Aids & Homosexualität?
Warum wurde früher Aids mit der Schwulenszene assoziiert, bzw. warum wurde es als Schwulenkrankheit abgestempelt?
Das was ich dazu grob gelesen habe ist dass es sich in der Schwulenszene verbreitet bzw schnell verbreitet hat & deswegen so betitelt wurde, aber warum hat es sich so schnell bei den Schwulen verbreitet, die nicht-schwulen haben doch genau so viel wenn nicht häufiger sex gehabt.
6 Antworten
Analverkehr ist der wahrscheinlichste Übertragungsweg. Gefolgt von Vaginalverkehr, wobei es für die Frau gefährlicher ist. Und Oralverkehr mit Aufnahme des Sperma:
Ungeschützter Analverkehr ist am risikoreichsten. Es folgen Vaginalverkehr - für die Frau höher als für den Mann - und Oralverkehr mit Ejakulation.
https://www.hivandmore.de/hiv-informationen/uebertragung.shtml
Die sexuelle Praktik ist entscheidend, nicht die sexuelle Orientierung an sich.
Darum ist die Wahrscheinlichkeit bei Lesben am geringsten (und die sind auch homosexuell).
Die Person, die geleckt oder geblasen wird, hat kein HIV-Risiko. Die Person, die leckt oder bläst, hat ein sehr geringes HIV-Risiko, wenn sie Sperma in den Mund aufnimmt.
Der „Vorsaft“ oder die „Lusttropfen“ des Mannes stellen dabei kein Infektionsrisiko dar, die HIV-Menge reicht für eine Ansteckung nicht aus.
- weniger monogame Beziehungen, da homosexuelle damals noch nicht heiraten konnten. Keine Bindung, keine Verpflichtung, damit häufiger verschiedene Partner und eine höhere Wahrscheinlichkeit sich anzustecken.
- Ein weiterer Faktor ist, dass sich die Krankheit vermehrt in Ballungsgebieten ausbreitete. Also in den Städten, wo Homosexuelle häufiger anzutreffen sind, weil dort die Chance einen Partner zu finden höher ist und Homosexualität weniger stark verurteilt wird, als in ländlichen Gebieten.
- Die Sexpraktik. Höhere Ansteckungsgefahr durch Analsex, da es oft vor kommt dass kleinere Verletzungen auftreten. Die müssen nicht unbedingt medizinisch versorgt werden, sind aber eine Schwachstelle durch die die Viren eindringen können. Das ist bei vaginalem Sex seltener der Fall.
- Weitere Faktoren sind fehlende Forschung auf dem Gebiet, sowie eine Stigmatisierung, da es augenscheinlich hauptsächlich Schwule betraf sah man keine große Veranlassung, die Forschung und Aufklärung voranzutreiben.
In der damaligen Zeit gab es unter schwulen Männern häufigere Gelegenheiten für ungeschützten Geschlechtsverkehr, insbesondere in bestimmten sozialen Szenen und bei Partys. Die gesellschaftlichen Umstände, Homosexualität war zu dieser Zeit stark stigmatisiert und kriminalisiert, trugen zudem dazu bei, dass das Virus unbemerkt und ohne viel Aufklärung verbreitet wurde.
Zudem gab es in den ersten Jahren eine erhebliche Unsicherheit über die Ursachen und die Übertragungswege von HIV. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse waren begrenzt, und viele Menschen waren schlecht informiert. Das führte dazu, dass die Medien und die Gesellschaft oft voreilige Schlüsse zogen und die schwule Gemeinschaft beschuldigten, für die Ausbreitung der Krankheit verantwortlich zu sein. Diese Stigmatisierung wurde durch Vorurteile und Stereotypen verstärkt, die Homosexualität mit promiskuitivem Verhalten in Verbindung brachten.
LG aus Tel Aviv
Es ist einfach ein Fakt, dass es damals wie heute für schwule Männer weit einfacher ist, unverbildlichen Sex zu haben als für Heteros. Denn dort spielt immer die Angst mit eine schwanger zu machen, daher auch oft nur mit Kondom. Und Frauen sind etwas zurückhaltender und sehr wählerisch, was Sex angeht. Bei schwulen Männern sind mindestens 80% uHren, sorry aber ist so - eigene Erfahrung und Erzählungen von schwulen Freunden.
Früher wusste man außerdem über AIDS nichts, und Schwule gingen weit sorgenloser mit ungeschützem Sex um. Aufgrund dieser Dinge hat sich die Krankheit dann wie ein Lauffeuer verbreitet und erfreut sich aktuell immer noch an hohen Zahlen. Denn viele haben immer noch ungeschützten Sex und lassen sich von 3-4 Typen in den Popo spritzen. Die Angst vor HIV ist nicht mehr so groß, weil es heute kein Todesurteil mehr ist.
Bei Schwulen sinken die Raten seit ganz vielen Jahren steil ab und nicht mal 1-2 % sind betroffen.
Jedes Jahr infizieren sich 1000 Schwule in Deutschland an HIV. Aber bei Heteros nur 440 Fälle. Das ist schon ein krasser Unterschied, wenn man bedenkt, dass schwule Männer mal gerade ein Anteil von 3% an der Bevölkerung sind.
Weniger HIV-Fälle bei Schwulen - Insgesamt 1.800 Neu-Infektionen in einem Jahr
Naaaa ja. Erstens mal ist das nicht ganz korrekt, was die da schreiben. Das RKI misst nur, wer mit wem Sex hatte. Da sind also auch jede Menge bisexuelle Männer dabei mit Sicherheit, und zweitens haben wir eine Fehlerrate von ca. 10 %. Zweitens steht da auch, dass die Rate der Schwulen steil abnimmt. Und drittens sprechen wir hier über 1.000 Männer bei ungefähr 4.200.000 Schwulen, wobei wir da wieder die vielen Bisexuellen rausrechnen, die Quote liegt also noch erheblich niedriger als bei dieser winzigen Minderheit. Der Anteil beträgt eher 5 %, mit den Bisexuellen noch mehr. Sogar wenn es auf einmal nur noch 3 % wären, hätten wir nur 1.000 von 2.500.000. Das ist eine verschwindend geringe Zahl. Das muss man auch mal in Relation setzen. Und es haben nicht mal 2 % der Schwulen HIV. Insofern ist es auch ein krasser Unterschied, wie wenige Schwule HIV haben und dass das da nur eine ganz kleine Minderheit betrifft.
Homosexuelle Männer haben idR analen Verkehr (u.U.) miteinander, bei welchem es weitaus häufiger zu Verletzungen kommt - und das Ansteckungsrisiko entsprechend hoch ist. Dazu kommt dass keine Kondome "gebraucht" worden sind, denn gegenseitig schwängern ging ja an der Stelle nicht. Erst nach und nach wurde ein entsprechendes Bewusstsein für Geschlechtskrankheiten geschaffen.
Na ja... es gibt extrem viele Schwule, die keinen Analsex mögen, nach dem Sexreport 2008 3 von 10. Bei Heteromännern sind es 4 von 10. Und das ist ja auch wenn, dann eine Frage, wie viele Partner man hat, ob man verhütet und ob man PreP nimmt. Das ist also sicherlich schon lang nicht mehr so.
Ja gut, bei Heteros geht das auch problemlos über Tinder oder in einem Swingerclub oder Bordell, das ist ja kein Problem. :) Und 80 %? Ich weiß es nicht. Also, ich kenne sehr viele monogam lebende Schwule und ich denke nicht, dass es da große Unterschiede zu heterosexuellen Männern gibt. Bei Schwulen sinken die Raten seit ganz vielen Jahren steil ab und nicht mal 1-2 % sind betroffen. Und viele nehmen auch PreP. Sagen wir so... Männer sind halt Männer, egal ob sie hetero- oder homosexuell sind und bei beiden gibt es wohl ähnlich viele, die treu sind oder sich wild austoben. Das hat ja nicht wirklich was mit dem Geschlecht zu tun. Der Unterschied ist, dass es bei Heterosexuellen etwas heimlicher passiert bzw. verlogener. :)