesagt), Alkohol zu trinken. Sagt dir Al Capone was? Ich meine mich zu erinnern, dass das in seiner Zeit war. Grausame Geschichte.
Ein Alkohol-Verbot, das dazu führen sollte, dass es weniger Kriminalität gibt, führte schlussendlich dazu, dass die Kriminalität ein ganz neues Ausmaß annahm.
PS: Ich hatte dieses Thema vor etlichen Jahren mal im Geschichts-Unterricht. Ich bin gerade auch zu faul, das ganze neu zu recherchieren und es für mich aufzufrischen. Deshalb kann ich nicht versichern, dass alles, das ich sagte, so stimmt. Es kann gut sein, dass ich einige Dinge vermischt, verwechselt, usw. habe.
Ich lese da zwischen den Zeilen, dass du ein Alkohol Verbot möchtest
Definitiv nicht, nein. Das würde das Problem nur massiv verschlimmern. Prohibitionen funktionieren nicht, insbesondere bei Alkohol.
oder zumindest möchtest, dass es eine Einschränkung für den Kauf & Verkauf von Alkohol gibt, richtig?
Jein. Er ist zu leicht verfügbar. Aber auch darin sehe ich keine Hauptaufgabe, nein. Aber ja, man könnte zum Beispiel dafür sorgen, dass nur noch Spezialläden sowas haben und keine Kioske und Supermärkte mehr...
Nein, ich würde mir ein Umdenken in der Gesellschaft bei dem Thema wünschen. Dass Leute nicht mehr denken, Alkohol ist keine Droge und darum harmlos. Dass es nicht mehr als seltsam angesehen wird, wenn jemand auf einer Party nicht trinkt, sondern dass das eher als Vorbild genommen wird. (und ja, ich bin hypokritisch, denn ich trinke auf Parties auch gerne mal Alkohol...)
Zu deinem zweiten Absatz - den habe ich nach dem kleinen Text von mir gerade erst weitergelesen :-D. Wie du siehst, ich bin mir dessen durchaus sehr bewusst, denn natürlich dachte ich bei meinem ersten Absatz dabei an die Prohibition in den USA. Aber auch zum Beispiel an Schwarzmärkte während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Ländern wie Frankreich ....
Und, um das nicht zu verschweigen: ich will vor allem auch nicht, dass Cannabis wieder verboten wird :-D.
Ich weiß, was du meinst, das ist aber mehr als kompliziert. Alkohol (vorallem Bier) ist in der deutschen Kultur sehr verankert. Sag den Bayern doch mal, die sollen ein bisschen auf Bier verzichten. Die würden doe Mistgabeln raus holen.
Man müsste dafür sorgen, dass schon im Kindesalter klar gemacht wird, dass Alkohol eine Droge ist und auch töten kann.
Aber krieg das erstmal in den Lehrplan an Schulen, ohne dass sich sofort jeder darüber aufregt.
,,Großer Austausch" und so, du weißt schon ;-)
Die würden doe Mistgabeln raus holen.
Und genau da sehe ich das Problem... Wie können diese ... Menschen ... es rechtfertigen, Cannabis zu verteufeln und verbieten zu wollen, aber dabei saufen wie Löcher und sich mit einem Maß Bier auf dem größten Sauffest der Welt ablichten und feiern lassen?!
Wieso diskutieren wir verflucht noch mal über Cannabis anstatt für den millionenfachen Todesgrund Alkohol - unter dem du (s.o) sogar zu leiden hast, wenn du den nicht konsumierst?!
Wie gesagt, größtenteils falsche Sozialisierung.
Aber sowas wie Gruppenzwang spielt da natürlich auch mit rein.
Deswegen: Verkauf von Alkohol gehört eingeschränkt. Solche Zahlen müssen wir auch gar nicht rechtfertigen! Kannabis kann auch weg
Dann kennst Du vielleicht nicht die richtigen Leute