Wie findet ihr die sexuelle Aufklärung
Ich m20 wurde damals von meinen Eltern mit einem Aufklärungsbuch in die Ecke gesetzt und das wars dann. In der vierten Klasse war in der Grundschule zwar Aufklärungsunterricht, der echt schön gestaltet wurde, allerdings so wirklich was hängen geblieben ist da nicht. Durch Corona fiel der wirklich wichtige Teil der schulischen Aufklärung, wie z. B. Die korrekte Anwendung eines Kondoms, komplett weg. Somit wusste ich erst mit 17, welchen Sinn das Kondom hat. Mit meinen Klassenkameraden konnte ich auch nicht darüber sprechen, denn denen war das Thema viel zu peinlich…dabei sollte es doch eigentlich etwas ganz normales sein, denn sexuelle Aufklärung (nicht nur über sexuell übertragbare Krankheiten, sondern auch über LGBTQ) ist soo verdammt wichtig 🚨!! Schade dass das in Schulen immer mehr vernachlässigt wird, aber Hauptsache viertklässler wissen, was das Wort „f!cken“ bedeutet 😳…
natürlich sollte man Kindern den Raum und die Möglichkeit geben, sich und ihren Körper kennenzulernen, allerdings wirken meiner Meinung nach „Masturbationsräume“ im Kindergarten da etwas sehr befremdlich…das muss in dem Alter noch nicht sein. Natürlich entdecken Kinder irgendwann, dass es schöne Gefühle gibt, wenn man an Penis oder Scheide reibt, allerdings ist das etwas sehr persönliches und da braucht es keine „Anleitung“ durch KiGa-Personal…
Wie findet ihr die Aufklärungssituation in Deutschland? Ich finde es schade, wie viele Menschen ihre Kinder noch prüde erziehen, also ja keine nackte Haut zeigen, ja beim Duschen im Schwimmbad die Badehose anlassen…natürlich verstehe ich den Sinn, man will die Kinder schützen, gibt ja leider immer noch genügend „sexuelle in die Junge Richtung denkende Menschen“, wenn ihr wisst was ich meine.
Schutz der Kinder geht natürlich vor, ich bin selbst großer Bruder und verstehe das total. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es gut ist, wenn sich das Kind in geeigneten Situationen, wie eben der Schwimmbaddusche (unter gleichgeschlechtlichen) nackt zeig -> Stichwort Seibstwertgefühl des Kindes im Bezug auf den eigenen Körper stärken, wisst ihr wie ich meine? Nicht, dass das Kind irgendwann denkt „Ich darf mich nicht nackt zeigen, weil mit meinem Körper etwas nicht stimmt“.
Ich hoffe, ihr könnt dir ein oder andere aufweise etwas nachvollziehen.
7 Antworten
Du beschreibst ein Ideal, dass es so in der Öffentlichkeit nicht (mehr?) gibt.
Sexuelle Intimität gehört eindeutig in den privaten Bereich.
Mancher 10-jähriger schaut schon Hardcore-Pornos auf dem Smartphone. Der geht mit Nacktheit in seiner Altersgruppe anders um als ein Kind, das solche Einblicke bislang erspart blieben.
Ich traue auch nicht jedem Erwachsenen zu bei einem Aufklärungsunterricht den richtigen Ton zu finden, um Kindern gerecht zu werden. Ein weiteres Dilemma besteht darin, dass es sehr extrem unterschiedliche Haltungen der Eltern zu diesem Thema gibt.
Vor rund 55 Jahren hat die junge Generation viele alte Zöpfe der Sexualmoral abgeschnitten. Ich hätte mir damals nicht vorstellen können, dass dieses Thema im Jahr 2025 immer noch mit so vielen Unsicherheiten und Risiken behaftet sein wird.
Ich ging auf eine internationale Schule, deren Qualität sich deutlich von der staatlicher Schulen unterschied aber die Schule hat auch einiges gekostet.
Wir lernten über Verhütung, sexuell übertragbare Krankheiten und GV. Ich erinnere mich gut daran, dass uns im Sanitätsraum von einer Schulkrankenschwester gezeigt wurde, wie Kondome benutzt werden. Das war, als ich etwa 13 oder 14 Jahre alt war. Diese Aufklärung war aus meiner Sicht genau richtig.. weder zu wenig noch zu viel. Sogar über Geschlechtsverkehr wurde schon gesprochen, als ich etwa 10 Jahre alt war.
Ich bin mir sicher, dass in dieser Schule heute offen über LGBTQ+ Themen gesprochen wird. Damals war LGBTQ+ allerdings noch nicht so präsent wie heute. Das ist mehr auch ein soziales Thema und geht auch in die Richtung Sexuelle Präferenzen.
Was sexuelle Präferenzen angeht, bin ich jedoch der Meinung, dass man vorsichtig sein sollte. Da es für manche verstörend sein kann. Denn hier sprechen wir nicht von biologische Funktionen. Es ist nicht notwendig, mit jedem offen darüber zu sprechen, was man mag oder nicht. Oder was es für fetische gibt.. Solche Dinge sollten in einem sicheren, privaten Rahmen stattfinden ,mit Menschen, denen man wirklich vertraut. Es geht weder Mitschüler noch Lehrer etwas an.
Vertrauen ist etwas sehr Kostbares und muss erst aufgebaut werden. Leider ist die Welt nicht immer rosig, und es gibt Menschen, die Böses im Schilde führen. (Ich selbst habe Lehrer erlebt, die Masochistische Züge hatten.. kein Scherz.) Gerade Kinder sind oft empfindlich und erkennen schwer Gefahren.
Kinder könne durch unsensible Einmischung in ihrer Intimsphäre auf ungesunde Weise beeinflusst oder sogar konditioniert werden. Schulen prägen bereits das ganze Leben eines Kindes, und wenn solche Themen zu weit gehen, kann das in eine gestörte Richtung führen.
Das mit dem Masturbationsräume finde ich richtig verstörend. Der der sich dies ausgedacht muss krank sein. Wenn das nicht Pedophil ist... Da nehme ich kein Blatt vor dem Mund.
Eltern tragen ebenso Verantwortung. Sie sollten nicht erwarten, dass die Schulen alles übernehmen. Ich finde ohnehin, dass Schulen oft nicht mehr zeitgemäß sind.
Wer Kinder hat, sollte selbst ein Teil dazu beigetragen und Verantwortung für deren Aufklärung übernehmen. Es ist sinnvoller, intime Themen in einem familiären Rahmen anzusprechen.. ohne zu übertreiben. Am besten ist es, wenn das Kind von selbst Fragen stellt und Neugier zeigt.
Wenn Eltern sich bei solchen Themen schwer tun oder nicht darüber reden möchten, dann ist dies nun mal so.
Meine Eltern fanden vieles peinlich, deshalb habe ich mich selbst mithilfe von Büchern informiert. Kinder und Jugendliche sind nicht blöd .. sie bekommen mehr mit, als man denkt.
Das Leben selbst ist eine Schule. Es gibt Dinge, die man nur durch eigene Erfahrung lernen kann.
Liebe Grüße,
Sandy
Wenn ich das von damals mit Heute vergleiche war die Aufklärung hauptsächlich Buch und Schule.
Heute sind die "Medien" so vielfältig, das sogar in TikToc Aufklärung (wie fundiert und sinnvoll es auch immer sein mag) gemacht wird.
Völlig ausreichend. Wenn man deiner Geschichte folgt so kann man glauben es gäbe weder Freunde, noch das Internet...
Dann liegt es bei dir ja scheinbar am totalversagen der Eltern in diesem Punkt. Hat also nichts mit unserem System zu tun...
Ich habe zwei Töchter erzogen und beide wussten sehr früh bescheid, ohne diese dämlichen Aufklärungsbücher...
Ja ich wusste leider nicht so viel mit 7, 8. Also dass ich einen Penis hab, natürlich schon
Das wenige Wissen zu dem Thema hat dann auch zu dem queer in dir geführt?
Ich weiß nicht, wie das heute im Detail gestaltet wird in den Schulen, aber zu meiner Zeit (bin Mitte 40), wurde eine Stunde Biounterricht in der 8. dafür aufgewendet die Geschlechtsorgane und deren Funktion bzw. den Weg des Spermiums bis zum Kind zu umreißen. Dann wurden noch Verhütungsmethoden besprochen und worauf dabei zu achten ist, das war's.
Also im Grunde reine Erklärung der Organfunktionen bzw. des biologischen Prozesses einer Schwangerschaft. Alles sehr fachlich und trocken.
Sowas wie Kondomüberziehdemonstrationen oder -Übungen gab's bei uns auch nicht.
Ansonsten hat sich einmal ein Gespräch mit meiner Mutter ergeben, in dem sie ein bisschen was erzählt hat und auch Fragen beantwortete. Ich weiß nicht mehr genau wie alt ich da war, aber es war auf jeden Fall einige Jahre vor besagter Bio-Stunde.
Den Rest hat damals das Dr. Sommer Team aus der Bravo erledigt und/oder Austausch mit Freunden.
Ich fühlte mich eigentlich gut aufgeklärt, wusste wie man verhütet, was man nutzen kann und worauf dabei zu achten ist. Alle anderen Details haben sich quasi ergeben, als dann erste sexuelle Kontakte zustande kamen.
Was du mit ''Kinder sollten lernen sich nackt zu zeigen'' genau meinst, erschließt sich mir nicht ganz.
Nacktheit galt da wo ich aufwuchs generell als etwas Natürliches. Wir sind als Kinder im Kindergarten kollektiv nackig unter'm Rasensprenger herum gesprungen, wenn's im Sommer mal über 30 Grad war und ich erinnere mich auch, dass ich, bis ich so 7-8 Jahre alt war, auch nackig herumlief, wenn wir am Strand waren.
Darüber hinaus, wollte ich dann selbst Badesachen tragen. Das ging also von mir aus, nicht von den Eltern.
Duschen in Gemeinschaft oder Sauna war auch normal, wenngleich sowas nicht so wahnsinnig oft vorkam, weil sich die Gelegenheiten dazu nur selten ergaben.
Während der Pubertät war's halt dennoch meist eine zumindest kleine Überwindung. Sprich - man war etwas unsicher, aber das hat sich dann jeweils sehr schnell gelegt.
Generell würde ich sagen, dass eine rein fachbezogene Behandlung des Themas in der Schule ausreichend ist. Wann es Zeit für Infos darüber hinaus ist, sollten Eltern und insbesondere das Kind individuell entscheiden.
Naja so war es bei mir tatsächlich, meine Eltern haben damals mein Handy kontrolliert…