Ich weiß nicht, wie das heute im Detail gestaltet wird in den Schulen, aber zu meiner Zeit (bin Mitte 40), wurde eine Stunde Biounterricht in der 8. dafür aufgewendet die Geschlechtsorgane und deren Funktion bzw. den Weg des Spermiums bis zum Kind zu umreißen. Dann wurden noch Verhütungsmethoden besprochen und worauf dabei zu achten ist, das war's.
Also im Grunde reine Erklärung der Organfunktionen bzw. des biologischen Prozesses einer Schwangerschaft. Alles sehr fachlich und trocken.
Sowas wie Kondomüberziehdemonstrationen oder -Übungen gab's bei uns auch nicht.
Ansonsten hat sich einmal ein Gespräch mit meiner Mutter ergeben, in dem sie ein bisschen was erzählt hat und auch Fragen beantwortete. Ich weiß nicht mehr genau wie alt ich da war, aber es war auf jeden Fall einige Jahre vor besagter Bio-Stunde.
Den Rest hat damals das Dr. Sommer Team aus der Bravo erledigt und/oder Austausch mit Freunden.
Ich fühlte mich eigentlich gut aufgeklärt, wusste wie man verhütet, was man nutzen kann und worauf dabei zu achten ist. Alle anderen Details haben sich quasi ergeben, als dann erste sexuelle Kontakte zustande kamen.
Was du mit ''Kinder sollten lernen sich nackt zu zeigen'' genau meinst, erschließt sich mir nicht ganz.
Nacktheit galt da wo ich aufwuchs generell als etwas Natürliches. Wir sind als Kinder im Kindergarten kollektiv nackig unter'm Rasensprenger herum gesprungen, wenn's im Sommer mal über 30 Grad war und ich erinnere mich auch, dass ich, bis ich so 7-8 Jahre alt war, auch nackig herumlief, wenn wir am Strand waren.
Darüber hinaus, wollte ich dann selbst Badesachen tragen. Das ging also von mir aus, nicht von den Eltern.
Duschen in Gemeinschaft oder Sauna war auch normal, wenngleich sowas nicht so wahnsinnig oft vorkam, weil sich die Gelegenheiten dazu nur selten ergaben.
Während der Pubertät war's halt dennoch meist eine zumindest kleine Überwindung. Sprich - man war etwas unsicher, aber das hat sich dann jeweils sehr schnell gelegt.
Generell würde ich sagen, dass eine rein fachbezogene Behandlung des Themas in der Schule ausreichend ist. Wann es Zeit für Infos darüber hinaus ist, sollten Eltern und insbesondere das Kind individuell entscheiden.