Wie bildet sich eigentlich der Charakter wenn die Eltern völlig unterschiedlich sind?

Meine Eltern sind Charakterlich wie Tag und Nacht und dennoch sind sie seit ca. 35 Jahren verheiratet.

Mein Vater bzw. seine Familie die völlig Deutsch ist, immer auf akkurazität, Pünktlichkeit sowie Fleiß setzt und Außerdem ein extrem ruhiger Charakter ist und nie etwas schlimmes sagt hat.

Während meine Mutter bzw. deren Familie aus einem ganz anderen Land kommt und die hat es in sich. Sie sind ständig völlig hyperaktiv. Immer am reden. Einfach enorm extrovertiert. Das ganze ist wortwörtlich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier treffen zwei Kulturen wie sie unterschiedlich nicht sein können. Und ich bin mittendrin aufgewachsen. Ich kenne beide Seiten. Als Kind war das schon sehr seltsam. Auf der anderen Seite wurde ich ruhig und wohlbehütet aufgewachsen und auf der anderen Seite gab es eine ganz andere Mentalität.

Wie wirkt sich so eine Konstellation auf den Nachwuchs aus. Denn manchmal denke ich, ich sei ganz anderes als die anderen Leute und hätte 2 Gesichter. Ich muss mich ständig der Familie meiner Mutter anpassen wenn wir sie im Ausland besuchen. Das ist anfangs sehr anstrengend. Allerdings merke ich das ich mich nach 1-2 Wochen ganz langsam daran gewöhne, auch wenn es mir sehr viel Energie kostet. Für mich ist das nichts.

Ich vergleiche das ich immer anhand des Beispiele wie die Familien mit ihren Autos fahren. Während mein Vater und deren Familie stets sicher und angemessen Auto fährt ist es bei meiner Mutter und der Familie genau anderes. Die Rasen förmlich durch die Gegend. Haben auf der Autobahn volle Kanne einen Bleifuß. Mein Vater der immer langsam fährt ist teilweise extrem genervt. Drückt sich jedoch nicht so emotional aus sondern versucht immer ruhig mit meiner Mutter zu reden sie solle langsamer fahren.

In diesem Punkt kann ich sagen das ich von beiden etwas geerbt habe. Den ich mag es sehr gern gemütlich auf der rechten Spur zu fahren und dabei Podcast zu hören. Anderseits gibt es Momente in dem mein Blut am kochen ist wie ein wilder fahre. Woran diese Unterschiede zustande kommen weiß ich nicht. Es überkommt mich einfach.

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Was bedeutet für dein Verständnis der Begriff "Integration"?

Ich hatte vor wenigen Tagen eine Meinungsverschiedenheit mit einem User hier, welche zur heftigen aber sachlichen Diskussion führte.

Im Nachgang würde es mich interessieren, wie die deutsche Bevölkerung dazu steht, dass sie mittlerweile aus vielen völlig unterschiedlichen Parallelgesellschaften besteht.

Meine persönliche Position ist eigentlich logisch wie einfach und entspricht dem aktuellen (ist) Stand bzw. dem Zustand in der BRD. Ich habe jedoch festgestellt, dass es auch andere Sichtweisen diesbezüglich gibt.

"Integration" bedeutet meiner Ansicht nach, dass ein Mensch oder eine Menschengruppe, was die negativen Aspekte, wie unter anderem die Straffälligkeit oder die Anfeindungen gegenüber anderen gesellschaftlichen Schichten angeht unauffällig wird.

Ich betrachte jeden, der seinen Lebensunterhalt selbst finanziert, der seine Steuern bezahlt, der gesetzestreu ist und die Regeln befolgt, der freiheitlich demokratisch eingestellt ist und der anderen gesellschaftlichen Schichten bzw. Kulturkreisen gegenüber tolerant ist als vollständig integriert.

Dabei halte ich es für völlig irrelevant, welches Essen derjenige kocht, wie er seine Freizeit gestaltet und mit wem er diese verbringt.

Auch dass derjenige privat ausschließlich mit den zugehörigen seines eigenen Kulturkreises Umgang pflegt halte ich für OK. Schließlich ist es in der BRD sein persönliches Selbstbestimmungsrecht, was manchen offensichtlich sprichwörtlich ein "Dorn im Auge" ist.

Wie sieht ihr das?

Haltet ihr eine friedliche multikulturelle Koexistenz in Form von Parallelgesellschaften für akzeptabel oder erachtet ihr eine absolute kulturgesellschaftliche Assimilation der Migranten für unumgänglich?

Eines möchte ich an der Stelle für diejenigen, für die es eine Rolle spielt jedoch noch anmerken:

Ich selbst bin nicht in Deutschland geboren und habe Migrationshintergrund. 'Deutsch' ist nicht meine Muttersprache und ich bin im Grunde in solch einer von mir erwähnten Parallelgesellschaft in Deutschland aufgewachsen.

Das macht mich in meiner Denkweise in gewisser Weise voreingenommen, was ich auch durchaus verstehe.

Ich akzeptiere jedoch jede Meinung. Auch dann, wenn ich diese vielleicht nicht teile.

Wie sieht ihr das?

Schreibt mir bitte eure Antworten und wenn es euch nichts ausmacht, vielleicht auch, ob ihr selbst einen Migrationshintergrund habt.

Ich bedanke mich bei euch schon mal im Vorfeld recht herzlich dafür!

LG

sumi79

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Mein Arbeitskollege ist Putin Fan. Aber ich bekleide mich amerikanisch?

Hallöchen,

Ich arbeite in einen grossen internationalen Unternehmen mit vielen Arbeitskollegen aus verschiedenen Nationen zusammen.

Wir haben Deutsch- Russen , Polen, Türken, Ukrainer, Araber, Iraker, Syrer und selbstverständlich auch deutsche so wie ich.

Unter den Deutsch-Russen (auch jemand aus Kasachstan) ist ein Putin - Fan. Der sogar ein Aufkleber von Putin am Auto hatte. Jetzt nicht mehr aus aktuellen Anlass. Aber nach der Arbeit beim Feierabend Bierchen mit anderen polnische Kollegen hatte er sich ein PUTIN T-Shirt angezogen mit dem Kopf von Putin.🙄🤯 ich denke er war sauer auf meine Amerika Gürtelschnalle und Texas Cappy.

...

Ich bin aber Amerika Fan. Ich höre gerne amerikanische Countrymusik an. Mir gefallen die Großstädte der USA, sowie die berühmten Landschaften. Man kann sagen, daß ich im Herzen Amerikaner bin, obwohl ich Deutscher bin.

...

Natürlich haben wir unsere neutrale Arbeitsbekleidung auf der Arbeit. Aber ich wollte für mich eine Abwechslung.

Einige Kollegen ziehen sich ja auch quasi ihre schönen Privat - Tshirts an. Und ich bin auf den Geschmack gekommen mich auch etwas privat zu bekleiden. Mich hervorzuheben mit meiner amerikanischen Note.

Ich trage gerne Tshirt von der Tv-Serie: Ein Colt für alle Fälle. Und habe auch ein Rucksack in dem berühmten Design. Und dazu trage ich manchmal meine grosse Western Gürtelschnalle mit der USA Flagge darauf.

Ich habe mehrere USA Gürtelschnallen. Grosse wie kleine in verschiedenen Designs. Auch ohne Flagge aber im Country Style.

Und trage ein gelegentlich ein Trucker Cappy wo TEXAS darauf steht. Ansonsten meine COLT SEAVERS Mütze in blau. So wie in der Fernseh-Serie.

Ich sehe also aus wie ein 😆Amerikaner aus Hollywood. Was mir gefällt. Denn wir sind ja Multi-Kulti im Unternehmen.

Mir ist aufgefallen, daß mein Arbeitskollege (Dieser Putin Fan aus Kasachstan), mit dem ich mich eigentlich gut verstehe und hervorragend mit ihm zusammenarbeiten kann, etwas gereizt oder deprimiert ist aber nichts sagt. Wegen mein Erscheinungsbild. Der Gürtelschnalle.

Wir verstehen uns auf der Arbeit gut.

Klar ist auch, daß unsere Deutsch-Russen wegen der politischen Lage in unseren Unternehmen verhalten sind aufgrund des Krieges.

Nun , als ich zu Feierabend im Country-Style an sein Auto vorbei ging, zeigte er mir sein Putin Tshirt, um dann mit den neuen polnischen Zeitarbeitnehmer ein Feierabend Bierchen zu trinken.

FRAGE:

Ich will mit meinen amerikanischen Country Dress, niemand provozieren, obwohl ich Amerika toll finde.

Ich muss als deutscher ja genauso andere Kollegen verschiedener Nationen dulden und respektieren. Das Konzern ist ja international. Toleranz und Respekt wird groß geschrieben. TOGETHERNESS!

Sind die Kollegen etwa neidisch auf meinen Stiel? Oder meinen die Deutsch-Russen ich wolle sie ärgern und provozieren wegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine?

Ich bin immer sehr respektvoll und normal in unseren Multi-Kulti Unternehmen.

Sind die nur neidisch oder denken die ich wäre der BÖSE AMERIKANER?

Danke

Bild zu Frage
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Andere Persönlichkeit bei Sprachenwechsel? Gefahren?

Hallo liebe Community,

Kann es wirklich sein, dass sich die Persönlichkeit bei Sprachenwechsel verändert?

Ich spreche drei Sprachen und habe Folgendes bemerkt: Wenn ich deutsch spreche, hört sich das immer so hart an. Irgendwie emotionslos und eintönig. Englisch beispielsweise rede ich mit einer ganz anderen Tonlage, höher und allgemein offener. Wenn ich beispielsweise Spanisch spreche, merke ich, dass ich mehr Mimik, Gestik verwende, eine ganz andere Stimmung habe, was mir vorerst gar nicht klar war, bis mich ein Freund darauf aufmerksam machte. Er meinte, ich würde eine ganz andere Person sein, als wenn ich deutsch spreche. Er meint auch, würde man nur meine deutsche Stimme hören, würde ich als rein "Deutscher" durchgelten. Ich fühle mich, wenn ich deutsch rede zwar ich selbst, aber bin nicht so offen, wenn ich bsp. Englisch oder Spanisch spreche.

Nächste Frage: Was hält ihr von Menschen, die mitten im Satz plötzlich verschiedene Sprachen verwenden? Stichwort "Code-mixing" & "Code-switching"

Beispiel: "Das schmeckt so 'Delicious' "

Mich macht das irgendwie wahnsinnig, wenn Leute Sprachen vermixen, aber dennoch mache ich es, wenn ich mit vielen Freunden spreche, weil sie genau so sprechen. Ich kann es verstehen, wenn sie eine bestimmte Sprache nicht komplett beherrschen, aber trotzdem machen es sehr viele Leute, vor allem die jüngere Generation, sogar auch meine Tante, die 59 ist.

Eine Freundin ist beispielsweise hier "bilingual" aufgewachsen, kann aber weder die Muttersprache Deutsch noch die Zweitsprache, die ihre Eltern reden, perfekt sprechen. Bei ihr ist das Vermischen von Wörtern quasi Alltag.

Wäre es nicht gefährlich, sich solche Aneignungen anzugewöhnen? Kann sich daraus nicht eine "Halbsprachigkeit" entwickeln? Ich merke bei vielen Verwandten auch das selbe Problem, aber vielleicht hängt es auch von der Person ab.

Wenn ich bsp. Nur deutsch spreche, beende ich auch den Satz meist deutsch, vorausgesetzt, mein gegenüber "mixt" Sprachen, dann nicht. Bei Englisch genauso.

Was sagt ihr zu dieser Thematik? Ich finde es nicht schlimm, aber dennoch nicht ganz unbedenklich.

Lieben Gruß, euer Never

Sprache, Multikulturell
Findet ihr es gut, dass Deutschland in diesem Ausmaß multikulturell ist?

Hallo,

ich habe Bedenken darüber was die Zukunft dieses Landes angeht und zwar werden jährlich in Deutschland tausende Migranten aufgenommen. Ich weiß, dass das Teils wichtig ist, weil sie im Arbeitsmarkt benötigt werden, anderer Seits sind Migranten oft ein Griff ins Klo, da es in Deutschland nicht attraktiv ist für Löhne zu arbeiten die unter den Sozialleistungen liegen. Deshalb brechen oft Migranten ihre Lehrverhältnisse ab, machen 5 Kinder und beziehen Sozialleistungen auf Kosten der Menschen in Deutschland die Arbeiten und insbesondere kommt am heftigsten die Mittelschicht für sie auf. Gefühlt ist ein Mittelschichtler in Deutsch kein Mittelschichtler 🙄. Ich bin garnicht ausländerfeindlich und habe noch nie einen Menschen schlecht behandelt, der freundlich zu mir war. Nichtsdestotrotz sollte Deutschland nicht nur auf die Humanitäre Hilfe an Arbeitsmarktmigranten achten, sondern der wirtschaftliche Wohlstand des Landes und der Bürger sollten Vorrang haben und natürlich auch die Wahrung der deutschen Kultur. Wie soll man fremde dazu bringen sich unserer Kultur anzupassen, wenn wir sie selber nicht hervorheben? Das ist doch absoluter Quatsch. Es sollte Voraussetzung sein für die Niederlassung in Deutschland dass Menschen sich mit der deutschen Kultur identifizieren können. Wir aber hingegen lassen zu dass hier Parallelgesellschaften gebildet werden die irgendwelche Despoten anfeuern und Menschen sich gar nicht anpassen müssen. Dabei nehmen wir auch Menschen auf aus Länder mit fragwürdigen kulturellen Einstellungen und wundern und darüber wieso Menschen in Europa xenophob sind, wenn es darum geht Menschen aus dem Nahosten hier aufzunehmen. Mal davon abgesehen werden hier bald Menschen deutscher Abstammung die Minderheit sein und diese Bedenken scheinen hier garnicht präsent tut sein, obwohl es hier um das deutsche Volk und die nationale Identität.

Deutsch, Deutschland, Politik, Ausländer, CDU, Die Grünen, DIE LINKE, FDP, Gesellschaft, Integration, Migration, SPD, AfD, Multikulturell
Flüchtlinge sind fast nurJungs und Männer - könnte der Männerüberschuss in Deutschland zum sozialen Sprengstoff werden (mit Umfrage)?

Es auch schon im Ausland thematisiert worden, Flüchtlinge sind fast ausschließlich männlich, also Jungs und junge Männer, wie hier in der us-amerikanischen Zeitung "Politico" beschrieben:

Europe’s Man Problem

Migrants to Europe skew heavily male—and that’s dangerous.

https://www.politico.com/magazine/story/2016/01/europe-refugees-migrant-crisis-men-213500

Könnte das in absehbarer Zeit negative Auswirkungen haben insofern, als dann nicht jeder junge Mann in Deutschland eine Frau/Freundin findet, weil durchschnittlich zwei bis drei Männer um eine Frau konkurrieren und daher einige der Männer frustriert "auf der Strecke bleiben"? Und diese frustrierten jungen Männer ihre Frustration dann mit Gewalt und Kriminalität versuchen "abzureagieren"?

Siehe dazu auch diesen "taz"-Artikel:

"Weniger Sex als im Libanon"

Die Islam-Debatte hat Auswirkungen in den deutschen Schlafzimmern. Mohammed sagt, deutsche Frauen wollten nicht mit einem Muslim schlafen. Also tarnt er sich."

https://taz.de/Protokoll-eines-Deutscharabers/!5132092/

Und diesen Artikel:

Frauenmangel führt zu Fremdenfeindlichkeit

Frauen halten auf dem Land die Gesellschaft zusammen. Wo sie fehlen, frustrieren die Männer und wählen Rechtspopulisten. Ostdeutschland ist laut einer Studie besonders gefährdet.

https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/neue-studie-frauenmangel-fuehrt-zu-fremdenfeindlichkeit-39316025.html

Wird also Männerüberschuss und Frauenmangel bald zum Problem in Deutschland?

Nein, der Männerüberschuss ist kein Problem. 65%
Ja, der zunehmende Männerüberschuss wird zu sozialem Sprengstoff. 28%
Andere Antwort. 7%
Religion, Politik, Flüchtlinge, Migranten, AfD, Multikulturell, refugees, Philosophie und Gesellschaft
Beschneidung: Kennt ihr unbeschnittene Muslime?

Als Community Experte für Gesundheit und Medizin, Vorhaut und Beschneidung berate ich hier täglich Jungen/Männer, die unter Vorhautverengungen leiden oder betreibe Sexualaufklärung. In letzter Zeit ist mir gehäuft aufgefallen, dass einige Nutzer, die Vorhaut-Probleme geschildert haben, muslimische Nutzernamen hatten. Das hat mich persönlich sehr überrascht, da ich immer davon ausgegangen bin, dass alle Muslime aufgrund ihres Glaubens beschnitten sind. Nach meiner Recherche habe ich gelernt, dass der islamische Glaube die Beschneidung nur empfiehlt, aber nicht vorschreibt. Ich selber hatte nie engeren Kontakt mit Muslimen, kann mich aber aus der Jugendzeit erinnern, dass die muslimischen Jungen die man so kannte, beschnitten waren. Eventuell hat sich das ja heutzutage etwas geändert wegen den vielen multikulturellen Ehen, wo die beiden Eltern vielleicht andere Meinungen zu dem Thema haben.

Ich weiß auch, dass man nicht jeden auf sowas intimes einfach anspricht, aber in Männer-Freundeskreisen oder beim Dating kommt es ja doch mal zur Sprache oder fällt auf.

Kanntet ihr jemals einen unbeschnittenen Moslem?

Ja, kannte ich! 40%
Nein, zu 100% nicht! 33%
Ich bin mir nicht sicher/weiß es nicht! 27%
Dating, Männer, Religion, Islam, Beschneidung, Freunde, Frauen, Kultur, Sex, Christentum, Penis, Ehe, Gesundheit und Medizin, Liebe und Beziehung, Muslime, Rituale, Tradition, Vielfalt, Vorhaut, Multikulturell, Philosophie und Gesellschaft
Deutsch Kurdische Beziehung realistisch?

Hey, ich bin seit kurzem mit einem kurdischen Jungen zusammen. Wir beide lieben uns wirklich, er ist liebevoll und es könnte alles so perfekt sein. Das einzige Problem stellen unsere beiden Familien dar. Seine lebt streng traditionell, würde ihn wahrscheinlich gern mit einer kurdin verheiraten. Er hat sich allerdings noch nie mit ihren Glaubensansätzen identifizieren können. Von seinen 6 Geschwistern ist er z.B. der einzige der gegen den Willen seiner Eltern ausgezogen ist. Glücklich waren die darüber nicht.. sein Bruder wurde ihm gegenüber sehr aggressiv.

Ich habe mich die letzten Tage mit dem Thema "Ehrenmorde" auseinander gesetzt und war doch sehr schockiert über die extremen Ansichten, die manche Menschen heutzutage noch haben. Dazu kommt dass meine Eltern sich große Sorgen machen & eigentlich nicht wollen dass ich in seine "Kreise" mit hinein gezogen werde...

Einerseits liebe ich ihn, andererseits möchte ich meine Familie (um es übertrieben auszudrücken) nicht in Gefahr bringen (zum Thema Ehrenmorde). Außerdem will ich ihn nicht noch mehr von seiner Familie entfremden und zwischen ihnen stehen. Soll ich mich von ihm trennen bevor die Gefühle noch stärker werden, oder das Risiko für "die Liebe" eingehen. Ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht weiter, was soll ich tun?

Deutsch, Familie, Freundschaft, Psychologie, Kurdisch, Liebe und Beziehung, Multikulturell
Spielt "deutscher Selbsthass" bei der deutschen Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, eine Rolle?

Der Dichter und Dramatiker Botho Strauß schrieb im Jahr 1993 in seinem "Spiegel"-Beitrag "Anschwellender Bocksgesang" bezugnehmend auf die damalige Flüchtlingskrise:

(...)

Zuweilen sollte man prüfen, was an der eigenen Toleranz echt und selbständig ist und was sich davon dem verklemmten deutschen Selbsthaß verdankt, der die Fremden willkommen heißt, damit hier, in seinem verhaßten Vaterland, sich die Verhältnisse endlich zu jener berühmten ("faschistoiden") Kenntlichkeit entpuppen, wie es einst (und heimlich wohl bleibend) in der Verbrecher-Dialektik des linken Terrors hieß.

Intellektuelle sind freundlich zum Fremden, nicht um des Fremden willen, sondern weil sie grimmig sind gegen das Unsere und alles begrüßen, was es zerstört - wo solche Gemütsverkehrung ruchbar wird, und in Latenz geschieht dies vielerorts, scheint sie geradezu bereit und begierig, einzurasten mit einer rechten Perversion, der brutalen Affirmation.

(...)

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681004.html

Hat Botho Strauß recht? Spielt "deutscher Selbsthass" bei der Bereitschaft, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, eine Rolle? Ist also die Tatsache, dass in anderen EU-Staaten wie Österreich, Frankreich oder den Niederlanden, es kaum oder gar keine Bereitschaft gibt, Flüchtlinge wie aktuell aus Moria, aufzunehmen, darauf zurückzuführen, dass es in diesen Ländern diesen Selbsthass nicht gibt? Wäre das also auch eigentlich die "normale" Reaktion in Deutschland bei der Flüchtlingsaufnahme, ohne den geschichtlichen bedingten, von Botho Strauß postulierten "grimmigen deutschen Selbsthass"?

Ja,deutscher Selbsthass spielt bei Flüchtlingsaufnahme eine Rolle 52%
Nein, deutscher Selbsthass hat damit nichts zu tun. 37%
Andere Antwort. 11%
Politik, Flüchtlinge, Migranten, Nationalsozialismus, 1933-1945, AfD, Multikulturell, refugees, Flüchtlingskrise, Geflüchtete , Philosophie und Gesellschaft

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